I. Endings: Arrow


Zeitrahmen: Diese Fic spielt hauptsächlich nach „Finale Crisis" im Jahr 2025

Zusätzliche Warnings: Spoiler für die 6. Staffel, ignoriert die kanonische 7. Staffel Großteils (siehe dazu auch „Finale Crisis" und „Road to Finale Crisis"), TranOliver, Gedankengut eines nationalsozialistischen Regimes (Tommy-X), Homophobie, Sexismus, Selbsthass

Zusätzliche Pairings: Quentin/Donna, Vergangenes Nysara, Vergangenes Oliver/Sara, Vergangenes Olicity, Vergangenes Laurel/Sebastian, Vergangenes Sebastian/Oliver, Curtis/Rory, Vergangenes Oliver/Samantha, Vergangenes Tommy-X/Black Siren, Erw. von vergangenen Overarcher und ein Überraschungspaar, was keines ist, wenn ihr die bisherigen Teile aufmerksam gelesen habt


Thea

„Und verschieb meinen Termin Morgen auf nächste Woche, und besorg mir dieses Interview mit den Inquirer über das wir gesprochen haben. Ich muss unsere Image zu Recht rücken. Okay, das war's dann, danke vielmals." Mit diesen Worten beendete Thea Queen-Harper ihren Tagsüber-Beruf und wandte sich ihrem anderen Beruf zu. „Nun, in diesem Fall wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben als uns mit ihren Diplomaten zu treffen, oder? Ich bin zwar kein großer Fan von deiner Schwester und Evelyn, aber wenn wir dadurch ein Blutvergießen verhindern können, dann sollten wir alles tun, was notwendig ist. Was meinst du?" Sie warf einen fragenden Blick auf den weiblichen Beta, der neben ihr stand.

„Ich sehne mich nicht nach einem Wiedersehen mit Talia, Schwester, aber ich stimmte dir zu, wir müssen alles tun, was notwendig ist um den Frieden zwischen unseren Fraktionen zu erhalten. Einst dachte ich naiver Weise, dass es ausreichen würde die Liga der Assassinen aufzulösen um ihr Einhalt zu gebieten, doch nun weiß ich, dass es immer Anhänger des alten Weges geben wird, egal, was wir unternehmen, und wir lernen müssen uns mit ihnen zu arrangieren, wenn wir nicht in offenen Konflikt mit ihnen treten wollen", erwiderte Nyssa al Ghul, „Also wird ein Treffen zwischen der Thanatos-Liga und der neuen Liga der Assassinen unumgänglich sein."

Thea nickte. „Gut, ich kann es zwischen meinem Mittagslunch mit dem Bürgermeister und meinem Interview hineinschieben, denke ich. Und so sehr ich dich auch mag, Nyssa, ich wünschte, du würdest endlich damit aufhören mich Schwester zu nennen. Du hast dich dem Brauch gemäß von Oliver scheiden lassen, nachdem er Laurel geheiratet hat, weißt du noch?", erinnerte sie die andere Frau.

Die Asiatin nickte. „Ja, aber wir sind dennoch Schwestern, Thea; Schwestern, die gemeinsam das Erbe ihrer Väter angetreten haben", meinte sie. Und damit hatte sie allerdings recht. Und was für ein Erbe das war.

Thea hatte bis zu ihrem 19. Lebensjahr gedacht, dass ihr Vater Robert Queen gewesen war, doch dann hatte sich herausgestellt, dass Malcolm Merlyn ihr leiblicher Vater war. Und das hatte ihre Jugendschwärmerei für ihren Halbbruder Tommy Merlyn im Rückblick etwas unangebracht erscheinen lassen, und ihr dazu noch eine Menge Probleme beschert, auf die sie getrost hätte verzichten können. Immerhin war ihr Vater eine kurze Zeit lang Ras al Ghul der Liga der Assassinen gewesen, und nachdem die Liga von seiner Nachfolgerin in dieser Position – Nyssa al Ghul, der Tochter von Malcolms Vorgänger – aufgelöst worden war, hatten sich Anhänger von Malcolm zu einer neuen Organisation namens Thanatos-Gilde zusammengefunden, und die Thanatos-Gilde hatte nach Malcolms Tod damit begonnen Thea nachzustellen.

Thea hatte zu Beginn nichts mit dieser Organisation zu tun haben wollen, hatte dann aber eingesehen, dass es ihr Erbe war, ob sie wollte oder nicht, und dass sie am besten damit umging, indem sie es annahm und versuchte Malcolms Fehler zu bereinigen, indem sie Gutes aus dem Bösen, das er erschaffen hatte, hervorbrachte. Gemeinsam mit Nyssa hatte sie die Thanatos-Liga gebildet, und in dieser Mitglieder der Liga und der Thanatos-Gilde vereint, und diesen Leuten ein neues Ziel gegeben: Gerechtigkeit auf dieser Welt zu schaffen, doch ohne Mord, wenn es sich vermeiden ließ.

Offiziell wusste niemand, dass Thea Queen-Harper die Thanatos-Liga anführte. Sie war der Alpha-Vorstand von Queen-Harper-Logistics – eine sehr erfolgreichen Eventplanungsfirma. Außerdem dreifache Mutter, liebende Ehefrau vom Omega-Vorstand von Queen-Harper-Logistics – einem gewissen Roy Harper, der sich ab und zu auch als maskierter Held namens Arsenal betätigte. Und nicht zu vergessen die Schwester von Green Arrow, dem ehemaligen Anführer der Justice League of America. Von ihrem anderen Leben wussten nur wenige, und das war auch gut so.

Leider gehörten zu denjenigen, die davon wussten, aber auch Nyssas ältere Halbschwester Talia, die sich einst mit ihrem Vater überworfen hatte, nach dessen Tod durch Olivers Hand aber auf einmal beschlossen hatte, dass sie sein Erbe fortführen musste. Sie hatte eine eigene neue Liga der Assassinen gegründet, gemeinsam mit Evelyn Sharpe, dem einstigen Protegé von Theas Bruder. Artemis war inzwischen zu einer überaus gefährlichen Killerin mutiert, immerhin hatte sie von Talia gelernt. So wie Thea und Nyssa gemeinsam die Thanatos-Liga leiteten, leiteten die beiden weiblichen Alphas die Liga der Assassinen, und es war immer nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sich diese beiden Organisationen gegenseitig im Weg wären, und nun war es soweit. Beim einem Einsatz im mittleren Osten waren Mitglieder der Thanatos-Liga auf Mitglieder von Talias Organisation getroffen. Offenbar waren beide Organisationen vom selben Auftraggeber angeworben worden, der auf Nummer Sicher hatte gehen wollen, damit seine Probleme auch tatsächlich gelöst werden würden. Doch ihre unterschiedlichen Methoden sorgten dafür, dass die beauftragten Assassinen miteinander in Konflikt gerieten, und das bedeutete, dass Thea und Nyssa sich nun mit Talia und Evelyn zusammensetzen mussten um darüber zu reden, wie es weiter gehen sollte. Thea könnte sich bessere Freizeitbeschäftigungen vorstellen. Doch ihr blieb keine Wahl.

„Ich bewundere dich, Thea", meinte Nyssa zu ihr, „Du scheinst alles auf einmal zu können: Ein normales Leben führen, eine Familie zu haben, und die Liga anzuführen. Ich habe es niemals wirklich geschafft mir ein Leben außerhalb der Liga aufzubauen, wie du weißt. Und ich denke, das ist der Grund dafür, warum Sara sich für andere Partner entschieden hat als mich. Aber, du … ich denke, ich kann von dir noch viel lernen. Was du tust, scheint dich zu erfüllen."

Thea dachte darüber nach. Ja, manchmal erschien ihr alles etwas viel zu sein, aber letztlich hatte sie eine Balance zwischen ihren beiden Leben gefunden, das war wahr. „Nun, ich schätze ich bin erfüllt, aber das liegt daran … das liegt daran, dass ich nicht alleine bin, Nyssa", meinte sie, „Ich habe meinen Omega. Meine Kinder. Meinen Bruder und seine Frau, auf die ich immer zählen kann. Meinen Neffen. Einen Quasi-Vater. Und meinen Beta und beste Freundin -dich. Und dafür bin ich dankbar. Das bin ich wirklich. Ich habe Jahre gebraucht um mich selber zu finden und herauszubekommen, was ich eigentlich mit meinem Leben anstellen will. Und nun, da ich das weiß, und es leben kann, wird mir klar, dass ich das alles hauptsächlich deswegen kann, weil ich eben nicht alleine bin. Vielleicht solltest du das einfach auch ausprobieren, Nyssa: Dir jemanden suchen. Ja, Sara ist weitergezogen, aber ich bin mir sicher, dass es irgendwo dort draußen jemanden für dich gibt, mit dem du glücklich werden kannst."

„Ich werde darüber nachdenken", meinte Nyssa, „Und du, glaube ich, hast jetzt einen Termin."

„Ja, das stimmt. Der Nachteil eines erfüllten Lebens: Man ist im Dauerstress", merkte Thea an und machte sich auf zu ihrem Termin. Sie musste ihre Kinder vom Kindergarten abholen.

Als sie damals festgestellt hatten, dass die Zwillinge erwartete, war Roy ziemlich blass geworden, und auch Thea hatte Böses geahnt, und ja, es hatte sich als wahr herausgestellt: Moira und Malcolm waren zwei keine Satansbraten, die einander dazu aufschaukelten richtige Satansbraten zu sein. Aber Thea liebte ihre Kinder und würde sie gegen nichts in der Welt eintauschen.

