Kapitel 22: Kurapika
Zu unserer riesen großen Überraschung, klingelte nur einen einzigen Tag, nachdem wir die Nachricht an Kurapika abgeschickt hatten, Gons Handy und der blonde Kurta meldete sich am anderen Ende. Mein Bruder schaltete auf laut und Leorio, Killua und ich standen total perplex um ihn herum, in etwa genauso lange, wie es dauerte, dass der angehende Arzt seine Sprache wieder fand. Lauthals polterte er los, bevor wir ihn stoppen konnten und machte seinem Ärger und seiner Sorge erstmal ordentlich Luft, indem er den armen Kurapika erstmal zusammenfaltete, weil der sich so lange Zeit nicht gemeldet hatte. Nach dieser feurigen Ansprache musste der Schwarzhaarige tief durchatmen, was der junge Kurta auch prompt nutzte.
„Bei euch ist also alles beim Alten, wie ich höre", stellte er gelassen fest. Seine Stimme klang hell, ruhig und besonnen. „Ich habe leider nicht sehr viel Zeit, aber ich habe mir schon gedacht, dass Leorio wahrscheinlich ausrastet, wenn ich überhaupt nicht auf eure Nachricht reagiere"
Ich schnaubte. „Als ob Leorio der einzige geblieben wäre. Wahrscheinlich wären die drei Idioten tatsächlich bei dir aufgetaucht, wenn du dich nicht zurückgemeldet hättest. Ist vermutlich sogar besser für deine Tarnung, dass du es getan hast, sonst wärst du hinterher noch aufgeflogen", antwortete ich sarkastisch, ohne groß darüber nachzudenken, dass ich nicht mal eine anständige Begrüßung von mir gegeben hatte. Natürlich guckten mich meine drei Begleiter böse an, aber die beste Reaktion kam von dem Blonden am anderen Ende der Leitung, denn der fing an amüsiert zu kichern.
„Du musst dann wohl Gwendolyn sein? Freut mich, dich kennenzulernen und es tut mir wirklich leid, dass wir uns nicht persönlich begegnen können. Im Moment ist es für mich kein besonders geeigneter Zeitpunkt neue Freundschaften zu knüpfen"
Ich schluckte. So höflich und förmlich, da kam ich mir komisch vor. „Schon gut, wir wollten dich ja nur mal auf den neuesten Stand bringen und wenn möglich hören, wies dir so geht. Die anderen haben sich wirklich Sorgen um dich gemacht. Oh und du kannst ruhig Gwen zu mir sagen"
„Jetzt sag doch mal Kurapika, ist auch alles okay bei dir? Brauchst du Hilfe? Wir könnten dir bestimmt helfen", platzte Gon dazwischen und umklammerte sein Handy etwas fester.
„Das weiß ich. Und das ist auch wirklich nett von euch, aber mir geht es gut. Den Umständen entsprechend. Ich tue, was nötig ist, um meine Tarnung nicht zu gefährden und ich bin immer noch auf der Suche nach den Augen meiner Kameraden, daran hat sich nicht viel geändert" Der Ton des Kurta hatte sich merklich geändert. Er wirkte jetzt ernster und abgeklärt, beinahe kühl und distanziert. Das war eine klare Botschaft, zumindest für mich. Kommt mir bloß nicht in die Quere! Aber die Jungs um mich herum schien das überhaupt nicht zu beeindrucken.
Kurapika erklärte uns, wie weit seine Nachforschungen mittlerweile gegangen waren. Sie reichten nicht nur bis in die höchst kriminellen Kreise unseres Landes hinein, sondern schienen sich bis auf den dunklen Kontinent auszuweiten, den Ging schon einmal erwähnt hatte. Im Moment war der Blonde also damit beschäftigt die Augen einzusammeln, die er hierzulande kriegen konnte, mehr über diesen ominösen anderen Kontinent in Erfahrung zu bringen und damit er nicht aufflog, brav seinen Job als Bodyguard für die junge Neon zu erledigen. Eine arrogante verwöhnte Tochter eines ehemals stinkreichen Bosses, der aber nun Ansehen, Vermögen und auch seine Gesundheit eingebüßt hatte, seit seine Tochter ihre Nen-Fähigkeit der Zukunftsvorhersage nicht mehr einsetzen konnte. Wenigstens war er bei diesem Job nicht allein, sondern hatte Kollegen, mit denen er sich ganz gut verstand. Ich atmete auf. Kurapika schien viel weniger die Einsame-Wolf-Nummer abzuziehen, als ich gedacht hatte und darüber schienen wir alle gleichermaßen erleichtert zu sein.
