IV. Endings: Legends of Tomorrow


Zeitrahmen: Diese Fic spielt hauptsächlich im Jahr 2028 nach „Finale Crisis"

Zusätzliche Warnings: Spoiler für die 4. Staffel von „Legends of Tomorrow" bis ca. 5. 8. „Legends of To-Meow-Moew", ignoriert die 4. Staffel ab der Episode danach und geht vollkommen AU (siehe „Finale Crisis" und „Road to Finale Crisis" für das, was stattdessen passiert ist), Timey-wimey, Erw. von Lungenkrebs, Character Death

Zusätzliche Pairings: Hawkmates, Hawkatom, Constangreen, Erw, von vergangenen Anna/Ray, vergangenes Avalance, vergangenes John/Des, OTPLegends


2147, vor ein paar Zeitlinien

„Ich kann nicht glauben, dass wir das wirklich ernsthaft diskutieren! Ein Kind töten!" Rip hätte es kommen sehen müssen. Ray Palmer war immerhin ein Omega, natürlich wäre er gegen den Plan. Ganz abgesehen davon, dass er gegen jede Art von Mord war, weil er Ray Palmer war.

„Per Degaton ist eine der grausamsten Diktatoren der Weltgeschichte gewesen, und in fünf Jahren wird er den Armageddon-Virus auf die Menschheit loslassen und diese damit dezimieren wie keine andere Krankheit jemals zuvor. Es geht hier nicht nur um Vandal Savage, es geht um mehr. Um nicht weniger als die Rettung der Menschheit", erklärte Rip mit fester Stimme, „Ich weiß, ich weiß, normalerweise ist die Frage, ob man Hitler als Baby töten würde eine philosophische Frage, aber wir hier haben die Chance jemanden zu töten, der ein noch furchtbarerer Diktator werden wird, als Hitler, bevor er an die Macht kommt."

„Das ist mir gleich", erwiderte Ray Palmer überzeugt, „Man tötet keine Kinder. Wir wissen nicht, was aus ihm werden würde, wenn er ohne Vandal Savages Einfluss aufwachsen würde. Wir wissen nicht, ob es ihm wirklich vorherbestimmt ist das Monster zu werden, das die Geschichte aus ihm gemacht hat!"

Rip schnaubte. Nicht-Time-Master neigten doch immer dazu zu denken, dass sie es besser wüssten, als alle anderen. Er hätte nur Sara und Snart auf diese Mission mitnehmen sollen. Er hätte wissen müssen, dass die anderen Zweifel haben würden.

Und wie aufs Stichwort sagte Kendra: „Ray hat recht. Wir töten keine Kinder. Egal wie gut unsere Gründe auch zu sein scheinen." Natürlich kam der Alpha seinen Omega zur Hilfe. Aber sie war nicht die Einzige. Jax nickte zustimmend und meinte: „Amen dazu. Sag es ihm, Grauer." Der junge Beta warf seinem älteren Superhelden-Partner einen auffordernden Blick zu. Professor Martin Stein nickte streng. „Wir wollen die Welt verbessern. Aber uns dabei zu verlieren, das zu verlieren, für das wir stehen, kann nicht die Lösung sein", erklärte der Beta ernst.

Rip seufzte. Nun blickten alle hinüber zu Sara und Snart. Der Beta-Einbrecher zuckte die Schultern. „Seht mich nicht so an. Seit wann bin ich für meinen Moralkodex bekannt?", meinte er nur. Damit lag es an Sara. An ihrem Alpha. Rip sah sie eindringlich an. Wartete auf ihre Antwort. Hoffte darauf, dass sie ihm den Rücken stärken würde. Sie musste einfach sehen, dass er recht hatte. Dass das der einzige Weg war.

Sara schien darüber nachzudenken. Schließlich verkündete sie: „Die anderen haben recht. Wir töten keine Kinder. Wir sind besser als das." Und damit war das Urteil gesprochen. Rip hatte verloren. Jonas war weiterhin tot, Miranda war weiterhin verloren.

„Nun gut", meinte er, „Dann versuchen wir es eben auf Ihre Weise." Vielleicht könnten sie den Jungen zur Vernunft bringen. Ihm klar machen, dass Vandal Savage sein Feind und nicht sein Freund war. Und wenn das scheitern sollte …. Nun dann könnten sie ihn immer noch töten, nicht wahr? Und wenn keiner der anderen dazu bereit wäre, dann würde Rip es eben selbst übernehmen.


2024

„Also, wer bist du, und was ist deine Geschichte?", wollte der fremde Beta von ihm wissen. Der Alpha, der mit verschränkten Armen hinter ihm stand, starrte ihn nur düster und einschüchternd an. Er war jedoch nicht eingeschüchtert. Man musste schon früher aufstehen um es zu schaffen ihn einzuschüchtern. Dieser Alpha hatte es nicht drauf. Was vielleicht auch daran lag, dass er aussah wie eine der größten Heldinnen dieser Ära.

„Mein Name ist Per Degaton, und ich bin ein Zeitreisender", erklärte er den beiden.

„Nett", meinte der Alpha mit erhobener Augenbraue, „Wir stammen aus Paralleldimensionen."

Das hatte er bereits gewusst. Er wusste genau, wer diese beiden waren. „Was willst du von uns?", wollte der Beta wissen.

„Ich will euch dabei helfen unsere gemeinsamen Feinde zu vernichten", erklärte Per Degaton, „Die Justice League of America. Ich will Sara Lance, Kendra Saunders, und Ray Palmer tot sehen. Und alle, die ihnen am Herzen liegen."

Die beiden Dimensionsreisenden wechselten einen vielsagenden Blick. „Und was, wenn man fragen darf, haben dir die Legends angetan?", wollte Black Siren von ihm wissen.

„Oh, eigentlich nichts. Ihr Anführer Rip Hunter wollte mich mal für fünf Sekunden töten, doch er zu schwach dazu. Ich war noch ein Kind, und er … ist ein Omega. Auch wenn er gedacht hat, keiner würde das bemerken. Nein, diese sogenannten Legends haben mir nichts angetan, nicht wirklich. Sie haben mich befreit. Durch sie wurde mir klar, dass Zeitreisen möglich ist, und durch sie konnte ich all meine Erinnerungen an diverse Zeitlinien behalten. Durch sie konnte ich überleben. Also eigentlich bin ich ihnen dankbar. Allerdings wissen sie, wer ich bin, und könnten auf die Idee kommen mich aufzuhalten. Also muss ich sie wohl töten", erklärte Per Degaton ruhig, „Und je mehr sie dabei leiden, desto besser."

„Nun", meinte Prometheus-X, „Für mich ergibt das alles zwar nicht besonders viel Sinn, aber ich war schon bereit mit dir zu arbeiten, also du das Wort Zeitreisender gesagt hast: Willkommen im Team." Und dann hielt er dem anderen Beta seine ausgestreckte Hand entgegen. Per Degaton ergriff sie und schüttelte sie, und war überzeugt davon, dass er dabei war die Zeitlinie wieder in Ordnung zu bringen und sich seine Macht zurückzuerobern. Er war überzeugt davon, dass er sich die richtigen Verbündeten ausgesucht hatte.


2028

Verdammte Verräter! Ich kann nicht glauben, dass ich dumm genug war zu denken, dass diese Beiden die richtige Wahl wären! Per Degaton saß in seiner Zelle in dem Argus-Gefängnis und sann über seine vergangenen Fehler nach. Und es waren einige gewesen.

Black Sirens Idee Darkseid zur Erde zu holen hatte verlockend geklungen. All die Vernichtung und das Chaos, das er anrichten würde, würden den Weg frei machen für jemanden, der aufräumte. Für jemanden wie Per Degaton. Und seinen Vater Tor Degaton.

Doch Prometheus-X hatte andere Pläne gehabt. Bessere. Also hatte sich Per Degaton hinter Black Sirens Rücken mit dem anderen Mann zusammengeschlossen und seine Technologie eingesetzt um das zerfallene Multiversum zu manipulieren. Die Idee einer Dimensionskollision war sogar noch besser – die Trümmer würden jahrzehntelang nicht wieder wegzuräumen sein. Und vor Erde-X hatte Per Degaton keine Angst. Prometheus-X wusste es vielleicht nicht, aber in Wahrheit war diese Dimension inzwischen kein wilder Wolf mehr, sondern eher ein Schoßhund. Zeitanomalien hin oder her. Selbst, wenn der Führer, Overgirl, und Overman wieder leben sollten, Per Degaton würde sich mit ihnen befassen, wenn die Zeit dazu reif war, und er würde gewinnen. Er hatte für alle Eventualitäten vorgesorgt.

Doch dann ging alles schief. Black Siren wandte sich gegen sie – zumindest starb sie für ihre Taten - und Green Arrow und seine Kohorten fingen die beiden Beta-Männer und übergaben sie Argus. Prometheus-X schwor seinen Erzfeind ewige Rache. Brach aus und …. versaute alles. Mal wieder. Anstatt Green Arrow und seine Familie und Freunde zu töten, erlitt er eine Art Zusammenbruch und ließ von seiner Rache ab. Begab sich freiwillig in Psychotherapie und das auch noch auf einer anderen Erde!

Von allen Enttäuschungen in seinem Leben war Tommy Merlyn von Erde-X vermutlich die größte gewesen. So viel Potential. Verschwendet!

Black Siren und Prometheus-X … beide von ihren Gefühlen und ihrem Gewissen zu Fall gebracht. Nur gut, dass Per Degaton weder das eine noch das andere besaß. Manchmal erinnerte er sich daran, wie ihm Rip Hunter seine Waffe unter die Nase gehalten hatte und gedroht hatte ihn zu töten. Per Degaton hatte keine Sekunde daran geglaubt, dass es der Mann wirklich tun würde. Er hatte die Schwäche und das Gefühl in seinen Augen gesehen.

Genau wie in den Augen seines eigenen Vaters, deswegen hatte er ihn getötet.

In Vandal Savages Augen hatte er keines von beiden gesehen, und das war ihm zum Verhängnis geworden. Sein alter Lehrmeister war ihm in den Rücken gefallen und hatte ihn getötet. Aber das war vor vielen Zeitlinien gewesen.

Per Degaton hatte schon zuvor mit Zeitreisen experimentiert gehabt und seinem jüngeren Ich eine Nachricht gesandt, damit dieses seine Zeitreise-Technik schneller perfektionieren konnte. Und das hatte er so lange betrieben, bis er sich vor Vandals Mordanschlag via Zeitreise retten konnte. Doch dann wurde die Zeitlinie mit Vandal Savaga an seiner Seite ausgelöscht – durch die verdammten Legends of Tomorrow. Rip Hunter, Sara Lance, Kendra Saunders, Ray Palmer, Martin Stein, Jefferson Jackson, Leonard Snart – niemals würde er vergessen, was sie ihm angetan hatten.

