3. Kapitel: Wieder auf der Insel

Nachdem Sawyer Kate von seinen Plan erzählt hatte, das U-Boot zu stehlen, hatte die Brünette immer wieder darüber nachgedacht, wie sie Claire davon überzeugen sollte, mit ihnen zu kommen.

Zur Zeit hing sie noch zu sehr an "Locke"; und sie dazu zu bringen, ihm zu verlassen, würde sich nicht so einfach gestalten lassen.

Aber die Brünette war trotzdem zuversichtlich.

Claire hatte schon den ersten Schritt auf sie zu getan und sie war sicher, dass die Blondine ihr irgendwann wieder 100 prozentig vertrauen würde.

Als "Locke" das Lager verließ und in den Dschungel ging, dachte Kate, dass die Zeit dafür gekommen war, um mit Claire zu reden, bis sie bemerkte, wie Jin plötzlich anfing seine Sachen zu packen, um zu verschwinden.

Sawyer versuchte ihm auf zu halten, aber bevor seine Worte noch einen Erfolg vorweisen konnten, wurde Jin von einen kleinen Pfeil in der Brust getroffen.

Während der Asiate umkippte, erwischte es auch Sawyer.

Zwar schaffte er seine Waffe zu ziehen, aber dann wurde er von einen weiteren Pfeil getroffen und kippte um.

Alarmiert stand Kate auf und wollte die anderen warnen, als es schon zu spät dafür war.

Kaum eine Sekunde später wurde sie ebenfalls von einen Pfeil im Rücken getroffen.

Claire, dachte sie. Ich muss ihr helfen.

Aber bevor sie sie noch erreichen konnte, verlor sie das Gleichgewicht und kippte zu Boden.

Sie blickte noch in Claires Richtung und bemerkte, wie sie von einen dieser Pfeile im Nacken getroffen wurde, dann verlor sie das Bewusstsein.

Alles war so schnell geschehen, dass Claire keine Chance mehr gehabt hatte, zu reagieren.

Sie war von den kleinen Pfeil getroffen worden und als sie wieder aufwacht war, war das Erste, was sie bemerkte, dass Er wieder zurück gekehrt war.

Er sprach mit Sayid und überreichte ihm kurz danach eine Waffe.

Was ist los, begann sich Claire zu fragen.

Dann fiel ihr auf, das nirgends Jin zu sehen war.

Er war als Erster getroffen worden. Hatten die Angreifer ihm als Ziel gehabt und entführt?

Neugierig trat Claire zu Ihm und sofort bemerkte Er ihren Blick.

"Stimmt etwas nicht, Claire?" fragte er.

Sie hatte die Absicht zu fragen, ob er wusste, was geschehen war, als sie plötzlich wieder an die Unterhaltung dachte, die er mit Jin geführt hatte.

Er hatte den Asiaten von einer Höhle berichtet, an deren Wand Namen gestanden hatte. Namen von Jin und anderen Personen, die Claire kannte.

"Ähm." begann sie zögernd. "Was du zu Jin gesagt hast. Wegen der Namen an der Wand. Du hast ihm gesagt, dass du sie brauchen würdest, um von der Insel zu kommen. "

"Ja, das habe ich." bestätigte Er.

"Also, ähm war auch mein Name an der Wand?" wollte Claire wissen.

Er schüttelte den Kopf.

"Dann zählt es nicht, ob ich in diesen Flugzeug bin. Ich meine, du brauchst mich dann nicht."

Claire versuchte nicht verzweifelt zu klingen. Aber ihre Angst, dass man ihr wieder jede Chance nahm, zu Aaron zurück zu kehren können, war zu überwältigend.

"Das stimmt nicht, Claire." behauptete Er. "Ich brauche dich."

Er nahm ihre Hand und setzte sich mit ihr hin.

"Es gibt genug Platz für uns alle." fuhr Er fort.

"Nun, wenn wir zu Hause sind, wird mich Aaron nicht kennen." warf Claire ein. "Ich bin eine Fremde gegenüber meinen eigenen Sohn. Er denkt noch immer, dass Kate seine Mutter ist."

Claire konnte nicht glauben, was sie sagte.

Mit niemanden hatte sie über ihre Angst gesprochen. Nicht mal mit Kate. Und jetzt tat sie es gerade gegenüber den Mann, der sie so belogen hatte.

"Steht ihr Name an der Wand?" fragte Claire und schaute rüber zu Kate am Feuer.

"Nein, steht er nicht." sagte Er. "Nicht mehr, aber ich brauche Kate."

"Warum?" wollte Claire wissen, die noch immer ihre Zweifel hatte, ob sie Ihm vertrauen konnte.

