Wie immer,…

Ein Leben am seidenen Faden

Am Samstag gegen Abend kam ein Patronus, auf die Lichtung bei den Einhörnern ; Hermione du wirst im Schloss benötigt, es geht Severus nicht gut, beeile dich; Hermione hatte sofort erkannt das es der Patronus von Minerva war, der sie da informierte, und das sie zur Eile aufgefordert wurde, das bedeute nichts Gutes. Sie machte sich sofort auf den Weg zum Schloss, ihr fiel die Prophezeiung von Sybill wieder ein, was wenn es nun soweit wäre, sie hatte nicht nochmal mit Severus darüber sprechen können, wenn es nun an ihr lag, ihm erneut das Leben zu retten und wie sollte sie dass schaffen? Was würde sie im Schloss erwarten? Hermione flog fast durch den Wald, so sehr rannte sie in ihrer Animagusgestalt, sie hoffte nur sie würde nicht zu spät kommen. Für sie war es vom Gefühl her so, dass sie dachte der Wald würde kein Ende nehmen, sie war sehr tief im Wald gewesen mit ihrer Herde. Als sie endlich den Rand des Waldes erkannte, verwandelte sie sich zurück, aber auch als Hexe rannte sie, als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her.

Am Schlossportal angekommen sah sie schon Minerva, die sie sehnsüchtigst erwartete.

„Hermione, gut das du so schnell hier sein konntest, jetzt komm erstmal zu Atem, wir müssen zur Krankenstation, Severus ist zusammengebrochen, er hat seit mehreren Tagen anscheinend nicht geschlafen, wie konnte es nur dazu kommen?"

„Minerva, wie geht es ihm? Was kann ich für ihn tun? Ich liebe ihn, ich möchte nicht ohne ihn Leben."

„Hermione, soweit ist es noch nicht, aber du hast auch Kinder die dich brauchen, falls es also dazu kommen sollte, dass der schlimmste Fall eintreten sollte, willst du etwa die Kinder alleine lassen?"

„Was? Nein, daran habe ich gar nicht gedacht. Wo liegt Severus?"

„Er liegt auf der Krankenstation, aber in einem separaten Raum, Julian ist extra aus dem St. Mungos hergekommen, er hat Severus hergebracht, er ist schon im St. Mungos zusammengebrochen."

„Wie? Wann? Warum informiert ihr mich erst jetzt?"

„Nun zu Anfang sah alles ganz gut aus, Filius und ich haben uns den heutigen Tag die Aufsicht über die Schüler geteilt, heute Nacht hatte Rolanda die Aufsicht übernommen, sie hatte heute zwar ein Quidditchspiel, aber da sie nur Schiedsrichterin sein musste, hat sie die nächtliche Fluraufsicht übernommen. Als Julian gestern mit Severus hier ankam, hat er gesagt das Severus darum gebeten habe das man dich nicht informieren sollte, da du deine Pause bitter nötig hättest, allerdings haben sich seine Vitalzeichen sehr verschlechtert, Julian macht sich große Sorgen um ihn, er wollte das ich dich rufe, auch Lucius ist ratlos, so schlecht hat ihn noch keiner von uns gesehen, und glaub mir wir sind einiges gewöhnt mit Severus."

„Minerva, jetzt bekomme ich gleich Herzrasen, lass mich endlich zu Severus rein."

Sie waren mittlerweile vor der Tür, zu dem Zimmer von Severus angekommen, Minerva öffnete die Tür, in dem Raum stand nur das Bett in dem Severus lag, er war fasst so weiß wie das Laken, nur seine schwarzen Haare lagen um seinem Kopf herum. Hermione stürzte in den Raum und beugte sich über Severus, sie küsste ihn auf die Stirn, das in dem Raum auch noch Lucius und Julian, sowie Draco und Filius und auch Rolanda standen, das bekam Hermione gar nicht mit. Ihr liefen die Tränen, sie setzte sich auf die Bettkante, sie streichelte seine Hand, erst nach und nach bemerkte sie, dass sie nicht alleine in dem Raum mit Severus war.

„Julian, wie geht es ihm? Was kann ich tun?"

„Hermione, alleine dass du hier bei ihm bist, wird seinen Zustand schon stabilisieren, seine Herzfrequenz ist schon deutlich ruhiger geworden. Er atmet ruhiger, er spürt deine Anwesenheit."

„Julian, ich möchte etwas probieren, würdet ihr alle bitte diesen Raum verlassen, bis auf Julian."

