Hallo meine Lieben,
vielen lieben Dank fürs Lesen meiner KNB FanFic!
Sie ist leider noch nicht ganz fertig gestellt, aber ich wollte schon mal mit euch allen teilen, was ich bis jetzt so zusammengeschrieben habe. Ich hoffe, euch gefällt meine Geschichte und ihr habt ganz viel Spaß beim Lesen.
Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass es etwas länger dauern wird, bis wieder neue Kapitel rauskommen, weil ich noch an einigen anderen Stories arbeite, also sorry dafür schonmal im Voraus!
Kleine Info vorab: Meine Geschichte spielt nach der letzten Staffel, wenn der Winter Cup vorbei ist, aber noch vor dem letzten Film, also sozusagen dazwischen und mein weiblicher OC zieht in dieser Zeit um nach Japan und lernt die Wundergeneration kennen. Mal gucken, was dabei so rauskommt…
So und jetzt geht's los mit Kapitel 1!
LG
Jacky :D
Kapitel 1
Das neue Penthouse Apartment in Japan ist ziemlich groß, luxuriös und die Aussicht von hier oben ist einfach nur fantastisch, trotzdem ist sich Tally nicht so ganz sicher, ob sie sich jemals damit anfreunden wird. Auf dem Basketballplatz, den man von hier aus gut einsehen kann ist schon den dritten Tag in Folge überhaupt nichts los und wieder einmal wird dem weißhaarigen jungen Mädchen schmerzlich bewusst wie sehr sich Japan von Amerika unterscheidet. Mit einem wehmütigen Blick in den strahlend blauen Himmel seufzt sie schwer und wendet dann der gläsernen Fensterfront entschlossen den Rücken zu. Morgen ist ihr erster Schultag an einer neuen japanischen Oberschule, obwohl es mitten im Schuljahr ist und Tally hat sich immer noch nicht vollständig vom Jetlag erholt.
Schon am Freitag war die Weißhaarige in ihrer neuen Heimat gelandet und hatte damit begonnen ihr Zimmer einzurichten, ein paar Sachen wegzuräumen und auch die Ankunft von ihren Eltern vorzubereiten. Die Möbel standen glücklicherweise alle schon, da dies nicht ihr erster Besuch in Japan war seitdem ihre Familie beschlossen hatte umzuziehen und für längere Zeit hier zu leben. Tally hatte bloß noch einige alltägliche Dinge wie Nahrungsmittel, ein paar Ergänzungen für die Küche und Dinge wie Putzmittel oder Badezimmerartikel besorgt und sich außerdem versucht auf ihren kommenden japanischen Schulalltag einzustellen. Deshalb war sie ihren Eltern auch vorausgereist, weil die Schule für sie ein festes Einstiegsdatum festgelegt hatte, während ihr Vater noch geschäftlich in Amerika zu tun hatte bevor er endgültig alle Zelte dort abbrechen konnte.
Mit gerümpfter Nase legt Tally für den nächsten Tag ihre Schuluniform zurecht und packt alle nötigen Schulbücher in ihren Rucksack. Dass sie nicht mehr tragen kann was sie möchte geht ihr gehörig auf die Nerven, denn sie zählt sich nicht zu diesen Mädchen, die japanische Schuluniformen cool oder süß finden, sondern einfach nur altmodisch und peinlich. So konservativ im Faltenröckchen, Blüschen und Blazer durch die Gegend zu rennen erscheint ihr furchtbar fehl am Platz in ihrem jungen Alter. Zumindest konnte sie sich erfolgreich gegen diese unmöglichen Kniestrümpfe wehren, die ihre Mutter ihr unbedingt aufschwatzen wollte. Damit würde sie sich ganz sicher nicht in der Öffentlichkeit zeigen!
Tallys Mutter Nadeshiko Bennett ist gebürtige Japanerin und war in ihrer Jugend mal ein japanisches Topmodel, bis sie ihren Ehemann kennenlernte und mit ihm nach Nordamerika auswanderte. Dort hatte sie ihre Karriere zwar weiter verfolgt, musste sie aber auch mit ihrer Ehe und der Betreuung und Erziehung ihrer Tochter in Einklang bringen, deshalb wurde sie nicht mehr ganz so erfolgreich, wie sie es vorher einmal gewesen war. Dennoch ist ihre Mutter auch heute noch eine wunderschöne, ruhige und warmherzige Frau mit langen, seidig glatten, schwarzen Haaren und strahlend blauen Augen, einer weißen Marmorhaut und trotz ihrer durchlebten Schwangerschaft auch mit einer schlanken und sportlichen Figur. Das weißhaarige junge Mädchen kann sehr gut nachvollziehen, warum ihr Vater sich in sie verliebt hat. Nur ihren Sinn für Mode und ihren sehr asiatisch angehauchten Stil teilt ihre Tochter überhaupt nicht mit ihr, sehr zu Nadeshikos Leidwesen.