„Wenn du aber in Schwierigkeiten steckst, sagst du uns Bescheid, ja? Dann kommen wir, egal wo du bist", insistierte Gon weiter, was dem Blonden ein weiteres Lachen entlockte. „Ja, Gon, wenn ich wirklich Hilfe brauche, dann seid ihr die ersten, die es erfahren. Und vielen Dank für die Nachricht, ich habe mich ehrlich gefreut, auch wenn es sich vielleicht nicht so anhört"
„Bevor du auf diesen komischen Kontinent abhaust, sag gefälligst `Tschüss´, klar? Sonst komm ich rüber und dann gibt's Ärger", motzte Leorio immer noch beleidigt. Ich verdrehte die Augen, während Kurapika gleichzeitig tief seufzte.
„Leorio… so weit ist es doch noch gar nicht. Und könntest du aufhören, mich wie ein Kind zu behandeln? Ich habe mich bereits entschuldigt und euch erklärt, warum ich mich im Moment nun einmal nicht regelmäßig bei euch melden kann, also würdest du mir bitte den Gefallen tun und nicht die beleidigte Leberwurst spielen? Das ist äußerst ermüdend. Ich bin durchaus in der Lage, auf mich selbst aufzupassen und selbstverständlich werde ich mich von euch verabschieden, sollte ich dieses Land für längere Zeit verlassen. Schließlich sind wir Freunde oder etwa nicht?" Ich konnte diesen zynischen Jungen irgendwie gut leiden und diesmal war ich es, die anfing zu lachen. So ruhig, bestimmt und dazu noch höflich jemanden in die Schranken zu weisen war wirklich eine Gabe, die ich nie besitzen würde. Und trotzdem hörte man, wie genervt er eigentlich war, obwohl es ihn auch freute, dass seine Freunde an ihn dachten. Ich stellte mir vor, wie er sich kopfschüttelnd an die Stirn griff, während er mit uns telefonierte und musste noch heftiger lachen. Leorio verschränkte nur die Arme und starrte mich wütend an.
„Gon, du hast echt interessante Freunde, das muss man dir lassen", kicherte ich atemlos. „Achja, Kurapika, vielleicht sollte ich dir noch Grüße von Alluka sagen. Schon mal vorsorglich, weil sie unsere Gruppe leider verlassen hat. Sie wird sich bestimmt ärgern, dass sie nicht mit dir sprechen konnte, wenn sie davon erfährt"
„Killuas jüngere Schwester, richtig? Ihr könnt ihr auch gerne schöne Grüße von mir ausrichten und viel Glück für ihr Training. Vielleicht habe ich ja vor meiner Abreise noch die Gelegenheit, sie persönlich zu sprechen. Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis ich hier alles erledigt habe und vor allem, bis ich eine Möglichkeit gefunden habe, wie man übersetzen kann. Das scheint gar nicht so einfach zu sein, wie es sich anhört"
„Ging hat gesagt, er will auch zum dunklen Kontinent. Vielleicht haben wir Glück und kriegen raus, wie er's anstellt, dann lassen wir's dich wissen", antwortete mein Bruder euphorisch. Es war kaum zu übersehen, dass er nicht nur wissen wollte, wie man da hinkam, um es weiterzusagen, sondern dass er vermutlich irgendwann auch selbst auf diese Reise gehen würde.