Alle nickten zustimmend und verließen den Raum, zurück blieben Julian, Hermione und Severus der noch immer kreideweiß im Bett lag.

„Was möchtest du probieren Hermione?" Julian blickte sie skeptisch an.

„Dafür brauche ich deine Verschwiegenheit." Hermione blickte Julian fest an.

„Ehe ich nicht weiß was du vor hast, kann ich dir gar nicht helfen und auch nichts versprechen." Julian dachte er wüsste schon alles von Hermione, doch dass was Hermione jetzt tun würde damit hatte Julian nicht gerechnet, auch dass es Severus dadurch besser gehen würde, hätte er nicht geglaubt, hätte er es nicht mit eigenen Augen gesehen.

Hermione verwandelte sich in ihren Animagus, sie war so strahlend hell, dass Julian die Augen kurzzeitig schließen musste, dann berührte Hermione Severus mit ihrem Horn. Dabei übertrug sich das Leuchten auch auf Severus, Julian staunte nicht schlecht, als Severus die Augen öffnete, er schaute in die Augen von Hermione, Severus sah was Julian nicht sehen konnte, doch Severus war zu schwach um sich dagegen zu wehren.

Das Leuchten von Hermione wurde schwächer, am Ende brach das Leuchten ganz ab und vor Julians Augen, verwandelte sich Hermione zurück in ihre menschliche Gestalt, sie brach in sich zusammen, sie blieb reglos auf dem Boden liegen. Sie hatte ihre ganze Kraft auf Severus gerichtet, nur sehr langsam kam Leben in sie zurück, Julian ließ ein zweites Bett in dem Raum erscheinen und levitierte Hermione dort hinein.

„Wer hat Hermione gerufen? Wer ist dafür verantwortlich?" Severus sprach in kurzen Sätzen, doch das er überhaupt wieder bei Bewusstsein war und sprechen konnte, das verdankte er seiner Frau aber zu welchem Preis? Sie hatte all ihre Energie als Animagus auf ihn angewendet, sie würde wenn alles schlecht laufen würde ihr eigenes Leben verlieren, sie würde aber wenn sie nicht selber sterben würde, sich sicher nie mehr in ihren Animagus verwandeln können, zumindest war es das was Severus bisher über solche Dinge gelesen hatte.

„Dafür bin ich und Minerva verantwortlich, es sah alles so aus, als ob du die heutige Nacht nicht überleben würdest, was meinst du wie Hermione sich gefühlt hätte, wenn sie dich nicht noch ein letztes Mal gesehen hätte, das sie dich ins Leben zurück holen würde und auf welche Art das passieren würde, damit hat keiner von uns gerechnet." Julian blickte schuldbewusst zu Hermione, sie sah jetzt so aus wie Severus noch vor mehreren Minuten.

Julian beugte sich über Hermione, er fühlte nach ihrem Puls, doch der war überraschender Weise sehr kräftig und nicht so schwach wie bei Severus zuletzt.

„Severus, es geht Hermione nicht ganz so schlecht wie du denkst, sie sieht zwar aus wie du vorhin auch ausgesehen hast, aber ihr Puls ist regelmäßig und kräftig." Dann ging Julian zu Severus Arm, er fühlte nach Severus Puls, auch sein Puls war kräftig und regelmäßig. Julian wirkte mehrere Diagnosezauber, dabei klopfte es plötzlich an die Tür und ohne auf ein „Herein" zu warten, öffnete sich die Tür und Sybill stand an Severus Bett.

Sie sprach erneut mit der Stimme in der sie die Vorhersagen verkündete „der Eine der überlebt hat, obwohl er hätte sterben müssen, gerettet von der Einen in ihrer Liebe einmaligen, wird nicht eher ruhen, bis er weiß was passiert ist." Dann kam ihr typisches Husten, sie blickte sich irritiert um, und verschwand dann wieder aus dem Zimmer.

Severus dachte darüber nach, das es schon die zweite Prophezeiung war die Sybill über ihn und Hermione gemacht hatte, ob sie wohl schon früher etwas über ihn und Hermione prophezeit hatte?

Ob Albus wohl gewusst hatte, was passieren würde, das der dunkle Lord ihn umbringen würde, um der Besitzer des Elderstabes zu werden? Ob er gewusst hatte das Hermione ihn retten würde, weil sie ihn liebt, auf Sybill war dahingehend kein Verlass, sie hatte schon so oft Vorhersagen gemacht und die waren nicht eingetroffen, aber da hatte sie immer mit ihrer normalen klein Mädchenhaften Stimme gesprochen.

