Titel: Broken Souls – Nächte am Turm

Autor: darkwings984

Teile: 5/8 Teile

Genre: General/Romance

Raiting: ? 12 ?

Pairing: HP/DM

Beta: wie immer die wunderbare Daisy-goes-shopping

Post: OoP (Band 6/7 wird, wie immer bei mir, vollkommen ignoriert.)

AN (Autorsnote):

Hi!

Leni4888: kussi´danköö für dein commi! Echt lieb knutsch Schokokuchen rüber reich

Spiritofair: knutsch magst du Schokoplätzchen? Ja?? Packung reich dankööö für dein commi!

Zissy: ab 99 ¾ Punkten gibt's ne EXTRA Packung Schokokekse… aber eine bekommst du auch so für dein liebes commi! knutsch hoffe das neue Chapter gefllt dir au!

Viel Spaß beim nächsten Chap!

In diesem Kapitel werden neue Pakte geschlossen und es zeigt sich ein weiteres Mal, welche dunklen Abgründe sich hinter Masken verbergen können... und Beziehungen werden neu definiert!


Er hing weiter seinen Gedanken nach, seine Beine fanden den Weg auch so… er wusste nicht mehr, wie oft er ihn gegangen war….

°oOo°

„Ich weiß, was du tust!"
„Atmen?"

Draco knurrte.
Heute war Potter mal wieder in Höchstform im Nervtötend sein.

„Nein, Potter, spar es dir! Ich weiß, was du tust!"
„Das hatten wir grad schon mal, Malfoy. Mir scheint, wir sind nicht viel weiter gekommen!", spottete der Schwarzhaarige.
„Ich habe dich beobachtet, Potter. Ich weiß, was du jede Nacht in der Bücherei tust!"

Harry erstarrte mitten in der Bewegung.
„Oh!"
„Ja, oh!"
„…"
„Ich weiß nicht was du vor hast, Potter, aber ich glaube nicht, dass es so sonderlich gut wäre, wenn heraus käme, dass Harry Potter, der Retter all der lieben Huffelpuffs, Ravenclaws und Gryffindors, schwarze Magie lernt!"

Harrys Mine verhärtete sich. Er baute sich vor dem Slytherin auf.

„Willst du mir etwa drohen, Frettchen?!"
„Nein, eigentlich will ich dir helfen."

„Was?... Entschuldigung! Ich hab mich gerade verhört. Ich hab verstanden, du, Slytherins Eisprinz, willst mir, Gryffindors Goldjungen, helfen?!" Die Stimme des Schwarzhaarigen triefte nur so vor Ironie.

Draco hätte kotzen können.

„Nun hör mir mal gut zu, Potter. Ich werde es dir nur einmal sagen!" Draco holte tief Luft und warf dem anderen einen ersten Blick zu.
„Ich weiß nicht warum, du tust, was du tust und ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll. Das Einzige, was ich weiß ist, dass du wahrscheinlich einen verdammt guten Grund haben wirst…"
„Voldemort."
„…und dass ich als Einziger von uns Beiden weiß, worauf du dich eingelassen hast... Und deshalb werde ich dir helfen…", endete der Blonde.
„…"
„…"

„Warum?" Ein fragend skeptischer Blick bohrte sich in Draco.
„Das hat nicht mit dir zu tun, Potter. Reiner Egoismus."
„...?.."
„Oh, Potty! Ich will einfach nur diesen Krieg überleben, reicht dir das als Antwort?!", murrte der Slytherin.
„…"
„…"
„Nein."
„Dann wirst du lernen müssen, damit zu leben!"

„Ach und Potter… ich weiß auch davon."

Mit diesen Worten schob der Blonde den Ärmel des Schwarzhaarigen hinauf und entblößte so die vielen Schnitte auf dessen Unterarm.

„Das ist auch keine Lösung… glaub mir…" sagte er bitter.

°oOo°

Der Mondschein ließ seine helle Haut leuchten, während er eilig durch den Gang schritt.
Ein feines Netz aus Narben leuchtete silbern auf seinen Unterarmen.
Nicht alle Narben auf seinem Körper stammten von seinen Eltern oder den Todessern. Einige hatte er sich selbst zu gefügt.

Damals hatte er keinen anderen Ausweg gesehen… erst als er Harrys Schnitte gesehen hatte war ihm wirklich bewusst geworden, dass es keine Lösung war…

Danach hatte er sich nie wieder selbst verletzt.

°oOo°

Draco hatte ihm tatsächlich geholfen. Jeden Abend trafen sie sich nun und er brachte dem Gryffindor alles bei, was er über schwarze Magie wusste.
Bald gingen sie gemeinsam in die Bibliothek und durchforsteten die Verbotene Abteilung. Draco ließ sich von seinem Vater sogar zusätzliche Bücher schicken.

