Anmerkung der Autorin
Ich habe jetzt seit Jahren wieder eine Geschichte geschrieben. Ich gebe auch ehrlich zu das ich keine Ahnung habe ob sie gut ist und ob ich zum Beispiel Charaktere und Räume genug beschrieben habe. Wenn euch etwas auffällt das gar nicht geht oder besser sein könnte, bin ich offen für Kritik. Ansonsten hoffe ich das meine geistigen Ergüsse mit meinen Lieblingsvideospielhelden wenigstens bei ein paar von euch gut ankommen.
Kapitel 1 - Unglückliche Flucht
Es war still und kalt im Raum. Die Wände und der Boden waren grau metallen. Es gab keine Fenster und die einzelne Lampe an der Decke schien sehr grell. Auf die Person, die in der Mitte des Raumes auf einem Stuhl saß. Sie war halb Wölfin und halb Füchsin. Wobei ihre Fellzeichnung mehr einer Wölfin glich und ihre Körpergröße und Statur an eine Füchsin erinnerte. Sie hatte mittelbraunes Fell, das an den Ohrenspitzen in dunkelbraun überging. Ihr Maul war weiß und ihre Haare ebenfalls dunkelbraun. Sie waren zu einem Zopf geflochten, der über ihre linke Schulter nach vorne fiel und bis zu ihrer Brust reichte. Einige Strähnen hingen über ihre lilanen, verweinten Augen. Sie wurden von zwei dünnen, weißen Augenbrauen von ihrem brauen Fell abgegrenzt. Sie trug eine schwarze Hose, ein schwarzes Top und schwarze, geschnürte Stiefel, die bis knapp unter ihre Knie reichten. Am Knöchel und am Schaft waren Schnallen angebracht. An ihrer rechten Hüfte hing eine Kette an ihrem Nietengürtel. An ihrem linken Arm trug sie einen langen fingerlosen Handschuh mit Nieten auf den Handknöcheln, einer Schnürung an der Seite und einer Schnalle am oberen Ende. Er reichte bis über ihren Ellbogen. Am rechten Oberarm prangte ein Armband mit einer Kette in der Mitte und nur ein kurzer, fingerloser Handschuh der bis knapp über ihren Handknöchel reichte.
Sie wusste nicht wie lange sie schon, an Hand- und Fußgelenken gefesselt, auf dem Stuhl saß und wartete. Im Grunde war es ihr auch fühlte sich einfach nur noch leer. Vor ein paar Stunden hatte sie versucht zu fliehen. Zusammen mit ihrem Verlobten und ein paar anderen. Nun war nur die Wölfin noch da. Alle anderen waren tot. Ihren Verlobten hatten Sie bis vor ihre Augen zurückgeschleift. Sie musste zusehen, als sie ihn mit mehreren Kopfschüssen gleichzeitig erschossen. Sie sah an sich hinunter und schaute auf ihre eigenen Verletzungen. Im Vergleich war sie noch glimpflich davon gekommen. Sie hatte nur ein paar Schnittverletzungen an Armen und Oberkörper. Und sie hatte einen Schlag auf ihre rechte Schulter abbekommen. Warum lebte sie noch? Warum sie, wenn alle anderen tot waren? Von ihnen umgebracht worden sind?
Die Wölfin starrte wieder vor sich hin ohne ihre Umgebung richtig zu registrieren. Seit gefühlt Stunden hatte sie nur dieses eine Bild vor sich. Ihren Verlobten Damian, der sie mit erschrockenen, traurigen aber auch mitfühlenden Augen ansah. Kurz bevor er erschossen wurde. Seitdem fühlte sie nichts und registrierte nichts. Sie konnte nicht mal mehr weinen. Das Geräusch der sich öffnenden Tür ließ sie jedoch endlich wieder aus ihrem Dämmerzustand aufwachen. Ein Wolf kam herein. Ein großer Wolf mit dunkelgrauem, teilweise schwarzem Fell an den Ohren. Sein Maul und das Fell zwischen seinen Ohren war silbergrau. Seine eisblauen Augen wirkten nicht nur kalt sondern auch bedrohlich. Er trug einen bodenlangen schwarzen Ledermantel. Am unteren Rand waren Nieten angebracht. Beim gehen konnte man einen Teil seiner Beine sehen. Er trug eine schwarze Hose und schwarze Stiefel. Sie reichten bis zur Hälfte seiner Waden. Metall war an den Sohlen angebracht und fünf Schnallen an den Seiten. Er kniete sich vor die Wölfin um in ihre Augen zu sehen. Einen Moment lang schwieg er. Sein Blick wechselte von bedrohlich zu traurig.
