Wie immer,…
Das Ritual
Lucius nickte, er verließ mal wieder den Raum, er betrat Severus Arbeitszimmer und setzte sich hinter den Schreibtisch. Dort begann er über die ganze Situation zu grübeln.
Was könnte Severus so viel Kraft gekostet haben? Was hat er für ein Ritual durchgeführt, es musste etwas mit der Blutmagie zu tun haben, nur durch einen hohen Blutverlust ließ sich Severus Zustand erklären, das war Lucius ganz logisch, doch wieso wendete Severus so alte Magie an? Warum musste in Hogwarts jeder Schulleiter dieses durchmachen? Fragen über Fragen spukten in Lucius Kopf herum. Als er ein Geräusch wahrnahm, blickte er auf, dabei hätte er beinahe die kleine Elfe übersehen, sie stand vor dem Schreibtisch und hielt ein Tablett mit einem Glas und einer Flasche Feuerwhiskey drauf fest in ihren Händen. Doch als sein Blick schon an ihr vorüber schweifen wollte realisierte er sie. „Oh das ist sehr Aufmerksam von dir Winky, vielen Dank."
„Mein Master hat mir aufgetragen immer dafür zu sorgen das sich alle Gäste auf unserem Manor wohl fühlen sollen, sofern es in meinen Möglichkeiten liegt dafür zu sorgen. Da sie warten müssen Sir, dachte Winky es sei für sie angenehmer mit einem Glas Whiskey."
Lucius nahm das Glas und die Flasche vom Tablett und schenkte sich großzügig ein. Als er den ersten Schluck des Whiskeys auf seiner Zunge schmeckte schaute er sich das Etikett näher an.
„Oh du hast ja sogar meinen Lieblingsjahrgang mitgebracht, damit lässt es sich angenehmer warten."
Winky verbeugte sich und war mit einem Fingerschnippen verschwunden.
Lucius dachte lange und sehr gründlich darüber nach, wie der Verrückte es geschafft haben könnte, aus der Zelle von Hogwarts zu entkommen. Er kam zu keinem Ergebnis, aber so verging die Zeit schnell und als Julian das Büro betrat, um ihm mitzuteilen wie es Severus geht, hatte er schon viele Möglichkeiten ausgeschlossen.
„Lucius, was hat Severus genau gemacht?"
„Nun Julian ich erwähnte doch bereits, dass ich das nicht genau beantworten kann, weil ich es nicht weiß, ich gehe davon aus das Severus eine alte Blutmagie anwenden musste, also ein Blutritual, ich weiß nicht genau welches, ich habe auch keine Verletzung gesehen, als ich ihn auf meinen Arm gehoben habe, nur das er irgendwie sehr leicht war, ich mein Severus war nie sehr schwer, aber er ist unheimlich stark für sein Gewicht."
„Hm also ein Blutritual, das könnte passen, er war fast Blutleer, naja zumindest hatte er so wenig Blut im Körper das er jetzt zwei Tage pausieren muss, er wird davon auch nichts mitbekommen, da er wie Tod neben Hermione im Bett liegt, nachdem ich ihn untersucht hatte, hat er das Bewusstsein komplett verloren, ich habe ihm die Tränke die nötig waren in den Kreislauf gezaubert, und ihm vom Trank der Lebenden Toten gegeben damit er zwei Tage ausruht. Er würde sonst eh nicht so lange liegen bleiben. Allerdings stellt mich das vor ein Problem."
„Welches da wäre?" Lucius schaute interessiert in Julians Gesicht.
Julian tat sich schwer, er wusste das Lucius nicht einen Finger krümmen würde , ohne eine Gegenleistung zu verlangen, er müsste also Lucius etwas anbieten, es ihm schmackhaft machen, er müsste am nächsten Tag wieder arbeiten, aber Hermione und Severus fielen noch aus um sich um seine Verlobte zu kümmern, es müsste sich aber jemand um die Drei kümmern, weder Severus noch Hermione noch Michaela waren dazu in der Lage sich um sich selbst zu kümmern, sie bräuchten jemanden der die nötige Unterstützung für sie übernehmen würde. Die Kinder waren zwar Hilfsbereit aber noch nicht dazu in der Lage sich um alle Drei zu kümmern. Aber was sollte Julian Lucius anbieten? Er hatte doch nichts was für Lucius von Interesse sein würde.