Doch als sie heute beim Kindergarten ankam, erbleichte die Omega-Betreuerin bei ihrem Anblick. „Thea, Sie sind hier? Aber die Zwillinge wurden bereits abgeholt", meinte sie verunsichert. Thea runzelte verwirrt die Stirn. „Roy hat sie abgeholt? Aber … er hätte mir doch geschrieben, wenn er das getan hätte, damit ich nicht extra hätte herkommen müssen…", wunderte sie sich.

„Oh, nein, nicht Roy hat die Kinder abgeholt - es war ein fremder Beta, ein Mann, er sagte er wäre der Onkel der Zwillinge, und er konnte sich auch entsprechend ausweisen", erklärte die Omega-Betreuerin.

„Ollie ist schon lange kein Beta mehr, wer … Moment, Tommy? Hat Tommy Merlyn meine Kinder abgeholt?!", wollte Thea dann besorgt wissen.

„Aber ja doch … Ich meine, er gehört doch zum Team ihres Bruders, oder nicht? Er war vor einigen Jahren im Fernsehen. Und er ist Ihr Halbbruder …." Thea hörte ihr schon gar nicht mehr zu, sondern rannte los zurück zu ihrem Wagen, und fuhr dann so schnell sie konnte nach Hause. Doch es war zu spät. Sie fand Roy niedergeschlagen auf dem Boden vor. Vom Baby fehlte jede Spur.

„Dieser Bastard! Dieser verdammte Bastard!", schrie sie wütend, nachdem sie sich überzeugt hatte, dass Roy noch atmete, und rief dann Oliver an. „Er hat es getan, Ollie! Prometheus-X hat meine Kinder entführt!"


Laurel

„Oh, Laurel, es tut mir so leid", weinte Donna ins Telefon, „Ich war nicht stark genug, ich habe es wirklich versucht, aber er war stärker als ich. Ich habe als Alpha versagt."

„Mach dir keine Sorge deswegen, Donna. Du hast getan, was du konntest. Wir werden ihn zurückholen", erwiderte Laurel, „Das verspreche ich." Dann legte sie auf und wandte sich ihrem Ehemann zu. „Er hat auch Dad", erklärte sie knapp.

„Und ich konnte William nicht erreichen", erwiderte Oliver mit besorgter Miene, „Es stimmt wohl, was man sagt: Als Vater hört man niemals auf sich zu sorgen…"

„Ich weiß, woran du gerade denkst. Aber das hier wird nicht so werden wie damals auf Lian Yu. Niemand wird sterben", versicherte ihm Laurel fest.

„Ich wünschte, ich könnte deine Zuversicht teilen, aber wenn jemand namens Prometheus beginnt meine Familie und Freunde zu entführen, dann werde ich nun mal nervös", erklärte Oliver und zog eine Grimasse.

Laurel konnte es ihm nicht verdenken. Die Wahrheit war, sie war ebenfalls nervös. Sie hätten Tommy-X letzte Jahr nach dem Sieg über Darkseid einfach zurück nach Erde-X schicken sollen, doch sie waren zum Schluss gekommen, dass das Universum immer noch zu instabil war um unnötige Reisen zu unternehmen, und sie Tommy-X genauso gut hier auf Erde-1 einsperren konnten. Wieder einmal. Und wieder einmal war er ausgerbrochen. Und nachdem Oliver ihm bei ihrer letzten Begegnung erklärt hatte, dass er nichts mit ihrer Version von Tommy gemein hatte, schien er sich nun eine neue Variante überlegt zu haben um Oliver zu verletzen. Neben den Zwillingen, Klein-Tommy, Quentin, und William waren auch John Junior und Zoe Ramirez entführt worden. Als Alpha konnte Laurel nicht anders als zu denken, dass sich nur ein Feigling an Kindern vergriff.

Aber Tommy Merlyn von Erde-X war nichts anderes als Feigling, nicht wahr? Er hatte Black Siren manipuliert, wo er nur konnte, um seine Rache zu bekommen, und während sie sich geopfert hatte um alle zu retten, war er mit heiler Haut davon gekommen.

Die andere Laurel. Sie musste immer noch oft an sie denken. Diese Frau, die wie ihr böser Zwilling gewesen war, und die sie vermutlich in genau dieselbe Kategorie eingeordnet hätte. Ich habe mich nie wirklich mit ihr unterhalten. Dabei gäbe es so viele, was ich gerne gewusst hätte. Wie ihre Eltern gewesen sind, und ihr Oliver. Ob sie es auch nicht immer leicht hatte.

Doch Laurel Lance von Erde-2 war unwiederbringlich verloren, während Tommy Merlyn von Erde-X wohl niemals damit aufhören würde ihnen allen das Leben schwer zu machen.

„Alle sind auf dem Weg hierher, wir werden sie retten", meinte sie bestimmt. Sie hatte nicht vor Widerspruch zuzulassen. Es war einfach keine Möglichkeit ihren Dad, William, oder Theas Kinder zu verlieren. John würde seinen namensgleichen Sohn wieder in die Arme schließen, und René Zoe. Alles würde wieder gut werden. Es musste einfach so sein.

„Dinahs Tochter ist in Sicherheit, aber sie kommt trotzdem her", fuhr sie fort, „Gegen uns alle kann Prometheus nicht bestehen."

Oliver nickte, doch seine Augen spiegelten Zweifel wieder. Laurel wünschte sich, sie könnte diesen vertreiben, doch sie wusste nicht wie. So einfach war das diesmal nicht.

Und ich dachte wirklich, dass wir, nach allem, was wir durchgemacht haben, jetzt endlich ein Happy End verdient haben.

Oliver und Laurel hatten die Justice League verlassen und waren nach Star City zurückgekehrt. Sie hatten wieder in der Stadt leben wollen, in der alles angefangen hatte. Sich ein neues Team Arrow aufbauen wollen. Neu anfangen wollen um Black Siren, Tommy-X, und das Fast-Ende der Welt hinter sich zu lassen. Einander neu entdecken wollen.

Aber wann liefen die Dinge schon jemals wie geplant? Inzwischen hatte jeder sein eigenes Leben. Curtis war in der Liga. Thea und Roy hatten ihre Kinder, ihre Firma, und ihre eigene Liga. John wollte seinen Job bei Argus nicht aufgeben. Und Dinah, Felicity, und René lebten nicht mehr in Star City. Team Arrow bestand im Moment aus Oliver, Laurel, und Rory Regan alias Ragman, dem es gelungen war seine Kräfte zurückzubekommen, und den Laurel kaum kannte, da er Mitglied des Teams gewesen war, als sie gerade als tot gegolten hatte und mit den Legends gereist war.

Was weitere Teammitglieder anging, so herrschte eine gewisse Uneinigkeit darüber, wer sonst noch ins Team aufgenommen werden sollte. Laurel wusste, dass William gerne in die Fußstapfen seines Vaters getreten wäre, aber sie wusste auch, dass Oliver das niemals zulassen würde. Und was den Rest betraf, Oliver hasste Veränderungen, wie jeder wusste. Was ironisch war, wenn man bedachte, dass sie beide ohne Veränderungen niemals dort angekommen wären, wo sie sich heute befanden.

Es hatte Zeiten gegeben, in denen Laurel sich niemals hätte träumen lassen, dass sie und Oliver eines Tages doch noch ihr Happy End finden würden. Vor allem nicht zusammen. Ja, sie hatte Oliver immer geliebt, aber sie hatte lange Zeit nicht gewusst, ob sie ihm den Verrat an ihr jemals würde vergeben können. Ob sie ihm jemals würde vergeben können, dass er sie mit ihrer Schwester betrogen hatte, gerade in dem Moment, in dem sie beschlossen hatten Gefährten zu werden.

Nach seiner Rückkehr von den Toten hatte Laurel zunächst nicht gewusst, was sie empfinden sollte. Sie hatte gerade angefangen Tommy näher zu kommen, war wütend auf Oliver, da sie dachte Sara wäre tot, und er war nicht der Mann, den sie einst gekannt hatte, ihr Beta war als Alpha zu ihr zurückgekehrt. Und sie hatte schnell festgestellt, dass der Mann, der sich nun Oliver Queen nannte, ein ganz neue Art von Herausforderung für sie war. Sie passten einfach nicht mehr zusammen, wie es schien. Aber andererseits war Oliver so verwirrt, aus dem Gleichgewicht, und unberechenbar, dass es schien als würde niemand jemals wieder mit ihm zusammen sein können. Sie hatten sich beide neu orientiert, nur um wieder zusammenzufinden, doch dann starb Tommy, und das änderte alles.

Laurel verfiel ihrem Familiendämonen – der Sucht, und Oliver hielt sie auf Abstand, kam wieder mit der von den Toten zurückgekehrten Sara zusammen, nur um sie zu verlieren, während Laurel ihre eigene Romanze mit Sebastian Blood sabotierte, sobald sie begann diesen für den Mann zu sehen, der er wirklich war, was ihr aber keiner glaubte, als herauskam, dass sie eine Säuferin mit Tablettensucht geworden war. Aber irgendwie war sie auch nie das Gefühl losgeworden, dass Sebastian eigentlich mehr Interesse an Oliver als an ihr gehabt hatte.

Wie auch immer, zu damaligen Zeitpunkt, schien das, was einmal zwischen ihr und Oliver gewesen war, endgültig zu sterben, denn Oliver verliebte sich vor Laurels Augen in Felicity Smoak, die ein Beta war, und damit besser zu einem Alpha passte als ein anderer Alpha. Obwohl es weh tat, beschloss sie eine Freundin zu sein und Oliver dabei zu helfen mit Felicity zusammenzukommen, was nicht so einfach war, wenn man bedachte, dass Oliver sich freiwillig der Liga der Assassinen anschloss. Zu diesem Zeitpunkt war Sara tot, diesmal wirklich, was Laurel dazu veranlasste ihr Erbe als Vigilantin anzutreten, und je mehr sie Oliver zu verlieren schien, desto mehr fand sie sich selbst. Sie fand die Black Canary und damit ihren Frieden.