"Ich brauche drei bestimmte Personen, um von dieser Insel zu kommen. Und Kate kann mir helfen, diese Personen in das Flugzeug zu bringen. Aber wenn sie es tut, geschieht, was geschehen muss."

Was meinte er damit wieder?

Bevor sie ihm fragen konnte, ging Er wieder weg und besprach sich mit Sawyer und den anderen.

Claire hatte noch immer Zweifel, ob sie Ihm noch vertrauen konnte, aber wenn sie daran dachte, dass sie mit Kate von der Insel verschwinden würde, um Aaron wieder zu sehen, löschte dass auch ihren letzten Zweifel.

"Wo bist du gewesen?" fragte Sawyer und riss Kate förmlich aus den Gedanken.

"Was" fragte Kate, die nicht verstand.

"Es sah aus, als hätten deine Gedanken eine kleine Wanderung unternommen." meinte Sawyer.

"Warum machst du dir keine Sorgen?" wollte Kate wissen und sprach über ihr Unternehmen, das U-Boot zu stehlen.

"Ich mache mir Sorgen." sagte er. "Ich bin nur wirklich gut drin, es nicht zu zeigen. Aber ich habe ein Gefühl, dass es schon fast vorbei ist, denn wenn Locke mit den Boot und Sayid rüber geht, wird ihm Charlie Widmore direkt aus den Wasser blasen."

Kate hatte Zweifel, ob das wirklich so geschehen würde.

Wenn sie eins von ihrer Zeit auf der Insel gelernt hatte, dann, dass nie etwas genau nach Plan lief.

"Und was wenn nicht?" fragte sie.

"Nun, dann haben wir - verflucht …"

Sawyer stoppte und blickte rüber, als "Locke" von seinen Gang zurück kam.

"Er ist allein." bemerkte Kate.

Ohne ein Wort stand Sawyer auf und ging zu "Locke" rüber.

Auch wenn Kate nichts verstand, was die beiden besprachen, wusste sie doch, dass etwas nicht stimmte. Erstens war "Locke" nicht mit Sayid zurück gekommen; und zweitens sah er nicht gerade glücklich aus.

Für einen Momente beobachtete Kate die beiden, dann stand sie auf.

Sie lief rüber zu Claire, die am Rand des Lagers saß und in die Umgebung blickte.

"Alles okay?" fragte Kate, als sie sich neben ihr setzte.

"Mir geht es gut, Kate." meinte sie, aber ihr nachdenklicher Blick deutete darauf hin, dass das nicht ganz stimmte.

"Was ist, Claire?" bedrängte die Brünette sie. "Ich kenne dich zu gut, um zu erkennen, dass etwas nicht stimmt."

Claire begann zu zögern.

"Er hat mir gesagt, dass mein Name nicht an der Wand der Höhle stand." sagte die Blondine und zeigte auf "Locke".

"Und?" fragte Kate, die von Sawyer von der Liste von Jacobs Kandidaten gehört hatte.

"Ich frage mich, warum ich keines dieser Kandidaten bin. " erwiderte Claire. "Bin ich nicht gut genug?"

"Claire." unterbrach Kate ihre Freundin und berührte sanft ihren Arm. "Nicht jeder Namen stand an der Wand. Mein Name selbst ist auch durchgestrichen. Ich denke nicht, dass es darum geht, dass Jacob denkt, das du nicht gut bist. Ich glaube, es geht darum, dass du denkst, dass du für Aaron nicht mehr gut genug bist."

Traurig blickte Claire zu Boden.

"Ich war drei Jahre in dieser Hölle." meinte sie. "Ich bin nicht mehr die gleiche Person, die ich war, als ich noch Aaron hatte. Und was am schlimmsten ist: Ich trage die Schuld daran, dass er nicht bei mir ist."

"Das stimmt nicht." widersprach Kate. "Als du damals ihm verlassen hast, warst du nicht ganz bei dir. "

"Und bin ich es jetzt?" fragte Claire mit Tränen in den Augen.

Kate wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.

Die Wahrheit war, dass sie noch immer Zweifel hatte, was die Krankheit anging, die Claire hatte. Aber ein Teil von ihr glaubte noch immer, das sie vielleicht in der Lage sein würde, sie zu besiegen.

"Es wird alles wieder gut." sagte Kate und nahm Claire in ihre Arme.

Während sie ihr tröstend über den Rücken fuhr, hielt sie die Blondine einfach in den Armen.

Sie achtete nicht auf die Zeit, aber irgendwann sah sie Sawyer wieder kommen.

"Ich muss kurz mal weg." sagte Kate.

"Das ist in Ordnung." meinte Claire und löste sich aus den Armen der anderen Frau. "Ich fühle mich schon besser. Das tun eben einen mehre Jahre auf dieser Insel an."

Claire begann zu kichern.