„Also um es kurz zu machen, es müsste sich morgen jemand um die Drei kümmern, Hermione, Severus und Michaela sind auf fremde Hilfe zur Zeit angewiesen, am schlimmsten wird es Severus fallen, das er nicht fit ist, eigentlich wollten Hermione und er ein wenig entspannen, und nun liegt Hermione flach wegen des Unfalls, Severus wegen einem Ritual, und Michaela liegt schon die letzten Wochen im Bett, sie darf sich nicht anstrengen, sonst kommen die Babys zu früh."
„Und das bedeutet für mich jetzt was?" längstens hatte Lucius verstanden was Julian da von ihm wollte, doch er wollte auch wissen, was Julian bereit sein würde dafür zu tun.
„Lucius, ich, nein meine Freunde, auch deine Freunde, sie brauchen uns, ich kann morgen nicht hier sein, ich habe einen Patienten im St. Mungos, den ich operieren muss, ich bin der einzige mit dem nötigen Wissen und Können, ich habe die Operation schon länger ausgemacht gehabt, es dauert seine Zeit bis der Patient auf diese Operation vorbereitet ist, ich kann sie nicht verschieben. Was verlangst du dafür das du dich um die Drei kümmerst?"
„Ah, das war es was meine Wenigkeit hören wollte, wie lange muss ich auf die Drei aufpassen? Was soll ich tun? Danach richtet sich das was ich dafür verlangen werde, nichts ist umsonst, das weißt du so gut wie ich, dafür bin ich zu sehr ein Slytherin." Lucius schaute provokant Julian an.
Julian wusste er würde nichts anbieten können was Lucius nicht eh schon besaß, also was sollte er ihm anbieten können, Lucius müsste sich den ganzen Tag um die Drei kümmern, Hermione muss die Übungen machen und auch Michaela muss im Bett liegend bestimmte Übungen durchführen, diese müsste Lucius mit den beiden Frauen durchführen.
„Du müsstest den ganzen Tag hier sein, Hermione und Michaela müssen Übungen machen, diese musst du unterstützen, Michaela kann die Übungen zwar alleine, doch sie wären zu Anstrengend, Hermione kann ihren Arm nicht alleine bewegen, bei ihr ist eine Sehne des Arms verletzt, wir müssen warten bis Tobias erlaubt das Michaela die Sehne heilen darf, aber Tobias ist zur Zeit gerade im Ausland unterwegs, er kann erst in zwei Tagen zurück sein, ich könnte die Sehne zwar operieren, doch würde die Aussicht auf Heilung nicht so gut aussehen als wenn Michaela das macht, bei ihr ist es zu 100% sicher das Hermione wieder die vollkommene Beweglichkeit des Armes zurück erhält. Aber dafür ist es wichtig das die Muskulatur des Armes weiterhin benutzt wird. Bei Severus ist es relativ einfach, er muss nur im Bett gehalten werden, also müsstest du ihm den Trank der Lebenden Toten einflößen, da er als Tränkemeister eine gewisse Immunität gegenüber dem Trank hat, liegt die Dosis weit höher als bei jedem anderen Menschen, und die Zeitlichen Abstände müssen genau eingehalten werden. Was verlangst du dafür das für deine Freunde zu tun?"
Julian war langsam müde, er schlief schon mehrere Tage nicht mehr richtig gut, immer wieder wurde er von einem Albtraum gequält, wenn er erwachte mitten in der Nacht war er schweißgebadet, jede Nacht träumte er davon wie die Geburt ablaufen würde, und jedes Mal starb im Traum seine Verlobte.
„Julian hast du mir zugehört?" Lucius schaute Julian an, doch dieser war so tief in seinen Gedanken das er nicht einmal die Frage mitbekommen hatte.
„Ich glaube du solltest auch mal schlafen gehen und vor allem solltest du durchschlafen."
Julian der jetzt mitbekommen hatte das Lucius etwas gesagt hatte, schaute ihn fragend an.
„Lucius, würde es dir etwas ausmachen, das was du gerade gesagt hast zu wiederholen, ich war in Gedanken ganz weit weg. Entschuldige bitte."
„Es macht mir nichts aus das zu wiederholen, allerdings solltest du besser erst mal vernünftig schlafen, sonst weißt du morgen nicht mehr was ich dir gesagt habe weil du nur die Hälfte mitbekommen hast."