Sie hatte den Menschen immer helfen wollen, doch als Anwältin waren ihr Grenzen gesetzt, vor allem nach ihrem Wechsel zur Staatsanwaltschaft. Als Black Canary jedoch konnte sie tatsächlich etwas bewegen, wirklich helfen, und sie liebte dieses Gefühl, sogar noch mehr als sie Oliver liebte. Und während sie sich selbst fand (und dabei auch einen Weg entdeckte um Sara zurück ins Leben zu holen), fand auch Oliver sich selbst. Er fand Balance, Stabilität, er fand den Green Arrow.

Vielleicht waren es nicht Oliver Queen und Laurel Lance, die zusammengehörten, vielleicht waren es in Wahrheit Green Arrow und Black Canary.

Doch kurze Zeit nachdem Olivers Beziehung zu Felicity ein schlechtes Ende nahm, starb Laurel. Sie wurde von Damien Darhk ermordet. Zumindest für den Rest der Welt. In Wahrheit wurde sie von Sara aus der Zukunft aus der Zeitlinie gerissen und verlor so Jahre ihres Lebens. Zuerst fand sie das Zeitreisen ganz lustig, dann wurde ihr klar, dass die für eine wichtige Sache kämpfte, doch dann erkannte sie, dass sie Jahre ihres Lebens verloren hatte.

Von da an war es Wut auf Sara, die sie antrieb. Auf Sara, auf Black Siren, die ihr Leben übernommen hatte und sich für sie ausgab, und auf das Schicksal, das ihr nichts gönnte. Im Laufe der Zeit wurde sie ruhiger. Fand zurück zu einem Oliver, der nun bereit für sie war, und sie heirateten sogar. Doch erst im letzten Jahr hatte sie es geschafft Frieden mit Sara zu schließen und verstanden, was für einen großen Gefallen ihr der andere Alpha eigentlich getan hatte: Sie hatte ihr Leben gerettet, gegen jede Regel, und sie genau zum richtigen Zeitpunkt zurück in die Zeitlinie integriert.

Oliver hatte in ihrer Abwesenheit viel durch litten – unter anderem einen weiteren gescheiterten Versuch mit Felicity – doch zumindest hatte ihm all dieses Leid dabei geholfen endlich wirklich zu wissen, wer er war, und was er wollte. Und was er wollte war eine Partnerin, die ihn so nahm, wie er war, und so auch akzeptierte, und anders als Felicity war Laurel bereit ihn genau so zu nehmen und zu akzeptieren, wie er war.

Es war nicht perfekt – sie wusste, dass er vielleicht ihre wahre Liebe war, aber dass sie sich sein Herz mit anderen teilen musste. Mit Felicity, die Oliver dabei geholfen hatte sein neues Ich zu finden, mit Black Siren, die Oliver besser verstanden hatte als Laurel es jemals könnte, und auch mit anderen – Wunschversionen, Schemen, Omegas, die Oliver nicht haben konnte, vielleicht nicht einmal haben wollte, aber nach denen er sich sehnte. Andere wären daran verzweifelt, doch nicht Laurel, denn sie wusste, dass sie diejenige war, die Oliver am Meisten liebte, und nur darauf kam es an.

Sie waren beide Alphas, was nicht immer einfach war, doch Laurel war bereit der Welt zu beweisen, dass es Alpha-Alpha-Beziehungen geben konnte, die auf lange Sicht funktionierten, und wenn nicht, würde ihnen vielleicht eines Tages ein Omega über den Weg laufen, der sie beide interessierte, und den sie sich teilen könnten. Es war schon seltsameres passiert.

Auf jeden Fall waren sie beide zu den Menschen geworden, die sie immer hatten sein wollen, zu den besten Versionen ihrer selbst, und in dieser Form hatten wie wieder zueinander gefunden, und sie waren glücklich zusammen, egal, was andere darüber dachten.

Doch nun musste Prometheus-X alles zerstören. Oder es zumindest versuchen. Vielleicht bin ich nicht mehr Olivers Alpha, aber ich bin seine Partnerin, und als solche werde ich nicht zulassen, dass er William verliert. Verdammt, ich werde William nicht verlieren, er ist auch mein Sohn. Wenn dieser falsche Tommy Dad oder William oder Theas Kindern oder den anderen auch nur ein Haar krümmt, dann wird er es bereuen.

„Leute, die anderen sind da", erklärte Rory, und die beiden Alphas folgten dem Beta um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Laurel reichte John die Hand. „Wir werden John Junior retten, John. Das verspreche ich dir", erklärte sie dem anderen Alpha.

„Er ist vor Kurzem dahinter gekommen, dass er den gleichen Vornamen trägt wie sein Vater und will jetzt von allen Connor genannt werden", erwiderte John, „Aber ja, wir werden ihn retten, davon bin ich überzeugt. Lyla ist in der Argus-Zentrale und koordiniert die Suche. Dieser Bastard hat keine Chance."

Oliver umarmte unterdessen Thea, und Laurel sah zu ihrer Überraschung, dass Rory zu Curtis hinüberging und diesem einem leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen drückte. „Wenn ist das denn passiert?", nahm ihr René Ramirez die Worte aus den Mund.

„Das sollte jetzt wirklich nicht das Thema sein", meinte Dinah Drake, und Laurel nickte.

„Da wir alle hier sind: Gehen wir an die Arbeit", meinte sie und deutete den anderen in das neue Hauptquartier von Team Arrow einzutreten. Sie hatten viel Arbeit vor sich.


John

„Wie geht es Mom?", wollte Felicity von ihm wissen.

„Sie hält sich tapfer", erwiderte John, „Danke, dass du extra hierher geflogen bist um uns zu helfen."

„Hey, immerhin geht es hier auch um meine Familie", rief ihm Felicity in Erinnerung, und sie hatte damit natürlich recht, „Und mit den Argus-Rechner werde ich sie schnell finden. Hach, ich kann dir gar nicht sagen, was für ein herrliches Gefühl es ist mit dem hacken zu dürfen. Davon träume ich schon seit mehr als einem Dutzend Jahren. Oh, Gott, mir wird gerade klar, dass wir alt sind, John. Wir machen das hier schon seit 14 Jahren. …"

„Ja, und es wird nicht leichter", seufzte John. Und ließ sie weiterplappern. Es war beruhigend Felicitys Stimme in seinem Ohr zu hören, das erinnerte ihn an die guten alten Zeiten. Manchmal dachte er noch an sie zurück und mehr als einmal wehmütig.

Vor sieben Jahren hatte er beschlossen, dass er nicht mehr Olivers Beta sein konnte und wollte, weil er ein Alpha war. Und dann war Oliver ins Gefängnis gekommen, und seither war es nie mehr so gewesen wie zuvor. Ja, sie hatten weiterhin zusammengearbeitet, doch John als Argus-Agent und nicht mehr als Spartan, und Felicity hatte sich sowieso schon wenige Monate nach Olivers Freilassung aus Star City verabschiedet. An manchen Tagen vermisste John sie fürchterlich, an anderen sprach er mit ihr und hatte das Gefühl sie wäre niemals weg gewesen. Auf jeden Fall war er froh sie jetzt an seiner Seite zu haben – oder zumindest in seinem Ohr – sie war bei Lyla im Argus-Hauptquartier in Washington und nicht beim Rest des Teams in Star City. Sie und Oliver sprachen zwar wieder miteinander, aber …. nun im selben Raum miteinander konnten sie wohl noch nicht wieder sein. Trotzdem, egal wo sie war, John wusste, dass die Beta-Frau seine beste Chance war seinen Sohn zu retten. Und er würde ihn retten. John Junior … Connor würde nichts zustoßen. Das würde er nicht zulassen.

Er hatte Andy nicht retten können, aber Connor würde nicht das gleiche Schicksal blühen, nicht wenn er es verhindern konnte. Andy, sein Bruder, den er für tot gehalten und idealisiert hatte, bis sich herausgestellt hatte, dass seinen Tod nur vorgetäuscht hatte und mit Damien Darhk arbeitete.

Andy war nie ein einfacher Mensch gewesen, und seine Beziehung zu John immer belastet, so war das nun einmal mit Alpha-Geschwistern, doch im Krieg hatte John eine Seite an Andy entdeckt, die ihm nicht behagte, er hatte sie trotzdem ignoriert, und dann die Rechnung dafür präsentiert bekommen – Laurel wäre wegen Andys Taten fast gestorben – für John war sie damals gestorben, kein Wunder also, dass er sich vollkommen von seinem Bruder abwandte. Laurel war seine Waffenschwester gewesen, während Andy eine einzige Enttäuschung für ihn gewesen war. Und für Andys Beta und seinen Sohn. Trotzdem, nachdem es vorbei war, bereute John, dass es keinen Weg gegeben hatte Andy zu retten. Immerhin war er sein Bruder gewesen, wenn er früher eingegriffen hätte, wenn er Andy nicht im falschen Moment vertraut hätte, ja, wenn … Er hatte sich damals geschworen, dass er nie mehr ein Mitglied seiner Familie im Stich lassen würde. Lyla, John Jr. Carly, und all die anderen, er wollte immer für sie da sein.

Und trotzdem war es Andys Tod gewesen, der John dazu bewegt hatte seinen anderen Bruder im Stich zu lassen. Olivers Kreuzzug war im Laufe der Jahre auch Johns Kreuzzug geworden, und Oliver war in vielerlei Hinsicht genauso sehr Johns Bruder wie es Andy gewesen war. Und trotzdem ließ John auch ihn im Stich. Mehr als einmal. Ja, er kehrte in der einen oder anderen Form immer wieder zu ihm zurück, aber auch dieser Bruder war ein anderer Alpha – Konflikte waren von Tag eins an vorprogrammiert gewesen, bis der Punkt erreicht war, an dem John dachte, dass er gehen musste, da er nicht mehr der Beta hinter Olivers Alpha sein wollte sondern sein eigener Herr. Da er allerdings begann ausgerechnet für Argus und damit seine Ehefrau zu arbeiten, war das Ergebnis dieser Entscheidung irgendwie ironisch anzusehen, nicht wahr?