"Ich bin bald wieder da." versprach Kate und lief rüber zu Sawyer, der wieder mit "Locke" sprach.

"Sawyer." rief sie.

Für einen Moment sah Sawyer auf, dann widmete er sich wieder "Locke".

Kate legte ihr Gewehr ab und setzte sich hin und hörte mit an, was beide Männer zu besprechen hatten.

"Etwas dass ich für dich tun kann?" fragte "Locke" und schaute Sawyer abschätzend an.

"Gibt es etwas, dass du tun kannst?" Sawyer tat so, als würde er nachdenken, bevor er weiter sprach. "Wie wäre es mit irgendetwas? Diese Bastarde von der anderen Insel haben Jin entführt. Und wir sitzen einfach herum und drehen unsere verdammten Daumen und tun nichts dagegen."

"Es gibt einen Unterschied zwischen nichts tun und zu warten." bemerkte "Locke."

"Und worauf warten wir?" mischte sich jetzt auch Kate ein.

""Ihr ward nur in der Lage, wieder auf dieser Insel zurück zu kommen, weil ihr alle es zusammen getan habt." fuhr "Locke" fort und richtete sein Messer auf Kate. "Wenn wir in dieses Flugzeug steigen und von hier verschwinden wollen, dann muss es auf der gleichen Art sein. Wir warten, bis eure Freunde hier sind, Kate. Hugo, Sun, Jack. Das ist der einzige Weg, von diesen verdammten Felsen runter zu kommen."

"Nun ich sehe nicht, dass es geschieht." erwiderte Kate und zeigte ihr Misstrauen gegenüber "Locke" wieder mal offen.

"Nun, lass uns hoffen, dass du Unrecht hast." sagte "Locke".

Claire saß noch immer an der gleichen Stelle im Lager, als es langsam dunkel wurde und sich plötzlich Unruhe ausbreitete.

Erst dachte sie daran, das Widmore wieder angreifen würde, und stand deshalb schnell auf, um sich auf einen Angriff vor zu bereiten.

Aber Claire hatte sich geirrt.

Es waren nicht Widmore und seine Männer.

Es waren die anderen, auf die Er gewartet hatte: Jack, Sun, Frank und Hurley.

Obwohl es schon über drei Jahre her war das sie sie das letzte Mal gesehen hatte, trat sie nicht rüber und beobachtete stattdessen nur Jack mit neugierigen Augen.

Von Ihm wusste er, dass Jack ihr Halbbruder war.

Claire hatte nicht an Seinen Worten gezweifelt.

Egal wie verrückt es auch geklungen hatte.

Monate lang hatte sie mit den Arzt auf dieser Insel verbracht, aber nie hatte sie nur im Geringsten geahnt, dass sie miteinander verwandt waren.

Sie hatte nie darüber nachgedacht, wie sie reagieren würde, wenn sie ihm wieder sehen würde.

Sie hatte ja nicht geglaubt, dass sie ihm je wieder sehen würde.

Ein Teil von ihr wollte zu ihm rüber, aber ein Teil zögerte und wartete ab und sah zu, wie Er zu ihm trat und mit ihm sprach.

Als beide in den Dschungel traten, folgte Claire ihnen und versuchte aus einen Grund, den sie selber nicht kannte, zu verhindern, das die beiden Männer nicht hörten.

Aber Er hörte sie.

Er stoppte und schaute hinter sich.

"Du kannst raus kommen." rief Er und dieses Mal zögerte sie nicht, ihren Halbbruder entgegen zu treten.

"Du bist uns gefolgt, Claire?" fuhr Er fort und richtete seinen Blick auf sie.

"Ja." sagte sie und blickte Jack an, der bei ihren Anblick zu erzittern schien, als ob er sich nicht wohl in ihrer Gegenwart fühlen würde.

"Warum?" fragte Er und weckte wieder Claires Aufmerksamkeit.

"Er ist mein Bruder." meinte sie.

Daraufhin begann Er zu grinsen.

"Schaut aus, als hättet ihr etwas nach zu holen. Ich werde euch allein lassen." sagte Er und kehrte zum Lager zurück.

Wie Claire begann Jack anfangs zu zögern.

Aber schließlich war er doch der Erste, der zu sprechen begann.

"Claire. Es tut mir so leid …"

"Hat er es dir gesagt?" unterbrach ihm Claire. "Dass er derjenige war, der so tat, als wäre er unser Vater?"

"Ja, ja, er erzählte es mir." sagte Jack.

"Weißt du." fuhr Claire grinsend fort. "Ich gab die Hoffnung auf, dass du jemals wieder zurück kommen würdest. Nun wo du hier bist, ist es gut zu sehen, Jack."

Das war nicht gelogen. Sie freute sich wirklich, ihm zu sehen.