Als Zeitreisender konnte er sich an die diversen Zeitlinien, in denen er gelebt hatte, erinnern. An manche besser, an manche schlechter, an manche nur in seinen Träumen. Doch die Zeitlinie, in der er als Teenager entführt worden war, würde er niemals vergessen. An diese würde er sich immer erinnern. Und er würde sich rächen, dafür, dass diese verdammten Legends ihm sein Reich weggenommen hatten. Wieder und wieder und wieder.

Sie änderten andauernd die Zeitlinie. Deswegen hatte Per Degaton auch die Organisation zur Reinhaltung der Zeitlinie gegründet. Natürlich gab es bereits das Time Bureau und später die Time Masters, aber diese waren Konkurrenten. Diese dienten nicht seinen Zwecken. Die Organisation zur Reinhaltung der Zeitlinie tat es schon. Sie war dazu da die Dinge wieder in Ordnung zu bringen, Zambesi beispielsweise.

Die Legends waren diejenigen, die sich ihnen am Öftesten entgegen stellen. Bis es ihnen sogar gelang diese Leute, diese Organisation, deren Mitglieder sie als „Zeitterroristen" ansahen, zu zerschlagen. Doch zumindest kamen sie niemals dahinter, dass sie in Wahrheit die ganze Zeit gegen Per Degaton gekämpft hatten. Dass er der geheimnisvolle Gründer dieser Organisation war, die ihnen so viel Ärger gemacht hatte.

Per Degaton suchte nach einem neuen Weg sie zu vernichten. Doch da bemerkte er die Schäden in der Struktur der Raumzeit, und er war nicht der Einzige, dem es auffiel. Das Time Bureau und die Legends wurden aufgelöst. Zeitreisen ausgesetzt. Auch von Per Degaton – denn das Ende des Multiversums würde auch sein Ende bedeuten.

Und so saß er im 21. Jahrhundert fest, und seine Feinde verlor er aus den Augen. Bis einige von ihnen wieder auftauchten als Mitglieder der Justice League. Und so wandte er sich dieser zu. Suchte sich Verbündete gegen diese.

Er wusste immer, dass die sogenannte Finale Crisis, genau das eben nicht war. Dass sie vorübergehen würde, überstanden werden würde, und danach das Zeitreisen wieder aufgenommen werden würde. Natürlich sagte er Black Siren und Prometheus-X nicht, dass sie verlieren würden. Doch er erzählte Prometheus-X von dem Darkseid-Zwischenfall und von allem, was er darüber wusste. Und er sagte ihm auch, dass er wusste, dass Black Siren mit Darkseid arbeitete, noch bevor diese ihnen ihren Plan enthüllte. Und so manipulierte er beide seiner Verbündeten zu dem, was er von ihnen wollte, während sie dachten, dass sie in Wahrheit ihn manipulieren würden. Es war ein wunderbarer Plan, doch leider erreichte er damit genau nichts. Weil er nicht mit der Schwäche seiner beiden Verbündeten gerechnet hatte. Ich hätte es in ihren Augen sehen müssen. So wie damals in den Augen von Rip Hunter und meinem Vater.

Nun gut, er hatte auf das falsche Pferd gesetzt. Auf die falschen Verbündeten. Aber diesmal würde ihm das nicht passieren. Diesmal würde er alles alleine machen. Und dabei gewinnen.

Als allererstes musste er hier raus. Und dann würde er Rip Hunter, Sara Lance, Kendra Saunders, Martin Stein, Jefferson Jackson, Ray Palmer und Leonard Snart finden, und mit ihnen so verfahren, wie er es immer hätte tun wollen.


Kate war nicht begeister darüber gewesen, dass Kendra sich Urlaub nahm, aber nach der Niederlage der Liga gegen Trigon brauchte sie Abstand. Die anderen könnten sich alleine um die die neuen Rekruten kümmern. Kendra hingegen brauchte eine Pause.

Seit sie Carter verloren hatte – schon wieder – hatte sie gehofft sich mit Superheldenarbeit ablenken zu können. Doch wenn ein Alpha seinen Gefährten verlor, dann war es nicht so einfach weiterzumachen. Ein Teil von ihm fehlte ab nun, und die Erinnerungen an all die anderen Male, die sie ihren Seelenverwandten bereits verloren hatte, hallten immer noch in ihrem Gedächtnis nach und machten alles schwieriger statt einfacher.

Es war nicht einmal wirklich Carter Hall gewesen. Carter Hall war schon lange tot. 2016 war er von Rip Hunter rekrutiert worden und war sehr kurz danach gestorben. Und Kendra hatte versucht ihn zu ersetzen. Zuerst mit dem gutmütigen Omega Ray Palmer, was eine schlechte Idee gewesen war und zu viel Leid auf mehreren Seiten geführt hatte. Und dann durch einen anderen Carter, einen anderen Khufu aus einer anderen Zeitperiode. Dieser hatte seine Erinnerungen noch nicht zurückgewonnen gehabt und deswegen für Savage gearbeitet. Doch Kendra hatte ihm klar gemacht, wer er wirklich war, und ihn mit nach 2016 genommen, wo sie gemeinsam zusammengelebt hatten. Ihr war bewusst gewesen, dass sie einer anderen Kendra damit ihren Seelenverwandten stahl, doch diese andere Kendra musste erst noch geboren worden, sie hingegen lebte in der Gegenwart. Im Hier und Jetzt. Und hatte Carter in diesem Leben kaum gekannt, als sie ihn auch schon verloren hatte. Und nun hatte sie ihn wieder.

Ihr Glück hielt einige Jahre, doch dann schlug das Schicksal zu. Außerirdische mit Flügeln wie sie sie hatten, kamen zur Erde, und verlangten Gefolgschaft, sie verweigerten diese und Carter, der nicht Carter war, zahlte den Preis dafür.

Mit gebrochenem Herzen suchte Kendra nach den Legends, nach ihrem Rudel. Doch die Dinge waren nicht so wie zuvor. Es waren andere Leute, sie hatten sich verändert, hatten neue Mitglieder gewonnen, und dann mussten sie auch noch das Zeitreisen aufgeben, da das Raumzeitkontinuum gefährdet war, was dazu führte, dass Sara das Team auflöste.

Stattdessen folgte Kendra einigen ihrer ehemaligen Teammitglieder in die neu gegründete Justice League. Und in dieser schien sie wirklich etwas bewirken zu können. Dachte sie zumindest, bis zu Trigon. Und nun musste sie sich die Frage stellen, ob sie sich in Wahrheit nicht einfach die ganze Zeit über zum Narren gehalten hatte. Ob sie in Wahrheit vielleicht überhaupt keine Heldin war und auch niemals eine hatte sein wollen. Ob sie in Wahrheit nicht einfach nur vor ihren Gefühlen weggelaufen war, überall dorthin, wo sie sie hinbrachten.

Habe ich wirklich fast sterben müssen, damit mir das klar wird? Zwischendurch wäre das Universum beinahe untergegangen, aber ich brauchte einen riesigen Dämon um einzusehen, dass etwas falsch läuft?!

Es hatte sie nach Ägypten gezogen, wie es zu erwarten gewesen war, und sie erinnerte sich an ihr erstes Leben als Horus-Priesterin mit ihrem Geliebten an ihrer Seite und dem Meteoriten-Absturz, der den Rest ihrer Existenz bestimmen sollte, und an all das Blut und Vandal Savage. Das ist so lange her, und doch kommt es mir so vor, als wäre es gerade erst passiert…

„Kendra Saunders!", rief sie eine fremde Stimme von Hinten.

Kendra drehte sich langsam um. Der Fremde stand entgegen die Windrichtung, und es war ein Mann unter einer Kapuze. Doch die Stimme kam Kendra bekannt vor. Ihr Alpha-Instinkt warnte sie, und sie fuhr ihre Flügel aus, die sich spreizten.

„Wenn du denkst, du könntest dich an mich heranschleichen, dann irr-" Sie keuchte erschrocken auf, als sie den Speer sah, der sich durch ihren Bauch gebohrt hatte. Er war von Hinten auf sie abgeschossen worden. Sie rang nach Luft.

„Ihr Alphas, denkt immer ihr wüsstet alles, weil ihr alles riecht", meinte der Mann, der nun auf sie zuschritt, „Roboter, könnt ihr nicht riechen…"

Eine schwebende Sphäre flog hinter Kendra hervor und hielt neben dem Mann an. „Per Degaton", keuchte Kendra.

„Richtig", meinte der Mann, „Und du bist nur die Erste." Und dann hob er eine Pistole und zielte mit dieser auf Kendra. Offenbar würde sie Carter früher wieder sehen als gedacht. Nun vielleicht war das ja nicht einmal das Schlechteste. Zumindest war sie in diesem Leben nicht von Vandal Savage getötet worden.


„Es tut mir so leid, Ray", meinte Kate, die neben ihm am Tatort stand.

Ray wusste darauf nichts zu sagen. Nachdenklich betrachtete er Kendras toten Körper. Für sie war das hier nicht das Ende, nicht wirklich. Aber Ray und die anderen würden sie nie wieder sehen. Einen Moment lang fühlte er sich in Anna erinnert, dann fiel ihm wieder ein, dass Kendra niemals wirklich zu ihm gehört hatte, dass sie zwar sein Alpha gewesen war, aber er nie ihr Omega. Und dass er einen Alpha hatte und Kinder, dass er glücklich war, während sie es seit dem Tod des anderen Carters niemals wieder gewesen war.

Ray räusperte sich und versuchte professionell zu klingen. „Was wissen wir?", wollte er wissen.

„Einer der Angreifer stand hier vor ihr, sie hat ihn angesehen, als sie von hinten attackiert wurde. Da es keinerlei Spuren gibt, nehme ich an, dass es sich bei dem zweiten um einen fliegenden Angreifer gehandelt hat", erklärte Kate Kane, Omega-Detektiv der Extra-Klasse und Anführerin der Justice League, „Sie wurde überrascht. Trotzdem wundert es mich, dass sie so schnell aufgegeben hat…."

„Vielleicht hatte sie ja einfach genug von diesem Leben", vermutete Ray. Er seufzte. „Das klingt jetzt verrückt, aber … es war nicht Vandal Savage, oder?"

Kate schüttelte den Kopf. „Nichts deutet darauf hin. Ich habe mir seine MO angesehen, und das hier war anders. Sie wurde niedergestochen und dann in den Kopf geschossen. Von einem Tag-Team", meinte der weibliche Omega, „Und ganz abgesehen davon: Ihr habt Vandal Savage doch schon von langer Zeit getötet, oder etwa nicht?"

