Wie immer,…

Prince Manor oder Entzugsklinik

„Wir werden den Brief zunächst hier auf Hogwarts, im Büro des Schulleiters sicher verwahren, dann werde ich mit meiner Familie auf unser Manor apparieren, oder besser gesagt ich lasse mich von den Elfen abholen, ich möchte ja in einem Stück dort ankommen. Das gleiche gilt für meine Familie und meine Frau. Du bleibst bitte bei Schwester Michaela, berühre sie nicht mit deiner Hand, oder anderer Haut, es sei denn du bist dir bewusst, dass sie dann alles von dir weiß."

„Du meinst wirklich alles?"

„Ja Julian, sie weiß dann alles, sie kann sich im Moment nicht vor deinen Gedanken und Gefühlen verschließen, mein Legillimens von heute früh hat sie wirklich schwer verletzt, ich habe gesehen welche Qualen es für sie bedeutet hat, ihre Okklumentik oben zu halten, sie hat mich nicht in ihren Geist blicken lassen, erst vorhin als ich sie gebeten habe mir die Fragen zu beantworten, nahm sie die Schilde runter, sie erleidet bei jedem Angriff auf ihre Gedanken, wo sie Okklumentik benutzen muss, eine Art des Cruciatusfluches, sieh dir an wie ihre Muskeln noch Zittern, sie ist wirklich sehr geschwächt worden durch mich, und ihr Gegenmittel scheint nicht stark genug zu sein, dieses Problem werden wir als zweites auf unserem Manor lösen. Zunächst müssen die Schüler den Entzug durchmachen. Aber dafür brauche ich euch Beide, bei uns auf dem Manor. Also versorge sie so gut, dass sie morgen wieder Reisefähig ist."

„Ich werde mich um sie kümmern, was ist mit den Schülern die Hogwarts nicht verlassen können?"

„Um die wird sich Minerva kümmern, sie kann zur Not auch kleinere Blessuren heilen, für alles andere sind wir nicht aus der Welt, sondern nur einen Wimpernschlag entfernt. Sie weiß wie sie uns erreichen kann." Hermione hatte zunächst dem Gespräch mit geschlossenen Augen gefolgt, aber jetzt wollte sie endlich auf das Manor reisen.

„Severus, können wir dann zu uns nach Hause? Ich möchte die Schüler nicht so lange alleine bei uns zuhause wissen, sind unsere Kinder schon zuhause?"

„Hermione, mein Engel, unsere Kinder sind mit Winky vorhin schon vorgegangen, dann hat Winky mit den Hauselfen von uns dafür gesorgt, dass die Schüler alle eine einzelne Zelle bekommen, dort werden sie während des Entzuges bleiben."

„Wann kommen Julian und die Schwester nach?" Hermione hatte nicht alles von dem Gespräch mitbekommen.

„Hermione, wenn Schwester Michaela soweit ist das sie wieder reisefähig ist, Julian wird sich um sie kümmern, wenn alles gut geht dann vielleicht noch heute Abend aber spätestens Morgen, sie werden Beide uns bei dem Entzug der Schüler unterstützen, ohne die Beiden schaffen wir das nicht, ich habe bisher noch nie so viele Schüler gehabt die von so vielen Substanzen abhängig waren, bisher hatte ich einen, maximal zwei Schüler die so abhängig waren, aber dieses Jahr gleich 8 Schüler? Das ist Rekord, und ein sehr negativer Rekord, wir müssen sehen, dass wir im nächsten Schuljahr dafür sorgen, dass die Schüler früher kontrolliert werden, ich will nicht nochmal unser Manor zur Entzugsklinik umfunktionieren."

In diesem Augenblick ploppte es und im Raum standen Winky und Rizzy.

„Master, Sir, es ist alles vorbereitet, die Schüler sind untergebracht, möchten sie dann auch nach Hause kommen?"

„Ja Rizzy, nimm du bitte meine Frau schon mit zu unserem Manor, Winky kannst du mich und Julian kurz woanders hinbringen? Julian dann zurück hierher und mich dann dort abholen und nach Hause bringen?"

„Selbstverständlich Master, Sir."

„Severus wo willst du denn hin?"

„Hermione ich möchte Julian nur etwas zeigen, dann bin ich gleich auch bei dir, Rizzy bringe Hermione bitte direkt in unser Zimmer, sie soll sich sofort wieder hinlegen. Hermione, bitte tu das was ich gesagt habe, ich brauche dich morgen fit und du musst noch eine Nacht deine Energien aufladen."

„Ich werde gehorsam sein, Severus. Ich liebe Dich." Hermione nickte Rizzy zu, diese disapparierte mit ihr und brachte Hermione direkt in den Masterroom und dort vor das Bett. Es war gut dass sie so nah an das Bett apparierte, denn Hermione fiel einfach um, selbst die Apparation durch die Elfe hatte ihren Körper sehr angestrengt. Rizzy legte ihre Herrin ins Bett und deckte sie zu wenige Minuten später erschien Severus an der Hand von Winky, er schwankte, doch schaffte er es stehen zu bleiben.

