Szene III

Personen: Rochefort, de La Fère, d'Herblay

Szene: Rocheforts Wohnung

D'Herblay: Dieser Trottel, dieser junge Jussac. Er hat uns den ganzen Ärger doch erst eingebrockt.

De La Fère: Das ist aber kein Grund, ihn nicht aus der Bastille zu holen. Wir können ihn dort nicht vermodern lassen.

Rochefort: Ich verstehe nicht, warum er uns die Zeiten nicht richtig gesagt hat, auch die Passwörter haben nur zum Teil gestimmt. Niemals hätte er unsere Sache verraten, meine Hand würde ich dafür in dieses Feuer legen. Wir können von Glück sagen, dass wir alle heil da rausgekommen sind.

D'Herblay: Und es ist verdient, dass es ihn getroffen hat.

De La Fère: Ihr seid ungerecht, Aramis. Ich denke nicht, dass er uns verraten wollte, ich glaube, dass er die Pläne einfach nicht richtig gelesen hat.

Rochefort: Ihr meint, er ist im Arbeitszimmer seines Vaters nicht auf die Idee gekommen, seine Augengläser zu benutzen, während er die Pläne studiert hat?

D'Herblay: Zu komisch!

De La Fère: Wir sollten ihn retten. Er ist noch so jung, es wäre ein Jammer, ihn wegen seiner schwachen Augen dem Schafott zu übergeben.

D'Herblay: Ihr seid großherzig und edelmütig wie immer.

Rochefort: Wenn dieser Edelmut uns einen sicheren Weg in die Bastille und mit dem jungen Jussac auch wieder hinausweist, dann will ich diesen Edelmut gerne lobpreisen. Aber vorerst sehe ich keine Möglichkeit, überhaupt in die Nähe des jungen Jussac zu kommen. Da die Sache aufgeflogen ist, können wir davon ausgehen, dass sämtliche Pläne geändert wurden und doppelte Wachsamkeit befohlen wurde. Was ist das? Es klopft auf eine ganz bestimmte Art und Weise. Das ist einer der Unseren. Was kann es nur sein? Er öffnet die Tür, ein vermummter Mann tritt ein und nimmt den breitkrempigen Hut ab und dem Schal vom Gesicht.

D'Herblay, de La Fère, Rochefort: Jussac!

Jussac: Lasst die Klingen stecken, meine Herren. Ich komme in friedlicher Absicht. Danke. Ihr wundert Euch vielleicht, warum ich Euer Klopfsignal kenne. Nun, mein in Spionagesachen mäßig begabter Sohn hatte offenbar kein Vertrauen in die Stärke seines Gedächtnisses und hat seinem Notizbuch nebst einigen Namen, Orten und Daten auch die Klopfsignale anvertraut. Und dieses trägt er aber nicht ständig bei sich, sondern lässt es auch gerne mal bei seinen Eltern liegen, nachdem er sie besucht hat.

D'Herblay: Teufel auch!

Rochefort: Ich muss mich Euch anschließen, d'Herblay und den jungen Jussac zu meinem großen Bedauern einen Trottel nennen.

De La Fère: Möglicherweise haben wir aufgrund der Fähigkeiten des Vaters in dem Sohn mehr Begabung gesehen, als wirklich vorhanden war.

Jussac: Genug der Komplimente, meine Herren. Rochefort, Ihr entsinnt Euch, dass ich Euch warnte, wenn meinem Sohn auch nur ein Härchen gekrümmt würde, Ihr dafür die Verantwortung tragen müsstet.

Rochefort: Da mein Gedächtnis trotz meines Alters besser ist als das Eures Sohnes, entsinne ich mich leider Eures Versprechens, ich glaube gar, Ihr habt von Schrammen gesprochen.

Jussac: So ist es. Nun, die Wachleute haben mir mitgeteilt, dass sich Monsieur Cassue ohne Widerstand abführen ließ. Folglich ist er heil und unversehrt geblieben.

D'Herblay: Daraus folgt?

Jussac: Ich wünsche, dass es so bleibt. Hier. Holt einige Papiere aus seinem Wams und legt sie auf den Tisch. Wenn ich heute Abend meinen Sohn nicht beim Abendbrot sehe, wird es Euch allen übel ergehen. Sehr übel. Ab.

D'Herblay: Die Familienbande scheinen stark zu sein bei den Jussacs.

Rochefort: Aber nur von der Seite des Vaters.

De La Fère: Das ist das Recht der Söhne. Auf, meine Herren! Wir haben eine Familie zu vereinen. Alle ab.