Ray zuckte die Schultern. „Zeitreisen", erwiderte er nur, „sind kompliziert."

„Und wieso denkst du, dass der Mord an Kendra überhaupt irgendetwas mit Zeitreisen zu tun hat?", wollte Kate von ihm wissen.

Ray zuckte die Schultern. „Nenn es ein Gefühl", meinte er, „Aber Kendra gehörte zu den Legends, und in unseren Leben hat so gut wie alles mit Zeitreisen zu tun."

Kate nickte abgehackt. „Wenn du meinst. Auf jeden Fall werden wir alle unser Möglichstes tun um den Täter seiner gerechten Strafe zuzuführen", meinte sie.

Ray war ihr dankbar. Auch wenn er sich nicht besonders viel von der ganzen Sache versprach. Wer auch immer Kendra ermordet hatte, er würde sich nicht so einfach schnappen lassen. Schon gar nicht von der Liga. Immerhin gab es Gründe dafür, dass Kendra hier in Ägypten aufgelauert worden war.

Ich werde Sara und den anderen davon erzählen müssen, fiel ihm ein. Das war keine Nachricht, die er gerne überbrachte.

Kate erklärte, dass sie den Tatort nach weiter untersuchen würde, mit etwas Hilfe von Curtis' T-Spheres, während Ray zurück ins Hotel ging. Es war verdammt heiß hier. Seit ihm Kate angerufen und hierher mitgenommen hatte, hatte er keine ruhige Minute mehr verbracht, und er war der Meinung, dass es an der Zeit war sich bei seiner Familie zu melden.

Er aktivierte sein Tablet und schaltete Skype ein. Doch kaum hatte er es einmal läuten lassen, meinte eine bedrohliche Stimme hinter ihm. „Auflegen." Ray erstarrte. Und tat dann wie ihm geheißen worden war, nur um gleich im Anschluss daran herumzuwirbeln und das Tablet auf seinen Angreifer zu schleudern. Doch dieser duckte sich darunter weg, und Ray sah aus den Augenwinkeln einen fremde Sphere auf sich zuschießen. Er wich zur Seite und schrumpfte sich – zur Sicherheit trug er seinen Anzug immer bei sich. Doch der kleine Ray kam nicht weit, eine Hand fing ihn ein, bevor er sich den Anzug vollkommen anziehen konnte, und entwand ihm sein Equipment. Sie hielt ihn in eisernem Griff.

„Keine Sorge, Dr. Palmer", erklärte ihm sein Kidnapper, „Sie sind noch nicht dran. Ich brauche Sie noch um meine anderen Ziele herauszulocken. Sara Lance, Rip Hunter, Martin Stein, Jefferson Jackson und Leonard Snart – und nichts wird sie dazu bringen schneller angerannt zu kommen als ihr Omega in Gefahr."


„Ich glaube, es ist wirklich ernst zwischen ihr und Cisco. Sie redet von nichts anderen mehr. Es ist gerade zu lästig", beschwerte sich Leonard.

„Ach komm, das ist doch süß, sie ist verliebt! Freu dich lieber für sie! Ist es denn schon so lange her, dass du verliebt warst?", erwiderte Sara und grinste diabolisch.

„Ich verweigere jedes Kommentar dazu", erklärte der Beta daraufhin. Egal, was er sagen würde, er konnte nur verlieren, das wusste er. In eine so offensichtliche Falle tappte ein Meisterdieb nicht, selbst wenn er im Ruhestand war.

„Verliebte Omegas sind nun mal anstrengend", meinte er stattdessen. Und warf automatisch einen Blick auf seinen Omega. Rip war gerade dabei die Zeitung zu lesen und achtete nicht auf die Streitereien seiner beiden Partner. Wie üblich. Falls er mitbekam, was sie redeten, ließ er sich nichts anmerken.

Sein Omega. Dieser Gedanke war Leonard immer noch fremd. Jahrelang war er der Liebe ausgewichen, wo er nur konnte. Dann hatte er sich verliebt und das ausgerechnet in seine Erznemesis, doch daraus war nie etwas geworden. Er hatte andere Romanzen hinter sich gebracht, unter anderem mit Sara und mit Rip, aber ein Teil von ihm hatte sich immer noch eine gemeinsame Zukunft mit Barry erhofft. Und dann, nach dem Ende der Welt, hatte er sich dafür entschieden sich auf eine richtige Beziehung einzulassen. Auf eine Triaden-Beziehung mit Sara und Rip. Er war sich nicht sicher gewesen, ob es funktionieren konnte, trotz der ehrlichen Zuneigung, die er für beide empfand, aber immerhin war er Leonard Snart, er hatte nie wirklich versucht treu zu einem oder auch nur mehreren Partner zu stehen.

Und dann war ausgerechnet er es gewesen, der Barry einen Korb gab, als dieser ihm mehr oder weniger ernsthaft anbot durchzubrennen. Nun gut Barry war zu diesem Zeitpunkt betrunken und deprimiert gewesen und hatte Eheprobleme gehabt, aber trotzdem, das war Leonards erste echte Chance außerhalb von Doomworld gewesen, Barry in irgendeiner Form zu besitzen, und sei es nur für eine Nacht. Aber nein, Leonard hatte heroisch rundheraus abgelehnt und den Omega nach Hause geschickt, statt ihn auszunutzen. Das sicherte ihm Barrys ewige Dankbarkeit, aber es hatte ihn eigentlich selbst am Meisten überrascht.

Er wusste, dass er Sara und Rip liebte, aber erst danach war er sich sicher, dass sie auch funktionieren konnten. Dass sie eine Chance hatten.

Und die hatten sie auch. Der Sex war natürlich wunderbar (Triaden-Sex war das immer), aber was wirklich zählte, war, dass sie einander immer den Rücken stärkten. Wenn einer von ihnen sich dumm aufführte, dann waren da zwei andere, die ihn zur Vernunft bringen konnten. Wenn sich zwei von ihnen stritten, konnte ein dritter Frieden stiften.

Zuvor waren sie alle drei Experten darin gewesen andere wegzustoßen, nun aber wurden sie Experten darin zusammenzubleiben. Sara und Rip hatten schon mehrere Versuche als Paar hinter sich, und es zeigte sich, dass die meisten ihrer Probleme offenbar durch den Mangel an einem Beta entstanden waren, der ihnen den Kopf zurückrückte, wenn es notwendig wurde. Und Sara hielt Leonard auf Kurs, wenn er aus niederträchtigen Gründen grausam zu Rip sein wollte, was diese Verbindung dieses Mal nicht scheitern ließ. Und Rip wiederum war ein Omega, und das war Grund genug für Leonard und auch für Sara nicht einfach davonzulaufen, wenn es zwischen ihnen beiden schwierig wurde, weil ihr Omega sie trotzdem immer noch brauchte.

Erst jetzt verstand Leonards Barrys Vernarrtheit in seine Ehepartner. Alpha, Beta, und Omega ergänzten einander einfach. Leonard verstand, wenn er ehrlich sein sollte, nicht wirklich, wie irgendjemand keine Triaden-Beziehung führen wollen konnte.

„Reich mir mal bitte die Milch, Sara", meinte er zu seinem Alpha.

Sie drückte ihm den Karton in die Hand. „Ich finde verliebte Omegas hinreißend", meinte sie dabei.

„Natürlich tust du das", erklärte Leonard nur und stellte fest, dass kaum noch Milch im Karton war.

„Müsst ihr nicht bald zur Arbeit?", fragte Rip auf einmal wie aus dem Nichts heraus.

Leonard warf einen kurzen Blick auf seine Uhr um festzustellen, dass Rip wie immer, wenn es um solche Dinge ging, recht hatte. „Was heißt hier wir? Was ist mit dir?", wollte er wissen.

„Heute ist mein freier Tag, schon vergessen?", meinte Rip unberührt, ohne von der Zeitung aufzublicken.

Leonard, Sara, und Rip hatten vor ein paar Jahren eine gemeinsame Sicherheitsfirma gegründet. Sie berieten Firmen und Privatpersonen in Fragen ihrer persönlichen Sicherheit (auch die Justice League zählte zu ihren Kundenkreis), was die perfekte Beschäftigung für zwei ehemalige Diebe und eine ehemalige Assassine war. Da es ihre Firma war, konnten sie sich freinehmen, wann sie wollten. Und Rip hatte scheinbar beschlossen sich heute freizunehmen. Aber warum? Was ist heute für ein Tag? Ist schon wieder irgendein Jubiläum? Ist heute DER TAG?

Er warf Sara einen prüfenden Blick zu, und diese nickte. Heute war der Jahrestag vom Tod von Miranda und Jonas Hunter, auch wenn dieser genau genommen in der Zukunft stattgefunden hatte. Leonard vergaß den Tag regelmäßig, obwohl er ihn sich eigentlich merken sollte, immerhin hatte Rip Hunter an diesem Datum zum ersten Mal mit ihm geschlafen.

Leonard stellte sich hinter Rip, umarmte ihn kurz, und küsste ihn auf den Hinterkopf. „Tut mir leid, Michael, das hatte ich vergessen", murmelte er, „Willst du, dass wir…"

In diesem Moment kam Mick hereingestürmt. Mit wildem Blick. Leonard unterdrückte sein Seufzen. Waren sie wirklich so spät dran? Als sie ihre Firma gegründet hatten, war Mick mit eingestiegen, immerhin war er auch eine ehemaliger Dieb, und nachdem er sich dazu aufgerafft hatte die Liga zu verlassen, hatte sich sein Ehemann ebenfalls bereit erklärt für sie Soft- und Hardware zu entwickeln. Sara witzelte manchmal, dass sie den Name ihrer Firma von Lance-Security in Legends-Security ändern sollten. Vor allem, wenn man bedachte, dass Heywood sein Gehalt ebenfalls von ihnen bezog.

Sara hielt ihrem Kollegen und Mit-Alpha eine Schüssel Müsli entgegen. „Frühstück?", schlug sie vor.

„Keine Zeit", meinte Mick mit rauer Stimme, und Leonards innerer Alarm meldete sich zu Wort. Er kannte Mick schon sehr lange, und irgendetwas stimmte nicht, soviel war klar. Auch Sara und Rip hatten es bemerkt. Sara hatte sich erhoben und war angespannt, und Rip ließ die Zeitung sinken. „Ist etwas mit den Kindern?", wollte der Omega wissen.

„Schmalzlocke ist weg", erklärte Mick gepresst, „Mein Omega wurde entführt."


Saras Alphainstinkt übernahm die Leitung der Situation, ohne, dass sie etwas dafür oder dagegen tun konnte. Wenn es Ärger gab, geschah das immer automatisch.

„Wo sind Lizzie und Gerry?", wollte sie wissen.

„Schule", meinte Mick knapp.