„Danke, Gon" Im Hintergrund konnte man plötzlich Stimmen wahrnehmen und Kurapika sprach leiser. „Mein Zeitfenster schließt sich. Ich muss leider auflegen. Es war schön dich kennenzulernen, Gwen. Passt gut auf euch auf, Freunde und macht euch nicht zu viele Sorgen, ich komme zurecht"
Wir verabschiedeten den Blonden hastig, dann war die Leitung tot. Kurapika hatte aufgelegt und wir standen ratlos immer noch im Kreis herum und starrten Gons Handy an. Während wir also alle recht dumm aus der Wäsche schauten und versuchten Kurapikas Anruf irgendwie zu verdauen, wurde mir mal wieder bewusst, dass wir kein Ziel mehr hatten und seufzte. Was sollte ich bloß mit meinem Leben und der neu gewonnenen Freiheit anfangen? Wahrscheinlich würde es wieder darauf hinauslaufen, dass ich mich einfach an Gons und Killuas Pläne dranhing, aber auf Dauer war das ja schließlich auch keine Lebenseinstellung. Ständig bloß seinem älteren Bruder und seinem Freund nachzulaufen würde mich wohl nicht sonderlich weit bringen.
So in meine trüben Gedanken versunken bekam ich erst gar nicht mit, dass Gons Handy erneut angefangen hatte zu klingeln und alle vor Schreck einen riesen Satz gemacht hatten. „Das wird doch nicht wider Kurapika sein, oder?", fragte Killua skeptisch, aber Gon zuckte bloß mit den Schultern und ging ran, ohne vorher auf seinem Display nachzuschauen. Beinahe augenblicklich hellte sich die Miene des Schwarzhaarigen auf und er grinste von Ohr zu Ohr. „Zushi!", rief er begeistert. „Wow, lange nichts mehr von dir gehört. Wie geht's dir?"
Killua und ich tauschten einen Blick und auch der Weißhaarige schien sich zu freuen. „Heute ist wohl Tag der Wiedervereinigung", kommentierte er fröhlich und hängte sich dann an Gons Schulter, um auch eine Begrüßung in dessen Telefon rufen zu können.
„Killua, Zushi hat uns zum Battle Olympia eingeladen", erklärte mein Bruder euphorisch und breitete seine Hände weit aus. „Stell dir mal vor, er ist jetzt Floormaster und nimmt an dem Wettkampf teil. Wing-san und Bisky werden auch dort sein" Der Attentäter pfiff durch die Zähne. „Na dann sollten wir ihn auf jeden Fall anfeuern gehen"
„Ich bin auch dabei", meldete sich Leorio zu Wort und präsentierte uns sein Handy als ob uns das etwas sagen müsste. Als wir allerdings nur verwirrte Blicke tauschten, rollte der angehende Arzt mit den Augen. „Ich hab ne SMS von Wing bekommen", stellte er klar und fuchtelte mit einer Hand hektisch in der Luft herum. „Als Zushis medizinischer Betreuer während seinem Nen-Training bin ich natürlich auch bei offiziellen Wettkämpfen dabei"
Er sagte das, als wäre es völlig selbstverständlich, allerdings klappten Gon und Killua die Kinnladen herunter. „DU bist Zushis medizinischer Betreuer?!", fragte sie beide beinahe unisono, ihre Augen ungläubig aufgerissen.
Mit einem breiten Grinsen warf sich der große Schwarzhaarige stolz in die Brust und sah aus, als würde er eine triumphierende Siegerpose nachahmen, was mich dazu brachte lauthals loszulachen. Killua und Gon stimmten mit ein und bald auch Leorio selbst, der erst versuchte uns böse anzugucken, es aber nicht schaffte.
„Das wird echt super!", strahlte Gon euphorisch. „Dann kann ich auch gleich allen Gwen vorstellen. Ich hab Zushi schon gebeten eine Sitzplatzkarte mehr für einen Überraschungsgast zu besorgen" Ich konnte nichts dagegen tun, ich lief wie auf Kommando feuerrot an und verpasste meinem Bruder einen Klaps auf den Hinterkopf. „Trottel!"