Auch wenn ein Teil von ihr sich noch betrügen fühlte, dass man sie auf der Insel zurück gelassen hatte, hatte Kate ihr gezeigt, dass Jack und die anderen vielleicht keine andere Wahl gehabt hatten.

"Ja, es ist auch gut, dich wieder zu sehen." sagte Jack und versuchte, sie ebenfalls an zu lächeln.

"Weißt du." sagte Claire. "Ich hatte nie viel etwas für Familie übrig gehabt, trotzdem bedeutet es mir wirklich viel, dass du uns begleitest."

"In der Tat habe ich mich noch nicht entschieden, ob ich mit euch komme." meinte Jack.

"Doch hast du." protestierte Claire.

"Was meinst du?" lachte Jack.

"Du hast es in den Moment entschieden, als du zugelassen hast, dass du mit ihm sprichst. Genau wie der Rest von uns. Also ja, ob es dir gefällt oder nicht, du bist jetzt bei uns."

Jack begann zu schweigen.

Nach einigen Sekunden des Überlegens nickte er.

Er bot ihr die Hand an und zusammen führte er sie in das Lager zurück.

Als sie zurück kehrten, trennten sich die beiden wieder. Während Jack von den anderen angesprochen wurde, trat Claire auf Hurley zu, der sich neben Sawyer befand.

"He." grüsste sie.

"He, Claire." grüsste Hurley zurück.

Er schien sich auch zu freuen, mich wieder zu sehen, dachte sie.

"Du schaust großartig aus." meinte Hurley.

Claire wusste nicht, was sie sagen sollte. Stattdessen umarmte sie ihm nur und freute sich, dass sie nun nicht mehr allein war.

Nachdem Jack wieder in das Lager zurück gekehrt war, hielt es Kate nicht mehr aus und lief zu ihm rüber.

Sie hatte ihm so vieles zu sagen.

Aber das Wichtigste, war ihr einfiel, war "Locke"

"Er ist jetzt anders." meinte sie, als sie Jack erreichte und auf "Locke" zeigte.

"Denke wir sind jetzt alle anders." bemerkte der Arzt trocken.

"Was hat Locke dir erzählt?" wollte Kate wissen.

"Er sagte, dass er gehen möchte und das wir das alle zusammen tun müssen."

Als ob "Locke" vertrauenswürdig wäre, dachte Kate bitter.

"Und glaubst du ihm?" fragte sie.

"Ich bin noch nicht sicher." erwiderte Jack ehrlich.

Bevor Kate etwas darauf sagen konnte, lenkte sie Lärm im Lager ab.

Schnell hob sie ihr Gewehr und richtete es auf eine Fremde, die langsam aus den Dschungel trat.

"Wo ist der Verantwortliche?" fragte die Frau und hob ihre Hände.

Als niemand auf ihre Frage antwortete, trat "Locke" aus einen Zelt und trat auf die Frau zu, die wie sie von Sawyer erfuhr, die Stellvertreterin von Widmore war.

"Was kann ich für dich tun?" fragte "Locke."

"Du hast uns etwas genommen und wir wollen es zurück." antwortete die Frau.

"Es tut mir leid, aber ich weiß nicht wovon du sprichst." meinte "Locke" und grinste.

Schnell griff die Frau hinter ihren Rücken, und sofort richteten Kate und andere ihre Gewehre auf sie.

"Es ist in Ordnung." sagte "Locke".

Aber Kate gehorchte nicht.

Erst als die Frau ein Funkgerät hervorholte, senkte auch sie ihr Gewehr.

"Habt ihr meine Position?" sprach die Frau in das Funkgerät.

"Roger." kam die andere Stimme raus.

"Zeige ihnen, wozu wir in der Lage sind."

Ein Moment später ging eine Rakete über das Lager los. Sie krachte nur einige Meter davor runter. Während sich jeder duckte, war "Locke" der Einzige, der stehen blieb.

"Du hast Zeit bis heute Abend, um es zurück zu geben oder wir werden das nächste Mal nicht verfehlen. Rufe mich, wenn du bereit bist, ihm uns zu geben." sagte die Frau und warf "Locke" das Funkgerät zu, bevor sie das Lager wieder verließ.

Für einen Moment begann "Locke" das Funkgerät an zu sehen, dann ließ er es zu Boden fallen und zerstörte es mit den Stock, den er in der Hand trug.

"Nun, wir müssen gehen." bemerkte er und nicht nur Kate bekam dieses Mal ein ungutes Gefühl dabei.

Während jeder sich darauf vorbereitete, das Lager wieder zu verlassen, wandte sich "Locke" wieder Sawyer zu und bat ihm, ein Boot zu holen.

Da Kate gerade in der Nähe stand, fragte Sawyer sie, ihm zu begleiten.