„Wie geht es Hermione?" er sah das sie sehr blass war, noch blasser als zuletzt auf der Krankenstation.

„Master die Apparation war sehr anstrengend für ihre Frau, sie fiel hier vorhin einfach ins Bett, ich habe sie richtig hingelegt und zugedeckt."

„Ok, auch ich werde mich zunächst etwas ausruhen, dann muss ich beginnen die Tränke für meine Frau und mich zu brauen, Winky, sorge dafür, dass ich in 1 Stunde wieder wach gemacht werde."

„Wie Master wünschen, ich bringe aber zunächst Master Julian zurück nach Hogwarts. Er macht sich große Sorgen um sie und um Medihexe Michaela, Master wissen, dass Master Julian gefallen das Grundstück."

„Ich habe es mir gedacht, aber ich muss mich nun auch ausruhen." Severus legte sich, so wie er war ins Bett und schloss die Augen.

Winky disapparierte erneut und brachte Master Julian zurück nach Hogwarts. „Kommen Master Julian morgen alleine mit Schwester Michaela nach Prince Manor? Oder soll Winky kommen und euch abholen?"

„Ich werde es alleine mit Schwester Michaela schaffen zu apparieren. Vielen Dank Winky."

„Gerne Master Julian." Es ploppte und Winky war wieder verschwunden. Julian stand unschlüssig im leeren Krankenflügel, er setzte sich zunächst in das Büro der Medihexe, dort schaute er sich an, was Schwester Michaela in der Nacht alles geleistet hatte, er war sehr überrascht wie gründlich sie gearbeitet hatte. Er hörte einen Schrei aus dem Raum in dem die Schwester schlief, er eilte hinein, doch die Schwester schlief weiter, er wollte gerade den Raum wieder verlassen, da hörte er erneut den Schrei, er hatte schon gedacht er hätte sich das eingebildet, doch die Schwester warf sich unruhig im Bett herum, immer wieder kam ein Stöhnen oder auch ein Schrei von ihr, sie durchlitt irgend einen Albtraum, doch Julian traute sich nicht sie zu wecken, er wollte ihr nicht noch mehr aus seinem Leben erzählen, sie hatte schon durch den kurzen Hautkontakt, als er nach ihrem Puls fühlen wollte, sicherlich mehr Informationen erhalten, als er ihr freiwillig zum jetzigen Zeitpunkt hätte geben wollen. Er rief sie bei ihrem Namen „Schwester Michaela, wachen sie auf!" Doch die Medihexe wachte nicht auf, zu tief war der Schlaf und der Traum hielt sie gefangen.

Nach kurzem Zögern und weiteren Schreien der Schwester, fasste Julian sich ein Herz und berührte sie doch mit der bloßen Hand, er hielt ihre Arme fest die sie, mittlerweile unkontrolliert, um sich herum schlug. Er musste sich auf ihren Oberkörper setzen und die Arme mit seinen Beinen festhalten, dabei rief er immer wieder ihren Namen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, öffnete sie endlich die Augen. Sie schaute ihn überrascht an.

„Heiler Julian, was machen sie auf meinem Bett? Warum halten Sie meine Arme fest?"

„Wenn sie ruhig liegen bleiben, gehe ich jetzt von ihnen runter, sie haben einen schlimmen Albtraum gehabt, sie haben mit ihren Armen wild um sich geschlagen, damit sie sich nicht verletzen, habe ich versucht ihre Arme ruhig zu halten, doch leider reichte meine Kraft nicht aus, deshalb habe ich mich auf sie gesetzt und ihre Arme mit meinen Beinen fixiert." Julian kletterte aus dem Bett „ist es jetzt besser Schwester Michaela?"

„Ja danke, ich habe es tatsächlich schon mal geschafft, mir den Arm zu brechen bei einem Albtraum, es ist immer wieder der selbe Traum, ich schaffe es einfach nicht, ich weiß nicht was dahinter steckt, doch immer wenn ich, so wie heute früh meine Okklumentik benutzen musste, habe ich hinterher diesen Albtraum, ich habe schon so vieles ausprobiert, ich weiß einfach nicht mehr weiter."

„Möchten sie mir ihren Albtraum erzählen? Vielleicht fällt mir zu dem Problem eine Lösung ein."

„Heiler Julian, das ist sehr nett von Ihnen, doch ich bin schon bei vielen Heilern gewesen, bisher konnte keiner mir helfen. Sie haben doch auch keine Ausbildung in Psychologie oder?"

„Nun, das ist korrekt, aber ich bin ein durchaus begabter Zuhörer, wenn sie mir ihren Albtraum erzählen hilft es ihnen vielleicht schon ein wenig."

„Wir können es probieren, dann sollten sie sich aber besser setzen, die Geschichte ist lang und heftig, manchen Heiler hat sie schon umgehauen."

„Ich bin keine Memme, ich bin der Bruder von Severus, oh, eh, also Schulleiter Snape, unsere Verbindung ist eine besondere, er ist nicht mein richtiger Bruder, er ist mein Blutsbruder, er war Einzelkind. Aber was ich eigentlich sagen wollte ist, dass ich die dunkle Zeit hier miterlebt habe und so manches gesehen und gehört habe, was ich gerne nicht gesehen oder gehört hätte, aber bisher hat mich noch nichts umschmeißen können."