Durch ihre gemeinsame Arbeit machten sie enorme Fortschritte. Es fiel ihnen immer leichter neue Zauber zu lernen und bald konnten sie es ohne Probleme mit jedem Zauberer aus der Nokturngasse aufnehmen, die sie hin und wieder besuchten, wenn sie sich, natürlich heimlich und unter Harry Tarnumhang gequetscht, aus Hogwarts schlichen.

Aber sie hörten nicht auf zu lernen. Vor allem Harry hatte sich einen Trainingsplan erstellt, der ihn immer weiter an seine Grenzen trieb.
Und Draco beobachtete das mit immer größer werdender Sorge, was er sich jedoch nie eingestand.

Für alle Anderen blieb es beim Alten. Niemand bemerkte ihre Aktivität und ihre neuen Kräfte.
Mit der Zeit wurden sie zu einem richtig guten Team, auch wenn sie das vielleicht selber nicht bemerkten.

Sie waren keine Freunde.
Aber sie hatten einen Pakt geschlossen.
Sie wollten beide diesen Krieg überleben.

Sie hatten ein gemeinsames Ziel.
Mehr nicht.

°oOo°

Ein kleines Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Blonden, während er durch die Gänge hetzte.

Sie hatten unzählige Stunden in der Bibliothek, unbenutzten Klassenzimmern, auf ihrem Turm und später im Raum der Wünsche verbracht und sich dabei ein schon fast einzigartiges Wissen an Kampf- und Verteidigungstechniken, Strategien und verschiedenster anderer Anwendung praktischer Magie angeeignet.

Potter war unermüdlich gewesen… und faszinierend.

Wie er da sitzen konnte, hochkonzentriert, stundenlang, über alten, halb verfallen Zauberbücher.

Wie er sich selbst Schmerzen aussetzte, nur um seine Reflexe zu verbessern.
Wie die Augen des Schwarzhaarigen einen kleinen Teil ihres früheren Strahlen zurück bekamen, wenn er sich freute, dass er wieder einen weiteren Zauber gemeistert hatte, der vielleicht Dutzenden Menschen das Leben retten konnte.

Die kleinen Falten, die sich auf seiner Stirn bildeten, wenn vergeblich versuchte sich zu konzentrieren.

Das Funkeln in dessen Augen, wen er ihn Harry nannte.

Draco versuchte sich an Harrys Lächeln zu erinnern… Der Schwarzhaarige hatte, bei Merlin, nicht oft gelächelt, doch jeder dieser seltenen Augenblicke hatte sich in Dracos Gehirn gebrannt. Wenn Harry lächelte, war es als würden alle Sorgen dieser Welt verschwinden, sie spielten einfach keine Rolle mehr, egal wie dunkel und gefährlich die Situation war…es war als würde der Gryffindor von innen heraus leuchten…

Genauso deutlich war ihm der Blick in Erinnerung geblieben, dieser eine, wenn auch sehr seltene Blick, den der Gryffindor dem Blonde immer dann schenkte, wenn dieser kurz vor dem Aufgeben war. Der Blick, mit dem er ihm sagen konnte, dass sie vielleicht doch eine Chance hatten, dass es vielleicht doch nicht alles so hoffnungslos war, wie es schien… dass er vielleicht doch noch sein Wunder bekommen würde.

Im Grunde genommen sah man, wenn man Harry betrachtete anfangs nichts Außergewöhnliches. Er war ein Junge wie jeder andere… und doch auch wieder nicht.

Er war kein Niemand, er war nicht einer der gesichtlosen Punkte in der Masse. Er war einzigartig und das nicht nur, weil ihn diese Narbe auf seiner Stirn so zeichnete…

Für alle anderen Menschen war es gerade die Narbe, die Harry zu ihrem Helden machte… aber für ihn nicht. Draco wusste, dass diese Narbe der Fluch war, der Harry hier hoch gebracht hatte.

Der Blonde war wie jedes anderes Kind in der Zaubererwelt mit Harrys Geschichte aufgewachsen… auch wenn seine Eltern sie immer mit einem etwas anderen Grundton erzählt hatten.

Der Name Harry Potter war für ihn nie etwas Besonderes gewesen und als der Schwarzhaarige dann auch noch seine Freundschaft ausgeschlagen hatte, konnte er nur noch Verachtung für den Anderen empfinden. Er hatte all das verachtet, von dem er glaubte, der Gryffindor könnte es verkörpern… aber wenn er sich heute diese toten Augen ins Gedächtnis rief, war er sich nicht sicher, ob Harry je auch nur einen Hauch dessen, wofür er stand, je empfunden hatte.

Er hatte immer geglaubt, Harry Potter zu kennen… aber er hatte nie die geringste Ahnung gehabt, was wirklich hinter dem Jungen, der lebte steckte… aber das hatte niemand, nicht einmal seine sogenannten besten Freunde.