Auch wenn sie nicht gerne Claire aus den Augen ließ, so erklärte sie sich doch schnell damit einverstanden. Außerdem war Claire ja auch nicht wirklich allein. Hurley und andere waren ja bei ihr.

Sie dachte daran, der Blondine von ihren Plan zu erzählen, mit den U-Boot die Insel zu verlassen, aber Kate zögerte.

Sie wusste nicht, wie sehr sie noch auf "Lockes" Seite stand und wie sie auf ihren Plan reagieren würde.

Das Beste ist, überlegte sie, wenn ich abwarte. Ich bin sicher, wenn der Moment da ist, wird sich Claire ihnen anschließen.

"Bereit los zu gehen?" fragte Sawyer sie und statt zu antworten, stand Kate augenblicklich auf.

"Was sollte das eben?" wollte Kate wissen und sprach von den Gespräch, dass Sawyer mit Jack vor wenigen Momenten geführt hatte.

"Männergespräche." erklärte Sawyer, ging aber nicht weiter auf das Thema ein.

Misstrauisch warf Kate einen Blick zurück auf Jack, dann folgte sie ihren Freund.

Es dauerte einige Zeit, aber schließlich erreichten sie den Teil des Strandes, von den "Locke" gesprochen hatte und fanden dort das Boot.

"Bereit dich feucht zu machen?" grinste Sawyer sie an.

"Oh sicher, dass das es eine gute Idee ist?" fragte Kate, als sie sich das Boot näher ansah.

"Siehst du eine Brücke?" erwiderte er.

"Wir bringen es also Locke?" stellte Kate fest.

Aber Sawyer schüttelte den Kopf.

"Natürlich nicht." sagte er. "Das wäre eine schreckliche Idee. Darum tun wir es auch nicht."

"Was?" fragte Kate überrascht.

"Wir werden Locke hinter uns lassen. " erwiderte Sawyer. "Du, ich, Jack, Hurley, Sun und dieser Pilot, der ausschaut, als wäre er von den Set eines Burt Reynolds Film gekommen."

"Wann hast du geplant mir das zu sagen?" regte sich Kate auf.

"Jetzt."

Wenn Sawyer glaubte, dass sie diese Antwort zufrieden stellen würde, dann hatte er sich geirrt.

Ganz im Gegenteil regte sie sich noch mehr darüber auf. Das heißt, bis sie sich an die genauen Worte erinnerte, die Sawyer soeben gesagt hatte.

"Warte." sagte sie und blickte ihren Freund überrascht an. "Du hast nichts von Claire gesagt."

"Weil sie nicht mitkommt." sagte Sawyer.

Das konnte er doch nicht Ernst meinen, dachte sie. Sie war wegen ihr zurück auf der Insel gekommen. Dachte Sawyer wirklich, dass sie sie so einfach zurücklassen würde?

"Die Claire, für die du zurück gekommen bist, ist tot." erklärte er, nachdem er ihren Blick bemerkt hatte.

"Aber ich versprach ihr, sie zurück zu bringen." protestierte Kate.

"Das war bevor sie von Lockes Kool-Aid trank. Sie ist gefährlich. Willst du sie wirklich zu Aaron lassen?"

Kate antworte nicht.

Auch wenn ein Teil darüber Zweifel hatte, dass Claire die Mutter wieder sein konnte, die sie damals gewesen war, konnte sie nicht zulassen, dass die Blondine zurück gelassen wurde.

"Lass uns gehen. Wir haben nicht viel Zeit." erklärte Sawyer und nahm sein Gewehr über seine Schulter.

Ich sollte ihm einfach allein gehen lassen, dachte Kate. Aber sie konnte es nicht. So sehr sie Claire auch nicht im Stich lassen wollte, so fühlte sie sich noch zu sehr mit Sawyer verbunden, als ihm allein mit den Boot verschwinden zu lassen.

Zögernd folgte sie ihren Freund durch das Wasser und schwamm mit ihm zum Boot.

"He, Claire." riss die Stimme aus ihren Gedanken.

Die Blondine stoppte und schaute zu Jack, der sie zusammen mit den anderen aus der Gruppe begleitete.

"Jack." sagte sie.

"Wie lange bist du schon bei Locke?" begann er sie zu fragen.

"Seit ihr gegangen seid." erwiderte Claire und versuchte erst gar nicht die Bitterkeit zu verstecken, die sie noch immer in sich trug.

"Also vertraust du ihm?" fragte er weiter.

Claire zögerte, bejahte aber schließlich doch die Frage.

Was hätte sie auch sonst darauf antworten sollen?

Natürlich hatte sie bereit ihre Zweifel über Ihm, aber auch wenn Er sie angelogen hatte, so glaubte sie doch, dass Er ihr helfen würde, die Insel wieder zu verlassen.

