Neuigkeiten


Regen. Regen hatte etwas befreiendes an sich wenn dicke Tropfen herunter prasseln und einen ganz in sich einhüllten. Regen hatte etwas beruhigendes wenn man dem Klopfen der Tropfen lauschen konnte. Und er hatte etwas tröstliches wenn man sich fürchtete. Regen war der Freund des Verzweifelnden.

Ein schwarzer Rabe erkämpfte sich seinen Weg durch den Sturm. Abgerichtete Raben waren selten in der Zaubererwelt, wenige vertrauten ihnen Post an da sie fürchteten der Rabe würde sich unterwegs von etwas ablenken lassen. Doch was sie nicht wussten war dass der Rabe, wenn er an seinen Herren gewöhnt war, sich durch nichts davon abhalten lassen würde seine Aufgabe zu erfüllen.

Maeror war ein junger Rabe und doch aus einem uralten Geschlecht. Seinen Vorvätern wurde nachgesagt dass sie vor unendlich vielen Jahren die Welt erschaffen hatten als sie einen kleinen Stein in den allesbedeckenden Ozean fallen ließen. Dieser Stein war immer größer geworden und schließlich zur Heimat der Menschen geworden.

Draco Malfoy saß zusammengekauert unter einem der großen Bäume rund um den See. Der Wind fegte um ihn herum und der Regen klatschte ihm ins Gesicht. Er würde sich eine Verkühlung hohlen doch momentan kümmerte es ihn nicht. Sollte er nur krank werden, dann hätte er wenigstens eine Entschuldigung um in seinem Zimmer zu bleiben kaum dass er zu Hause angekommen war. Zu Hause. Der Junge verzog das Gesicht. Alles war mehr zu Hause als das dunkle und kalte Anwesen in dem sein Vater residierte.

Ein schrilles Krächzen erfüllte den Nachthimmel. Draco sah erstaunt auf, er kannte diesen Ton, würde ihn immer erkennen. Sein nachtschwarzer Rabe, kaum von dem Himmel zu unterscheiden, kam im Sturzflug auf ihn zugeflogen. Er bremste kurz vor dem Gesicht des Jungen ab und landete elegant. Er stieß Draco kurz mit dem Schnabel an und ließ ein Stück Pergament in Dracos Hand fallen. Er hatte das Pergament in seinem Schnabel getragen da der Wind es von seinem Bein wegwehen hätte können.

Draco strich dem Raben kurz über den Kopf und faltete dann das Pergament auseinander.

Sohn,

Ich habe wichtigen Geschäften nachzugehen und deine Anwesenheit wäre nur störend. Professor Snape hat mir bereits bestätigt dass du in Hogwarts bleiben kannst. Wenn wir dich im Sommer sehen erwarte ich beste Noten, wehe das Schlammblut in deinem Jahrgang ist erneut besser als du.

Lucius

Draco wollte aufspringen und seine Freude laut herausschreien. Den beleidigenden Ton den sein Vater verwendete und dass er nicht einmal mit Vater unterschrieb hatte Draco nicht wahrgenommen. Er konnte in Hogwarts bleiben, er würde der Hand seines Vater entkommen.

„Maeror, einmal bringst du keine schlechte Nachricht" flüsterte er seinem Raben zu, der sich auf die Schulter des Jungen gesetzt hatte. Maeror, Wehmut hatte er seinen Raben in einem Anflug von Verzweiflung genannt und der Rabe machte seinem Namen alle Ehre, da er oft die Briefe seines Vaters überbrachte.

Draco erhob sich, den Brief zusammengeknüllt in der Tasche und den Raben auf der Schulter. Langsam ging er zu dem Schloss zurück, er konnte die Richtung nur schätzen da es inzwischen so stark regnete dass er die Hand nicht vor den Augen sehen konnte. Aber das kümmerte ihn nicht, er fühlte den Regen nicht mehr, der Wind ließ ihn nicht mehr frieren da ihn die gute Neuigkeit von innen mit Wärme erfüllte.


Ein Mädchen lief durch den Regen, weg von Hogwarts nur weg. Sie hatte gerade einen Brief ihrer Eltern erhalten und fluchte leise vor sich hin. Ihre flammend roten Haare flatterten im Wind und ihr Gesicht glänzte vom Regen.

Sie sah zurück ohne aufzuhören zu laufen. Hogwarts war dank dem starken Regen nicht mehr zu sehen. Als sie den Kopf wieder nach vorne drehte sah sie noch einen Schatten, doch bevor sie bremsen konnte lag sie bereits auf dem Boden.