Als es draußen schon langsam dämmert, beschließt die Weißhaarige noch schnell in einem nahegelegenen Konbini einen geheimen Süßigkeiten Vorrat einzukaufen. Da sie selbst auch schon in Amerika mit dem Modeln neben der Schule angefangen hat, sind ihre Eltern recht streng mit ihr was ihre Ernährung angeht, deshalb muss sie ihre Snacks immer irgendwo in ihrem Zimmer verstecken oder in ihrem Schließfach in der Schule bunkern. Natürlich war es Tallys eigene Entscheidung als Nebenjob ausgerechnet als Fotomodel zu arbeiten um ihr eigenes Taschengeld zu verdienen, aber diese eine Einschränkung ihres Ernährungsplans bricht sie trotzdem schon seit dem ersten Tag. Glücklicherweise ist es noch nie jemandem aufgefallen und ihr Körper scheint eine gute Verbrennung zu haben oder ihr Sportprogramm ist ausreichend um ihre Figur gut halten zu können.
Summend schlendert Tally durch ihre neue Nachbarschaft und betrachtet zum wiederholten Mal ihre Umgebung, um sich das Wichtigste gut einzuprägen. Schließlich will sie sich in Zukunft ja nicht ständig verlaufen wenn sie mal unterwegs ist. Als sie das kleine Geschäft durch die automatische Schiebetür betritt, wird sie freundlich von einem jungen Angestellten begrüßt und schenkt ihm ein unsicheres Lächeln. Manchmal sind ihr die verschiedenen Formen der Höflichkeit in diesem Land noch etwas suspekt. Schnell verschwindet die Weißhaarige im Gang mit ihrem geliebten Junkfood und fängt damit an, ihren Plastikkorb vollzustopfen. Süße und salzige Snacks in knallbunten, raschelnden Verpackungen landen in Hülle und Fülle in ihrem Einkaufskorb.
Die Liebe zu pappigen Süßigkeiten und Fast Food aller Art hat Tally wohl von ihrem durch und durch amerikanischen Vater geerbt, überlegt sie, während sie sich ganz lang streckt, um an das oberste Regal heranzukommen. Michael Bennett, genannt Mike war früher ein echter Profispieler in der nordamerikanischen NBA gewesen, bis er aufgrund mehrerer Verletzungen das Basketballspielen endgültig aufgeben musste. Nach jeder Verletzung, nach jeder OP und nach jedem Krankenhausaufenthalt hatte er sich lange Zeit wieder auf die Beine gekämpft und alles dafür gegeben weitermachen zu können, aber irgendwann hatte sein Körper ihm schließlich den Dienst versagt und Nadeshiko hatte ihren sturen Ehemann gebeten auf die Signale zu hören, die sein geschundenes System ihm deutlich aufzeigte. Mike war schon lange über seine Grenzen hinausgegangen.
Mittlerweile ist der zwei Meter große Muskelprotz mit seinen fluffigen weißen Haaren und den flammend roten Augen ein angesehener und höchst erfolgreicher Geschäftsmann, aber Tally findet es immer noch ziemlich lächerlich, wenn er in Anzug und Krawatte durch die Gegend stolziert. Dieses Bild passt so überhaupt nicht zur lockeren und lustigen Art ihres Vaters, der einen ganzen Grill voller Steaks alleine verputzen kann. Nichtsdestotrotz scheint Mike eine Autoritätsperson mit vielen wichtigen Kontakten, Geschäftspartnern und Klienten zu sein, denn seine Beziehungen haben auch dazu ausgereicht, seinen dauerhaften Standort auf Wunsch seiner Ehefrau nach Japan zu verlegen. Tallys Mutter hatte nach so vielen Jahren Sehnsucht nach ihrer Heimat gehabt und ihr Vater hatte ihr den Wunsch wieder in Japan zu leben sofort ohne Zögern erfüllt. Außerdem sind ihre Eltern wohl der Meinung, dass Tally die Wurzeln ihres zweiten Heimatlandes kennenlernen müsste.