„Du hast recht Lucius, ich schlafe in letzter Zeit sehr schlecht, ich bin übermüdet, doch ich kann nicht einfach einen Traumlosschlaftrank nehmen, dann könnte ich nicht wach werden wenn Michaela mich braucht oder etwas mit Severus und Hermione ist, aber ich muss unbedingt heute Nacht richtig schlafen, da ich morgen die Operation vor mir habe und der Patient auf mich zählt, wenn diese Operation nicht so schwierig wäre, und sie jeder andere Kollege auch könnte, dann würde ich sie einem der Kollegen übergeben, doch leider bleibt die Operation an mir hängen. Es gibt einige der Kollegen die sich diese Operation zutrauen, doch hat sie noch keiner von ihnen durchgeführt, ich wollte morgen einen meiner Oberheiler mit an den Tisch nehmen damit er die Operation sieht und beim nächsten Mal, er unter meiner Anleitung diese Operation durchführen kann, doch soweit sind wir noch nicht, es fallen ja auch nicht dauernd Patienten vom Himmel wo diese Operation durchgeführt werden muss. Könntest du vielleicht schon heute Nacht hier bleiben und auf die Drei aufpassen? Dann könnte ich einen Traumlosschlaftrank nehmen und dann bin ich morgen wieder fit."
„Das könnte ich machen, zumal du sehr danach aussiehst als wenn dir gleich im Stehen die Augen zufallen. Also geh nimm den Trank, leg dich neben deine Verlobte und schlafe dann."
Julian nickte, ging in seinen Raum, legte sich neben Michaela und schlief nach dem er den Trank eingenommen hatte zügig ein. Doch obwohl er den Traumlosschlaftrank genommen hatte blieb er in seinem Schlaf nicht ohne Traum, er träumte erneut von der Geburt der Babys, und wieder starb bei der Entbindung seine Verlobte. Nur dieses Mal erwachte er nicht mitten in der Nacht, er schlief weiter und je länger er schlief desto mehr veränderte sich der Traum, nach einiger Zeit stand Michaela mit zwei Kindern auf dem Arm vor ihm, er selbst hatte auch zwei Kinder auf dem Arm und es standen zwei Elfen mit im Raum und auch diese hatten jede zwei Babys auf dem Arm. Julian rieb sich im Traum die Augen, wie war das möglich? Er hatte doch davon geträumt das Michaela sterben würde, wieso lebte sie dann jetzt wieder? Es war unlogisch, und Julian wälzte sich im Schlaf von der einen Seite auf die Andere, irgendwann spürte er ein Rütteln an seinem Körper, es dauerte eine ganze Zeit bis er zurück in den wachen Zustand kam, er schlug nur mühevoll seine Augen auf.
„Julian, das wurde aber auch Zeit, wann sollst du für die Operation im St. Mungos sein?" Lucius stand an dem Bett und hatte seine Hände auf Julian's Schultern.
Julian zauberte einen Tempus, „oh Mist, ich sollte schon vor einer Stunde im OP stehen und den Patienten operieren!" Julian hexte sich seine Kleidung an, stand dann auf nur um sofort zu spüren das dieses ein Fehler war, er schwankte und Lucius hielt ihn fest.
„Julian, was ist mit dir los?" Lucius schaute Julian fragend an.
„Ich habe trotz des Tranks sehr schlecht geträumt, und anscheinend ist der Trank noch nicht vollständig aus meinem Körper raus, das ich so wackelig auf den Beinen bin ist nicht gerade hilfreich für die Operation."
„Aber wieso hat der Trank nicht richtig bei dir gewirkt?"
„Da habe ich keine Ahnung!" bei dem Wort fiel ihm ein er hatte den Trank bei Severus aus dem Labor geholt, er schaute auf die Phiole, dann schlug er sich mit der flachen Hand an die Stirn „was bin ich ein Idiot, das ist einer von den Speziellen Tränken für Hermione, da muss ich ja anders drauf reagieren. Aber was mache ich nun? So kann ich nicht in die Klinik zum Operieren gehen. Ich fühle mich als hätte mich der fahrende Ritter überrollt."
„Warte mal ich habe Severus zwar vorhin den Trank der Lebenden Toten gegeben, doch wie du weißt ist er ja resistent gegen den Trank, er zeigt nicht die Wirkung die er bei dir oder mir hätte, vielleicht kann er dir sagen was du dagegen tun kannst. Auch Hermione ist bereits wach, sie könnte dir auch helfen."
„Das ist eine gute Idee, vielleicht hat Severus auch ein Gegenmittel in seinem Labor welches ich dann nehmen kann, doch wirklich gut geschlafen habe ich noch immer nicht. Ich hoffe ich halte es nachher durch die Operation vernünftig über die Bühne zu bringen."