Der Dunkelhaarige rieb sich zwar die geschundene Stelle, kicherte aber trotzdem dümmlich vor sich hin und ließ sich seine kindliche Vorfreude überhaupt nicht verderben. Ich seufzte, aber Killua schob sich ganz dicht neben mich und drückte meine Hand. Er sah mich nicht an, sondern fixierte seinen Blick auf seinen besten Freund und Leorio, aber er sagte mir auf seine eigene Art und Weise, dass alles gut werden würde.
Leorio, der gerade versucht hatte, Gon irgendwas händefuchtelnd zu erklären, stockte allerdings gewaltig, als er uns einen Seitenblick zuwarf. Er brach mitten im Satz ab, seine hektischen Gesten erstarben und er glotzte zu uns herüber, als hätte er gerade eine neue, seltene Spezies entdeckt. Dann breitete sich ein wissendes, kleines Grinsen auf seinem Gesicht aus und ich wurde sogar noch etwas röter, rückte aber nicht von dem Weißhaarigen ab.
„Na sieh mal einer an", stichelte der angehende Arzt locker. „Dann weiß ich ja jetzt auch, warum sich der Zwerg am Anfang so aufgeplustert hat. Da war wohl wirklich jemand eifersüchtig, was?" Schadenfroh gackerte der Schwarzhaarige vor sich hin und zwinkerte mir zu, aber Gon schüttelte einfach bloß den Kopf und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Oh man, merkst du das jetzt erst?", fragte er Leorio genauso leger und selbstverständlich zurück, bevor Killua Anstalten machen konnte, ihm den Kopf abzureißen. „Na los, jetzt lasst uns endlich ein paar Zugtickets besorgen!"
Den Rest des Tages verbrachten wir dann tatsächlich damit, unsere Abreise zur Heavens Arena vorzubereiten, aber mir war immer noch mulmig zumute. Gon müsste mich ja nicht gleich jedem vorstellen, den er so kennt. Außerdem bereitete er Zushi und Wing-san damit sicher Umstände, weil sie extra noch eine Zuschauerkarte für mich auftreiben mussten.
In der Nacht saß ich wach, während Killua und Gon friedlich auf dem Sofa schliefen. Schon zweimal hatte ich Leorio einen Kaffee an seinen Schreibtisch gebracht, denn der hing wieder über seinen Büchern, weil er für die Zeit, die er in der Heavens Arena mit uns verbringen würde, vorlernen wollte. Schließlich, so argumentierte er, würde er für eine ganze Weile nicht mehr dazu kommen.
Ich dagegen überlegte mir, ob es mir nicht auch einmal gut tun würde, meinen eigenen Weg zu gehen. Alluka hatte es geschafft und Gon und Killua hatten ebenfalls Erfahrung damit auf sich selbst gestellt zu sein und auch allein zu reisen.
Ich selbst war immer bloß herumkommandiert worden, hatte in einer Zelle in Gefangenschaft gesessen und hatte dann von Angst und Selbsthass zerfressen die restliche Zeit im Schutz der Kirche und der Schwestern verbracht. Für mich fühlte es sich so an, als wäre ich ständig auf andere Leute angewiesen und irgendwie störte mich das. Schließlich wusste ich, dass ich die nötigen Fähigkeiten dazu hatte, auch alleine klarzukommen.
Trotzdem befiel mich immer noch die Angst und ich hatte große Selbstzweifel. Ich hatte nicht einmal ein eigenes Ziel vor Augen. Blind folgte ich Gon und Killua, weil ich eigentlich überhaupt nicht allein sein wollte. Es war genau, wie Alluka sagte. Ich legte mich selbst in Ketten und stand mir ständig selbst im Weg. Und genau deshalb hatte ich auch keine Zukunftspläne, die ich verfolgen konnte und nichts wofür es sich zu kämpfen lohnte. Außer vielleicht die Menschen, die mir am Herzen lagen.
Zum ersten Mal konnte ich sehr gut nachvollziehen, warum sich manche Leute vor der Freiheit fürchteten und lieber jemandem folgten, der ihnen sagte, was sie zu tun hatten. Auf diese Art hatte man wenigstens seine Daseinsberechtigung.