„Leonard, ruf Nate an. Mick, setzt dich und erzähl uns genau, was passiert ist", befahl sie dann. Letztlich war sie immer noch der Alpha der Legends und würde es immer sein. Sie war es von dem Moment an gewesen, als Rip Hunter sie für sein Team rekrutiert hatte, sie hatte es damals nur noch nicht gewusst. Doch nun wusste sie es. Und keiner vergriff sich an ihren Omegas. Nicht, wenn er wusste, was gut für ihn war.

Mick nahm automatisch Platz, und Rip brachte ihm ein Glas Wasser, das Mick dankbar brummend entgegen nahm. Wie sie war Mick ein Alpha, und als sie ihn kennengelernt hatte, hatte Sara ihn erst einmal auf seinen Platz verweisen müssen, doch seit dem ordnete er sich ihr unter ohne zu Murren, seit dem akzeptierte er sie als seinen Alpha, und ihr Rudel war auch sein Rudel. Vielleicht sogar noch mehr als ihres. Immerhin hatte Sara immer noch ihre Familie und Ollie. Mick hingegen hatte vor den Legends gerade mal Leonard gehabt, doch seit ihnen hatte er eine Familie, und die liebte er über alles. Besonders seinen Omega-Ehemann.

Sara hatte Mick jahrelang etwas nervös dabei zugesehen, wie er sich in Ray Palmer verliebte, und diese Beziehung zugelassen, obwohl ihr vieles daran widerstrebte. Doch Mick hatte sich verändert, er war Teil des Rudels geworden, ein besserer Mensch. Er war sogar ein Held geworden, auch wenn er das nicht gerne hörte. Er tötete nicht mehr, steckte nur noch selten Dinge in Brand, schrieb stattdessen an seinen Romanen und war für seinen Omega da. Und vor sechs Jahren hatten er und Ray sogar zwei französische Waisenkinder adoptiert, die nun ihre Kinder waren, und die Mick abgöttisch liebte.

Doch Ray war das Zentrum von Micks Leben, in mehr als nur einer Hinsicht, und Sara wusste, was der Gedanke an Ray in Gefahr für ihn bedeutete.

„Die Fledermaus-Frau hat angerufen, es gab wohl einen Notfall", erklärte Mick langsam, „Ray ist mit ihr nach Ägypten geflogen. Von dort wollte er uns anskypen, das Signal wurde aber unterbrochen. Ich habe versucht ihn anzurufen, aber er hat nicht abgehoben. Und dann hat sich die Fledermaus-Frau gemeldet. Er ist verschwunden, ohne seine Sachen, aus seinem Hotelzimmer." Mick unterbrach sich und hatte offenbar sonst nichts mehr zu sagen.

Sara tauschte mit ihren Partnern besorgte Blicke aus. „Ray ist zäh", erklärte sie dann, „Ihm wird nichts geschehen. Wir werden ihn retten."

Nate kam wie gerufen herein, wirkte aufgelöst, und stellte sich dann neben Mick und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. Es gab wenige andere von denen Mick in diesem Moment so eine Geste akzeptiert hätte. Der neuangekommene Omega sagte aber nichts.

„Wissen wir, was Ray in Ägypten sollte? Hat Kate das erwähnt?", wollte sie dann wissen.

„Es gab einen Mord an einem Liga-Mitglied", erklärte Mick langsam, „Das Flügelmädchen ist tot. Und nun, da Ray verschwunden ist …" Er konnte nicht weiter sprechen.

Sara fühlte sich, als hätte er sie geschlagen. Kendra? Tot? Das kann doch gar nicht sein! Und Mick musste nicht weitersprechen. Wenn Kendra tot war und Ray entführt, dann gab es zwei mögliche Erklärungen: Entweder war jemand hinter den Mitgliedern der Justice League her, oder jemand war hinter den Legends her. Da Kate aber nicht ebenfalls entführt oder getötet worden war, wies alles auf die zweite Möglichkeit hin.

„Ich rufe die anderen zusammen", erklärte Nate, nahm seine Hand von Micks Schulter, und verschwand. Unterdessen drückte Leonards Saras Hand. Er wusste, dass Kendra ihre Freundin gewesen war. Sie kann einfach nicht tot sein!

Aber sie konnte jetzt nicht an Kendra denken. Es galt Krisenmanagement zu betreiben. Sie mussten zusehen, dass alles nicht noch schlimmer wurde. Denn bei Gott, das durfte es nicht werden.


„Nein, ich habe keine Ahnung, wo Dad steckt. Er ist vor ein paar Stunden los um einen Spaziergang zu machen und nicht zurückgekommen. Wir dachten eigentlich, dass es ein Superhelden-Ding ist", erklärte Lily Stein ihm am Telefon.

Jax bedankte sich für die Auskunft, tat so, als wäre alles in Ordnung, sagte ein paar beruhigende Worte, und legte dann den Hörer auf. Er war wie betäubt. Tief in seinem Inneren wusste er, obwohl sie nicht mehr empathisch miteinander verbunden waren, dass Martin von demjenigen, der Kendra getötet und Ray verschwinden hatte lassen, erwischt worden war.

Elf Jahre. Vor elf Jahre hätte es ihn fast erwischt. Und jetzt … Jax wagte es nicht diesen Gedanken zu Ende zu denken. Es durfte nicht so sein. Nein, das durfte es einfach nicht. Jax hatte Annie und Tina gemeinsam mit Gerry und Lizzie zur Liga geschickt, damit sie geschützt wären. Nun fragte er sich, ob er die Steins auch dorthin schicken sollte. Lily und Ronnie und Clarissa waren eine Zielscheibe. Oder waren sie das nun, da Martin weg war, bereits nicht mehr?

Ich hasse das alles hier, dachte der Beta und nahm seufzend am voll besetzten Tisch im Konferenz-Raum von Lance-SecurityPlatz. Es war ein Konferenztisch, aber Lance-Securitywar eine kleine Firma, und die Legends waren nicht gerade eine kleine Gruppe. Deswegen stand Sara, und Rip saß auf Leonard Snarts Schoß (was irgendwie ein verstörendes Bild war, Jax würde sich niemals an den Gedanken gewöhnen, dass diese beiden Männer nun ein Paar waren), und Nate saß auf Micks Schoß, was beide Männer zu beruhigen schien.

„Wir müssen davon ausgehen, dass der Angreifer auch Martin hat", erklärte Jax gedämpft. Er konnte sehen, wie diese Nachricht alle Anwesenden schockierte.

„Verdammt!" Das kam von Laurel, die es sich nicht nehmen ließ wütend auf den Tisch zu schlagen. „Wer immer es ist, er ist uns zehn Schritte voraus!" Saras Alpha-Schwester schien am ganzen Leib vor Wut zu beben. Jax wünschte sich, er wäre immer noch wütend und nicht bereits …. resigniert. Er war sich ziemlich sicher, dass sie Martin und Ray nie wiedersehen würden. Aber er wagte es nicht das auszusprechen.

Das darf ich auch nicht. Ich bin der Beta hier. Es war erstaunlich wie schnell sie in alte Muster zurückfielen, wenn das Rudel versammelt war. In Zaris Abwesenheit war Jax der Beta, und das bedeutete, dass er objektiv bleiben musste und Sara beistehen sollte. Seine eigenen Gefühle spielten keine Rolle. Dass Martin praktisch wie ein Vater für ihn war, war Nebensache. Es durfte ihn nicht überwältigen.

„Das erste, was wir tun sollten, ist eine Liste von Verdächtigen zu erstellen", meinte Sara gefasst, „Und unser wichtigster Hinweis auf dieser ist Kendra. Sie war nur zu Beginn und am Ende Mitglied der Legends. Das schließt Leute wie Damien Darhk und den Reverse-Flash als Täter aus. Und auch die meisten Dämonen und magischen Kreaturen."

„Gott sei's gedankt", murmelte John Constantine und wollte sich eine Zigarette anzünden, die ihm von Ava Sharpe aus der Hand geschlagen wurde. „Lass das!", zischte sie, „Du hast eine Runde Lungenkrebs überstanden. Eine zweite gibt es für dich nicht!"

Der Beta-Zauberer schenkte der Alpha-Kämpferin einen bösen Blick, stellte aber seinen Versuch sich eine Zigarette anzustecken ein.

„Wir sind gekommen, weil ihr uns gerufen habt", meldete sich Amaya, die nicht Amaya war, mit britischem Akzent zu Wort. Jax verwirrte die ganze Charlie-Sache noch immer, und er verstand nicht, wie Nate ihre Gegenwart so ruhig akzeptieren konnte. Immerhin sah der Gestaltenwandler aus wie die Mutter seiner verlorenen Tochter! Aber Nate schien sich von ihrer Anwesenheit nicht gestört zu fühlen, „Aber wenn die Sache nichts mit uns zu tun hat, dann würden wir das gerne wissen."

Der asiatische Omega, der neben ihr saß, nickte zustimmend. „Wir mystischen Kreaturen haben nämlich schon genug Feinde, einer weniger könnte nicht schaden", meinte sie.

„Mona-Schatz, du hast keinen einzigen Feind auf dieser Welt", meinte John dazu, und Jax nahm an, dass er damit recht hatte. Mona Wu wirkte unschuldig wie am Tag ihrer Geburt. Jax fragte sich, was für eine Art mystisches Wesen sie eigentlich war.

„Ich denke, ich kann Ray mit einem Zauber aufspüren", meldete sich Nora Dahrk zu Wort.

Jax sah hinüber zu Mick und erwartete Protest, doch stattdessen wirkte der Alpha verstörend hoffnungsvoll. Nora Darhk war eigentlich die Konkurrenz. Der Alpha, der versucht hatte seine Hochzeit mit Ray zu verhindern, doch im Moment schien Eifersucht Mick fremd zu sein.

„Solange wir nicht wissen, mit wem wir es zu tun haben, bringt uns das nicht viel", meinte Snart, „Wir müssen vorbereitet sein. Wir können uns nicht einfach kopflos in eine Rettungsaktion stürzen. Ich weiß, wie viel der Professor und Ray euch allen hier bedeuten, und mir bedeuten sie nicht weniger, aber wir sind ihnen keine Hilfe, wenn wir beim dem Versuch sie zu retten sterben."

Das war leider ein guter Hinweis. Er hätte von Jax kommen sollen. Ich wünschte wirklich Zee wäre hier. Sie wüsste, was zu tun ist.

Laurels Handy klingelte, und sie entschuldigte sich einen Moment. Dann kehrte sie zurück. „Das war Oliver. Es ist bestätigt. Per Degaton ist entkommen", erklärte sie.

„Verdammt!", entfuhr es nun Rip, der von Leonards Schoß sprang und wütend damit begann durch den Raum zu tigern. Jax konnte es ihm nicht verdenken. Ausgerechnet!

