Kapitel 18 – Geburtstagsüberraschungen

Ich traf mich in einer Pause mit Harry im verschneiten Hof. Wir waren die einzigen, die bei diesen eisigen Temperaturen draußen waren, und das war gut: Harry erzählte mir nämlich, dass Dumbledore ihm die Aufgabe gestellt hatte, eine Erinnerung von Slughorn zu bekommen, die dieser Dumbledore gefälscht überlassen hatte.

Wenn Dumbledore es nicht aus ihm rausgekriegt hat, dann muss er fest entschlossen sein, das zu verbergen, was wirklich passiert ist", sagte ich. „Horkruxe… Horkruxe… Ich hab noch nicht mal von denen gehört…"

Ehrlich nicht?" Harry schien erstaunt. Ja, es gab auch mal etwas, das ich nicht wusste – auch wenn es mich bis ins Unendliche wurmte.

Das muss richtig fortgeschrittene schwarze Magie sein, warum hätte Voldemort sonst etwas darüber erfahren wollen?" Ich überlegte, ob ich Snape – Severus – danach fragen konnte.

Später in Zaubertränke ging es um Golpalotts Drittes Gesetz, das besagt, dass das Gegengift für eine Giftmischung mehr als die Summe der Gegengifte für jeden einzelnen Bestandteil ist. Es war immer noch seltsam, Slughorn vorne am Lehrerpult zu sehen. Für mich gehörte Snape weiterhin in diesen Klassenraum, wobei ich es natürlich auch interessant fand, von ihm Verteidigung gegen die Dunklen Künste zu lernen – denn nur, wer die Dunklen Künste wirklich kennt, kann sich erfolgreich gegen sie wehren. Wenigstens hatte ich jetzt Privatzaubertrankstunden bei ihm.

Slughorn ließ uns individuelle Gegengifte brauen – was für eine geniale Idee! Jetzt musste jeder für sich selber denken.

Schnell holte ich mir meinen Trank vorne ab und schüttete den Inhalt in meinen Kessel. „Schade aber auch, dass der Prinz dir dabei nicht viel helfen kann, Harry," konnte ich es mir nicht verkneifen. „Diesmal musst du die Grundsätze verstehen, die hier eine Rolle spielen. Keine Kurzformeln oder Schummeleien!" Und wie ich Severus kannte, hatte er sich sicher nicht die Mühe gemacht, so etwas Triviales wie Golpalotts Drittes Gesetz zu erklären. Dafür musste ich ihm später danken, wenn Harry endlich aufgeflogen wäre.

Ich musste aufpassen, dass ich mich weiter konzentrierte, so aufgeregt und freudig war ich, und achtete darauf, alle Zauber wortlos auszuführen, damit Harry und Ron mich nicht kopieren konnten. Das würde hoffentlich auch Ron eine Lehre sein, damit er sich nicht immer auf andere – meistens mich – verließ.

Als Slughorn verkündete, dass die Zeit um war, war ich noch nicht fertig, und versuchte heimlich, ein paar weitere Zutaten in den Kessel zu schütten – auch wenn ich mir bei diesen nicht ganz sicher war. Ich hatte insgesamt 52 Zutaten, darunter sogar ein paar meiner eigenen Haare, hineingetan, was mir jedoch zu viel vorkam.

Slughorn ging durch den Klassenraum und kam zuletzt an unseren Tisch. Rons Gemisch roch eklig, daher ignorierte er es und ging gleich zu Harry. Auf Slughorns Aufforderung öffnete dieser die Hand und zeigte ihm einen Bezoar, was Slughorn zum Lachen brachte und mich zum Brodeln – wie unverschämt!

Das ist der unabhängige Geist, den ein echter Zaubertrankmacher braucht!", verkündete Slughorn stolz und es war wie ein persönlicher Stich gegen mich. Dann verglich er Harry auch noch mit seiner Mutter und gab ihm zehn Punkte – und meine Laune war komplett im Keller.

Es war ein Glück, als die Glocke klingelte und ich den Raum verlassen konnte, weil ich mir nicht sicher war, ob ich Harry an die Gurgel gehen würde! Slughorn hatte sich meinen Trank nicht einmal angesehen und nun würde ich nie erfahren, ob ich zumindest auf dem richtigen Weg war…


Nach der letzten Unterrichtsstunde des Tages ging ich voller Wut zu Severus' Büro und klopfte laut. Er öffnete mir und ich ging direkt an ihm vorbei.