Jemand streckte ihr die Hand hin und half ihr von dem durchweichten Boden auf.

„Weaslette?", schnarrte jemand. Jemand der ihr nur zu bekannt war.

„Frettchen?", fragte Ginny im selben Tonfall zurück.

„Pass auf wo du hinläufst", fauchte Draco. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn, er wollte nicht so unfreundlich und unnahbar sein wie immer, doch die jahrelange Erziehung hielt diese Gefühle unter Kontrolle.

„Pass du doch auf", zischte Ginny zurück und strich ihre Kleider glatt. Malfoy kam gerade wie gerufen damit sie ihren Ärger abbauen konnte.

„Ich passe immer auf", erklärte Draco von oben herab. „Aber ihr Weasleys... immer den Kopf zu Boden gesenkt auf der Suche nach einem Knut, nehme ich mal an?"

Ginny war grantig gewesen. Auf ihre Familie. Aber jetzt war sie wütend, und zwar auf Malfoy. Ihr gesamter Zorn gegen ihre Familie fand nun ein Ventil als sie sich auf Malfoy stürzte. „Beleidige niemals meine Familie", fauchte sie.

Malfoy war bestürzt einen Schritt zurück gewichen. Was war in den jungen Rotschopf gefahren? Der Junge ergriff Ginny bei den Handgelenken als sie im Begriff war zu zu schlagen. Er betrachtete ihr Gesicht und konnte sehen dass sie aufgewühlt war und geweint hatte. Und plötzlich fühlte er etwas dass er bis dahin kaum gekannt hatte. Sorge. Sorge um jemanden anderen.

„Ist etwas passiert Weasley?"

„Geht dich nichts an Malfoy", zischte Ginny und versuchte ihre Hände frei zu bekommen.

„Du läufst im Regen herum und bist so verzweifelt dass du sogar einen Malfoy angreifst", flüsrterte Draco in ihr Ohr. „Versuch nicht zu behaupten dass nichts passiert ist."

Ginny riss sich von dem Jungen los. Ein Schauer war durch ihren Körper gegangen als Malfoy geflüstert hatte. „Seit wann kümmerst du dich um andere? Wahrscheinlich ist das nur ein neuer Trick von dir um dich später über die dumme Weasley lustig zu machen die geglaubt hat du wärst tatsächlich ein Mensch", rief sie wütend, machte kehrt und rannte davon.

Draco sah ihr einige Zeit lang hinter her. Er kam nicht umhin zu bemerken wie sehr sie sich seit letztem Jahr verändert hatte. Früher war sie immer nur hinter dem goldenen Trio hinterher gelaufen, jetzt schien sie eine eigene Persönlichkeit entwickelt zu haben.

Plötzlich sah Draco einen Fetzen Papier auf dem Boden liegen. Er hob ihn auf und glättete ihn. Maeror, der noch immer auf seiner Schulter saß, krächzte leise.

„Ja ich weiß", flüsterte Draco. „Man liest fremde Post nicht, aber vielleicht erklärt das warum sie so außer sich war."

Liebe Ginny

Dein Vater und ich müssen etwas wichtiges erledigen. Harry und Ron können während der Weihnachtsferien zu Charlie und Fred und George können zu Bill, aber mehr Platz haben wir nicht. Außerdem wäre es sicherer für dich in Hogwarts zu bleiben. Ich habe bereits mit Professor McGonagall gesprochen, du und Hermine ihr könnt beide in Hogwarts bleiben. Ich hab Hermine geschrieben, sie müsste es zur selben Zeit lesen wie du, ich hoffe ihr versteht mich, und glaub mir ich würde euch lieber bei mir haben, aber es geht nicht anders. Außerdem ist Weihnachten in Hogwarts ja nicht so schlimm. Es tut mir wirklich leid und ich freu mich schon darauf dich im Sommer wieder zu sehen. Pass auf dich auf und genieß deine Zeit in Hogwarts.

Alles Liebe

Mum

„Lustig, findest du nicht?", fragte Draco seinen Raben. „Sie will nach Hause und ich will hier bleiben. So verschiedene Empfindungen."

Maeror krächzte zustimmend.


Blaise,

Ich muss einem Auftrag nachgehen und deine Mutter ist nicht zu Hause. Du bleibst in Hogwarts, mit Professor Snape ist alles geregelt. Lucius Sohn wird ebenfalls da bleiben und er wird aufpassen dass du nichts tust was uns Schande bringt.