„Entschuldigung, aber wer oder was ist Per Degaton?", meldete sich die Nicht-Amaya erneut zu Wort.

„Per Degaton", meinte Rip düster, „ist mein größter Fehler."


„Marty! Psst, Marty! Kannst du mich hören!?"

Martin blinzelte und spürte, wie sein Kopf dröhnte. „Ich bin nicht taub, Raymond, du musst nicht so schreien. Ich mag vielleicht alt sein, aber mein Gehör funktioniert noch sehr gut", erwiderte Martin bissig. An den meisten Tagen entsprach dies sogar der Wahrheit.

„Oh, Mann, bin ich froh, dass du noch lebst. Für einen Moment hatte ich meine Zweifel", erklärte Raymond Palmer mit hörbarer Erleichterung.

„Und warum das? Es ist doch offensichtlich, dass unser Feind noch nicht mit uns fertig ist und Schlimmeres mit uns vor hat", gab Martin zurück.

„Nun ja, Kendra … hat er getötet", erwiderte Raymond leise, und Martin wünschte sich mit einem Schlag doch nicht so gut zu hören, wie er es immer noch konnte. Die arme Miss Saunders.

Und was ist mit uns? Ist es das, was uns erwartet? Und wie kann ich Raymond retten? Ich bin ein alter nutzloser Beta im Dunkeln, und er ist ein Omega-Vater. Seine Kinder brauchen ihn. Mister Rory braucht ihn. Wenn Per Degaton ihm etwas antut … Aber wie könnte ich ihn schon daran hindern? Martins Tage als Firestorm waren schon lange vorbei. Vor Jahren war der einzige Weg ihre Leben zu retten der gewesen seine Verbindung zu Jefferson zu kappen, und damit war auch Firestorm gestorben. Jahre danach hatte Martin einen neuen Firestorm erschaffen. Es gab nun einen jungen Beta, der diesen Titel mit Stolz führte und seinen Körper mit niemanden teilen musste, wenn er seine Kräfte einsetzte, aber Martin konnte nicht behaupten, dass es nicht Tage gab, an denen er seine Zeit als Held vermisste.

Heute war einer dieser Tage. Wenn er seine Kräfte noch hätte, dann könnte er sie beide befreien und in Sicherheit bringen. Einfach indem er an Jefferson dachte und diesen so ein Signal sandte, aber so ….

Ich schätze, das ist Karma. Damals als Rip diesen Jungen töten wollte, hätten wir ihn gar nicht erst auf diese Mission gehen lassen dürfen. Kidnapper zu sein ist nur wenig besser als Mörder zu sein. Aber damals war es ihnen nicht als falsch genug erschienen. Und nun bekamen sie die Rechnung dafür präsentiert.

Licht strömte in dem dunklen Raum, in dem sie gefangen gehalten wurden, und blendete Martin. „Nun, meine Herren, dann lasst uns beginnen", meinte Per Degaton, als seine Schemen zu ihnen in den Raum traten.


„Endlich", seufzte Ava, „Ich habe Gary Green mit einer ganze spezifischen Mission losgeschickt!" Es hörte sich an, als würde etwas vor dem Gebäude landen. Rip war schon halb draußen, als die anderen ihm folgten. Da stand sie in all ihrer Pracht – die Waverider. Ihre Rettung.

Rip stürzte an Bord. „Gideon!", rief er, „Versuche Per Degaton im Jahr 2028 zu lokalisieren!"

„Ich freue mich auch dich zu sehen, Rip", erwiderte die K.I. ruhig, „Und ich arbeite schon daran."

„Ich glaube, ihr Antrieb muss mal überholt werden", meinte Gary auf der Brücke zu Rip. Der Omega-Zeitagent war von Ava offenbar beauftragt worden das Schiff zu holen und herzubringen, und das war gut so. Ohne ein Zeitschiff hatten sie vermutlich keine Chance gegen Per Degaton.

„Rip, was treibst du denn bitte? Leonard hat recht. Wir können nicht einfach ohne Plan lostürmen", verkündete Sara, als sie die Brücke betrat.

„Oh, ich habe einen Plan. Ich plane das zu tun, das ich vor all den Jahren hätte tun sollen: Mich zusammenzureißen und den Abzug zu drücken. Ich wusste immer, was für eine Gefahr Per Degaton darstellt, doch durch mich wurde er erst recht zur Gefahr. Und nun bedroht er meine Familie. Schon wieder. Ich werde am heutigen Tag nicht noch jemanden verlieren, Sara", erklärte Rip seinen Alpha hitzig, „Kendra wird sein einziges Opfer bleiben. Und sie war schon eines zu viel. Ich habe euch alle in meinen Kampf hineingezogen, und nun rächt sich das. Ich werde nicht zulassen, dass noch jemand zu Schaden kommt, nur weil ich zu schwach war meine Familie zu retten."

„Rip, du weißt doch, was passiert, wenn du dich von Verlust blenden lässt. Die Time Masters, Mallus - hast du aus all dem nichts gelernt?", wollte Sara eindringlich von ihm wissen.

„Doch, ich habe gelernt, es nicht noch einmal passieren zu lassen", gab Rip zurück.

„Aber du bist nun nicht mehr alleine", meinte Leonard, der sich neben Sara stellte, „Du hast jetzt wieder eine Familie. Und wir haben nicht vor dich alleine auf diese verrückte Mission gehen zu lassen. Per Degaton mag mit vielen rechnen, doch nicht mit dem, was auf ihn zukommt."

Rip schüttelte den Kopf. „Ich will nicht, dass noch jemand meinetwegen zu Schaden kommt", meinte er.

Jax baute sich vor ihm auf. „Die Legends sind nicht nur eine Familie, Mann, sie sind auch ein Rudel", erklärte er bestimmt, „Wir stehen zueinander und passen auf uns auf. Wenn wir das machen, dann machen wir es zusammen. Wir alle."

Rip wollte es nicht. Er wollte nicht, dass die anderen mit ihm kamen. Aber er wusste, dass er verloren hatte. Sie alle wollten Ray und Martin retten und Kendra rächen. Sie alle wollten Per Degaton endgültig besiegen. „Legenden sind Legenden, weil sie für andere einstehen, Rip", rief ihm Gideon in Erinnerung.

„Nun gut", seufzte Rip, „Dann eben wir alle." Immerhin hatten sie ein Zeitschiff, nicht wahr?


Per Degaton rechnete mit einem Angriff, doch er rechnete nicht mit diesem Angriff. Er war auf Sara Lance, Rip Hunter, Leonard Snart und Jefferson Jackson vorbereitet, und auf ein paar Verbündete. Und war der Meinung genug Roboter zur Verfügung zu haben um mit ihnen klar zu kommen.

Doch dann erschienen die Erwarteten mit mehr als nur ein paar Freunden. Vielleicht, dachte er sich, war es ja ein Fehler gewesen Hawkgirl zu töten. Der verdammte Flash war hier (der dunkelhäutige nicht der weiße), der Green Arrow, Black Canary, Killer Frost, ein zweiter Leonard Snart, ein fliegender ein leuchtender Mann, Vixen – gleich zwei von ihnen -, ein Beta mit Windkräften, Steel, eine Alpha-Hexe und ein Beta-Zauberer, ein Werwolf, eine Gestaltenwandlerin, ein Mann mit einem Flammenwerfer, ein Revolvermann aus dem Wilden Westen, und als würde das alles nicht reichen dazu auch noch eine Alpha-Kämpferin und bewaffneter Omega. Plus Rip Hunter, Sara Lance, Leonard Snart und Jefferson Jackson.

„Keinen Schritt weiter, oder ich töte sie!", verkündete Per Degaton schließlich. Er saß in einem seiner riesigen Kampfroboter, und dieser hielt Ray Palmer und Martin Stein drohend in seiner Hand. „Das denke ich nicht!", meinte Killer Frost und schoss Eis auf seine Roboter-Gelenke und wurde dabei von den beiden Captain Colds unterstützt. Und dann sauste der Flash an den Robotor entlang hoch und befreite Palmer und rannte mit ihm davon, und dann kam er zurück du befreite auch noch Stein.

Wie kann das sein? Ich wollte doch nur die Legends und nicht die verdammte halbe Liga und alle ihre Freunde!, fragte sich Per Degaton wütend und nahm den Notausstieg. Er wollte fliehen, als der Mann mit dem Flammenwerfer ihm diesen unter die Nase hielt. „Halt, keinen Schritt weiter!", knurrte er. Er war ein Alpha und ein verdammt furchteinflößender. Der Beta in Per Degaton riet ihm zur Vorsicht. „Wer bist du eigentlich, verdammt?!", wollte er wissen.

Der Alpha schnaubte. „Du warst hinter den Original Legends her, aber irgendwie hast du dabei immer auf mich vergessen", knurrte er, „Und das beleidigt mich fast so sehr wie die Tatsache, dass du meinen Omega entführt hast!"

„Wo warst du denn, als die Legends mich entführt hatten?", verlangte der Beta daraufhin zu wissen.

„An Bord der Waverider – in einer Zelle", erklärte der Alpha ungerührt.

„Dann sollten sie auch deine Feinde sein!", argumentierte der zeitreisende Herrscher schnell.

Der Alpha schnaubte. „Oh, nein, ich hatte es verdient eingesperrt zu werden, und du hast das verdient, was dich nun erwartet", meinte er und schien abdrücken zu wollen, doch eine heisere britische Stimme rief: „Warte Mick! Lass mich es tun!" Rip Hunter tauchte neben Mick auf zielte mit einer Waffe auf Per Degaton. „Ich war damals zu schwach dazu, aber heute…."

„Heute ist es unnötig", meinte eine andere männliche Stimme mit britischem Akzent. Der blonde Beta-Zauberer blieb neben den beiden Bewaffneten stehen und fuhr fort: „Das bist du nicht mehr, Mick. Und du warst das noch niemals, Rip. Lasst mich das erledigen." Und dann presste er eine Hand auf Per Degatons Stirn und murmelte etwas. Und dann …. ging alles zur Hölle.

So viele Zeitlinien, so viele Leben, so viele Erinnerungen – auf einmal.

„Was hast du mit ihm gemacht?", wollte die Stimme des Alphas wissen, den Per Degaton nicht mehr sehen konnte.

„Ganz einfach, ich habe ihn dazu gebracht sich an alle Zeitlinien zu erinnern, die er jemals erlebt hat", lautete die Antwort, „Und offenbar waren das verdammt viele. Kein Verstand kann das überstehen."

Per Degaton hätte gerne über diese Behauptung gelacht, aber … er war damit beschäftigt sich an den Tod seines Vaters zu erinnern, wieder und wieder und wieder und wieder.