Ja, er war weiterhin für Oliver da gewesen – im Einsatz so wie im Privaten, aber trotzdem war es nie mehr so gewesen wie zuvor. Letztlich hatte er nicht nur einen Bruder im Stich gelassen, sondern zwei. Der Unterschied war jedoch, dass Oliver und er nun, da ihre Kinder entführt worden waren, zusammenstanden, während Andy tot war, und nicht davor zurückgeschreckt hatte Lyla und ihr Baby gegen John zu benutzen.

Ich bin ein enttäuschender Alpha, das weiß ich, aber ich werde kein enttäuschender Vater sein.

„Das ist es!", verkündete Felicity in sein Ohr, „Ich hab sie gefunden! Ich schicke dir die Koordinaten!"

„Danke, Felicity", meinte John und wandte sich dann an die anderen. „Es geht los. Wir wissen, wo sie sind", erklärte er Oliver, Laurel, Thea, Roy, Donna, Curtis, Rory, Dinah und René.


Quentin

„Ich werde langsam aber sicher zu alt für diesen Scheiß", seufzte Quentin. Er hatte einen ruhigen Tag mit seinem Alpha verbringen wollen, doch stattdessen war er wieder einmal entführt worden. Laurel und Oliver würden durchdrehen. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, hatte man sich nicht nur an ihm vergriffen, sondern auch an den Kindern. Insofern war Quentin ganz froh darüber, dass er ebenfalls erwischt worden war. Einen Erwachsenen bei sich zu haben konnte den Kindern nur gut tun.

„Keine Sorge, Grandpa, ich hol uns hier raus", meinte William voller Überzeugung.

„Du wirst nichts dergleichen tun, William. Du wirst schön hier sitzen und abwarten, bis deine Eltern auftauchen und uns retten. Hast du das verstanden? Ich habe im Laufe meines Lebens genug meiner Kinder begraben, mein Enkel wird sich nicht auch noch dazu gesellen!", erwiderte Quentin scharf.

„Ich bin Achtzehn! Ich weiß, was ich tue!", behauptete William.

Quentin gab sich Mühe nicht bitter zu lachen. Niemand wusste mit Achtzehn, was er tat. Und Omegas so wie Quentin und William sogar noch weniger als alle anderen.

„Quentin hat recht, William", meldete sich Zoe Ramirez zu Wort, „Ich bin sogar noch älter als du, und weiß mit 20 trotzdem genau genug, dass es eine schlechte Idee ist sich mit diesen Leuten anzulegen." Typisch vernünftiger Beta. Zoe klang so anders als ihr Vater in einer ähnlichen Situation geklungen hatte, es war erfrischend, „Wir müssen an die Kleinen denken."

John Junior war noch keine elf Jahre alt, und Theas Zwillinge waren gerade mal im Kindergartenalter, und Tommy Jr. war ein Baby. Nein, ein Fluchtversuch kam nicht in Frage. Nicht, wenn die Anzahl der Kinder die der „Erwachsenen" übertraf.

„Grandpa, ich mag es hier nicht. Wie lange müssen wir noch hier bleiben?!", wollte Moira jammernd von Quentin wissen.

„Nicht mehr lange, mein Schatz", behauptete Quentin beruhigend.

„Oh, was für eine schamlose Lüge, Grandpa!", meinte ein spöttische Stimme, und Quentin knurrte unweigerlich. Die Augen ihres Entführers tauchten im Sehschlitz der Türe zu dem Raum, in dem sie alle gefangen gehalten wurden, auf. Sie wirkten wie die Augen von Tommy Merlyn, doch Quentin wusste es besser. Dieser Mann war Prometheus-X und hatte mit seinem verstorbenen Doppelgänger gerade mal sein Aussehen gemeinsam.

Einst hatte Quentin an das Gute in der bösen Doppelgängerin seiner Tochter Laurel geglaubt, und er hatte sich nicht geirrt, ein Teil von ihr war wie seine Tochter gewesen, doch es hatte ihm mühsame Arbeit gekostet diesen Teil aus ihr heraus zu kitzeln, und dann verschwand sie von einem Tag auf den anderen scheinbar spurlos von dieser Erde, und als sie wieder auftauchte, war sie kalt und distanziert. Vielleicht hatte Quentin daran auch eine gewisse Mitschuld getragen, immerhin war seine biologische Tochter zu ihm zurückgekehrt, nachdem er sie lange Zeit für tot gehalten hatte, natürlich hatte er ihr mehr Aufmerksamkeit geschenkt als der anderen Laurel. Aber er war immer der Meinung gewesen, dass er trotzdem niemals auf seine anderen Töchter vergessen hatte.

Wie auch immer, die andere Laurel hatte ihm erklärt, dass er sich von ihr fernhalten solle und sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wolle, und dann hatte sie sich mit Tommy Merlyns Doppelgänger verbündet. Quentin hatte ihr Verrat geschmerzt, aber er hatte ihre Entscheidung akzeptiert, letztlich, das wusste er, konnte man für andere nicht entscheiden, wie sie leben sollten, das konnten sie nur selber.

Im Endeffekt hatte sie trotzdem alle gerettet, sich geopfert für alle. Also hatte Quentin nicht falsch gelegen. Doch dieser andere Tommy Merlyn trug eine Mitverantwortung an ihrem Tod, und das hatte Quentin nicht vergessen. Keiner tat einem seiner Babys weh und kam damit davon.

„Merlyn, du wirst den Tag noch bereuen, an dem du auf diese Erde gekommen bist", prophezeite Quentin dem Beta düster, „Meine Kinder werden kommen, und dann wirst du dir wünschen niemals geboren worden zu sein. Keiner von uns hat vergessen, was du Laurel angetan hast. Wie du sie schamlos benutzt hast. Und jetzt das: Du vergreifst dich an hilflosen Kindern."

„Was ist vergreifen?", wollte Malcolm wissen.

„Das erklär dich dir, wenn du größer bist", murmelte John Junior und zerrte die Zwillinge in Sicherheitsabstand von der Türe, während sich Zoe und William schützend vor die Kinder stellten.

Quentin selbst hielt Klein-Tommy in den Armen, aber er blieb trotzdem weiter vor der Türe stehen, er hatte keine Angst vor diesem Möchtegern-Prometheus, er hatte den echten überlebt, und dieser hier war nur ein müder Abklatsch – von diversen Leuten, was das anging.

Der falsche Tommy lachte. „Oh, ja, Laurel. Sie war gut im Bett, aber zu mehr war sie nicht zu gebrauchen", meinte er, „Es wundert mich, dass du so wütend über ihr Schicksal bist. Für dich hatte sie keine besonders schmeichelhaften Worte übrig. Sie war wohl der Meinung, du würdest sie nun, da du deine echte Tochter zurück hast, nicht mehr brauchen."

Dieser Vorwurf traf Quentin direkt ins Herz, aber er ließ es sich nicht anmerken. „Ich glaube kein Wort, von dem, was du sagst", erklärte er kalt.

„Ja, so sind Großväter, nicht wahr? Zu Schade, dass du kein wirklicher Großvater bist. Ich meine, William wurde gezeugt, als Oliver Laurel betrogen hat, ist das nicht so? Und so sehr ihr alle auch so tut als wäre das Gegenteil der Fall: die Queens sind nicht deine Kinder, alter Mann. In Theas Queens Brut ist mehr von meinem Blut als von deinem, soviel ist sicher", spottete Tommy, „Du wirst hier sterben, alter Mann, und deine Blutlinie wird mit dir enden. Wir wissen alle, dass Sara niemals Kinder haben wird, und ich werde dafür sorgen, dass Laurel gar nicht erst auf irgendwelche Ideen kommt. Bevor ich sie töte, versteht sich. Es ist nicht so, dass ich besonders scharf darauf wäre sie persönlich zu töten. Es ist eher so, dass ich sie vor Olivers Augen ausweiden muss um ihn zu quälen, also, tut mir Leid. Keine Lances mehr in der Zukunft."

„All die Jahre hier und du verstehst immer noch nicht, dass auf unserer Erde Blutsverwandtschaft keine Rolle spielt", erwiderte Quentin unbewegt, „Das hier sind meine Enkel. Alle von ihnen. Ich kann nicht erwarten, dass du es verstehst, weil dir Begriffe wie Rudel und Familie fremd sind. Und über deine Drohung, meine Tochter auszuweiden, kann ich nur lachen. Versuch es nur, du wirst dich wundern."

Tommy schnaubte. „Ihr alle werdet hier sterben", meinte er kalt, „Das ist keine Lüge." Dann verschwand er von der Türe. Quentin wandte sich zu den anderen um. „Jedes Wort, das er sagt, ist eine Lüge um uns Angst zu machen. Hört nicht auf ihn", meinte er und bezog sich damit weniger auf die Todesdrohung als auf die Enthüllung darüber, wie William gezeugt worden war. Er nahm nicht an, dass Oliver jemals auf die genauen Umstände seiner Verbindung mit Samantha Clayton dem Jungen gegenüber eingegangen war, und das war auch besser so. Manche Dinge sollte keiner über seine Eltern wissen müssen.

„Keine Sorge, das wissen wir", erwiderte William tonlos. Ja, Quentin konnte sehen, wie es in ihm rumorte. Er hatte genug gehört um sich den Vorwurf zu Herzen zu nehmen. Aber sie konnten das jetzt nicht vor allen anderen ausdiskutieren.