"Warum?" wollte Jack wissen.

"Weil er der Einzige ist, der mich nicht im Stich gelassen hat."

Claire erkannte, wie sehr die Anschuldigung Jack traf.

Seiner Schuld bewusst blieb er stehen und war nicht mehr fähig, sich seiner Schwester zu stellen.

Ohne zurück zu schauen, ging Claire weiter und versuchte nicht weiter über ihren Bruder nach zu denken und sich einfach nur auf das Ziel ihrer Wanderung zu konzentrieren.

Es dauerte nicht lange, bis die Gruppe stoppte und Er plötzlich in den Dschungel verschwand.

Sie fragte sich, wohin Er ging, aber ging trotzdem weiter.

Erst als sie hörte wie Jack mit Hurley, Sun und Frank zu sprechen begann, stoppte auch sie und schaute neugierig zu ihnen rüber.

Sie schienen nicht auf sie achten, und rannten zwischen die Bäume und kaum als sie nicht mehr zu sehen waren, baute sich in Claire wieder ihre Wut auf.

Wie konnten das Jack und die anderen nur antun?

Noch vor einigen Minuten hatte ihr Bruder Bedauern gezeigt, dass er sie damals im Stich gelassen hatte und nun tat er es wieder.

Am liebsten hätte Claire einfach aufgeschrieen. So wenig Kontrolle hatte sie in diesen Moment über sich.

Für mehre Sekunden stand Claire einfach da, dann fällte sie ihre Entscheidung und folgte Jack und den anderen.

Egal, wohin sie hin gingen, sie würden sie nicht hier allein lassen. Nicht noch mal, schwor sie sich.

Noch immer wartete Kate mit Sawyer auf die anderen und erneut wanderten ihre Gedanken zu Claire.

Er hatte verlangt, dass sie sie wieder im Stich ließ.

Gut, sie verstand seine Gründe.

Claire hatte sie angegriffen und fast umgebracht.

Aber die Australierin war nicht mehr ganz selbst, und schon kurz darauf hatte sie sich bei ihr entschuldigt.

Hatte sie deshalb das Recht, sie wieder im Stich zu lassen?

Kate dachte nicht.

Aber hatte sie eine Wahl?

Sie sagte sich immer, dass sie vielleicht noch eine Chance haben würde, Claire zu holen, bevor sie die Insel verlassen würden, aber tief in ihr wusste sie, dass sie sich nur was vormachte.

Entweder ging sie jetzt mit den anderen und ließ Claire im Stich oder sie blieb hier und versuchte mit ihr und "Locke" von der Insel zu kommen.

Aber sich wieder ihm an zu schließen, ließ sie erzittern.

Nein, das konnte sie auch nicht.

Sie wusste nicht, was er vorhatte, wenn er auf den Festland war, aber irgendwie ahnte sie, dass es nichts Gutes war.

Was sollte sie nur machen, fragte sich Kate, stoppte aber ihre Überlegungen, als sie hörte, wie Jack und die anderen aus den Dschungel traten.

Enttäuscht bemerkte sie, dass Claire nicht bei ihnen war.

Ihre letzte Hoffnung war damit gestorben.

"In Ordnung." schrie Sawyer. "Lasst uns abhauen. Jeder am Bord. Lasst uns abhauen."

"Wir segeln darauf nach Hause, was?" fragte Frank ihm.

Sawyer schüttelte den Kopf.

"Wird nicht gehen. Nicht ohne einen Kompass."

Als jeder in das Boot stieg, erklärte er weiter : "Seit drei Jahren war der einzige Weg, damit die Dhama Leute die Insel verlassen oder betreten konnte, mit einen U-Boot. So werden wir es auch tun. "

Er drehte sich zu Jack und beglückwünschte ihm.

"Gute Arbeit."

Aber wenn er gedacht hatte, dass sie so leicht die Insel verlassen konnten, dann hatte er sich geirrt.

Noch bevor Kate Claire hören konnte, sah sie die Blondine schon.

Auch die anderen sahen sie und schauten erschrocken zu, wie Claire ihr Gewehr auf sie richtete.

Enttäuschung und Zorn standen auf ihren Gesicht geschrieben.

"Wohin geht ihr?" rief Claire und Kate konnte nicht verhindern, dass sie bei ihren anklagenden Ton zusammen zuckte.

Ohne zu überlegen, was sie tat, hob sie ihre Hände und trat vor.

"Claire." sprach sie beruhigend. "Es ist in Ordnung."

"Kate." versuchte Jack sie zu warnen, aber Kate hörte auf ihm nicht und trat weiter auf die Blondine zu.

"Wir wollen die Insel verlassen." fuhr sie fort.

