Kapitel 14. Alles wird gut
Zwei Monate später hatte sich in der Gilde Fairy Tail wieder der Alltag eingeschlichen. Levy und Lucy waren wieder wohlauf und komplett einsatzfähig. Natsu, Gajeel und Wendy hatten ein paar neue Fähigkeiten auf ihren Reisen zu neuen Aufträgen ausprobiert und waren über die Geschenke ihrer Eltern mehr als froh gewesen. Und auch Lucy hatte begonnen, nach den Veränderungen zu suchen, die Porlyusica-san angesprochen hatte.
Was ihr schnell klar geworden war, dass sie über ihr Second Origin hinaus mehr magische Energie als vorher besaß, aber das hatte sie sich schon gedacht, da Phönix ja einen Teil seiner eigenen Kraft auf sie übertragen hatte. Drei Stellargeister auf einmal zu rufen war also nicht mal mehr eine Anstrengung für sie, bis zu vier hatte sie sich aber trotzdem noch nicht getraut, wobei es auch noch nicht nötig gewesen war. Sie hatte mit kleinen leichten Aufträgen wieder angefangen. Worüber sie sich am meisten freute, war Urano Meteria. Sie hatte die ultimative Sternenmagie heimlich alleine am Strand ausprobiert und beinahe einen Freudentanz aufgeführt, als sie es wirklich zum aller ersten Mal ganz ohne fremde Hilfe geschafft hatte.
Den ersten Traum, in dem Phönix sie wieder besucht hatte, um die immer noch bestehende Verbindung zu testen und aufrecht zu erhalten hatte Lucy etwa einen Monat nach ihrer kompletten Genesung gehabt und war danach mit goldenen Augen wieder aufgewacht. Als Natsu ihr erzählt hatte, sie hätte plötzlich eine goldene Iris gehabt, hatte sie ihm erst nicht geglaubt, aber dann war sie vor Schreck beinahe umgefallen. Zum Glück änderte sich die Farbe im Laufe des Tages wieder zu ihrem normalen Dunkelbraun, dieses Gold war Lucy schon etwas unheimlich. Natürlich war es den anderen in der Gilde auch gleich aufgefallen und sie hatte von ihrem Traum berichtet.
Nach dem Vorfall mit der Nacht der Drachen hatte sich innerhalb von Fairy Tail eine Gruppe bestehend aus Levy, Gajeel, Lilly, Natsu, Happy, Lucy, Wendy, Charle, Erza, Gray, Jet und Droy gebildet, die verstärkt über das Verschwinden der Drachen, die Ursachen, über diese „dunkle Dimension", Dämonen, Phönix, alte Legenden und alles andere recherchierte, was zur Rettung aus der Verbannung beitragen könnte. Lucy hatte ihren Freunden fest versprochen, dass sie die Drachen auf jeden Fall retten würde, allerdings hatte sie auch versprechen müssen, nie wieder eine so gefährliche Aktion im Alleingang durchzuführen und ihr Leben aufs Spiel zu setzen.
Auch der Master war skeptisch geworden, als er gehört hatte, dass Zeref und seine Kreaturen mit in die Sache verwickelt waren und hatte alle ausdrücklich nochmal zur äußersten Vorsicht ermahnt. Aber auch er hatte versprochen, ein paar Kontakte auszunutzen, um an Infos heranzukommen.
Derweil hatte Lucy noch die Idee gehabt, befreundete Gilden um Mithilfe zu bitten und hatte positive Antworten von Sabertooth, Lamia Scale, Blue Pegasus, Mermaid Heel und ein paar anderen bekommen. Sting und Rogue waren sogar persönlich vorbeigekommen, um sich zu erkundigen und um viel Glück bei der Sache zu wünschen. Sollte es zum Kampf kommen, wären die beiden auf jeden Fall dabei.
Lucy schauderte bei dem Gedanken, dass ihr kleines Abenteuer mit Levy-chan erst der Anfang gewesen sein sollte. Aber sie blieb auch optimistisch. Mittlerweile war sie der festen Überzeugung, dass sie zusammen mit ihren Freunden alles weitere auch gut überstehen würde. Wie immer mussten sie bloß alle zusammenhalten. Und was Natsu anging… Lucy lächelte in sich hinein.
Der Dragonslayer stand an der Hafenmauer von Magnolia und schaute aufs Meer hinaus. Er war nachdenklicher geworden in letzter Zeit, fand Lucy und es tat ihr leid, dass sie ihm nicht eine bessere Nachricht hatte überbringen können. Als sie sich zu ihm gesellte, grinste er sie mit seinem typischen schiefen Grinsen an, aber etwas in seinem Blick konnte die Stellargeistmagierin immer noch nicht richtig deuten.
„Sag ma, Lucy…?", setzte ihr Partner an und schielte unauffällig zu ihrer Hand hinunter. „Als du mir das da gegeben hast, du weißt schon. Kam dir da auch was… komisch dabei vor?"