„Das wirst du schon schaffen, vor allem wenn du noch einen Aufpäppelungstrank zu dir nimmst. So nun komm zu Hermione und Severus ins Zimmer. Deine Verlobte war vorhin übrigens schon mal wach und ich habe mit ihr gemeinsam die Übungen gemacht. Du hast dich im Schlaf sehr herumgewälzt, Michaela wollte dich schon wecken, doch ich habe sie abgehalten, du hattest doch gesagt das der Trank nicht so lange wirken würde, und als du dann nach einer Stunde immer noch nicht wach geworden bist habe ich angefangen dich zu wecken, aber Michaela ist von den Übungen so erschöpft gewesen, dass sie schon kurz danach eingeschlafen ist."
Vor Julian materialisierte sich ein Patronus,; Heiler Julian, wir sind bereit und warten auf sie, der Patient wird langsam unruhig.;
„Auch das noch, ich muss ganz dringend ins St. Mungos, was soll ich nur machen, ich könnte nicht mal alleine stehen."
„Lass mich mal kurz Antworten, wir sind bei Severus und Hermione angekommen. Erkläre du bitte was passiert ist, ich sende meinen Patronus ins St. Mungos damit die den Patienten beruhigen können."
Julian nickte und ließ sich plump auf das Bett bei Severus fallen.
„Julian, ich dachte du bist im St. Mungos zur Operation?" Severus schaute verwirrt, aber dann neutralisierte sich sein Gesichtsausdruck.
„Nun ich habe gestern Abend einen Trank aus deinem Labor benutzt um schlafen zu können, leider habe ich trotz des Tranks einen sehr schlechten Traum gehabt, heute Morgen habe ich verschlafen, wenn Lucius mich nicht geweckt hätte, dann würde ich vermutlich jetzt noch schlafen, und zu allem Überfluss habe ich heute morgen Probleme mich auf den Beinen zu halten."
„Stop, stop, Stop! Julian, aus welchem Regal hast du den Trank genommen?"
„Ich war so durcheinander, ich habe heute morgen bereits gemerkt das es einer von Hermione's Tränken war. Aber ich muss jetzt zum St. Mungos und ich muss fit sein und eine Operation durchführen. Die kann nur ich durchführen, aber so wie es mit jetzt geht klappt das nie."
„Also als erstes nimmst du bitte, oh eh Lucius, würdest du bitte den Trank für Julian holen, er muss einen Aufpäppelungstrank und einen Ausnüchterungstrank bekommen allerdings erst den Ausnüchterungstrank und dann den Aufpäppelungstrank. Mich hat das Ritual doch sehr umgehauen, wieso hast du denn den Trank aus meinem Labor nehmen müssen?"
„Severus, das besprechen wir wenn es dir wieder besser geht, ich muss gleich los, sobald Lucius mir die Tränke besorgt hat. Ich muss wie gesagt diese Operation durchführen, und du sollst hier liegen bleiben. Wehe du stehst auf, Lucius hat klare Angaben was dann mit dir passieren soll. Also fordere das nicht heraus, wir wollen alle nur dein Bestes."
Severus nickte, ihm war eh nicht wirklich gut, es kostete ihn viel Mühe das nicht zu zeigen. Lucius betrat mit den Tränken den Raum und übergab an Julian den Ausnüchterungstrank, diesen trank Julian in einem Rutsch leer, dann bekam er den Aufpäppelungstrank auch diesen trank er zügig leer, dann reiste er ins St. Mungos ohne sich richtig zu verabschieden, die Zeit drängte, er war eh schon viel zu spät dran.
Da er der Chefheiler des St. Mungos war, würde ihm deshalb keiner Vorwürfe machen, aber ihm reichten schon seine eigenen Vorwürfe. Als er im OP ankam entschuldigte er sich bei den Kollegen.
„Es gab Komplikationen bei mir zuhause, deshalb konnte ich erst jetzt hier sein, es tut mir leid das ich mich nicht eher habe melden können, vor allem das der Patient so lange warten musste. Da er nun schon schläft werde ich mich später bei ihm entschuldigen, nun lasst uns beginnen."
Julian begann mit der Operation und es verlief trotz des verspäteten Beginns alles gut, die Operation lief Julian problemlos von der Hand, sein Körper wusste was er zu tun hatte, auch wenn sein Gehirn auf Sparflamme lief.
Am Ende der Operation lobten alle Kollegen und Schwestern ihn, Julian wartete bis der Patient aufwachte, dann entschuldigte er sich auch bei ihm.
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