Wie immer,….
Der Gast
„Ich bin in wenigen Augenblicken zurück, ich muss mich mit jemandem unterhalten, es scheint ein paar Schwierigkeiten zu geben."
Severus verließ den Speisesaal, er ging in die Empfangshalle, dort hatte Winky schon den Gast herein gebeten.
„Hallo, was gibt es, warum kommst du jetzt hier her? Was ist vorgefallen."
„Begrüßt du so einen alten Freund?"
„So begrüße ich jemanden der in meinem Haus einen Menschen umgebracht hat, der mich die Schweinerei hat alleine weg machen lassen, der sich erst am nächsten Tag für die Tat entschuldigt, und das auch nur auf Drängen seiner Familie, es war kein bisschen dein eigener Gedanke hier dich zu entschuldigen, du hast meine Frau fast zu Tode erschreckt, soll ich weiter aufzählen?"
„Nein ist schon gut, du hast ja recht, ich kann es nicht ungeschehen machen, aber ich hätte mich hinterher zumindest anders verhalten sollen. Nun willst du mir dieses mein oder besser gefragt dein Leben lang vorhalten?"
„Nein, das werde ich nicht und ich bin froh das mein Leben, im Gegensatz zu deinem, irgendwann ein Ende haben wird. Ich hoffe zwar das mein Ende nicht schon so bald auf der Türschwelle stehen wird, aber irgendwie hat der Tod schon öfters versucht seine Krallen nach mir auszustrecken, doch bisher konnte ich ihm immer entkommen. Nun zu dir was willst du?"
Severus schaute lange auf den Vampir, der da vor ihm stand. Dieser rang sichtlich mit sich selbst, er schien nicht zu wissen wo er anfangen sollte, er war als Freund von Severus hergekommen, um Severus zu warnen, denn es hatte jemand geschafft sich bei den Vampiren einzuschleichen, diese Person hat sich irgendwie bis zur Spitze der Vampire vorgewagt, und Dragomir der Schreckliche, der Anführer der Familie von ihm, er hatte dazu aufgerufen Severus heimzusuchen, alle Vampire der Familie hatten nun den Auftrag, Severus egal wo sie ihn treffen würden umzubringen, doch er wollte Severus nicht ohne Warnung in sein Schicksal laufen lassen. Immer noch wusste der Vampir nicht wie er es Severus sagen sollte, das Severus es mittlerweile wusste, das ahnte der Vampir nicht, er war noch immer am überlegen, wie dieser Kerl es geschafft hatte in seine Familie zu kommen, dabei hatte er ein klares Bild von dem Zauberer vor sich, der sich in seine Familie geschlichen hatte, dieser Kerl war mittlerweile auch ein Vampir, was die ganze Situation noch verschlimmerte, dieser Vampir war als er noch sterblich war ein Metamorphmagus, und diese Fähigkeit hatte sich entgegen aller Gesetzlichkeiten auf den Vampir mit übertragen. Es gab nun also einen Metamorphvampir.
„Nun Sanguini, willst du nicht endlich erzählen warum du ohne Einladung mein Grundstück betrittst? War ich bei deinem letzten Besuch nicht deutlich mit dem was ich dir gesagt habe?"
Das waren die richtigen Worte, Sanguini faste seinen ganzen Mut und berichtete Severus von allem.
Als Sanguini fertig war mit seinem Bericht, sah er in ein ruhiges gelassenes Gesicht, er hatte erwartet das Severus ängstlich sein würde, das er vielleicht Unruhe sehen würde, doch die Maske von Severus saß Perfekt, Severus wusste schon viel früher, all das, was Sanguini ihm erzählt hatte. Es war keine Überraschung für Severus, nein, Severus selbst hatte schon von Dragomir erfahren was dieser wusste, doch ahnte Sanguini nicht, dass Severus mit seinem Vater schon eine Freundschaft verband, denn diese Freundschaft beruhte auf einem Geheimnis, und so hatte Dragomir sich, ehe er die Verwandlung von dem Zauberer vorgenommen hatte, mit Severus besprochen. Severus hatte zugestimmt diesen Zauberer zu verwandeln, doch hatte er wie auch Dragomir, nicht damit gerechnet das dieser Zauberer nach der Verwandlung zum Vampir noch dazu in der Lage sein würde sich zu verwandeln, sie hatten Beide gedacht das er damit zum normalen Vampir werden würde, daher wollte Dragomir den Zauberer hinterher auch umbringen lassen, doch war der Zauberer nun auch ihm entkommen und war nicht nur unbändig stark, er war auch nur schwer zu töten, aber das war es was Dragomir und auch Severus erreichen wollten, sie wollten ihn endgültig von der Bildfläche verschwinden lassen. Severus überlegte ob Sanguini dieses alles wusste, doch er war sich nicht sicher, doch wenn Dragomir jetzt den Befehl erteilt haben sollte das alle aus seiner Familie nach Severus suchen sollen und ihn umbringen sollen, war das sicherlich nicht Dragomir selber gewesen, denn Dragomir und Severus verband etwas, von dem kein anderer wusste. Und dies würde auch für immer ein Geheimnis zwischen den Beiden bleiben.