Die Blondine legte den Kopf schief und beobachtete ihren Freund aufmerksam. Es machte sie einfach wahnsinnig, dass sie seit dieser Sache nicht mehr in ihm lesen konnte. Nie wusste sie, was er dachte und so komplex konnte das bei ihm ja nun auch wieder nicht sein! Außerdem laberte er am laufenden Band merkwürdiges Zeug. Naja das tat er eigentlich auch immer, aber irgendwas war einfach nicht normal, selbst für Natsu. Deshalb seufzte Lucy nur und zog fragend ihre Stirn kraus.
Anscheinend wusste der Feuerdrache nicht so genau, wie er sich ausdrücken sollte, aber auch das war sie gewohnt. Allerdings war sie dann mehr als nur überrascht, als er sich ganz plötzlich ihre Hand schnappte und sie genau da platzierte, wo sie ihn bei der Energieübertragung berührt hatte, direkt auf seinem Brustkorb über seinem Herzen.
Lucys Haut begann zu kribbeln und es begann an ihrer rechten Hand. Erst war es ihr überhaupt nicht bewusst, aber dann konnte sie spüren, wie sie im Gesicht stark errötete. Ihr Herz machte einen kleinen Satz und sie ermahnte es, still zu sein. Ohne Erfolg. Der Blick ihres Partners hing an ihrem und sah auffordernd aus.
„Weißt du, was ich meine?", fragte er dann ganz unverblümt und die Stellargeistmagierin musste schlucken. In Zukunft würde es schwer werden, Natsu weiterhin in ihrem Zimmer übernachten zu lassen. Oder ihn auf Missionen nur noch als ihren Partner zu betrachten. Oder… Verdammt, das waren eine ganze Menge komplizierter „Oders"!
Schnell zog sie ihre Hand aus dem festen Griff des Pinkhaarigen und drehte sich weg, um scheinbar auch die tolle Aussicht auf den Ozean zu genießen. Was sollte sie dazu jetzt bloß sagen, dass es die Situation nicht noch schlimmer machte? Sie fühlte sich jetzt schon, als hätte sie eine Hand voll Ameisen geschluckt. Als sie sich dann endlich genug Gedanken gemacht hatte und eine verspätete Antwort hinterherschieben wollte, stand ihr Kamerad nicht mehr neben, sondern hinter ihr. Und gerade war er dabei, ihr die Arme um die Hüften zu schlingen und ganz dicht an ihren Rücken heranzutreten.
„Ich danke dir", murmelte er ganz nah an ihrem Ohr. Lucy konnte seinen warmen Atem an ihrem Hals entlangstreichen fühlen und erschauderte am ganzen Körper. Dann legte er sein Kinn auf ihrer Schulter ab und beide schauten sie immer noch auf die sanft dahintreibenden Schiffe. Eigentlich war es kompletter Irrsinn, dass Lucy sich immer noch einzureden versuchte, dass alles in bester Ordnung war, dass sie Natsu immerhin auch schon auf diese Art umarmt hatte und der sich überhaupt nichts dabei gedacht hatte, also sollte sie das auch nicht, oder? ODER?
„Natsu", flüsterte die junge Magierin leise, weil sie ihrer Stimme nicht traute.
„Hm?" Oh man, er hörte sich für ihren Geschmack viel zu zufrieden an.
„Also das ist jetzt wirklich komisch"
Sie konnte die leichten Bewegungen in seinen Bauchmuskeln und dem Brustkorb an ihrem Rücken spüren, als der Dragonslayer zu lachen anfing, aber natürlich ließ er sie nicht wieder los. Das wäre ja auch zu einfach gewesen.
„Wir bekommen das hin oder?", fragte sie etwas gefasster. Aber sie war sich nicht sicher, was sie genau meinte. Die Reise, die noch vor ihnen lag und die Schwierigkeiten, die auf sie warten würden. Oder naja, sie beide eben.
Natsus Griff wurde noch etwas fester und Lucy ließ sich automatisch etwas nach hinten sinken. „Klar", antwortete er und sie konnte das Grinsen zwar nicht sehen, aber förmlich in seiner Stimme hören. „Ich bin echt froh, dass du bei mir bist"
„Ich auch", stimmte sie zu und lächelte selbst.
Alles würde gut ausgehen, ganz sicher. Und mit „alles" meinte Lucy dieses Mal eben wirklich alles.
Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat und möchte an dieser Stelle meinen herzlichen Dank ausdrücken für alle, die meine Story gelesen haben!
Natürlich werde ich mich auch weiterhin freuen, wenn diese Geschichte gelesen und gemocht wird und ich möchte euch hiermit auch noch einmal ganz herzlich einladen eine von meinen anderen Geschichten zu lesen, falls ein Thema dabei ist, was euch interessiert. Falls nicht, tut es mir leid, aber ich verspreche, dass in Zukunft auch noch andere FanFics dazukommen werden.
Viele liebe Grüße,
Eure Jacky :D