Per Degaton sabberte und starrte ins Nichts. Sara trat ihm trotzdem noch einmal in den Bauch. „Du hast gedacht, du legst dich mit einem Team an", zischte sie, „Was du aber nicht wusstest war, dass du dich mit einem Rudel anlegst und deren Ehepartner und Freunde! Die Legends sind kein Team, wir sind eine Familie! Du hättest Kendra nicht umbringen dürfen!"

Oliver packte den zeitreisenden Despoten und meinte: „Ich werde ihn an einen Ort bringen, von dem aus er uns nie wieder schaden kann." Sara nickte ihm dankbar zu und beobachtete dann, wie er den Beta wegbrachte.

Dann ging sie zu den Geretteten. Jax war dabei sich um Martin zu kümmern, und Mick kümmerte sich um Ray. „Das gefällt mir nicht, Sara", meldete sich Jax zu Wort, „Sie scheinen zu Verbrennen. Dieser Kerl hat irgendetwas mit ihnen gemacht!"

„Bringt sie an Bord, damit Gideon sie untersuchen kann", meinte Sara daraufhin. Wenn es noch nicht vorbei war, dann ….

Nein, daran wollte sie lieber nicht denken. War Per Degaton nicht derjenige, der den Armageddon-Virus auf die Welt losgelassen hat?

Aber das konnte nichts mit dem hier zu tun haben, oder? Er konnte nicht….

Martin und Ray wurden auf die Krankenstation geschafft, und Gideon scannte sie. Und hatte keine guten Nachrichten für sie. „Sie wurden mit einem hochansteckenden mir unbekannten Virus infiziert, Captain", informierte die K.I. Sara besorgt, „Alle, die mit ihnen Kontakt hatten, könnten infiziert worden sein."

„Verdammt." Mehr musste Sara dazu nicht sagen. „Laurel? Ollie und du, ihr müsst zurückkommen und den Sabbernden mitbringen, wir haben ein neues Problem." Die beiden Alphas waren mit dem Jump Ship losgeflogen um den Gefangen weg zu bringen und hoffentlich noch nicht sehr weit gekommen.

„Fang am besten schon mal damit an uns alle zu untersuchen, Gideon", sagte sie dann zur Schiffs-K.I.. Irgendwie schien es, als wären sie vom Regen in die Traufe gekommen.


„Die gute Nachricht ist, dass es sich mit um den Armageddon-Virushandelt, Mister Constantine. Die schlechte, dass ich nichts über diesen Virus in meinen Datenbanken finden kann. Er scheint bio-mechanischer Natur zu sein, und nach dem, was ich bisher beobachten konnte, dürften magische Wesen als Einzige immun gegen ihn sein", erklärte Gideon, den etwas gestressten John Constantine.

Neben dem Beta waren nur Charlie, Nora Darhk, und Mona Wu ebenfalls nicht erkrankt. Alle anderen zeigten zumindest erste Symptome des Virus, wenn man von Mister Degaton absah, doch der war leider nicht mehr ansprechbar.

„Ich verstehe. Danke, Gideon, tu für sie, was du kannst", erklärte John Constantine. Er war blass, aber noch gesund. Vermutlich machte er sich Sorgen um seinen Omega Gary und um all die anderen.

„Also? Vorschläge? Ich bin für alles offen", meinte er dann zu den anderen auf der Brücke stehenden Leuten.

„Ich könnte sie alle kratzen, vielleicht hilft das", bot Mona Wu an.

John schenkte dem Omega ein schwaches Lächeln. „Danke, Mona-Schatz, aber ich glaube nicht, dass das unser Problem lösen würde. Und selbst wenn, hätten wir dann genug neue. Kann sich einer von euch einen Werwolf-Mick Rory vorstellen?", wehrte er ab, und Gideon berechnete das Szenario bereits mit wenig Mut machenden Resultaten.

„Vielleicht könnten wir das magische Buch von damals dazu verwenden um eine Kreatur zu erschaffen, die diese Krankheit irgendwie aus den anderen aussagen kann", schlug Charlie dann vor.

John schüttelte den Kopf. „Das Notizbuch braucht eine kreative Quelle. Es lässt sich nicht durch Zweckdienlichkeit austricksen", meinte er, „Ich bin kein Autor, der es schafft emotional ehrlich ein Wesen zu erschaffen, das das tun kann. Was ist mit euch?"

„Nun, ich…", begann Mona und verstummte dann, „Nein….. doch nicht."

Charlie seufzte. „Es muss doch etwas geben, das wir tun können", meinte sie, „Wir haben Magie zur Verfügung, verdammt! Und ein Dutzend Superhelden!"

„Nun, etwas gibt es schon, das wir tun können…", begann John.

„Vergiss es!", fuhr ihm Nora Darhk über den Mund, „Das ist nicht möglich, es ist schon schwierig genug eine Person zu heilen, geschweige denn so viele. Und selbst zu zweit sind wir nicht in der Lage so viele Leben auf einmal zu retten. Nicht ohne dabei selbst…."

John zuckte die Schultern. „Das ist ein Opfer, das ich bereit bin zu bringen. Ich war immer ein Einzelgänger. Ich war jemand, der den Mann, den er liebt, zur Hölle geschickt hat, um sich selbst zu retten. Aber für diese Leute, für dieses Rudel würde ich alles tun. Sie bedeuten mir alles. Wenn ich mein Leben geben muss um sie zu retten, dann gebe ich eben mein Leben", erklärte er ernst, „Aber die Zahl der Opfer macht mir Sorgen. Selbst wenn wir Rays-Energiequellen-Trick verwenden, bin ich mir nicht sicher, ob die Waverider genug Saft zur Verfügung hat, damit wir sie alle retten können…"

„Oh, nein, vergiss es, John Constantine. Dieser Plan ist nicht in Ordnung! Du wirst dich nicht heldenhaft opfern, nur weil dir nichts Besseres einfällt!", mischte sich Charlie an dieser Stelle ein, „Das steht dir nicht zu!"

„Aber warum nicht? Vor Jahren, als die Rollenverteilung anders war, da hast du keinen Moment gezögert an meiner Stelle zur Hölle zu fahren", erinnere sie John.

„Ja, aber da wusste ich auch, dass ihr mich retten würdet. Es ist wie Sara gesagt hat: Die Legends sind eine Familie. Ich wusste, dass ihr mich holen kommen würdet", gab Charlie hitzig zurück, „Ich habe mich eben nicht wissentlich geopfert! Ich habe nur darauf vertraut, dass wir alle gemeinsam aus der Sache wieder mit heiler Haut herauskommen würden … Wir alle gemeinsam." Ihre Miene wurde nachdenklich, und die anderen drei wechselten Blicke.

„Was ist los, Charlie-Schatz?", wollte John wissen.

„Wir alle gemeinsam, John. Mit jeder Gestalt, die ich annehme, beginne ich ein neues Leben. Und ich bin unsterblich. Vielleicht brauchen wir die Waverider gar nicht. Ihr könnt meine Energie benutzen", meinte der Gestaltenwandler dann langsam.

„Aber ich dachte die Anstrengung könnte sie umbringen. Und was ist mit dir? Was, wenn du dich irrst, und das Ganze dich umbringt?", warf Mona zaghaft ein.

Charlie schüttelte den Kopf. „Dieses Risiko gehe ich ein", meinte sie, „Wenn wir alle füreinander einstehen, dann kann es funktionieren. Und Gideon kann Johns und Noras Werte im Auge behalten und so sicher gehen, dass keiner der beiden auf die Idee kommt sich heldenhaft zu opfern."

„Ich kann Werte überwachen, aber keine Entscheidungen für andere treffen", meinte Gideon dazu.

„Das musst du auch nicht, Gideon-Schatz. Als leitende Legende ist es meine Sache Entscheidungen zu treffen", meinte John Constantine, „Und das hier ziehen wir durch."


Vor Jahren, als sie in die Hölle eingedrungen waren um Charlie zu retten, hatte John nicht damit gerechnet aus dieser zurückzukehren. Er war bereit gewesen seine Seele erneut im Tausch anzubieten. Zurückzubleiben damit die anderen gehen konnten. Doch die Höllenfürsten hatten über sein Angebot gelacht und ihn gehen lassen. Weil sie gewusst hatten, was auf ihn zukommen würde.

Jahrelang hatte John sich gefragt, was sie gewusst hatten, was sie in seiner Zukunft gesehen hatten. Jahrelang hatte er auf das Fallen des Schwerts des Damokles gewartet. Bis er die Diagnose bekommen hatte – Lungenkrebs. Offenbar hatten alle, die ihn wegen seines Rauchens gescholten, recht gehabt.

Magie konnte viel richten. Aber Krebs heilen konnte sie nicht. Sie konnte ihn nur im Schach halten. Zugleich machte sie ihn aber auch schlimmer. Je mehr er sie einsetzte, desto schlimmer würde der Krebs wüten, sobald sie ihn nicht mehr eindämmen würde.

John war sich ziemlich sicher, dass es keine Rettung für ihn geben würde. Er hielt seinen Zustand lange geheim. Vor allem vor Gary. Er wollte nicht, dass Gary wusste, dass er sich an einen sterbenden Mann gebunden hatte.

Doch dann starb das Multiversum, und das änderte alles. Offenbar würden sie alle zusammen sterben. Nicht der Krebs würde es sein, der John ins Grab brachte, sondern Darkseid und das Ende von Allem.

John suchte einen Weg das Ende aufzuhalten. Drang in alle ihn bekannten Höllendimensionen vor, und fand die Hölle verlassen vor. Genau wie alle anderen Dimensionen. Diese feigen Bastarde waren geflohen anstatt sich ihrem Ende zu stellen.

John hatte erkannt, dass es nichts mehr gab, was er tun konnte, bis auf einmal Sara Lance vor ihm stand. Bis Oben hin aufgefüllt mit der Speed Force. Mit einem Behälter, der das Multiversum retten sollte, und keiner Ahnung, wo sie sich gerade befand. Die Hölle sah für Sara Lance aus wie ein mittelalterliches Dorf.

Sara nahm John mit zurück nach Hause, und das Multiversum starb nicht. Sie alle überlebten. Und John war mit einem Schlag geheilt. Es war ein Wunder, aber Wunder gab es nicht. Zumindest nicht ohne Gegenleistung, zumindest nicht Johns Erfahrung nach. Hatte die Speed Force John geheilt? Hatte Sara ihn geheilt?

Doch die Sache war die: John Constantine wusste, dass der Krebs nicht einfach weg war. Dass die Krebszellen immer noch irgendwo in ihm lauerten, und dass Magiegebrauch ihn zurückbringen würde, früher oder später. Und intensiver Magiegebrauch, wie er ihn jetzt plante, würde ihn vermutlich auf der Stelle töten.