„Nun Sanguini, was möchtest du von mir? Meine Familie erwartet mich baldmöglichst zurück zum Frühstück, danach wollen wir ins Schloss reisen, da ab Montag die Schule weiter geht."
„Severus, wir sind alte Freunde, ich möchte dich warnen, Dragomir hat den Auftrag erteilt dich umzubringen sobald wir dich sehen, ich glaube nicht das dieser Befehl von Dragomir selber kam, doch es gibt viele Vampire die nun auf deine Fährte angesetzt sind, ich weiß du bist ein mächtiger Zauberer, doch gegen zwei oder gleich drei Vampire gleichzeitig wirst auch du nichts ausrichten können."
„Da hast du recht Sanguini, ich werde auf mich aufpassen, aber ich werde ebenfalls auf meine Familie aufpassen, denn diese ist nun genau so in Gefahr wie ich, kannst du mir sagen wer es gewesen ist der sich in eure Familie geschlichen hat?"
Severus wollte nicht das Sanguini weiß das er es schon wusste, und das er ja ebenfalls für diese Verwandlung mitverantwortlich ist.
„Nein das kann ich leider nicht, mein Vater hat sich immer hinter verschlossenen Türen mit ihm getroffen, und es sah auch jedesmal so aus als ob es ein anderer Zauberer gewesen sei, nur seitdem der Zauberer nun ein Vampir ist, hat er sich schon mehrfach gezeigt und jedesmal war es als würde man in einen Spiegel schauen, dieser Vampir ist dazu in der Lage jede andere Menschliche Gestalt zu kopieren. Daher glaube ich auch nicht wirklich das mein Vater diesen Befehl gegeben hat. Ich denke viel mehr das mein Vater in Gefahr ist, es gibt nur wenig vor dem wir Vampire Angst haben, und ich weiß das du sehr genau weißt wovon ich hier spreche. Ich habe Angst davor das mein Vater nicht mehr lebt, das dieser Zauberer dieser Neugeborene Vampir ihn ermordet hat."
„Das sind schwere Anschuldigungen gegen den Vampir, und ich kann dir eines versichern, dein Vater ist noch am Leben, ich wüsste es wenn dem nicht so wäre!"
Sanguini riss entsetzt die Augen auf, woher sollte Severus es wissen, das sein Vater noch lebt, aber er klang so sicher, wie konnte der Tränkemeister das wissen?
„Severus, woher bist du dir so sicher?"
„Das bleibt mein Geheimnis, doch ich weiß es zu 100 Prozent er lebt noch, aber du hast recht wenn du dir Sorgen machst, sein Leben ist in Gefahr."
„Was kann ich tun? Ich möchte ihn nicht verlieren."
„Sanguini dann wirst du den neuen Bruder von dir töten müssen, nur du oder dein Vater sind in der Lage diese Aufgabe zu erledigen, aber ich muss dich warnen, er wird erwarten das du das versuchst."
„Wenn dies der einzige Weg ist, werde ich ihn beschreiten, wirst du mir helfen?"
„Ich muss dafür sorgen das meine Familie in Sicherheit ist, aber ich werde dir helfen wenn du meine Hilfe benötigst."
„Dann bringe deine Familie alsbald in Sicherheit, sie werden vermutlich am Apparierpunkt bereits auf euch warten. Nutzt also andere Wege."
„Das hatten wir eh vor, aber danke ich weiß es zu schätzen das du mich gewarnt hast. Damit hast du deinen Fehler zwar noch nicht ausgeglichen aber doch schon deutlich deine Lage verbessert. Geh jetzt Sanguini, ich muss mich um meine Familie kümmern."
Sanguini nickte, er verließ das Manor und reiste zurück in den Wald, wo seine Familie ein Herrenhaus bewohnt.
Nachdenklich betrat Severus den Speisesaal, das Gespräch hatte länger gedauert als er es erwartet hatte, Hermione und Michaela saßen nicht mehr am Tisch, schnell spürte er in seinen Bannen nach wo sich die beiden Frauen aufhalten würden, doch er konnte sie nicht auf seinem Manor spüren.