"Warum äh, wartet ihr dann nicht auf John?"

Kate zögerte.

Sie hatte Angst, Claire die Wahrheit zu sagen.

Sie hatte die Befürchtung, dass sie ihr nicht glauben würde, weil sie zu sehr noch mit ihm verbunden war.

Aber sie erkannte, das sie dieses Mal keine andere Wahl hatte.

"Das ist nicht John." erklärte sie deshalb. "Und wer immer er ist, er ist keiner von uns."

Sie scheint mir nicht zu glauben, dachte Kate, als sie den Blick bemerkte, den Claire ihr zu warf.

Aber sie gab nicht auf.

Sie hatte sich geschworen, Claire wieder mit Aaron zusammen zu bringen und das würde sie schaffen. Egal wie.

"Claire." versuchte es Kate noch mal. "Bitte komme mit uns. Ich kann dich zurück zu Aaron bringen. "

Sawyer versuchte sie zu unterbrechen, aber dieses Mal wollte sie sich von ihm nicht umstimmen lassen.

"Sawyer, halt den Mund. Sie kommt mit oder ich tue es nicht." sagte sie, bevor sie sich wieder an Claire wandte. "Bitte, komme mit uns, Claire."

Erneut zögerte die Blondine, aber Kate machte weiter.

"Nein, ich verspreche es dir. Ich war dort, als er geboren wurde und ich hätte ihm nie aufziehen sollen. Du hättest es sein sollen. Ich kam nur zurück, damit du wieder mit ihm zusammen sein könntest. Es ist der einzige Grund, warum ich wieder auf dieser Insel kam, Claire."

Claire schwankte.

Offensichtlich war ihre Verbindung mit Locke nicht mehr so stark, wie noch vor Kurzen, dachte Kate und sprach weiter.

"Also bitte komme mit uns. " sagte sie. "Lass uns zusammen nach Hause gehen."

Und endlich zeigten die Worte der Brünette ihre Wirkung:

Claire senkte ihr Gewehr und begann leise zu weinen.

Sie lief auf das Boot zu und Kate half ihr rein, während sie gleichzeitig ihre Waffe an sich nahm.

"In Ordnung, rein ins Boot." rief Sawyer, der ungeduldig wurde. ""Bevor Locke hierher kommt."

Claire schüttelte den Kopf.

"Er wird raus finden, dass wir verschwunden sind." bemerkte sie traurig. "Und dann wird er wirklich wütend werden."

Kate blickte Sawyer an und sie beide ahnten, dass ihre Zeit noch knapper bemessen war, wie sie gedacht hatten.

Die Fahrt zur anderen Insel verlief fast normal, bis es wieder zum Streit zwischen Sawyer und Jack kam.

Kate konnte nur anschauen, wie Jack aus den Boot sprang und weg schwamm.

"Jack." rief sie überrascht.

Bevor er außerhalb der Reichweite war, versuchte Kate das Boot zu wenden.

"Was hast du zu ihm gesagt?" brüllte sie Sawyer wütend an.

"Er hat seine Meinung geändert." erwiderte er.

Aber Kate glaubte ihm kein Wort.

"Was meinst du, er hat seine Meinung geändert? Was hast du zu ihm gesagt?"

"Er kommt nicht mit uns." meinte Sawyer und sagte nichts weiter zum Thema.

"Wir müssen zurück und ihm holen." bat Kate.

Aber Sawyer schüttelte seinen Kopf.

"Nein, wir sind damit fertig, zurück zu gehen, Kate."

In diesen Moment hätte sie am liebsten ihm am liebsten erwürgt.

Auch wenn Sawyer ihr Freund war, so war er manchmal so verdammt stur, dass ihm nichts von seiner Meinung abbringen konnte.

Obwohl Kate noch immer versuchte, Jack mit den Boot ein zu holen, gab sie es schließlich doch auf und steuerte bald wieder auf den alten Kurs.

Was für eine Ironie, dachte Kate. Kaum hatte sie Claire wieder gefunden, musste sie nun Jack verlassen.

Aber er war alt genug, um zu wissen, was er tat und mit Glück würde er es noch mal zu ihnen schaffen.

Mit dieser Hoffnung fuhr Kate zur Insel weiter.

Mit überraschten Augen hatte Claire wie die anderen beobachtet, wie Jack das Boot verließ und den Weg zurück schwamm, den sie gefahren waren.

Sie fragte nicht nach Gründen, warum er es getan hatte.

Sie wusste nur, dass er sie verlassen hatte und ihr damit die Chance genommen hatte, ein Teil seiner Familie zu werden.

Was wenn auch die anderen sie verließen, fragte sie sich.

Sie wusste nicht was sie machen würde, wenn es ihr wieder passieren würde.

