Ein weiteres Kapitel, aber dieses Mal aus der Sicht von Constance.
Allein bis in die Ewigkeit Teil 2
Murder House 2020
Sie war nun seit 2 Jahren wieder mit ihren Kindern vereint und Constance genoss jede Minuten davon. Wer hätte gedacht, dass sie ihre Erlösung und ihren Wunsch nach einer Familie erst im Tode finden würde? Für Constance vergingen diese 2 Jahre wie im Flug, aber das spielte keine Rolle, denn hier war Zeit ohne Bedeutung. Sie würde die ganze Ewigkeit haben, um das zu sein, was sie immer sein wollte…..eine perfekte Mutter. Selbst ihr Verhältnis zu ihrem Sohn Tate hatte sich deutlich verbessert. An dem Tag an dem sie starb, hatten all ihre Kinder auf sie gewartet und ihre Familie war wieder zusammen…..fast. Mit jeden Tag der verging, liebte Constance dieses Leben mehr, doch sie vermisste ihre Addie über alle Maßen. Ihr hübsches Mädchen, welches sie nie wieder sehen würde.
Als Constance nach ihrem Selbstmord die Augen öffnete, blickte sie in die vertrauten Gesichter ihrer Kinder und Tränen der Freude bahnten sich einen Weg über ihre Wangen. Suchend blickte sie sich um, in der Annahme ein weiteres bekanntes und freundliches Gesicht wieder zu sehen, doch sie suchte vergebens. Für einen Moment sank Constance stilles Herz und sie fragte sich, warum er nicht da war. Doch die Aufmerksamkeit die ihre Kinder einforderten, ließen alle anderen Gedanken schnell verschwinden. Besonders Beau und Rose nahmen all ihre Zeit in Anspruch und bald vergaß Constance die Person, auf die sie neben ihren Kindern gewartet hatte.
Ohne jegliches Zeitgefühl vergingen die Jahre und Constance lebte nur noch für ihre Kinder, doch immer hatte sie das Gefühl, dass noch etwas fehlte. Es gab Momente, an denen sie sich nach einer anderen Art von Liebe sehnte, als die ihr ihre Kinder gaben. Die Liebe eines Mannes. Sie wusste, es gab hier einen Mann, der sie einst liebte und der für sie alles getan hätte…doch seitdem sie hier war, sah sie ihn nicht einmal. Travis blieb für sie im Verborgenen. Manchmal überlegte sie, ob sie nach ihm rufen sollte, ob sie nach ihn suchen sollte….doch ihr Stolz ließ das nicht zu. Niemals war sie einen Mann hinterher gelaufen und jetzt nachdem sie tot war, würde sie damit nicht anfangen. Wenn er sie nicht sehen wollte, dann würde sie damit leben können, auch wenn es schmerzte.
Sie wusste er war da, als sie starb. Sie fühlte seine Nähe, doch sie ignorierte dieses Gefühl. Sie wollte in diesem Moment mit niemanden reden, ob das was sie tat richtig war. Constance wusste, dass es der einzige Weg für sie war. Sie wusste, dass sie bald sterben würde und sie wollte es hier tun. Früher oder später hätte Michael sie umgebracht und das außerhalb dieser Mauern und dann wäre alle Hoffnung auf eine neue Chance mit ihren Kindern verloren gewesen. Sie hatte Micheal geliebt, doch sie war an einem Punkt angekommen, an dem sie wusste, dass alle Liebe dieser Welt dieses Kind niemals auf einen rechten Weg gebracht hätte. Sie war mit ihren Kräften am Ende und wollte nur noch weg von ihm….weg von all diesem Verderben, welches dieses Kind in ihr Leben gebracht hatte.
Sie würde Micheal wohl niemals wieder sehen und sie sehnte sich auch nicht danach. Jetzt hatte ein neues und anderes Leben begonnen. Ein Leben nur mit ihren Kindern….dass dachte Constance bis zu einen Tag, an dem sie ein Gespräch belauschte zwischen ihrer Tochter und den beiden Kindern von Larry und Lorraine.
Zuerst wollte Constance einfach weiter gehen, doch dann erwähnte eines der Mädchen einen Namen, an den Constance oft dachte.
„Schade das Travis nicht mehr mit uns spielt. Die Teestunden mit ihm waren immer viel lustiger."
Constance wurde hellhörig und ging einen Schritt zurück, um die Mädchen besser zu verstehen.
„Ja, Travis war immer so witzig….aber jetzt ist er nur noch traurig. Er sitzt nur noch allein im Keller und schaut die Wand an."
„Aber er ist erst so, seitdem deine Mama hier ist." erhob eines der Harvey Mädchen tadelnd die Stimme und wandte sich an Rose.
Constance schluckte schwer und massierte nervös ihren Nacken. Die Neugier und die Ungewissheit trieben Constance an und sie ging langsam in Richtung Keller. Sollte sie das wirklich tun? Sollte sie das gehörte einfach ignorieren und so tun, als hätte sie es nie gehört?
Langsam ging sie die Stufen zum Keller herunter und ging leise durch die Dunkelheit. Raum für Raum sah sie sich um und dann, in einer dunklen Ecke sah sie eine Gestalt am Boden sitzen, den Blick auf die Wand gerichtet und in Gedanken offenbar weit weg.
„Travis?"