Das steht dir nicht zu, hatte Charlie gesagt, doch in Wahrheit hätte sie sagen müssen: Das entspricht dir nicht. John Constantine opferte sich nicht für andere. Er opferte andere um zu überleben. Dazu müsste man nur Desmond befragen.

Doch dieses eine Mal würde er es tun. Dieses eine Mal würde er sich opfern. Um die anderen zu retten. Auch wenn er sich danach vermutlich nie wieder für jemanden würde opfern können.


In einem Moment fühlte sie sich noch furchtbar schlecht. Im nächsten ging es ihr wieder gut. Und dann war auf einmal alles wieder klar. Die Legends hatten sie abgeholt um Ray und Martin zu retten, und Zari war natürlich mitgekommen. Auf eine letzte Mission. Alle anderen waren dabei gewesen. Sogar Jonah Hex.

Und sie hatten Ray und Martin gerettet, doch dann hatte sich herausgestellt, dass die beiden krank waren, und sie infizierten alle anderen, auch Zari, und dann …. konnte sie sich an Nichts mehr erinnern. Bis jetzt.

„Das waren die letzten. Jetzt sollten alle…"

„Achtung! Mister Constantine befindet sich in kritischen Zustand!"

„Dieser verdammte Bastard!"

„Helft mir ihn auf die Liege zu legen!"

„Stirb nicht, du Mistkerl!"

John! Zari sprang auf und eilte zu der Liege, auf der John lag. „Was stimmt nicht mit ihm?", wollte sie wissen.

„Spontan entstehende Krebszellen. Sie fluten seinen Körper", erklärte Gideon.

„Verdammt, er darf nicht sterben! Wie sollen wir das Gary erklären?!", schimpfte Zari.

„Der Bastard wusste, dass das passieren würde. Er hat es nur nicht richtig erklärt!", beschwerte sich Charlie und wirkte in Amayas Gestalt vollkommen aufgelöst.

„Es muss doch etwas geben, das wir tun können", piepste Mona.

Alle sahen Nora Darhk an. „Magie kann Krebs nicht heilen, nur verlangsamen", meinte sie, „Aber nach allem, was wir gerade getan haben, weiß ich nicht, ob ich alles nicht nur noch schlimmer machen würde, wenn ich es versuche."

Verdammt! Alle sahen Zari erwartungsvoll an, und ihre Gedanken rasten. Sie fühlte sich noch nicht wieder gesund genug um so eine Entscheidung zu treffen. Und sie war zu lange weg gewesen aus dem Rudel und dieser altmodischen Gesellschaftsform um sich daran zu erinnern, wie es war der Beta zu sein. Aber sie wusste, dass sie John nicht so sterben lassen konnte.

„Versuch es", entschied sie, „Versuch ihn zu stabilisieren. Wir können ihn nicht einfach so sterben lassen. Nicht gerade jetzt und nicht so."

Nora nickte abgehackt und machte sich dann an die Arbeit.


Sie saßen alle zusammen für die Trauerfeier. Mick war zwar betrübt, aber vor allem froh, darüber, dass Ray nicht derjenige war, den sie hier betrauerten. Aber im Grunde genommen waren die Meisten von ihnen dem Tod gerade noch mal so von der Kippe gesprungen, inklusive ihm selbst. Und das hatten sie ausgerechnet Nora Darhk zu verdanken – unter anderen.

Mick sah hinüber zu John Constantine, der sich gerade animiert mit Gary unterhielt, der so tat, als würde es ihm gut gehen, dem es allerdings nicht ganz gelang den verzweifelten Ausdruck von seinem Gesicht zu verbannen. Mick drückte kurz Rays Knie und ging dann hinüber zu John, gerade rechtzeitig um zu sehen, wie Gary aufstand und sich auf die Toilette verabschiedete. „Du weißt, dass er dorthin zum Weinen geht, oder?", wandte sich Mick an John.

John nickte nur. „Er nimmt es tapfer, aber er dachte es ist vorbei, und ich wäre geheilt. Tja, so kann man sich irren", erklärte er und griff nach seinem Zigarettenpäckchen, das allerdings leer war. Der Beta fluchte kaum hörbar, und Mick beschnupperte ihn prüfend. „Ich werde nicht so schnell tot umfallen, Mickey-Boy", behauptete John, „Noras Zauber hat gewirkt. Der Krebs wurde verlangsamt. Solange ich keine Magie einsetzte, sollte ich noch ein bisschen Zeit übrig haben um …. meinen Körper mit so viel Strahlung wie möglich zu vergiften und auf das Beste zu hoffen, schätze ich…."

Mick schnaubte. „Du wurdest einmal geheilt. Vielleicht geht's noch mal", meinte er, „Aber falls nicht. … Hör mal, ich weiß, ich hab dir vor ein paar Jahren gesagt, dass es mir lieber gewesen wäre, dass mein Dad sich ferngehalten hätte, aber …. Ich finde Rose sollte ihren Vater kennenlernen, bevor …."

John seufzte. „Ist das nicht grausam? Ihr zu sagen: Hey, ich bin's Daddie, und übrigens, ich sterbe bald?", meinte er.

Mick zuckte die Schultern. „Das Leben ist grausam. Ich weiß nur, sie sollte wissen, dass ihr Dad ein guter Mensch war", meinte er.

John lachte trocken. „Wir beide wissen, dass ich das nicht bin."

„Sagt der Mann, der sich für uns alle geopfert hat", erwiderte Mick und sah hinüber zu Charlie, die sich mit Zari unterhielt. Er deutete mit seinem alkoholfreien Bier in Richtung der beiden. „Wie geht's Charlie?"

John folgte seinem Blick. „Sie ist tough. Und nimmt es hin. Sie hat alles gegeben, was sie hatte, und jetzt hat sie nur noch dieses eine Leben. Wenn es vorbei ist, stirbt sie. So wie wir alle." Er seufzte. „Aber sie wusste, dass das passieren könnte. Wir wussten alle, was wir tun."

Mick nickte. „Geh Gary trösten", meinte er noch, bevor er zu seinem Ehemann zurück ging.

Er kam gerade noch rechtzeitig an um zu hören, wie Sara ihr Glas für erhob: „Auf Kendra. Sie war unsere Freundin, ein Mitglied unseres Rudels, und eine Heldin. Sie hatte Besseres verdient. Wir werden sie vermissen." Alle hoben zustimmend ihre Gläser.

Mick warf einen prüfenden Blick auf Ray. Der wirkte traurig, aber gefasst. „Denkst du manchmal, dass….", begann Mick, doch Ray schüttelte den Kopf. „In keiner Welt hätte es je mit mir und Kendra klappen können. Ich werde sie vermissen, aber … du warst immer mein Alpha, Mick. Seit diesem Moment am Dach. Das wissen wir beide. Und du machst mich sehr sehr glücklich." Mick nickte. „Ich glaube, ich werde nie ganz verstehen warum", gab er zu.

„Siehst du", meinte Ray, „genau darum."


Amaya konnte nicht anders, sie musste die Frau, die aussah wie sie selbst, immer wieder ansehen. Es war beunruhigend wie eh und je. Die Tatsache, dass Leo sich wenige Schritte von ihr entfernt angeregt mit Leonard Snart unterhielt, machte das Ganze nicht weniger beunruhigend. Aber fair war fair, nicht wahr?

Seufzend erhob sie sich von ihrem Platz und ging hinüber zu der Gestaltewandlerin mit ihrem Gesicht. „Charlie…"

„Amaya." Der andere Alpha nickte ihr zu. Dann deutete er an sich herab. „Ich habe meine magischen Kräfte verloren und werde jetzt wohl für den Rest meines Lebens so aussehen wie du. Sorry", meinte das Wesen entschuldigend.

„Ja, aber du hast deine Kräfte geopfert um uns alle zu retten, und dafür… danke ich dir", meinte Amaya. Das war alles doch schwieriger auszusprechen als erwartet. „Ich … wollte mich außerdem entschuldigen. Als du damals in meiner Gestalt in meinem Leben aufgetaucht bist, war ich misstrauisch und nicht sehr …. entgegenkommend", fuhr sie fort, „Aber heute hast du bewiesen, dass du eine echte Heldin bist. Wieder einmal. Und ich danke dir dafür, dass du Nathaniel, Ray, Rip, Mick, Sara, Zari und die anderen gerettet hast."

Charlie nickte. „War kein Ding", behauptete sie, obwohl das offensichtlich eine Lüge war, „Das ist auch mein Rudel, weißt du? Ich …. wollte dir noch sagen, dass es mir sehr leid tut, dass du Anida verloren hast. Sie war ein besonders Kind, und ich weiß, dass es ihr gut ergangen ist, und wir ihrem neuen Leben Zari zu verdanken haben, aber … es muss hart für dich gewesen sein."

Amaya nickte. Anida. Sie konnte ihren Namen kaum aussprechen, und es tat immer noch weh an sie zu denken. Ihre Erstgeborene. Nie würde sie sie vergessen. „Danke", meinte sie also nur. Sie sah automatisch hinüber zu Nathaniel. Der schien ihren Blick zu spüren und starrte sie an.

„Es ist nicht zu spät, weißt du? Nach allem, was geschehen ist, was wir beinahe verloren hätten …." Charlie deutete auf den Omega. „Er liebt dich immer noch. Er braucht dich immer noch." Amayas Blick irrte zu Mari hinüber, die gerade mit Wally Geschichten über Kendra austauschte.

„Doch", meinte sie seufzend, „Es ist schon zu spät. Es war schon zu spät, als es begonnen hat." Das hier, beschloss sie, würde ihr letzter Trip in das 21. Jahrhundert werden. Es tat einfach zu weh das, was man nicht mehr haben konnte, zu sehen und die alten Gefühle wieder aufflammen zu spüren. Das hier war ihre Familie, aber sie hatte noch eine andere, und es war höchste Zeit, dass sie sich auf diese konzentrierte. Endgültig.

Sie überlegte kurz, ob sie sich nicht doch das Gedächtnis löschen sollte, aber nein, das konnte sie nicht. Nathaniel, Sara, Mick, Ray, Zari, Jax und den Professor zu vergessen. Alle anderen zu vergessen. Alle ihre Abenteuer. Nein, das wäre nicht richtig. Das würde ihr einen Teil von sich selbst rauben – den besten Teil von sich selbst. Sie musste sich erinnern, egal wie schmerzhaft das wäre.


„Es freut mich zu sehen, dass es dir wieder besser geht. Unser letztes Treffen war ja nicht gerade…." Leo verstummte und wusste nicht weiter. Beim letzten Mal hatte Leonard eine Flasche nach ihm geworfen, als war es schwer eine treffende Beschreibung zu finden.

