Chap 6

Norrington

Still- oh ja, sehr still war es um mich herum geworden. Beinahe unheimlich.

Ich hatte doch noch eine ganze Weile gebraucht um mich gegen die Wellen zu der winzigen, felsigen Insel durchzukämpfen.

Dort angekommen überlegte ich was ich nun tun könnte- auf Anhieb fiel mir nicht wirklich etwas ein. Ich setzte mich einfach in den Sand und starrte auf die Wellen.

Natürlich war ich noch immer wütend, über die Meuterei. Jedoch zwang ich mich über mögliche Gründe dafür nachzudenken.

Ich lies die letzten Monate revue passieren und nach einiger Zeit wurde mir klar, dass ich vielleicht selbst an der ganzen misslichen Sache schuld sein könnte.

Manchmal hatte ich meine Mannschaft nicht fair behandelt, war unfreundlich und überheblich gewesen- doch waren dass die einzigen Gründe für diese Meuterei ?

Wenige Zeit Später schweifte ich dann in die nähere Vergangenheit ab- um genau zu sein meine Letzten 24 Stunden auf der Dauntless......

Plötzlich viel es mir wie Schuppen vor den Augen- Gillette, Gillette war es! Er hatte mir immer den Rücken frei gehalten, egal was auch gekommen war. Doch ich hatte ihn verärgert, als er sich für den Piraten hatte einsetzen wollen und ich ihn zur Strafe suspendiert hatte.....

Damit dass sich John gegen mich gewannt hatte, hatte sich meine ohne hin zerrüttete Mannschaft mit ihm verbündet...... Wäre ich nicht so gewesen, wie ich nunmal gewesen bin, hätte ich immer noch Commodore auf der Dauntless sein können......

......-Es war damals schlimm, sehr schlimm für mich gewesen mir dies alles einzugestehen. Es hatte schon 4 Tage gebraucht, bevor es auch in meine letzte Gehirnwindung eingedrungen war....... ICH WAR AN ALLEM SCHULD !...........-

Oft überlegte ich, wie ich meinem Leben selbst ein Ende bereiten könnte,- es schien als hätte es doch sowieso keinen Sinn mehr, bis hier in diesen Gewässern dass nächste Schiff segeln würde, wäre ich sowieso wahrscheinlich schon längst verrottet.

Da ich aber keine Waffe oder etwas ähnliches bei mir hatte, würde ich wohl warten müssen bis ich verhungert war.

Ein schreckliches Schicksal!

In den letzten ein einhalb Wochen welche ich auf dieser Insel verbracht hatte, hatte ich viel Zeit über mein ganzes Leben nachzudenken. Ich hatte vieles,- nein alles falsch gemacht, ich war ein richtig mieser Kerl gewesen.

Allein wenn ich an die Sache mit Jack dachte! Jack? Ich meine natürlich Sparrow! Meine Aufgabe war es die Piraten hier in der Karibik auszurotten, doch ich war diesem süffisanten Piratencaptain noch nie gewachsen gewesen.

Immer wenn ich ihn sah, da wünschte ich mir auch diese Freiheit welche er hatte. Einfach zu sein wie ein Sparrow, ja genau wie ein Spatz, der tun und lassen kann was er will.

Ich war oft sogar neidisch auf ihn gewesen.- Zwar lebte er gefährlich und wurde gejagt- aber war dies vielleicht sogar das Abenteuer, der Kick an der Piraterie ?

Je mehr ich über Sparrow nachdachte, desto mehr wurde mir bewusst dass Gillette damals recht gehabt hatte! Ich war verliebt- in.......- in....- verdammt- Jack Sparrow!

Schon als ich ihn zum ersten mal sah und er mir frech entgegnete, dass es Captain Jack Sparrow hieße, da wusste ich dass er etwas ganz besonderes war!

Doch mir wurde auch in direkt diesem Moment schon bewusst, in welcher aussichtslosen Position ich mich befand. Ich versuchte ihn zu vergessen.

Aber als er vor etwa 2 Wochen auf die Dauntless kam, fing wieder alles von vorne an,- zuerst dieser Traum, dann war plötzlich nur noch dieser Pirat in meinem Kopf, weil ich damit nicht hatte umgehen können, hatte ich ihn gefoltert- das war echt das mieseste und- bescheuertste was ich hatte tun können in dieser Situation.

Ich schwor mir, dass wenn ich hier lebend von dieser Insel herunter kommen sollte, sich alles ändern würde- vor allem ich!

Dass erste was ich dann tun würde, war die Dauntless zu suchen- nicht um alle an Bord zu hängen, wie ich damals gesagt hatte, nein, ich würde mich, so schwer es auch war, bei allen entschuldigen und dann......

......Zwar glaubte ich nicht daran- und würde dafür auch vollstes Verständnis haben, aber ich würde versuchen dass mit Sparrow wieder hinzukriegen- vielleicht könnten wir ja wenigstens Freunde werden, auch wenn mir dass wahrscheinlich das Herz brechen würde.......................

Gillette

Genau 16 Tage waren vergangen, seit James von Bord war. Auch wenn wir unter Captain Sparrow mehr Spaß hatten als jemals zuvor, so vermisste ich Norrington trotzdem.

Jacks körperliche Wunden waren längst verheilt, doch ich fragte mich wie es um seine seelischen stand.

Als Jack mir bestätigte, dass es ihm nichts ausmachen würde, wenn Norrington wieder an Bord käme, lies ich den Anker lichten und wir nahmen Kurs auf die kleine Insel.

Ich hoffte, dass James keinen großen Mist gebaut hatte, während wir in der Nähe von Kingston vor Anker gelegen hatten.

Zwar hatte ich Angst davor wie James reagieren würde, aber ich hoffte er hatte aus dieser Meuterei etwas gelernt- aber ich vermutete nicht, - denn er war eigentlich unverbesserlich.

Dass wir Norrington wieder an Bord nehmen würden, war allen von vorn herein klar gewesen, so protestierte auch keiner........

Aber James würde vorerst nicht als Commodore fungieren- oh nein..........!

Langsam aber sicher konnte ich das kleine Stückchen Land durch das Fernrohr erkennen. Froh und glücklich darüber, setzte ich Patrick und Jack in Kenntnis davon- bei welchen sich allerdings die Freude darüber etwas bedeckt hielt.

Wie dem auch sei, ich freute mich auf James.........!