„Ok trotzdem sollten sie Platz nehmen, sie dürfen sich auch gern auf mein Bett setzen.

Also wo fange ich an?" Schwester Michaela holte tief Luft. „Ich bin auch als Einzelkind aufgewachsen, meiner Vater war Muggel, meine Mutter eine Hexe, sie liebte ihn über alles, doch er, nachdem er seine Arbeitsstelle verloren hatte, hat begonnen zu saufen, er hat sich jeden Abend volllaufen lassen, er kam immer besoffen nach Hause, meine Mutter hat sich immer schützend vor mich gestellt, aber sie hatte nicht die Kraft ihn zu unserem Wohl zu verlassen, eines Tages bekam ich in der Schule einen Brief von einer Behörde, in der mir mitgeteilt wurde, das mein Vater meine Mutter erschlagen habe, er sei besoffen gewesen, nicht Herr seiner Sinne, es sei ein tragischer Unfall gewesen. Doch ich wusste es besser, ich war gerade mal 10 Jahre alt, da war ich auf mich alleine gestellt, in unserer Schule in Amerika, ist es so üblich dass solche Kinder, dann in der Schule bleiben können auch in den Ferien, aber ich bin noch einmal nach Hause gefahren, ich wollte meine letzten Sachen aus dem Haus meiner Eltern holen.

Ich kam zuhause an, da." Michaela schniefte „da stand das Haus nicht mehr, es war abgebrannt, es war kurz zuvor erst geschehen, die Ruine qualmte noch, die Feuerwehrleute sagten das Haus sei bis auf die Grundmauern abgebrannt, so etwas hätten sie noch nie gesehen, da müsse ein Feuerteufel am Werk gewesen sein, doch ich spürte es deutlich, das war kein Teufel, es war Magie, es war das Dämonsfeuer, dieses hat nicht einen Stein über gelassen. Mein Vater war in dem Feuer umgekommen, doch um ihn trauerte ich nicht, ich wollte den Zauberstab meiner Mutter holen, doch der war nun weg." Michaela schniefte erneut. „Von da ab habe ich immer wieder diesen Traum das meine Mutter in diesem brennenden Haus steht und um Hilfe schreit und ich komme nicht zu ihr, egal wie sehr ich mich anstrenge, immer wenn ich das Haus erreiche, ist es abgebrannt und sie ist tot."

„Das ist wirklich kein schöner Traum, könnte es sein, dass sie sich insgeheim Vorwürfe machen, nicht für ihre Mutter da gewesen zu sein? Als ihr Vater sie erschlug?"

„Das hat der Psychologe von der Uni auch gesagt, er hat mit mir tagelang über dieses Thema gesprochen, doch es hat sich nichts geändert, immer wenn ich Okklumentik benutzen musste, kommt danach dieser Albtraum."

„Schwester Michaela, wissen sie was wir Beide heute Nacht dürfen?"

„Arbeiten?" Michaela schaute Julian an.

„Nein, uns erholen, Professor Snape erwartet uns Beide morgen auf seinem Manor, er hat die Schüler für den Entzug mit dorthin genommen, er möchte das wir mit den Schülern gemeinsam auf seinem Manor wohnen, und wir die Schüler durch den Entzug geleiten. Professor Snape ist bereits mit seiner Frau und den Kindern sowie den Schülern dort, er hat sich tatsächlich von seiner Hauselfe apparieren lassen. Das war ein zu komisches Bild als sie mit ihm verschwand, aber ich habe auch darauf bestanden, dass er als erster zurückgebracht wird, da es ihm schwer fiel zu stehen."

„Der Professor sollte doch heute noch gar nicht so aufstehen, hoffentlich hat er sich nicht zu sehr verausgabt, wann wollen wir aufbrechen zu dem Manor?"

„Sobald sie sich fit genug fühlen. Aber so wie sie vorhin im Schlaf geschrieen haben und um sich schlugen, sollten sie noch eine Nacht sich ausruhen. Ich werde im Nebenzimmer schlafen, dann fällt Ihnen das sicherlich leichter zu schlafen als wenn ich hier im Raum bin."

„Wenn ich ehrlich sein darf Heiler Julian" Michaela sah den Heiler flehentlich an.

„Ich bitte darum" Heiler Julian hatte ein ernstes Gesicht aufgesetzt.

„Mir wäre lieb wenn sie hier im Raum bleiben könnten, ich kann besser schlafen wenn ich nicht alleine in einem Zimmer bin." Julian nickte „dann werde ich heute Nacht hier in ihrem Zimmer schlafen, ich nehme dieses Bett dort und wir sollten beide sehen, dass wir uns gut erholen heute Nacht. Außerdem bekomme ich so auch schneller mit, wenn es ihnen nicht gut geht. Schlafen sie jetzt weiter Schwester Michaela, oder möchten sie einen Trank zum Schlafen haben?"

„Nein das werde ich wohl auch so schaffen, ich fühle mich, als hätte ich einen Kampf geführt."