Mit ausgestrecktem Arm und auf den Zehenspitzen stehend angelt die junge Weißhaarige nach einem ihrer Lieblingssnacks, als plötzlich eine riesige Hand von hinter ihrem Rücken mühelos nach der Packung greift. Erschrocken fährt sie herum und blickt zu einem baumhohen Kerl auf dessen Gesicht von schulterlangen helllila Haaren eingerahmt wird. Ein paar lange, unordentliche Strähnen bedecken außerdem seine Stirn und fallen ihm in die gleichfarbigen Augen. Er sieht ein bisschen gelangweilt aus und dennoch weiten sich Tallys verschiedenfarbige Augen als sie die pure Gewalt seiner Ausstrahlung trifft wie ein Hammerschlag. Völlig fasziniert von seiner Aura, die an eine Naturkatastrophe epischen Ausmaßes erinnert hält sie den Atem an und muss unweigerlich an ein schweres Erdbeben denken, das dieser Junge vor ihr mit seiner Präsenz symbolisiert.
Stumm hält der fremde mysteriöse Typ ihr die Packung hin und es dauert einen Augenblick, bis sie begreift, dass er ihr gerade geholfen hat. Nachdem sich Tally wieder daran erinnert hat, wie man ein und ausatmet, schenkt sie dem Jungen ein brillantes Lächeln und nimmt das Päckchen von ihm entgegen. „Vielen Dank!"
„Hätte nicht gedacht, dass es noch jemanden gibt, der Snacks so mag wie ich.", antwortet er gedehnt und leicht schleppend mit einem Blick auf ihren Einkaufskorb. Die Weißhaarige wird leicht rot um die Nase und reibt sich verlegen den Hinterkopf, aber als sie den schon weit überfüllten Korb des Jungen sieht, verschwindet ihre Verlegenheit schlagartig. Wow, was muss der Kerl für einen Stoffwechsel haben! Klar, er ist riesig, aber auch sichtlich muskulös und kein bisschen pummelig. Sofort wird sie neidisch und hofft, dass er wenigstens Sport treiben muss wie ein Irrer, auch wenn er nicht den motiviertesten Eindruck macht.
„Ich probiere mich noch durch.", gibt sie etwas verspätet zurück. „Eigentlich bin ich am Freitag erst hier in Japan angekommen und weiß noch nicht so wirklich was alles gut schmeckt. Manche Sachen erkenne ich überhaupt nicht."
„Hmmm…", macht der Lilahaarige und zieht den Laut interessiert in die Länge. „Und woher bist du gekommen?"
„Amerika. Da gibt es teilweise ganz andere Sachen zu kaufen."
Zu Tallys großer Überraschung beginnt der fremde Junge mit den helllila Haaren, der sich als Atsushi Murasakibara vorstellt mit ihr eine recht angeregte Unterhaltung über Süßigkeiten, während sie mit ihm durch den Laden spaziert und er ihr sogar seine Empfehlungen mitteilt. Und obwohl er vorher eher einen verschlafenen und lethargischen Eindruck auf sie gemacht hatte, scheint er beim Thema Essen förmlich aufzublühen.
Nachdem die beiden dann endlich zusammen durch die Kasse gegangen sind, wartet draußen vor dem Konbini gleich die nächste Überraschung auf die Weißhaarige, denn einer von Atsushis Freunden aus seiner Basketballmannschaft wartet vor dem Laden auf den großgewachsenen Schlacks. Natürlich spielt der Riese Basketball, was auch sonst? Trotzdem hat es Tally irgendwie gefreut hier in Japan jemanden im gleichen Alter kennenzulernen, der Basketball spielt, auch wenn es sehr klischeehaft ist, dass es ein zwei Meter großer Typ ist.
Als sie dann allerdings einen ersten Blick auf den Teamkameraden des Lilahaarigen erhascht, bleibt ihr vor Schock beinahe der Mund offen stehen. Selbstverständlich ist er sehr viel größer und kräftiger als sie ihn in Erinnerung hatte und sein gesamtes linkes Auge wird von seinem seitlichen Pony verdeckt, aber die junge Weißhaarige erkennt ihn trotzdem auf Anhieb. Diese glatten, schwarzen Haare und die glänzenden, dunkelgrauen Augen würde sie überall wiedererkennen.
„Oh mein Gott! Kann das wirklich wahr sein?", quietscht Tally aufgeregt und rennt auf den anderen Teenager zu, der sie einen Moment lang nur verblüfft anstarrt. „Tatsu!" Ohne großartig darüber nachzudenken fällt sie dem armen, verwirrten Jungen einfach um den Hals. Für eine Sekunde versteift er sich ein wenig, bevor er sie wiedererkennt und die Umarmung freudig erwidert.