„Keine Sorge, Kinder", wiederholte Quentin, „Oliver wird uns retten. Er ist noch jedes Mal gekommen um uns alle zu retten, und er wird gerade jetzt nicht damit aufhören." Zumindest hoffe Quentin das tief in seinem Herzen.


Tommy

Natürlich waren die Entführten nur ein Köder. Trotzdem ärgerte es Tommy, dass er nicht dazu in der Lage war Quentin Lance effektiver zu quälen. Er hasste den Mann, erstens war er genau wie dieser ekelerregende Spross von Olivers Lenden, Theas Ehemann, und Olivers Lieblingskollegen aus seiner Superheldentruppe eine Perversion, weil er ein männlicher Omega war, und zweitens war sein Gegenstück von Tommys Erde ein Verräter gewesen, der sich für einen Beta ausgegeben hatte und so die Partei unterwandert hatte. Nein, männlichen Omegas war nicht zu trauen, sie gehörten ausradiert, alle samt.

Laurel Lance von Erde-2 hatte diesen Mann geliebt, was es noch schlimmer machte. Mit jemanden zu schlafen, der eine Perversion verehrte, war ekelerregend, aber noch dazu hatte Lance seine Nicht-Tochter mehr oder weniger enterbt, sobald er seine echte Tochter zurückbekommen hatte, egal wie sehr er das auch abstritt. Letztlich war das doch bei diesen Doppelgänger-Geschichten immer der Fall – nur das Original zählte, und wer das abstritt, der log, so einfach war das.

Keiner wusste das besser als Tommy. Er hatte die echte Laurel Lance gekannt, und den echten Oliver Queen, alle anderen waren nur schlechte Kopien, das wusste er. Und dass eine schlechte Kopie Oliver getötet hatte, nun das konnte er bis heute nicht fassen. Es hätte niemals passieren dürfen. Und dann haben sie auch noch meinen Versuch Oliver zurückzubringen vereitelt!

Gemeinsam mit Per Degadon hatte Tommy die sowieso schon zerfallende Raumzeit manipuliert um Erde-X und Erde-1 zu verschmelzen und seinen Oliver zurückzubringen, doch der falsche Oliver und seine lästigen Freunde hatte zusammen mit Black Siren verhindert, dass das passierte, und ihm damit die letzte Chance geraubt seinen Führer zurückzubringen, und dafür hasste Tommy sie mehr als jemals zuvor.

Nach alle den Jahren immer noch das selbe Lied?, hatte sie gespottet, aber das bewies nur, dass sie es nicht verstanden, dass sie niemals verstehen würde, was Oliver Tommy bedeutet hatte. Und Tommy würde ihn rächen, ja, das würde er.

Oliver Mörder hatte es ihm anfänglich nicht leicht gemacht einen Plan zu entwerfen, wie er sich am effektivsten an ihm rächen könnte. Er ließ sich einsperren, ging einen Deal mit der Regierung ein, und schien sich oft absichtlich von Leuten fernzuhalten, die ihm am Herzen lagen. Doch seit der Heirat mit der Laurel Lance von dieser Erde bot er Tommy wieder Angriffsfläche, und diese würde er nützen. Ein für allemal.

Nachdem sein letzter Plan gescheitert war, war dies hier sein letzter Versuch alles wieder in Ordnung zu bringen, und er würde nicht scheitern. Er würde obsiegen, ein für allemal. Sieben Jahre lang hatte er seine Rache vorbereitet, und nun war er bereit dafür, nun würde er endlich das bekommen, was er solange hatte haben wollen: Rache für Oliver.

Der Betrüger und seine Freunde hatten ja keine Ahnung, was sie erwarten würde. Aber sie würden es bald herausfinden.


Oliver

Ich hätte ihn töten sollen. Aber nach allem, was passiert ist, wollte ich das nicht mehr. Ich dachte, wenn ich ihn für unwichtig erkläre, zerstöre ich ihn. Stattdessen habe ich ihn offenbar nur wütend gemacht, dachte Oliver bekümmert, als sie sich dem Lagerhaus näherten, in dem Prometheus-X seine Geiseln festhielt, Und damit habe ich William, Quentin, die Zwillinge, und sogar Klein-Tommy gefährdet.

Offenbar kam es immer wieder zurück zum Thema Töten. Immer wenn Oliver dachte es hinter sich gelassen zu haben, kam es wieder auf. Aber diesmal werde ich das Kapitel Prometheus-X schließen. Für immer. Keine Risiken mehr.

Oliver wusste natürlich, was Barry dazu sagen würde, aber Barry war nicht hier. Und selbst wenn er es wäre, könnte er ihnen nicht helfen, er hatte seine Geschwindigkeit verloren. Und die Justice League war auf einer Mission verschwunden und damit unerreichbar – was natürlich kein Zufall war. Aber immerhin hatten sie Unterstützung von Argus, und Nyssa und die Thanatos-Liga waren bereit ihnen zu Hilfe zu kommen, wenn es nötig werden sollte.

„Okay, das hier ist unser Ziel", wandte sich Oliver an die anderen, „Wir nähern uns ihm vorsichtig an, und wenn wir herausgefunden haben, wie die Sicherheitsvorkehrungen sind, suchen wir nach einem Weg hinein. Wie ich Prometheus-X kenne, arbeitet er nicht alleine."

Laurel, John, René, Dinah, Rory, Curtis, Thea, und Roy nickten. Sie alle hatten verstanden.

Dann näherten sie sich dem Lagerhaus weiter an, immer vorsichtig und einsatzbereit. Und dann … gab es eine bodenerschütternden Explosion, und das Lagerhaus ging in Flammen auf.

Nein!, war alles, was Oliver denken konnte.

„Nein!", heulte Thea und wollte auf die Flammen zustürzen, doch Roy warf sich gerade noch rechtzeitig auf sie und hielt sie fest.

„Vielleicht gibt es Überlebende", begann Curtis, bevor eine weitere Explosion den Rest des Lagerhauses hochjagte.

„Vielleicht waren sie gar nicht hier. Vielleicht ist das nur ein Trick von Prometheus um uns zu quälen", meinte Dinah.

„Nein", erwiderte John tonlos, „Wir haben nicht Prometheus gesucht, sondern die Kinder. Vor einigen Jahren haben wir ihnen allen subkutane Sender implantiert. Es war einfach nötig – Entführungen sind immer ein Risiko. Prometheus hatte die Sender deaktiviert, als er sie entführt hatte, aber Felicity konnte sie reaktiveren und so diesen Ort hier finden. Wenn er die Sender aus ihnen herausoperiert hat, dann hätte er sie dazu töten müssen. Wir haben extra Stellen ausgewählt, aus denen man sie nicht so einfach entfernen kann."

Oliver starrte stumm auf die lodernden Flammen.

„Los jetzt", erklärte Laurel hart, „Curtis hat recht. Wir müssen nachsehen, ob wir noch jemanden retten können!"

Damit hatte sie natürlich recht, aber Oliver wusste, dass sie niemanden in diesen Flammen finden würden, den sie retten könnten. Das war das Einzige, das er im Moment mit absoluter Sicherheit wusste.


So begann das Leben von William Clayton: In einer leidenschaftlichen Nacht zwischen zwei jungen dummen Betas, die nicht wussten, dass das, was sie da gerade taten, Konsequenzen haben würde, zwei Betas, die einfach nur dumm und geil waren und es aufregend fanden hinter dem Rücken eines beeindruckenden Alphas Dinge miteinander zu tun, die sie nur dann miteinander tun sollten, wenn besagter Alpha davon wusste und daran teilnahm.

So endete das Leben von William Clayton: In einer Wolke aus Rauch und Asche.

„Oliver! Oliver! Komm zu dir!" Laurel verpasste ihm eine schallende Ohrfeige, die er kaum spürte. „Du kannst jetzt nicht zusammenbrechen!", befahl sie ihm. Er hörte sie, und der alte Instinkt in ihm, der noch aus den Tagen stammte als er ihr Beta gewesen war, wollte dass er ihr gehorchte, doch er konnte es nicht.

Er hatte versagt, er hatte es nicht geschafft sein Kind zu retten. Er fühlte sich seltsam leer. Es war nicht wie damals, als Adrian Chase sich vor seinen Augen eine Kugel in den Kopf gejagt hatte und damit alle, die Oliver liebte und er nicht gerade in den Armen hielt, zum Tode verurteilte. Es war nicht wie damals, als Ivo ihm erklärte, er müsse zwischen den Leben von Shado und Sara wählen und seine Waffe zwischen dem Alpha und dem Beta hin und her wandern ließ. Es war nicht wie damals, als Slade seine Mutter tötete. Es war nicht wie damals im Rettungsboot, als sein Vater überraschend den anderen Crewman erschoss und sich dann die Waffe an die eigene Schläfe setzte. Nein, diesmal war er geschlagen. Statt Verzweiflung, Angst, und Wut, spürte er nur Leere.

Und genau das war es doch, was Tommy in ihm hatte auslösen wollen.


„Oliver, ich finde, dass wir uns neu gruppieren sollten und … Oliver?"

„Es tut mir leid, John", meinte Oliver leise, „Wenn du mich niemals kennengelernt hättest, dann wäre John Junior jetzt noch …." Er konnte es nicht aussprechen.

„Wenn ich dich niemals kennen gelernt hätte, dann wäre ich vielleicht nicht wieder mit Lyla zusammen gekommen, und dann wäre mein Sohn vielleicht niemals geboren worden", entgegnete John, „Tu das nicht. Nicht jetzt. Gib dir nicht die Schuld an all dem, was passiert ist."

„Ich gebe mir aber die Schuld. Warum auch nicht? Alle anderen geben sie mir doch ebenfalls. René hat Zoe verloren, nur meinetwegen. Thea und Roy haben … und Laurel …. Wenn sie mich jetzt verlassen würde, dann würde ich es sogar verstehen. Ich meine. ….", er verstummte. Ihm fehlten einfach die Worte.