Von der Vorhersage hatte Hermione nichts mitbekommen, sie überlegte nur wann diese schwarze Wand endlich aus ihrem Kopf verschwinden würde, sie konnte nichts sehen, sie hörte nichts, sie fühlte nichts, das war das Schlimmste für sie, sie wusste nicht wo sie lag, sie wusste nicht was passiert war, sie wusste nur sie wollte nicht das Severus sterben würde, für keinen Preis der Welt wollte sie das er nicht mehr an ihrer Seite wäre, sie liebte ihn zu sehr. Sie hatte jegliches Gefühl verloren, sie wusste nicht wie spät es war, wieviel Zeit vergangen war, seit sie sich in ihren Animagus verwandelt hatte, ob außer ihr und Severus noch jemand mit im Raum war, sie konnte nichts davon fühlen, auch nicht hören, vom Sehen ganz zu schweigen. Auch konnte sie nicht sprechen, es war als würde sie nicht mehr existieren. Als gäbe es sie nicht mehr, sie versuchte sich zu konzentrieren, auf ihren Körper, auf die Atmung, den Herzschlag, doch sie nahm nichts davon wahr. Sie dachte so würde es sich anfühlen Tod zu sein.

Doch mit einem einzelnen Schlag spürte sie ihr Herz schlagen, dann nahm sie ihre Atmung war, aber es war noch alles sehr verschwommen in ihren Gefühlen.

Severus war über die Überlegungen eingeschlafen, sein Körper nahm sich gerade was er brauchte, und Severus fehlte die Kraft sich dagegen zu wehren, er wollte dicht bei Hermione sein, doch er konnte nicht dichter an sie ran.

Hermione lag immer noch in diesem schwarzen Loch, sie fühlte nur ab und zu einen Herzschlag in sich, die Atmung, nahm sie nicht wahr, auch den Rest ihres Körpers spürte sie nicht.

Julian überwachte Beide, er ließ über Hermione ein Zauber wirken der anzeigte wie das Herz schlug, wie die Versorgung mit Sauerstoff war, sie lag wie tot in dem Bett, wenn Julian nicht die Werte durch den Zauber gesehen hätte, wäre er längstens in sich zusammengebrochen. Das Hermione ihre Energie und Kraft auf Severus gesendet hatte, das sie auf diese Idee kommen würde, daran hat Julian in keiner Weise gedacht.

Es klopfte an die Zimmertür, Julian öffnete sie und ließ Lucius, Minerva, Rolanda, Filius und Draco wieder herein.

„Was ist mit Hermione passiert? Was ist überhaupt passiert, Severus sieht schon viel besser aus, aber Hermione sieht aus als würde sie nicht mehr leben." Minerva fasste zusammen was alle dachten.

„Nun, Hermione bat mich um Verschwiegenheit, nachdem ich gesehen habe was sie getan hat, kann ich mich nur an dieses Versprechen halten, auch wenn ich es ihr nicht gegeben habe. Aber die Zeit drängte und ich hätte nicht verstanden was sie getan hat, wenn sie versucht hätte das mit Worten zu erklären. Severus ist wenig begeistert, Minerva, das wird für uns Beide noch ein Nachspiel haben, so weit kenne ich Severus gut genug. Er war sehr sauer, dass wir uns erdreistet haben seine Frau zu rufen."

„Damit kann ich leben, Severus ist schon öfters in meinem Leben sauer auf mich gewesen, er hat viele Entscheidungen mit Albus getroffen und die zwei haben uns außen vor gehalten, natürlich sehe ich ein das es besser war für uns alle, aber trotzdem habe ich gelernt mit seinem Verhalten klar zu kommen."

„Können wir irgendwas für Severus oder Hermione tun?" Lucius fragte dass, doch alle Anwesenden nickten zustimmend.

„Nun ich denke Severus würde gerne Hautkontakt mit seiner Frau haben, er hatte versucht zu ihr zu rutschen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht. Wir könnten also beide Betten zusammen schieben und die Beiden dicht nebeneinander legen."

Lucius und Draco setzten sofort um was Julian vorgeschlagen hatte.

„Dann sollten wir Ihnen Ruhe gönnen, ich werde hier im Raum bleiben und über die Beiden wachen, wenn etwas sein sollte würde ich euch alle informieren, wir müssen auch unbedingt zusehen, dass die Nachtschichten nicht den Schlaf der Lehrer stört."

„Ich werde über eine Lösung nachdenken." Lucius nickte und begab sich mit Draco in die Wohnräume der Familie Snape.