Besonders Kate, die so etwas wie ihre Freundin für sie war.

Sie versuchte nicht daran zu denken und konzentrierte sich wieder auf die Fahrt, die bald zu einen Ende kam, als sie die andere Insel erreichten.

Erneut half ihr Kate aus den Boot und zusammen gingen sie mit den anderen zum Strand, während sie Sawyer zu warnen begann.

"Jeder bleibt nah beieinander. Das Lager ist drüben. Wir haben nicht viel Zeit, bis Locke raus findet, dass wir es mit seinen Schiff weg geschafft haben."

Claire begann in Kates Nähe zu bleiben, während sie Sawyer und den anderen folgten.

Sie hatten kurz darauf ihr Ziel erreicht, als sie den Zaun vor sich sahen, bis plötzlich mehre Gestalten aus den Büschen kamen. Eine von ihnen war die Assistentin von Widmore, die zuvor schon bei ihnen im Lager erschienen war.

"Hände hoch." schrie einer der Männer und richtete sein Gewehr auf sie.

Wie die anderen aus ihrer Gruppe hob auch Claire ihre Hände, während weitere Männer aus den Büschen kamen und weitre Gewehre auf sie richteten.

Die Einzige, die nicht aufgeben wollte, war Kate.

Sie nahm ihr Gewehr und richtete es auf die Männer.

Bevor die Situation aber eskalieren konnte, nahm Frank als Erster seine Waffe und ließ sie auf den Boden fallen. Claire warf ebenfalls ihre Waffe weg. Erst dann tat es Kate ihnen auch nach und das auch nur zögernd.

"Es ist alles in Ordnung." sagte die Frau und zeigte mit den Finger auf Sawyer. "Ich kenne ihm. Wer ist sonst noch bei euch?"

"Niemand." erwiderte Sawyer. "Falls du dich fragst, wo Locke ist, er ist noch immer auf der Hauptinsel."

Daraufhin nahm die Frau ihr Funkgerät aus ihrer Tasche.

"Schaltet den Zaun ab." sprach sie rein. "Ford tauchte gerade mit fünf seiner Freunde auf einen Boot auf."

Während sie auf eine Antwort wartete, trat Jin aus den Dschungel.

Mit faszinierenden Augen beobachte Claire, wie der Koreaner auf seine Frau zu lief, und sie sich leidenschaftlich begrüßten.

Für einen Moment musste Claire an Charlie denken.

Sie wünschte sich, er wäre jetzt bei ihr.

Aber er war für sie und die anderen gestorben.

Trauer überkam die Blondine und sie achtete erst wieder auf das Geschehen, als sie das Klicken der Gewehre der anderen hörte.

"Was tust du da verdammt?" fragte Sawyer, als die anderen die Waffen wieder auf sie richteten.

"Nach was sieht es denn aus?" meinte die Assistentin von Widmore. " Hände hoch. Auf eure Knie, ihr alle."

Während die anderer aus ihrer Gruppe gehorchten, zögerte Claire noch.

Sie wollte nicht einfach glauben, dass man sie erschoss.

Sie hatte erst ihre einstigen Freunde wieder gefunden und jetzt sollte sie wieder mit ihnen sterben?

Sie blickte verwirrt zu Kate, als sie auf ihre Knie sank.

"Es wird alles wieder gut." sagte die Brünette und griff nach ihrer Hand. "Wir werden es schaffen."

Claire antwortete nicht.

Sie schloss einfach nur die Augen und bereitete sich auf das vor, von den sie annahm, das bald folgen würde.

Bemerkung: Dieser Kapitel ist ein wenig länger als die anderen. Das hatte einfach den Grund, da in den jeweiligen Folgen der Serie zu wenig Kate oder Claire Szenen gab, um einen ganzen Kapitel damit zu füllen.

Über diesen Teil gibt es nicht viel zu sagen: Nachdem sich Kate und Claire im letzten Kapitel wieder versöhnt hatten, entfremdete sich die Blondine hier wieder mehr von Locke, um sich enger an Kate und an die anderen zu binden.

Ich fügte außerdem diesen Kapitel eine Szene dazu, die nicht in der eigentlichen Folge vor gekommen ist. Eine Szene, in der ich zeigen wollte, dass Claire nicht mehr so "verrückt" ist und Kate immer mehr vertraut.

Was auch immer diese Krankheit ist, unter die Claire leidet; sie wird immer weniger Wirkungen auf sie haben. Besonders später wenn sie die Insel verlassen hat.

Und das wäre erstmal alles, was ich über diese Kapitel zu sagen habe.

Ich hoffe, es gibt einige Leser, die ein wenig Gefallen an die Geschichte gefunden habe und würde mich freuen, einige Rezensionen zu erhalten.