John seufzte. „Keiner gibt dir an irgendetwas die Schuld. Wir sind in alle den Jahren in verschiedenster Kombination neben dir gestanden, wenn du Entscheidungen in Bezug auf Prometheus-X getroffen hast. Wir tragen genauso viel Schuld an allem wie du. Und keiner wird dich wegen dem, was passiert ist, verlassen. Wir sind alle reifer und erwachsener geworden seit den Tagen von Cayden James und Ricardo Diaz", erklärte er, „Wir wissen inzwischen, dass wahre Stärke davon kommt, dass man zusammensteht. Und das hier werden wir zusammen durchstehen."

Oliver war sich da nicht so sicher.


Thea

Sie wollte Roy dafür hassen, dass er sie davon abgehalten hatte ins Feuer zu rennen um dort mit ihren Babies zu sterben, aber sie konnte es nicht, weil sie wusste, dass er sie festgehalten hatte, weil er nicht auch noch sie verlieren konnte. Trotzdem. Zu Leben während ihre Babies tot waren – allein der Gedanke daran war absurd.

Roy musste das Ganze viel härter treffen als sie, das wusste sie, doch im Moment war ihr Schmerz, der der die Oberhand gewann. Und wenn sie daran dachte, dass sie nicht nur ihre Babies sondern auch Quentin und William verloren hatte….

Nyssa hat es gesagt: Ich hatte alles. Doch was habe ich jetzt noch? Konnte ihre Beziehung zu Roy diesen Verlust überleben? Konnte ihre Beziehung zu Ollie das Geschehene überstehen? Sie wollte gerne glauben, dass sie reif und gefestigt genug dazu war ihrem Bruder nicht die Schuld an allem, was passiert war, zu geben, und wollte daran glauben, dass ihre Liebe zu Roy alles überstehen konnte, aber … Wer konnte schon die Zukunft vorhersagen? Wer konnte schon….

„Thea." Thea fuhr herum und hätte Nyssa fast mit dem Pfeil in ihrer Hand erstochen. „Nyssa, um Himmelswillen, mach doch so was nicht! Ich hätte dich töten können!", beschwerte Thea sich über ihr laut klopfendes Herz hinweg.

„Dieser Tag wird niemals kommen", meinte Nyssa überzeugt, „Ich bin hier um dir zu sagen, dass die Liga Prometheus gefunden hat."

Thea nickte grimmig. „Gut. Wo?", wollte sie dann wissen. Nyssa sah sie prüfend an, und Thea wusste, was der Beta nun dachte. Und es war ja auch kein weithergeholter Verdacht. Alles in Thea brannte auch Rache, aber sie wusste, dass sie klug vorgehen musste. Sie wusste es.

„Nein, ich werde nicht alleine Blindlinks losstürmen um ihn zu töten", sagte sie deswegen.

„Das ist gut", meinte Nyssa, „Weil ich glaube, dass deine Kinder noch am Leben sind."

Thea wünschte, sie könnte es ebenfalls glauben. „Wir haben Knochen gefunden, Nyssa. In Kindergröße", meinte sie.

Nyssa nickte. „Ich weiß, aber trotzdem glaube ich nicht daran. Prometheus will sich an Oliver rächen, aber das beste Mittel dazu ist ihn psychisch zu Grunde zu richten. Eine Explosion wäre viel zu gnädig für ihn. Nein, er will euch glauben machen, dass er seine Geiseln getötet hat, nur um sie dann lebendig vor euren Augen noch einmal zu töten", erklärte sie, „Hör zu, Prometheus versteckt sich im Hauptquartier der neuen Liga der Assassinen."

Thea hätte damit rechnen müssen. „Ich kann nicht glauben, dass Talia uns ins Gesicht lügt, dass sie Friedensgespräche führen will, während sie zugleich die ganze Zeit mit Prometheus gearbeitet hat!", knurrte sie, „Aber ich bin nicht wirklich überrascht."

„Blutfehden sind nun einmal so", meinte Nyssa.

„Toll. Ja, dann müssen wir wohl die anderen informieren, schätze ich. Sag ihnen aber nicht, dass du denkst die Geiseln würden noch leben. Ich will nicht, dass sie sich falsche Hoffnung machen", beschloss Thea.

In Wahrheit wollte sie nicht, dass Roy sich falsche Hoffnung machte. Sie war sich nicht sicher, ob er so etwas verkraften könnte. Sie war sich ja nicht einmal sicher, ob sie es selbst verkraften konnte.


Laurel

Laurel gestattete sich keine Minute daran zu denken, dass ihr Vater und ihr Sohn vermutlich tot waren. Und die Kleinen. Sie wollte nicht daran denken, dass irgendjemand kalt genug war um Kleinkinder zu töten.

Stattdessen konzentrierte sie sich auf die Aufgabe, die vor ihnen lag. Irgendjemand musste sie in den Kampf führen, und Oliver war dazu im Moment nicht in der Lage. Genauso wenig die Thea oder John. Beide wirkten gefasst, aber Laurel traute ihnen zu während des kritischen Moments zusammenzubrechen. Sie hingegen hatte kein biologisches Kind verloren. William war in vielerlei Hinsicht ihr Sohn, aber er war kein Kind mehr, und sie hatte ihn nicht geboren oder aufwachsen sehen. Und sie war nicht Black Siren, sie hatte ihren inneren Alpha unter Kontrolle, sie würde sich nicht zur Wut hinreißen lassen, das wusste sie.

„Argus und die Assassinen werden die feindlichen Assassinen übernehmen, wir konzentrieren uns auf Prometheus, Talia, und Evelyn", erklärte sie, „Nyssa wird sich um ihre Schwester kümmern. Ich übernehme Prometheus. Kommt ihr mit Evelyn klar?" Sie warf Curtis und Rory fragende Blicke zu. Diesen wechselten einen kurzen Blick und nickten dann. „Falls sie Skrupel haben, übernehme ich die Schlampe", meinte Dinah beruhigend.

„Gut."

Die Idee das Hauptquartier der neuen Liga der Assassinen zu stürmen war verrückt, aber sie hatten keine bessere zu bieten. „Rechnet mit Per Degadons Robotern. Prometheus hatte Zugang zu ihnen und hat es vielleicht immer noch", sagte sie dann noch, „Seid auf alles gefasst."

Das war leichter gesagt als getan. Ihr Strike-Team war zugleich gewachsen und zusammengeschrumpft. Roy war nicht in der Lage mitzukommen, sie hatten ihn unter Beruhigungsmittel setzen müssen. René konnten sie ebenfalls nicht mitnehmen. Ihn hatten sie einsperren müssen, da keiner Erfolg damit gehabt hatte ihm Beruhigungsmittel zu verbreichen. Und Ollie …. Nun er wurde immer wieder katatonisch. Es war einfach zur riskant ihn mitzunehmen. Dieser Einsatz erforderte Präzision.

„Nun, gut. Felicity und der Argus-Satellit halten uns den Rücken frei. Los geht's", meinte sie. Es war an der Zeit Prometheus für seine Taten bezahlen zu lassen.


John

Der Kampf war dreckig und nicht gerade angenehm. John hatte nie wirklich verstanden, warum es immer wieder eine fast unendliche Anzahl Assassinen zu geben schien. Scheinbar gab es immer wieder neue Leute, die bereit waren sich ausbilden zu lassen. Warum auch immer.

Und sie waren zähe Gegner. Vor allem, wenn sie kugelsichere Wesen trugen und jeder Art von Schüssen auswichen. Und von Robotern unterstützt wurden. Argus war ein wenig überfordert. Zum Glück hatten sie die Thanatos-Gilde mit dabei.

John konnte sehen wie Dinah, Curtis und Rory dabei waren Evelyn in die Knie zu zwingen. Zugleich war eine um keinen Tag gealterte Talia damit beschäftigt gegen Nyssa zu kämpfen. Schwerter prallten aufeinander, und die Schwestern schenkten sich nichts. „Du wirst alt, Schwester", meinte Talia, „Alt und langsam. Du hättest wie ich die Gaben der Lazarus-Gruben nutzen sollen, als es noch etwas gebracht hätte."

Nyssa erwiderte darauf nichts. John versuchte sich zu den beiden vorzukämpfen, doch Thea kam ihm zuvor. Sie war es die Nyssa im Kampf ablöste und nun auf Talia einhackte. „Und du, kleine Merlyn, bist nicht gut genug um mich zu besiegen", meinte Talia.

„Ich", erwiderte Thea, „bin eine Mutter." Und mit diesen Worten schlug sie Talia ihr Schwert aus den Händen und hielt ihre ihren eigenen Assassinen-Dolch an die Kehle und sagte dann Worte, mit denen John nicht gerechnet hätte: „Wo sind meine Kinder?!"

Talia lachte. „Im Hinterzimmer. Es geht ihnen gut. Wir töten keine Kinder. Oder alte Männer, was das angeht", erklärte sie.

Aber das bedeutete …. dass John Junior noch am Leben war! John hatte es nicht gewagt auf dieses Ergebnis zu hoffen. Bevor er wusste, was er tat, rannte er los ins Hinterzimmer. „John!", schrie er.

„Dad!" Sein Sohn sprang ihm in die Arme. „Alles ist gut, John. Daddie ist bei dir!" John drückte seinen Sohn fest an sich. Dann ließ er ihn herunter und erkannte Zoe mit Klein-Tommy am Arm und Quentin, der je einen Zwilling an einer Hand hielt.

„Dad", Laurel trat hinter John in den Raum. „Dad, wo ist William? Und wo ist Tommy?", wollte sie dann wissen.


