Szene II

Personen: Rochefort, Jussac fils

Szene: Rocheforts Wohnung

Rochefort: Das war unangenehm. Ich sollte mich bei der nächsten Gelegenheit nach Brüssel absetzen.

Jussac fils kommt aus dem Nebenzimmer. Er ist Anfang zwanzig und kriegerisch gekleidet, wenn auch der martialische Anblick durch seine häufig zusammen gekniffenen Augen gestört wird. An seinem Wams hängt ein Augenglas, das er aber nur draußen trägt.

Rochefort: Ihr habt alles gehört?

Jusssac fils: Ja. Ein Glück, dass Ihr ihn durchs Fenster gesehen habt und er mich nicht hier angetroffen hat.

Rochefort: Ich weiß nicht, ob das so ein großes Glück ist, mein Lieber. Hätte er Euch jetzt hier getroffen, wärt Ihr mit zwei Backpfeifen und einer Rüge davongekommen. Wenn Ihr Euren Weg weiter beschreitet, erwartet Euch die Bastille. Da erscheinen mir die Backpfeifen bei weitem aussichtsreicher.

Jussac fils: Nein, es ist Zeit, dass sich der Adel Frankreichs erhebt und gegen das unwürdige Herrschertum des Mazarins und dieser verhurten Königin aufbegehrt und dazu brauchen wir Führer wie den Herzog Beaufort.

Rochefort: Sehr gut, mein lieber Jussac, Ihr gereicht der Fronde wirklich zur Zierde, es ist ein wahres Glück, dass Ihr zu uns gestoßen seid.

Jussac fils: Das wird mein Vater vermutlich anders sehen.

Rochefort: Papperlapapp. Es ist für Euch schon längst an der Zeit gewesen, Euer eigenes Leben nach Eurem Willen zu führen und wie gesagt, Ihr schließt Euch einer großen Sache an. Noch in hundert Jahren wird man von der Befreiung Monsieur de Beauforts sprechen und Ihr habt diese Befreiung tatkräftig unterstützt.

Jussac fils: Wenn nur nichts schief geht.

Rochefort: Es ist todsicher, schließlich habt Ihr die Pläne auf dem Schreibtisch Eures Vaters studiert. Wir wissen, wann die Patrouillen kommen, wir kennen die Passwörter, es kann nichts schief gehen. Kommt! Beide ab.