„Ja, ich weiß, nicht gerade meine beste Zeit. Aber jetzt habe ich Sara und Rip, und tue mein Bestes, damit das funktioniert", meinte Leonard, „Und seltsamerweise funktioniert es."

Leo nickte wissend. „Ja, ich weiß, was du meinst. Ich hätte niemals gedacht, dass ich einmal Liebe finden würde, und dann war da Ray mit seinen abstehenden Ohren. Und auf einmal war alles anders. Da war jemand, dem es egal war, dass ich ein Beta-Omega bin. Und nun sind wie verheiratet und haben Kinder. Wer hätte das gedacht?", seufzte er und winkte seinem Ehemann, der mit Jax und dem Professor sprach, zu.

Leonard musterte ihn mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck. „Ich bin sehr froh, Leo", meinte er dann, „sehr froh darüber zu wissen, dass es dich dort draußen im Multiversum gibt." Sein Blick schweifte ab, und dann meinte er leichthin: „Und nun entschuldige mich, ich muss Hex davon abhalten meinem Omega zu nahe zu kommen." Leo sah ihm nachdenklich hinterher.

Leonard Snart, der Mann, der ihm so ähnlich und doch auch so unähnlich war. Jedes Mal aufs Neue seltsam, aber diesmal zur Abwechslung einmal eine gute Erfahrung.


„Es läuft also gut mit Caitlin? Das freut mich für euch", meinte Sara zu Ava. Ava wusste, dass der andere Alpha, das auch wirklich so meinte. Sie blickte hinüber zu Caitlin, die gerade dabei war die Drinks mit Eis aufzufüllen. Ein Partytrick, den Killer Frost gerne brachte, aber diesmal sah ihr niemand dabei zu. Es war mehr so, als würde sie es tun um einfach netter Weise die Getränkte kalt zu halten.

„Ja", meinte Ava, „Ich denke, es kann halten. Ich denke, ich habe jemanden gefunden, den es nicht stört, dass ich ein Klon bin."

„Du weißt, dass du nie das Problem in unseren diversen Beziehungen warst, Ava", erinnerte sie Sara sanft.

„Nein, du hast recht. Aber trotzdem konnte ich nicht anders als mich manchmal so zu fühlen, als wäre ich es gewesen", erwiderte Ava, „So, also. Nun da das Multiversum wieder stabil wird, werden wir wohl das Time Buerau neu eröffnen - Gary und ich. Hast du Lust wieder bei uns mitzumachen? Die Waverider zu nehmen und auf Abenteuersuche zu gehen mit dem Rest der Legends?"

Saras Blick schweifte durch den Raum. Kurz blieben ihre Augen an ihrer Schwester und deren Ehemann hängen. „Nein", meinte sie dann sanft, „Ich denke diese Tage liegen hinter mir." Dann sah sie wieder Ava an. „Aber ich denke, es gibt keinen besseren Nachfolger für den Posten des Captains der Waverider als Ava Sharpe vom Time Bureau. Gideon, sag Hallo zu deinen neuen Captain!"

„Hallo, Captain Sharpe!", verkündete Gideons Stimme.

„Was, aber …. Sara, streng genommen gehöre ich doch nicht einmal zu den Legends", protestierte Ava überrascht. Damit hätte sie nun wirklich nicht gerechnet.

„Oh, doch, Ava Sharpe. Du bist und warst schon immer eine Legende. Und ich denke, dieses Schiff ist genau das, was du noch brauchst um dein ganzes Potential auszuschöpfen", sagte Sara bestimmt. Und Ava konnte nicht anders als sich zu fragen, ob sie damit vielleicht nicht sogar recht hatte.


Und so trennten sie sich wieder. Es flossen Tränen, Umarmungen wurden ausgetauscht, und jeder kehrte dorthin zurück, wo er hingehörte – in sein Universum, in seine Zeit.

Ava setzte sie beim Liga-Hauptquartier ab und erklärte, dass sie sich mit Caitlin und Gary auf die Suche nach einer Heilung für John machen würde. Es gab noch mehr Abschiede, und dann betraten Ray, Mick, Jax, Martin, Laurel, Oliver, Mari, und Wally das JLA-Hauptquartier. Kate begrüßte sie.

„Hier, wir haben ihr eine Plakette machen lassen", erklärte sie und deutete auf die Wand, an der eine Ehrung für Kendra Saunders hing.

„Daddie! Grandpa!" Tina kam an ihr vorbeigeschossen und fiel ihrem Vater und Martin in die Arme.

„Keine Sorge, allen geht es gut", meinte Barry, der überraschend hinter ihr auftauchte und ein Baby in den Armen trug, „Seht mal, ich möchte euch jemanden vorstellen: Das ist Henry West-Allen."

Alle betrachteten das Baby interessiert und begeistert, doch Ray zog es zu seinen eigenen Kindern, Mick folgte ihm. Gerry und Lizzie sahen von ihrem Videospiel auf, sprangen dann auf und rannten auf ihre Eltern zu. Ray sog ihren Geruch ein, umarmte sie fest, und spürte dann, wie Mick ihn von Hinten umarmte. Und zum ersten Mal seit Ägypten hatte er das Gefühl nach Hause gekommen zu sein.


1992

Gehen fiel ihm nicht mehr so leicht wie früher. Stählen fiel ihm noch schwerer, doch das musste niemand wissen. Langsam näherte er sich der gebückten verschrumpelten alten Frau, die in seinen Augen immer noch so schön war wie vor all den Jahren, als er sie kennengelernt hatte.

„Nathaniel?", entfuhr es der alten Frau überrascht.

„Amaya", erwiderte er und streckte ihre seine Hand entgegen. Sie trippelte auf ihn zu und nahm seine Hand in die ihre.

„Es tut mir leid um dein Dorf", erklärte er. Sie standen mitten in Zambesi umgegeben von Ruinen.

„Ich wusste, was passieren würde, konnte es aber trotzdem nicht verhindern", meinte Amaya traurig, „Aber zumindest weiß ich, dass Kuasa und Mari davon gekommen sind. Meine Enkelinnen sind irgendwo dort draußen und werden weiterleben."

Nate nickte. „Mari hat geheiratet und Kinder bekommen", berichtet er, „Deine Blutlinie wird fortbestehen."

„Und deine? Hattest du ein gutes Leben? Hast du geheiratet, Kinder bekommen?", wollte Amaya von ihm wissend und musterte ihn prüfend. Er wagte es nicht sie anzulügen.

„Ich war nie alleine. Ich hatte meine Familie, unser Rudel. Ich hatte Ray und Mick, und Sara, Rip und Leonard. Ich hatte Jax. Ich hatte auch Beziehungen, aber keine, die sehr lange gehalten hat. Und Kinder … nach Anida wollte ich keine Kinder mehr bekommen. Aber ich hatte Kinder. Ich hatte Gerry und Lizzie, Tina und Ronnie, ich hatte das Wissen um Zari", erzählte Nate ihr, „Martin ist sehr alt geworden, doch die letzten Jahre waren hart, ohne Clarissa. Den meisten der anderen ging es lange Zeit gut, bis es manchen nicht mehr gut ging. John hat seinen Krebs überlebt, so lange Zeit. Oft dachten wir, er würde uns alle überleben, bis er es nicht mehr konnte. Aber ich glaube, er war glücklich. Er hatte Gary. Die Erde war sicher, sie wurde beschützt, und wird es noch. Nach Oliver und Barry waren es William und Nora. Nach Ray war es Lizzie. Und ihre Kinder werden eines Tages in ihre Fußstapfen treten. Wir haben dich jeden Tag vermisst. Dich und Zari. Und Anida. Aber wir haben gelebt, geliebt, gekämpft, gelacht, und geweint. Wir hatten gute Leben. Und ich dachte mir … es ist 1992, du bist an diesem Tag aus der Geschichtsschreibung verschwunden. Aber ich dachte mir, wenn ich dich hier finden sollte, dann … dann könnten wir beide vielleicht doch noch zusammen alt werden." Er hielt den Atem an, während er auf ihre Antwort wartete.

Amaya lachte. „Nathaniel, sieh uns an, wir sind doch schon alt", erklärte sie.

„Ja", meinte Nate darauf und lächelte sie liebevoll an, „aber wie wäre es, wenn wir gemeinsam noch ein Stück älter werden?"

Sie musste ihre Antwort nicht aussprechen, denn immerhin waren sie Gefährten, er wusste, was sie sagen wollte, ohne, dass sie es sagte. Das Band, das er immer wieder in Zweifel gezogen hatte, bestand stark und unübersehbar zwischen ihnen, in diesem Moment spürte er es ganz genau.

Hand in Hand schlenderten sie durch die Ruinen des zerstörten Dorfes hindurch ihrer Zukunft entgegen. Zusammen.


Fin.


A/N: Das ist es. Das Ende dieser Fic und das Ende meines Verses, zumindest chronologisch. „Road to Finale Crisis" wird noch ein Batwoman-Kapitel bekommen. Loslassen fällt mir schwer und dieses Verse besonders, es ist als würde es nicht wollen, dass ich damit fertig werde, aber ich werde langsam aber sicher damit fertig.

Zu dieser Fic: Es sind mehr Gastaufritte zustande gekommen, als ich eigentlich erwartet hätte, aber ich habe nicht nur die Timeline der Legends hier beschlossen, sondern eben auch die des gesamten Verses, also kam es mir richtig vor noch einmal alle diese Charaktere in Erscheinung treten zu lassen, und sei es noch ganz kurz.

Die Idee eines alten Nate, der mit einer alte Amaya, alt werden will, ist noch von mir. Ich habe sie mal in einer anderen Fanfiction gefunden und so geliebt, dass ich sie behalten habe.

Ich habe Kendra nicht umgebracht, weil ich sie hasse, sondern weil ich das Gefühl hatte es tun zu müssen. Ich hatte ihr Carter weggenommen, und ansonsten bringe ich Charaktere meistens zurück, hier habe ich stattdessen beschlossen sie zu töten.

Und was John angeht, ich wollte letztlich nicht die Autorin sein, die John Constantine umgebracht hat, aber zugleich musste ich auch realistisch bleiben, und deswegen habe ich einen Kompromiss gefunden. Zum Zeitpunkt des Endes dieser Fics sind vermutlich schon mehrere unsere Helden tot, aber Nate hat Amaya nur die namentlich genannt, von denen sie erwartet hätte sie in diesen Zusammenhang genannt zu bekommen, denn … nun ja, wer hört schon gerne, dass seine Familie und Freunde tot sind?

Ich hoffe, dass ich alle offenen Handlungsstränge hiermit zu Ende gebracht habe. Auf jeden Fall ist es das Ende. Aber zwischendurch ist ja immer noch Platz…

Nun ja, mal sehen.

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