Oliver

„Ist dir klar, dass ihr einen tobenden Alpha im Bad eingesperrt habt?"

Oliver drehte sich herum und war nicht wirklich verwundert Tommy zu sehen, der William im Würgegriff hatte und ihm ein Messer an den Hals hielt.

„Du hast es ziemlich schlau angestellt, das muss ich dir lassen. Ich meine, du hast nicht nur die Frequenz der Sender im richtigen Moment gefälscht, du hast sogar Kinder, junge Menschen, und einen erwachsenen Mann entführt und getötet, nur damit wir es glauben", meinte Oliver, „Es war dir so wichtig, dass ich weiß, wie du dich fühlst. Und ich verstehe es jetzt, ich verstehe es jetzt wirklich. Es tut mir leid, dass ich ihn dir genommen habe, aber Tommy, er wollte sterben, ohne Kara wollte er nicht mehr leben, und das ist die Wahrheit. Denkst du wirklich, ich hätte ihn andernfalls töten können?"

Tommy lachte abwertend. „Er hatte immer noch mich. Er wäre niemals freiwillig in den Tod gegangen", behauptete er voller Überzeugung.

Oliver schüttelte traurig den Kopf. „Sie war sein Leben", erklärte sie.

„Und er war meines!", brüllte Tommy ihn an, „Und du hast noch nicht einmal damit begonnen zu verstehen, wie ich mich fühle! Du- urks." Tommy verstummt und erstarrte, was William nutzte um ihn auf den Fuß zu treten und sich in der Folge mit ein paar gezielten Bewegungen befreien zu können. Fast automatisch hielt Oliver seine Arme auf, und William floh in diese.

Tommy starrte ungläubig auf den Dolch, der aus seiner Brust ragte, und das Blut, das aus seiner Wunde sickerte. „Das ist für meine Kinder!" Roy stand wutentbrannt hinter Tommy und sah aus wie der Tod in Person.

„Perversion", keuchte Tommy.

„Roy, es ist in Ordnung. Sie sind am Leben. Moira, Malcolm, und Klein-Tommy leben noch", versicherte Oliver dem verwirrten Omega schnell.

„Was … aber …." Roy wirkte ratlos. Er schien unter Medikamenteneinfluss zu stehen.

„Du musst ihn nicht töten. Bitte, töte ihn nicht, Roy", meinte Oliver beschwerend, „Du bist besser als das."

Roy wirkte immer noch verwirrt, aber klarer. „Sie leben noch?", vergewisserte er sich.

„Sie sind mit Grandpa, Connor, und Zoe Gefangene der Liga der Assassinen", erklärte William.

„Oh." Roy trat einen Schritt zurück.

„Verdammtes Pack", keuchte Tommy.

„Dad, wenn das hier vorbei ist, dann musst du erlauben zu trainieren. Ich bin alt genug, und ich habe es satt dauernd nur eine Zielscheibe zu sein", wandte sich William an Oliver, „Ich wollte Zoe und die anderen retten, aber ich konnte es nicht, weil ich nicht wusste, was zu tun war. Und das wusste Grandpa und hat es mir deswegen verboten. Aber so kann es nicht weiter gehen!"

Oliver nickte, auch wenn er nicht William dabei ansah, sondern Tommy. „Du hast recht. Ab morgen beginnt deine Ausbildung", versprach er.

Tommy lachte. „Ein männlicher Omega als Krieger? Das ist doch lächerlich!", meinte er.

„Nein, ganz im Gegenteil. William wird das wunderbar machen. Er wird der nächste Green Arrow werden und dabei besser sein als ich es jemals war", meinte Oliver und behielt Tommy dabei immer noch im Auge.

Tommy schüttelte nur ungläubig seinen Kopf. „Er ist eine Perversion!", behauptete er überzeugt.

„So wie du eine bist?", fragte Oliver sanft.

Tommy schrie wütend auf. Doch Oliver ignorierte ihn. „Komm schon, sag es mir. Gib es zu, wenn du es jemanden sagen kannst, dann doch wohl mir!", forderte er, „Denkst du wirklich, ich würde dich von allen Dingen ausgerechnet dafür verurteilen?"

„Du willst es hören, was? Als hättest du mir nicht schon genug genommen! Aber bitte, ja, es ist wahr. Ich bin pervers. Ich wollte es nie wahrhaben, ich habe es immer unterdrückt und darüber gelogen, sogar mich selbst habe ich darüber belogen, aber so ist es. Oliver war nicht mein Bruder, und ich wollte auch nie sein Bruder sein, doch er hat mich nicht so gesehen und hätte ich umbringen lassen, wenn er gewusst hätte, was er mir wirklich bedeutet. Und du … du siehst aus wie er. Ich habe Jahre darauf verschwendet ihn zu rächen und dich zu töten, aber … du siehst aus wie er. Und dieses Ding … dein Sohn … ist auch irgendwie sein Sohn … ich bin eine Schande für das Reich, ich habe in allem, was ich Oliver jemals schuldig war, versagt. Ich habe unsere Freundschaft beschmutzt und sein Erbe. Nicht einmal seinen Tod konnte ich rächen." Tommy keuchte. „Bring es zu Ende. Du hast gesagt, er wollte nicht mehr ohne Kara leben, nun ich will nicht ohne ihn weiterleben. Warum bringst du mich nicht endlich um? Was muss ich noch tun? Ich habe eine deiner Laurels unter die Erde gebracht, deine Kinder entführt und deinen Vater, und deinem Sohn vor deinen Augen ein Messer an die Kehle gehalten. Warum bringst du mich nicht endlich um?!"

„Oliver", meinte Roy langsam, „Ich weiß, das sind wir nicht mehr, aber vielleicht hat er recht. Vielleicht sollten wir ihn doch umbringen. Ich will es nicht tun, und bin froh, dass du mich aufgehalten hast, aber … er wird niemals aufhören. Und das nächste Mal tötet er unsere Kinder vielleicht doch."

„Hör auf den Omega, er ist schlauer als du", meinte Tommy.

„Nein", erwiderte Oliver schlicht, „Vor Lian Yu hätte ich nicht einmal im Traum daran gedacht ein Leben zu nehmen. Doch dann wurde mir beigebracht, dass der einzige Weg ist zu überleben, und an diesen Lehrsatz habe ich mich jahrelang gehalten, aber nun nicht mehr. Töten ist falsch. Nein, Tommy, ich werde dir helfen."

Tommy lachte bitter, Roy wirkte verwirrter als jemals zuvor, und selbst William sah ihn nun ungläubig an. „William, würdest du bitte zu René gehen und ihm sagen, dass es Zoe gut geht? Roy, kontaktiere Laurel und Thea und bring sie auf den neusten Stand. Macht euch keine Sorgen, er wird mir nichts tun", sagte Oliver zu den beiden Omegas, die ihn beide zuerst ungläubig ansahen, dann aber seinen Bitten nachkamen. Und damit ließen sie ihn mit Tommy alleine.

„Du kannst mir nicht helfen, ich bin nicht Laurel", keuchte Tommy.

„Psst", meinte Oliver nur und entfernte dann den Dolch aus Tommys Brust und übte dann Druck auf die Wunde aus. Tommy stöhnte. „Du weißt, dass ich als Beta geboren wurde, ja? Dann strandete ich auf Lian Yu, und der Stress, dem ich dort ausgesetzt war, löste in mir eine Verwandlung zum Alpha aus", meinte Oliver beiläufig, „Wie du dir vorstellen kannst, war das zuerst unglaublich verwirrend für mich. Ich habe nicht verstanden, warum alle anderen auf einmal so anders auf mich reagieren als zuvor. Ich habe nicht verstanden, warum ich auf einmal auf alle anderen so anders reagiere als zuvor. Und ich habe es gehasst. Ich habe mich gehasst. Dafür, dass ich ein Opfer meiner Instinkte und Gefühle bin. Dafür, dass ich mich selbst nicht mehr unter Kontrolle hatte. Dafür, dass alle Dinge von mir zu erwarten schienen, die sich mir nicht erschlossen. War ich zu dumm dafür? War ich so blind durchs Leben gegangen? Ich wollte ein paar Dinge tun, doch mein Hirn sagte mir automatisch, dass diese Dinge falsch wären. Also tat ich sie nicht, und wenn ich sie doch tat, dann sahen mich die Leute an als … würde ich alles falsch machen, zumindest erschien es mir so. Alles, was ich sagte und tat, schien falsch zu sein. Alles, was ich nicht sagte und nicht tat, schien genauso falsch zu sein." Oliver legte eine Pause ein und prüfte Tommys Puls. Er war regelmäßig und stark. Nein, der Beta würde heute nicht sterben.

„Ich fand mich falsch, pervers. Aber wem sollte ich das anvertrauen? Malcolm Merlyn, der einzige andere ehemalige Beta, der nun ein Alpha war, den ich kannte, hatte sich als mein Feind herausgestellt anstatt als mein Freund. Genau wie der Alpha-Beta Sebastian Blood und seine AB-Bruderschaft. Und sonst? Wer würde es sonst verstehen? Dann traf ich Black Siren, von der ich dachte, sie würde mich verstehen. Doch sie betonte immer, dass wir beide unterschiedlich wären, und zuerst verstand ich nicht warum. Ja, meine Verwandlung hatte natürliche Gründe, ihre war durch einen Unfall geschehen, aber ansonsten waren wir doch gleich, oder nicht? Bis mir klar wurde, dass dem nicht so war. Sie war immer noch ein Beta, gefangen im Körper eines Alphas und das für immer. Kein Wunder, dass sie immer so uneins mit sich selbst und dem Rest der Welt war. Arme Laurel. Ich habe sie geliebt, das ist wahr. Nicht so, wie sie mich geliebt hat, aber genug um mir zu wünschen, dass ihre Geschichte anders verlaufen wäre." Oliver seufzte. Tommy sah ihn mit glasigen Augen an und schien ihm tatsächlich zuzuhören.