„Ich bin enttäuscht von dir, Mira." fing er schließlich an zu reden. „Du warst schon immer wie eine Tochter für mich. Die ganzen fünf Jahre, seit du hier bist. Ich hab' dich gesehen und wusste sofort das ist sie. Die Tochter die ich vorher nie haben konnte. Ich habe dich immer besser behandelt als alle anderen. Ich habe sogar Damian als deinen Verlobten akzeptiert, nach einer Weile." Er machte eine kurze Pause. Dann stand er auf und sah auf Mira herunter. Ihr Blick folgte ihm nun und sie wartete was er weiter sagen würde. „Aber das du es mir so dankst. Das du dich von ihm überreden lässt von hier zu verschwinden. Ich bin wirklich tief enttäuscht von dir."
„Warum hast du ihn umbringen lassen, Noel?" fragte die Wölfin nun. Ihre Stimme war schwach. Kaum mehr als ein Flüstern. „Warum hast du sie alle umbringen lassen, nur mich nicht?"
„Ich konnte nicht. Du ist immer noch meine kleine Prinzessin. Obwohl ich denke das du eine Strafe verdient hast." Noel lief zurück zur Tür. Sie sah im nach, ließ aber kurz darauf wieder den Kopf hängen. In der Tür stehend drehte der Wolf sich noch einmal um.
„Du wirst erst einmal eine Woche in Isolation bleiben. Deine jetzigen Aufgaben wirst du alle abgeben und bis ich mir überlegt habe womit du deine Fehler wieder gut machen kannst hast du keine Außeneinsätze mehr... Hoffentlich werde ich meine Entscheidung nicht bereuen." Er ging und Mira blieb erneut allein zurück. Ihre Gedanken waren erneut bei Damian. Im Moment wünschte sie sich, sie wäre auch tot. Sie wäre am liebsten mit ihm gestorben, als weiterhin hier zu sein.
Ein paar Minuten später kamen zwei Soldaten in den Raum. Es waren zwei Huskys in schwarzen Uniformen, die aus einer schwarzen Hose bestand die an den Taschen und den Außennähten mit Nieten versehen waren. Die Jacken waren aus Leder und hatten am Saum einen Gürtel angebracht. Auf den Schultern prangten kleine Rundnieten. Dazu trugen sie Stiefel, die bis zu den Knien reichten. An den Seiten der Sohlen waren Metallstreifen angebracht. Eine Schnürung verlief an der Vorderseite und zwei Schnallen waren um den Knöchel und am obere Ende des Schaftes angebracht. Die beiden Huskys waren Noel's engste Vertraute. Ethan und Leonard. Sie waren Zwillinge. Ihr Fell war weiß und hatte die typische Fellzeichnung in dunklem grau. Auf Anhieb konnte man sie nur an Ihrer Augenfarbe auseinanderhalten. Ethan hatte blaue Augen und sein Bruder Leonard grüne. Die beiden kamen auf die Wölfin zu. Sie lösten ihre Hände von den Armlehnen des Stuhls. Nur um ihr die Handschellen hinter ihrem Rücken wieder anzulegen. Nachdem Leonard ihre Fußfesseln löste, führten sie sie aus dem Raum. Sie liefern den Gang entlang. Über den metallenen Boden auf dem ihre Schritte widerhallten. Unterwegs trafen sie auf ein paar andere Soldaten. Mira bemerkte das sie teilweise schockiert und teilweise verachtend angesehen wurde. Nach einer Weile kamen sie an einer Treppe an, welcher sie nach oben folgten. Die Wölfin erkannte den Weg zu den Privatzimmern der ‚besonderen' Mitglieder der Basis. Auch sie hatte ein Zimmer dort. Kurz darauf kamen die drei vor eben jenem Raum an. Leonard öffnete wortlos die Tür. Ethan brachte die Wölfin zu ihrem Bett, das an der rechten Wand stand. Mira setzte sich ohne sich zu wehren und ebenfalls ohne ein Wort zu sagen. Sie hatte alle Hoffnung verloren und es war ihr egal was jetzt weiter passierte. Ohne Damian hatte sie keinen Antrieb mehr sich weiter aufzulehnen. Ethan löste ihre Handschellen und verließ den Raum. Dann hörte sie wie die Tür abgesperrt wurde.