Blaise knüllte den Zettel zusammen und warf ihn ins Feuer. Sein Vater hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht zu unterschreiben, aber das war nichts wirklich neues. Aber was sollte der Blödsinn dass Draco aufpassen würde? So was unsinniges.

Der Eingang zu dem Gemeinschaftsraum öffnete sich und Draco kam herein. Seine Kleider waren durchnässt und seine Haare durcheinander. Mit dem schwarzen Raben auf seiner Schulter wirkte er regelrecht bedrohlich.

Blaise flüsterte einen Zauber und Draco's Kleidung trocknete sofort. „Hast du die Neuigkeiten gehört?", fragte Blaise. Er war nicht wirklich verwundert dass Draco nass herein kam, er kannte die Vorliebe seines Freundes für Regen.

Draco grinste und reichte Blaise den Brief seines Vaters. Die beiden Jungen lasen die Briefe ihrer Väter und Draco musste lachen. „Was ist das für ein Blödsinn? Warum sollte ich etwas anderes berichten als dass du dich absolut mustergültig slytherinisch benimmst. Aber seltsam ist dass Vater nichts davon erwähnt hat."

„Ach, vielleicht wird er das ja noch. Aber wir sollten feiern, meinst du nicht? Einmal mehr sind wir den Klauen unserer Väter zumindest zeitweise entkommen", meinte Blaise grinsend.

"Hey, ich glaub dieses Jahr mag ich Weihnachten doch", erklärte Draco der es sich inzwischen in einem bequemen Sessel gegenüber von Blaise gemütlich gemacht hatte.

„Mhm. Weihnachten hat doch was", meinte Blaise immer noch grinsend.


„Das ist nicht fair", fauchte Ginny im Gemeinschaftsraum von Gryffindor. „Ich will auch nach Hause wenn auch nur um meine Brüder zu sehen."

„Hey Kleine, das versteh ich ja", meinte Ron. „Aber wir können Mum und Dad auch nicht mehr umstimmen."

„Aber warum könnt ihr dann nicht wenigstens in Hogwarts bleiben?", fragte Ginny traurig. Sie hasste Weihnachten ohne ihre große laute Familie.

„Weil Mum und Dad das so wollen. Kopf hoch Gin, sie werden sich schon etwas dabei gedacht haben", meinte Ron beschwichtigend.

„Ich hasse Weihnachten in Hogwarts wenn ihr alle nicht da seid", erklärte Ginny.

A/N: Und wie wars? Hats euch gefallen? Hm, ich hab so viele Reviews von euch bekommen, schaffen wir das für dieses Kapitel auch?

LunaNigra: Ja eigentlich schon von dem Essen. Ich kenn das von mir selber wenn man zu wenig isst und drinkt wird einem schwindlig und man sieht nicht richtig... unangenehme Sache und nicht zum Nachmachen. 

Pretty Lily Potter: Crake? Ich weiß, ist nur ein Tippfehler, hat sich aber lustig gelesen und ich hab mich echt kurz gefragt auf wen du dich beziehst...  Aber ja klar, die kommen noch öfter vor. Nicht enttäuscht sein weil sie doch in Hogwarts bleiben.

Saphira00: Ja, ich denk mir halt dass sich die anderen Mädchen ein bisschen von ihr distanzieren wegen der Kammer des Schreckens und so. Ich hoff das Kapitel gefällt dir auch.

La dame: Ich hab das letzte Kapitel noch mal editiert, da ist das dann erklärt worden. Ginny hat gemerkt dass es ihnen schlecht geht und dann hat sie Hermine gebeten Snape abzulenken.

DieGinny: Tja, du hattest Recht. Hände schüttel Sie bleiben alle vier in Hogwarts. Mal schauen was sie erleben werden. Hast du das zweite Kapitel neu editiert gelesen? Da steht drin warum sie die Schwächeanfälle haben, einfach weil sie zuwenig gegessen und getrunken haben weil ihnen der Appetit bei dem Gedanken an zu Hause vergangen ist.

Lovely-sweethart: Doch klar hab ich das vor. Ich liebe Geschichten wo Draco und Ginny zusammen kommen.

Kleineli: Danke für das Review. Es gibt so viele Blindleser, jeder einzelne Reviewer wird von mir hoch bewundert.  Ich hoff das Kapitel gefällt dir auch wieder.

Crazycake: Nein warst nicht nur du, da haben mehrere ein Problem gehabt deshalb hab ich das Kapitel editiert. Hermi hat geschrieen weil Ginny sie gebeten hat, weil Ginny gemerkt hat dass es den zwei Slytherins nicht gut geht.