„Tally, wie schön dich wiederzusehen.", sagt Tatsuya Himuro und schenkt ihr ein süßes Lächeln. „Sieh dich nur an, wie wunderschön du geworden bist. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich dich ausgerechnet hier in Japan noch einmal treffe. Ein wirklich glücklicher Zufall."
„Hä, ihr kennt euch?", fragt Atsushi neugierig. „Ach, richtig, da fällt mir ein, du hast ja auch in Amerika gelebt.", wendet er sich wieder an seinen Freund und Tatsuya nickt bestätigend. „Wir waren eine ganze Zeit lang zusammen auf der Grundschule, aber leider ist danach der Kontakt komplett abgebrochen. Wir haben uns jahrelang nicht gesehen."
Der Lilahaarige öffnet eine seiner vielen Süßigkeiten Packungen und fängt damit an, sich die Backen vollzustopfen. „Dann ist es ja gut, dass wir für das Trainingsspiel hergekommen sind, sonst wären wir zu weit weg gewesen, um sie zu treffen.", stellt er fest und wedelt mit seiner freien Hand in Tallys Richtung.
„Richtig, unsere Schule liegt nicht gerade um die Ecke. Ich bin froh, dass wir hergekommen sind, obwohl es eine längere Reise war.", stimmt Tatsuya zu.
„Na und ich erst! Man, ich freue mich wirklich dich zu sehen! Du siehst gut aus, Tatsu." Die Weißhaarige strahlt übers ganze Gesicht und ihr Kindheitsfreund läuft leicht rot an, als er ihr Kompliment hört. „Weißt du wie es Tai geht? Und Alex? Ihr habt doch alle noch Kontakt zueinander, oder? Was treibst du eigentlich hier in Japan?"
Leicht betreten schaut der Schwarzhaarige auf seine Füße so als würde er sich für etwas schämen, aber dann ringt er sich doch dazu durch, Tally zu erzählen, was zwischen Taiga und ihm in Amerika vorgefallen ist und warum er seinem besten Freund, der immer wie ein Bruder für ihn war schließlich sogar nach Japan nachgereist ist. Da sich die beiden glücklicherweise wieder miteinander vertragen haben, bekommt Tatsuya von Tally bloß einen freundschaftlichen Klaps auf den Hinterkopf.
„Kaum lässt man euch zwei Chaoten aus den Augen, schon fangt ihr an zu streiten, typisch!", schimpft sie. „Aber ich bin froh, dass ihr beide eingesehen habt, dass man sowohl Brüder als auch Rivalen sein kann. Ihr müsst wegen dem Basketball eure Freundschaft nicht aufgeben. Im Gegenteil, es ist doch schön etwas gemeinsam zu haben, sich gegenseitig anzuspornen und zusammen stärker zu werden, selbst wenn man in gegnerischen Teams spielt. Aber dass Taiga auch noch hier in Japan wohnt überrascht mich jetzt wirklich! So viele Zufälle auf einmal kann es doch eigentlich gar nicht geben. Dann sind wir ja alle wieder vereint, wie schön! Und selbst Alex war hier. Schade, dass sie schon nach Amerika zurückgeflogen ist, sie hätte ich auch gerne wiedergesehen."
„Ich werde sie anrufen. Lass uns auf jeden Fall Nummern austauschen.", bietet Tatsuya an und Tally nickt eifrig und zückt schnell ihr Handy, um mit den beiden Jungs die Nummern zu tauschen. „Wenn du Taiga sehen möchtest, solltest du an die Seirin Oberschule gehen. Vielleicht hast du ja Glück und lernst auch sein Team kennen. Sie sind eine wirklich starke Mannschaft und ein würdiger Gegner, ich habe großen Respekt vor ihnen."
„Vor allen bis auf Kiyoshi.", fügt Atsushi hinzu und verzieht angeekelt das Gesicht. „Ihn kann ich nicht ausstehen!" Und nach diesem trockenen Kommentar fangen die drei alle an zu lachen, bis ihnen die Tränen in den Augenwinkeln stehen.
Für eine kurze Weile stehen die drei Teenager noch vor dem kleinen Supermarkt, bis sich Tally schließlich schweren Herzens von den beiden Jungs verabschiedet. Sie wünschen ihr alles Gute für ihren ersten Schultag am nächsten Morgen und winken dem weißhaarigen Mädchen hinterher, bis sie außer Sichtweite ist.