Mira saß auf dem Bett und fragte sich ob sie sich vielleicht irgendwie ablenken sollte. Sie schaute auf die gegenüberliegende Wand an der ihr Schreibtisch stand. Sie saß oft dort und ging die Einsatz- und Dienstpläne durch. Oder sie las einfach ein Buch, wenn sie nichts für die Basis tun musste. Ihr Blick schweifte nach rechts. In einer Nische stand ihre Hantelbank. Aber eigentlich war sie zu erschöpft um jetzt noch zu trainieren. Schließlich stand die Wölfin auf und lief hinter ihr Bett zu ihrem Kleiderschrank. Auf dem Weg dorthin zog sie ihre Handschuhe aus und ließ sie einfach auf den Boden fallen. Während sie im Schrank nach einem einfachen Pulli und einer Jeans griff, fiel ihr Blick auf ihre Hand. Sie starrte auf den Ring, den sie von Damian bekommen hatte. Ein silberner Ring mit einer dünnen, lilanen Linie in der Mitte. Er sagte, er würde zu ihrer Augenfarbe passen. Mira fühlte wie nun doch wieder Tränen in ihre Augen stiegen. Sie nahm den Ring ab und legte ihn in eine kleine Box in einer der hinteren Ecken des Schranks. Sehr viel anderen Schmuck besaß sie nicht. Nur zwei Ringe und ein paar Ohrringe. Ihre Halskette mit einem kleinen silbernen Kreuz trug sie sowieso immer.
Mira lief schließlich durch die Tür links von ihr ins Badezimmer. Nach einer längeren Dusche trocknete sie ihr Fell, zog sich an und legte sich auf ihr Bett. Sie versuchte zu schlafen. Obwohl sie immer noch von den Bildern der missglückten Flucht verfolgt wurde. Von Damian, der vor ihr kniend erschossen wurde. Sie konnte sich noch an die Zeit erinnern, als sie hier ankam. Auf dem Weg nach Corneria wurde das Transportschiff, auf dem sie mitflog, angeschossen und schwer beschädigt. Sie machten eine Notlandung auf Grion XF20. Einem relativ unbedeutenden Planeten kurz vor dem Lylat System. Zumindest bis dahin. Kaum gelandet kamen Noel und seine Soldaten und nahmen alle gefangen. Diejenigen, die Mira von diesem Schiff noch kannte wurden heute auf der Flucht erschossen. Oder sie starben über die letzten fünf Jahre bei anderen Einsätzen. Mitunter auch weil sie sich zu oft aufgelehnt hatten. Mit Damian verstand sie sich von Anfang an sehr gut. Er half ihr und beschützte sie teilweise auch vor den anderen. Auch wenn Noel sie besser als alle anderen behandelte, fühlte sie sich bei Damian wohler. Irgendwann wurde aus ihrer Freundschaft mehr. Noel sagte nichts dazu, obwohl er es nicht gerne sah. Bis er es vorhin im Raum erwähnte, in dem sie gefesselt saß. Ihr Verlobter wollte mit ihr fliehen. Ein Schiff mit ihr und den anderen stehlen und verschwinden. Weit weg von Grion, wo sie alles hinter sich lassen konnten. Ein neues Leben anfangen könnten und er sein Versprechen mit der Heirat endlich einlösen wollte.
Nun waren alle tot und sie immer noch hier. Allein mit Noel und seinen Soldaten. Letztendlich schlief die Wölfin doch vor Erschöpfung ein.