Seufzend sah ich aus dem Fenster in die Dunkelheit. Meine Entscheidung würde diesen beiden Holzköpfen ganz sicher nicht gefallen. So viel stand schon mal fest.
Plötzlich tauchte eine Tasse mit dampfendem Inhalt direkt vor meinem Gesicht auf und ich fiel vor Schock beinahe von der Fensterbank auf die ich mich verzogen hatte. „Du siehst aus als hättest du die Last der ganzen Welt auf deinen Schultern", kommentierte Leorio, seine dunklen Augenbrauen besorgt zusammengezogen. Ich nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. Eigentlich mochte ich keinen Kaffee aber der Medizinstudent hatte natürlich keine heiße Schokolade im Haus und stattdessen einfach sehr viel Milch dazu gekippt. Machte es nicht besser.
„Ich glaube ein bisschen fühle ich mich auch so", flüsterte ich verspätet zurück und der lange Schlacks ließ sich zu mir auf das sowieso schon schmale und beengte Fensterbrett sinken, sodass ich noch die Beine anziehen musste. „Zumindest trage ich die Last meiner eigenen kleinen Welt" Leorio schnaubte. „Wer nicht?"
Eine Weile schwiegen wir gemeinsam und ich sah in meine Tasse. Unschlüssig, ob ich noch einen Schluck trinken und mich wieder ekeln, aber wenigstens aufwärmen sollte, sah ich der braunen Flüssigkeit beim Dampfen zu. Zumindest roch es angenehm. „Ich hab mich dazu entschieden, die Jungs zu verlassen, wenn das Turnier von Zushi vorbei ist", sagte ich in die Stille hinein. Ich hatte Überraschung oder Protest erwartet, aber der angehende Arzt nickte stumm.
Ich stieß ein kurzes Lachen aus. „Kein wütender Ausbruch diesmal?", fragte ich sarkastisch und Leorio grinste von einem Ohr zum anderen. „Nah, lass mal. Wenn ich mich wirklich jedes Mal aufrege, krieg ich Falten und sehe noch älter aus", gab er genauso gut gelaunt zurück. „Gon, Killua, Kurapika und ich haben uns nach der Hunter Prüfung auch wieder getrennt, weil jeder seine eigenen Ziele hat. Wir haben uns zwar immer mal wieder gesehen, aber selbst Gon und Killua sind irgendwann ihre eigenen Wege gegangen, als es Zeit dafür war. Trotzdem siehst du doch gerade an den beiden sehr gut, dass man eine wahre und ehrliche Freundschaft auch über große Distanz und lange Zeit aufrechterhalten kann. Keiner von uns wird jemals wieder einsam oder alleine sein und unsere Wege werden sich immer wieder kreuzen, da bin ich sicher"
„Das hat Alluka auch gesagt", gab ich zu und der Schwarzhaarige nickte. „Kluges Mädchen" Schließlich gab ich mir einen Ruck und trank den restlichen Kaffee, obwohl ich hinterher das Gesicht verzog. „Ich hoffe nur, dass ich irgendwie rausfinde, was ich mit meinem Leben anfangen will. Immer nur Gon und Killua hinterher zu rennen kann eben einfach nicht alles sein. Wenn ich mich so mitreißen und treiben lasse, bereue ich es vielleicht irgendwann"
„Hmm. Den Sinn des Lebens kann dir leider keiner verraten, der ist für jeden anders und sich selbst zu finden ist nun mal die schwierigste Aufgabe, die jeder von uns zu erfüllen hat. Aber ich bin sicher, dass du das gut hinbekommst, Gwen" der lange Schlacks nahm mir die leere Tasse ab und stand auf, wandte sich aber noch nicht von mir ab. Ich verdrehte die Augen spielerisch. „Hast du das aus einem deiner Psychologie-Schinken auswendig gelernt?"
„Hmpf!", machte Leorio beleidigt und drehte sich nun doch um. „Nein das war von mir selbst. Ich wollte dir nur Mut machen", grummelte er, während er sich in seine Küche verzog, um die Tasse in die Spüle zu stellen und ich kicherte in mich hinein.