Für Draco war Harry Potter nie etwas Besonderes gewesen, erst ihre Abende hier oben hatten ihm den wahren Harry gezeigt… und dieser, der zerbrochene, verletzte und vergessene junge Mann, der eigentlich am Ende war und mit seinem Leben schon abgeschossen hatte und trotzdem weiterging, weiterkämpfte, für das was er liebte, woran er glaubte, erst dieser Harry hatte ihm gezeigt, dass Harry Potter doch etwas ganz Besonderes war, einzigartig, gut.

Es war nicht seine Narbe, es waren seine Entscheidungen, die ihn so unvergleichbar machten.

Draco hatte früher auch nie verstehen können, warum die Menschen ihm so blind hinterherliefen und glaubten der Gryffindor könnte sie alle retten… aber heute hatte er mehr Zeit mit dem wirklichen Harry Potter verbracht als irgendein anderer und er wusste heute besser als irgendjemand sonst, wie weit der Gryffindor bereit war zu gehen, um andere zu retten… heute konnte er wenigstens Ansatzweise verstehen, warum die Menschen so eine unbrechbare Hoffnung in ihn setzten.

Aber dennoch.

Draco sah auch die andere Seite, die Seite, die nicht so sehr glänzte.

Der Schwarzhaarige war zerbrochen. An der Last der Welt, der Hoffnung und vor allem, vor allem an sich selbst.

Draco war erschrocken gewesen, für wie wertlos sich der Gryffindor hielt. Aber noch viel mehr hatte ihn die Dunkelheit geschockt, die das so große Symbol des Lichts erfüllte…

Wieder hatte sich das Schicksal mit der Ironie dieser Geschichte selbst übertroffen.

Harry hatte den Preis bezahlt, nicht nur mit seinem Körper oder dem Hass, der ihm so oft entgegenschlug.
Der Preis war seine Seele gewesen, die er genauso bereitwillig gegeben hatte, wie er jederzeit sein Leben opfern würde, um andere zu retten.

Der Schwarzhaarige hatte seine Maske vor ihm abgenommen, ganz bewusst und berechnend. Er hatte gewusst, was für ein Band er in diesem Moment zwischen ihnen beiden knüpfte.
Und wie sehr dieser Augenblick die Welt des Slytherin und den Blonden selbst veränderte.

All das war es gewesen, was Draco klar werden ließ, dass Harry Potter doch ein Held war.

Ein Held, der für das Gute, für das woran er glaubte, sterben würde.

Er hatte immer jemanden gesucht, der ihm ebenbürtig war. Sei es nun in Sachen Magie oder auch nur auf dem Quidditchfeld. Er brauchte jemanden, der an seiner Seite stehen konnte und der sich seinen Platz in der Welt erkämpfen konnte und nicht jemanden, der ihm dumm und willenlos hintertrottete.

Und Harry war ihm mehr als nur ebenbürtig.
Nicht nur was den Abgrund seiner Seele betraf… und genau das war es gewesen, was sein Interesse geweckt hatte.

Bei diesen Gedanken hielt Draco kurz inne.

°oOo°

„Harry! Verdammt! Wir können das nicht alleine schaffen! Und das weißt du!", knurrte der Blonde.
„… und wenn ich es weiß?... Es ändert auch nichts!" Harry verdrehte die Augen. Dieses Gespräch oder eine leicht abgewandelte Variante davon führten sie jeden Abend.

„Bei Merlin, Potter! Du bist doch Gryffindors Goldjunge! Kannst du nicht deinen Oberheini fragen?!"
„Malfoy! Herrgott, stell dich nicht so dumm an… Er würde uns nie helfen… wahrscheinlich könnte er es nicht einmal, selbst wenn er es wollte!"
„…"
„…"
„…Du könntest es wenigsten versuchen!" So schnell gab der Slytherin nicht auf.

„Draco, er würde mir nicht einmal zuhören."
„Woher willst du das wissen?"
„…"
„…"
„Weil er mir noch nie zu gehört hat… Nein, wenn wir wirklich Hilfe wollen, müssen wir uns selbst helfen. Es gibt niemand außer uns Beiden!" Frustriert fuhr sich der Harry durch die Haare.

„…"
„…"
„… Naja, ich wusste schon immer, dass wir das Beste sind, das diese armselige Welt zu bieten hat.", schnarrte der Blonde arrogant.
„… urgs… du bist mal wieder so … Slytherin!" Harry schnaubte. Am liebsten hätte er den anderen erwürgt.
„Und? Du stehst drauf, geb´s doch zu!" Dracos Augen funkelten.
„Malfoy????"

°oOo°

Die nächste Ecke folgte, der nächste Gang, der nächste dunkle Flur und die nächste Erinnerung.


Tbc

So, ich hoffe, diese Kapitel hat euch genauso gefallen wie die anderen… ich denke, jetzt kann man schon sehen, wie sehr sich ihre Beziehung zu einander verändert hat…

Auf jeden fall würd ich mich riesig, riesig freuen, wieder von euch zu hören…bettelblick

Kussi

Eure darkwings