Lucius und Julian saßen noch am Tisch.
„Lucius, wo ist Hermione hin? Julian was ist mit Michaela?" Severus verzog keine Mine, auch wenn ihn bereits die ersten Horrorszenarien vor seinem inneren Auge quälen, äußerlich sah man ihm nichts davon an. Er hatte gespürt das zwei Personen appariert waren, doch das dies Hermione und Michaela gewesen sein könnten, das hatte er nicht gedacht.
„Beide Frauen wollten noch etwas in der Winkelgasse einkaufen."
„Hat keiner von euch Beiden daran gedacht das Hermione nicht apparieren soll, sie hatte doch bereits einen Unfall!" Severus war wütend, doch das er sich große Sorgen um die beiden Frauen machte nicht nur wegen der Apparation von Hermione, sondern weil der Verrückte noch immer auf freiem Fuß war und mittlerweile ein neugeborener Vampir war, der darauf aus war Hermione, Harry und auch ihm zu schaden, der wenn es ihm möglich sein würde auch nicht davor zurückschrecken würde die Kinder zu töten. Moment wo sind die Kinder, Severus spürte auch nach seinen Kindern, doch auch diese waren nicht zu spüren auf dem Manor.
„Wo sind die Kinder?" Severus schaute Lucius an, plötzlich ahnte dieser was Severus so in Unruhe versetzt hatte, sie waren nicht umsonst Blutsbrüder.
„Severus, die Frauen sind nicht auf herkömmliche Weise appariert, Winky und Rizzy haben sie beide mittels Elfenmagie mitgenommen, die Apparation die du gefühlt hast, waren deine Kinder, diese sind nach Hogwarts appariert, sie wollten in den verbotenen Wald gehen und dort sich mit Hagrid treffen."
„Das ist ja noch schlimmer, Lucius, Sanguini war gerade hier, die Vampire sind auf mich gehetzt worden, der Verrückte, er ist jetzt ein neugeborener Vampir, du weißt was das bedeutet, allerdings können wir jetzt eins mit Sicherheit festhalten, Metamorphmagie hält auch bei Vampiren an."
Jetzt konnte man sämtliche Emotionen in Lucius Gesicht ablesen. Aber dies war nur für wenige Sekunden der Fall, danach saß auch seine Maske wieder perfekt. Julian stand ungläubig daneben, es kann doch gar nicht sein, das Metamorphmagie auch bei Vampiren funktioniert, das wäre schrecklich, in seinen Gedanken spielte Julian alle Szenarien durch, doch am Ende von seinen Schlussfolgerungen war nur die Erkenntnis übrig das der Metamorphmagus wenn er all seine Menschlichkeit verloren hatte und vollends ein Vampir sein würde, dieses nicht mehr möglich sein kann, die Verwandlungen würden immer schwerer werden und den Vampir am Ende töten. Da war sich Julian ganz sicher, schließlich konnte er auf das Wissen von vielen Jahrhunderten der Forschung zugreifen, bisher war noch jeder Metamorphmagus am Ende gestorben wenn die Wandlung abgeschlossen war. Und das nur weil sie es nie gelernt haben, diese Veränderungen wirklich zu unterdrücken.
„Severus, dieser Vampir wird sobald seine Wandlung komplett ist sterben, er wird bei dem Versuch sich zu verwandeln sterben, jede Verwandlung kostet ihn ein Stück seines Lebens. Er wird nie so sein wie ein normaler Vampir."
„Soweit ich Sanguini verstanden habe ist dieser Zauberer bereits vollständig gewandelt, und ist auch noch dazu in der Lage sich in jeden beliebigen Vampir zu verwandeln. So wird er wohl auch die Familie von Sanguini auf mich gehetzt haben, aber was jetzt am wichtigsten ist, die Kinder und unsere Frauen müssen informiert und in Sicherheit gebracht werden. Wir müssen so schnell wie möglich nach Hogwarts flohen. Rizzy, Winky!" Es ploppte leise und die beiden Hauselfen standen vor Severus im Speisesaal. „Master haben gerufen?"
„Wo sind Hermione und Michaela?" er sah die beiden Elfen sehr streng an.
„Herrin und die Heilerin, sind bereits auf Hogwarts in ihren Räumen, der Heilerin geht es nicht so gut, sie muss sich ausruhen, daher sind wir schon früh zurück nach Hogwarts gereist."
„Oh, ok das ist gut, was ist mit den Kindern?" Severus ließ ein kleines Stoßgebet los, er hoffte das auch die Kinder in Sicherheit seien, doch da kam die Enttäuschung.