„Sie war also ein Beta, der durch einen Unfall zu einen Alpha wurde, doch ich, ich war immer schon ein Alpha, selbst als ich noch ein Beta war, war ich eigentlich ein Alpha. Das ist der Grund, warum ich so unzufrieden mit der Welt und allem in ihr war. Warum ich ständig nur Sex und Kampf im Kopf hatte, warum ich Konflikt suchte und Ärger, wann immer es ging. Dass ist der Grund, warum ich immer unglücklich war, warum ich so viele Dinge getan habe, auf die ich nicht stolz bin, und immer der Meinung war kein gutes Leben zu verdienen: Weil ich ein Alpha gefangen im Körper eines Betas war, bis mir eine Reihe schrecklicher Dinge passierte, und die Natur mir zur Hilfe kam, und auch mein Körper zu dem eines Alphas wurde. Ich habe lange gebraucht um das zu erkennen und noch länger um es zu akzeptieren, und ich musste bitter für diese Erkenntnis bezahlen, doch durch sie wurde ich endlich zu dem Mann, der ich immer schon hätte sein sollen, zu dem Mann, der ich tief in meinem Inneren immer war. Und als ich Frieden damit schloss, wer ich war, und immer schon gewesen war, da stellte ich fest, dass es gar nicht so schrecklich ist, wie ich immer dachte. Dass ich in Wahrheit gar nicht so falsch bin, wie ich immer dachte, sondern in Wahrheit genau richtig."

Oliver warf einen kurzen Blick auf William, der zurück gekommen war und alles gehört hatte, und nickte diesem kurz zu, bevor er Tommys Hand in seine nahm, der ihn daraufhin verstört ansah. „Es gibt viele Dinge, die falsch an dir sind, Tommy Merlyn, aber die Tatsache, dass du einen Angehörigen deiner beiden Geschlechter geliebt hast, gehört nicht dazu", erklärte er eindringlich, „Du hast viele Verbrechen verübt. Und für diese musst du bezahlen, aber ich werde dir trotzdem helfen, weil ich glaube, dass nur ich es kann."

Tommy schüttelte seinen Kopf. „Wenn du dich mal nur nicht irrst", meinte er nur, „Wenn du dich da mal nur nicht irrst…"


Quentin

Das Jahr 2026 brachte Quentin einen Gichtanfall und einen überraschende Heiratsantrag von Donna ein, und an Neujahr wurde die Rede von Green Arrow über Paralleldimensionen wiederholt.

„Es ist eine gute Rede", fand Donna.

„Klar. Thea und ich haben sie für ihn geschrieben", erwiderte Quentin trocken.

„Wie geht es Thea eigentlich? Kommt sie klar?", wollte Donna von ihm wissen.

„Natürlich, sie ist tough. Sie ist nicht glücklich darüber, dass sie sich nach allem, was passiert ist, mit Talia und Evelyn arrangieren muss, aber sie ist trotzdem bereit dazu es zu tun und wie ich sie kenne, wird sie auch Erfolg damit haben", erzählte Quentin und wusste tief in seinem Inneren, dass das auch wirklich so sein würde.

Donna lauschte wieder Olivers Rede. „Angeblich wollten sie das schon letztes Jahr tun, die Wahrheit bekannt geben, meine ich, damals nach dem Fast-Ende der Welt, aber sie haben erst jetzt Zeit dafür gefunden", fuhr Donna fort, „Denkst du manchmal daran? An diese anderen Versionen von dir selbst, die es dort draußen irgendwo gibt?"

„Nein. Ich denke nicht an den Quentin, der im KZ gestorben ist, weil er vorgegeben hat ein Beta zu sein. Und ich denke nicht, an den Quentin, der gestorben ist, nachdem er für Black Siren eine Kugel abgefangen hat. Und ich denke auch nicht an den Quentin Lance, der niemals Töchter oder Enkel hatte. Aber ich denke manchmal an diejenigen, die wir verloren haben, und die es immer noch irgendwo dort draußen gibt. Und dieser Gedanke spendet mir Trost", erwiderte Quentin.

Donna küsste seine Stirn. „Ja", meinte sie, „Das ist ein netter Gedanke, nicht wahr?"


Tommy

„Und ihr habt diese Klinik gegründet weil….?"

„Weil wir es, nachdem Harrison Wells von Erde-2 uns erklärt hat, dass wir das Universumreisen einstellen müssen, für nötig hielten. Auf unserer Erde finden sich viele Universen-Springen. Und seit dem Zwischenfall mit dem Multiversum kamen einige Flüchtlinge dazu. Manche von Universen, die es nicht mehr gibt, landeten bei uns. Wir hielten es für nötig ihr Trauma zu behandeln. Uns um sie zu kümmern. Es hat geholfen. Ich meine, es war verdammt hart Ärzte zu bekommen, die das hier können, aber es gibt tatsächlich Therapeuten mit Einfühlungsvermögen und Vorstellungskraft, und die haben wir hier versammelt. Und in den letzten Jahren vielen geholfen. Er wird hier gut aufgehoben sein", erwiderte er.

„Ich dachte nur, dass ihr vielleicht Zweifel habt ihn aufzunehmen, weil er von Erde-X stammt", meinte sein Gesprächspartner.

„Nein. Niemand ist schuld an der Welt, in die er hineingeboren wird. Unsere Schuld beginnt er dann, wenn wir nicht versuchen sie zu ändern", meinte er. Sein Gast zog eine nachdenkliche Miene. „Nun, ehrlich gesagt: In diesem Fall ist er mehr als nur ein bisschen schuldig. Aber die Wahrheit ist: Tief in seinem Inneren wusste er, dass all das falsch ist, aber so richtig ist ihm das erst bei uns klar geworden, und mit dieser Erkenntnis konnte er überhaupt nicht umgehen. Und ich hätte ihm helfen sollen, aber … Nun um ehrlich zu sein, hat es mich sehr gestört, dass er von Erde-X stammt. Ich habe mit dieser speziellen Welt keine guten Erfahrungen gemacht. Auf jeden Fall will ich, dass es ihm gut geht", gestand er dann.

„Das wird es. Wie gesagt: Wir haben hier Spezialisten. Und wir haben hier sogar Patienten, die aus Universen stammen, in denen es keine sekundären Geschlechter gibt. Ist das zu glauben? Wenn wir denen helfen konnten, dann können wir ihm schon lange helfen", meinte er selbstbewusst und musterte den anderen dann von der Seite.

„Nun…", meinte dieser.

„Nun", erwiderte er, „Mein Vater hatte diesen verrückten Plan – genannt das Unterfangen. Die Glades sollten vernichtet werden. Er wollte ihn aufhalten, und das gelang ihm auch, aber letztlich starb er um Laurel Lance, eine Frau, die wir beide geliebt haben, zu retten. Er starb in meinem Armen, und ich habe ihm versprochen seinen Kreuzzug fortzuführen und habe die Kapuze übernommen."

„Und Training?"

„Die Liga der Assassinen und ein Alpha namens John Diggle. Der kann ein ziemlicher Taskmaster sein", erklärte Tommy, „Aber es war notwendig. Ich musste unsere Stadt schon so oft vor Gefahren retten und dann später unseren ganzen Planeten. Wir hatten einige Zeit vor seinem Tod einen Streit. Ich nannte ihn einen Mörder. Ich rede mir immer ein, dass er wusste, dass das nicht alles war, für das ich ihn gehalten habe. Dass er wusste, wie sehr ich ihn immer bewundert habe, und wie sehr ich ihn geliebt habe."

„Das wusste er", erwiderte Oliver Queen ernst, „Ich wiederum habe mir immer eingeredet, dass du mich eben nicht nur dafür gehalten hast. In meiner Welt, warst du derjenige, der starb um Laurel zu retten. Ich bin nie darüber hinweggekommen. Nicht wirklich. Und Laurel auch nicht. Wir vermissen dich sehr."

„Habt ihr geheiratet?", wollte Tommy wissen.

„Ja, aber erst viele Jahre später, nachdem ich sie eine Weile lang für tot gehalten habe - es ist eine komplizierte Geschichte", meinte Oliver.

„Erinnert mich an meine eigene komplizierte Geschichte", erwiderte Tommy wahrheitsgetreu, „Also von einem Green Arrow zum anderen, wobei wir beide für einen Moment die Tatsache ignorieren, dass du gerade einen Nazi mit meinem Gesicht in eine psychiatrische Klinik für dimensionsversetzte Doppelgänger gebracht hast: Erzähl mir von deiner Welt, Oliver Queen. Erzähl mir von Erde-1."

„Kein Problem, Tommy Merlyn, wenn du mir im Gegensatz dazu von Erde-4 erzählst."

Und so begannen der Alpha und der Beta miteinander zu sprechen, als wären sie nichts weiter als alte Freunde, die Neuigkeiten austauschen würden. Und irgendwie waren sie das auch.


Fin.


A/N: Pfuh. So, also, das hier ist das erste Ending, das von Arrow, und damit das Ende der Arrow-Handlung in meinem Verse. Einzelne Charaktere kommen vermutlich noch in anderen Endings vor, aber im Grunde war es das.

Ich war der Meinung, nach „Finale Crisis" noch nicht wirklich fertig zu sein, und Tommy-Xs Geschichte wurde hier beendet, außerdem wollte ich zeigen welche Leben die anderen Charaktere inzwischen führen, was sie bereuen, was sie in Zukunft erwartet etc. NTA kam letztlich nur am Rande vor, weil ich mich auf die Charaktere aus dem Beginning-Kapitel konzentrieren wollte.

Ich hoffe es hat euch gefallen.

Es folgt das Ending für Supergirl.

Reviews?