„Ich kann nicht glauben, dass du das getan hast!", sagte ich und drehte mich schwungvoll zu ihm um.

Er schloss die Tür und sah mich verwundert an. „Was habe ich denn nun schon wieder getan?"

„Du hast in das Buch des Halbblutprinzen geschrieben, dass man bei Giften einfach einen Bezoar nehmen soll!"

„Ah", machte er. „Ja, Slughorn erzählte bereits stolz von dieser Episode." Er schüttelte mit dem Kopf. „Solch ein freches Verhalten sollte man nicht noch mit Punkten belohnen. Sollte Potter wirklich mal ein Gift vor sich haben, würde er eher sterben als ein Gegengift brauen zu können."

„Und ich war mir so sicher, dass er jetzt auffliegen würde! Dass es die ganze Zeit deine Gedanken waren, die ihm geholfen haben, und dass er kein Genie ist, wie Slughorn immer behauptet." Ich verschränkte die Arme vor der Brust.

„Hast du es denn auf die herkömmliche Art geschafft?"

Meine Haltung entspannte sich wieder und ich sah zu Boden. „Ich glaube nicht." Ich erzählte ihm von meinen Gedanken und Versuchen und den 52 Zutaten.

„Das sind wirklich zu viele", bestätigte er. „Die meisten Gegengifte brauchen nur ungefähr zehn Zutaten."

Ich verzog das Gesicht – na toll.

„Wie bist du denn vorgegangen?", fragte er dann und war ganz im Lehrermodus.

„Ich habe nachgedacht, was der Trank wohl sein könnte aufgrund seiner Farbe und Struktur."

Er nickte. „Und was noch?"

„Wie, was noch?" Ich war ehrlich verblüfft. Was hätte man denn noch machen können?

Er zog die Augenbrauen hoch. „Du hast nur... gedacht?"

Ich zuckte mit den Schultern.

Er seufzte laut. „Mitkommen", sagte er dann und ich folgte ihm in einen Nebenraum, in dem umgeben von Zutatenregalen zwei Kessel in der Mitte auf einem Tisch standen. Es sah ähnlich aus wie im Zaubertränkeklassenraum, wenn auch strukturierter.

„Ist das dein eigenes Labor?", fragte ich und er nickte.

Während ich mich neugierig umsah, ging er zu einem der Regale, suchte kurz zwischen den Flaschen und kam mit einer Phiole zurück, die er so in der Hand hielt, dass ich den Inhalt nicht sehen konnte. „Mach die Augen zu", meinte er und ich tat es.

Ich hörte, wie er eine Flüssigkeit in den Kessel gab und dann auf mich zutrat. Als er sanft meine Schultern nahm, schreckte ich kurz auf. „Lass die Augen zu", sagte er schnell, weil ich sie gerade öffnen wollte, und er führte mich zum Kessel und stellte sich hinter mich. „Und jetzt hör auf zu denken und rieche einfach."

Ich folgte seinem Ratschlag und zuerst war da nur der Geruch nach kaltem Stein und Holz von dem Raum. Dann konnte ich Severus riechen, sein Duft von Kräutern auf einer Waldlichtung. Schließlich riss ich mich von diesem wohligen Geruch los und beugte meine Nase tiefer über den Kessel. „Pfefferminze", begann ich aufzuzählen. „Thymian, und... Eisen?"

„Ja", meinte er. „Jetzt lass deine Magie los und erkunde die Flüssigkeit so."

Ich runzelte die Stirn. „Und wie mache ich das?"

„Einfach... loslassen", flüsterte er und ich konnte seinen Atem an meinem Ohr spüren.

Ich atmete ganz ruhig und ließ es dann zu, dass meine Magie sich ausstreckte. Zuerst fühlte ich ihn, wie ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit, und seine Energie fühlte sich zugleich warm als auch kalt an. Dann konzentrierte ich mich auf den Kessel, der mir eiskalte Stiche versetzte. „Es ist so kalt", sagte ich langsam.

„Das ist dunkle Magie", erklärte Severus. „Jetzt darfst du die Augen öffnen."

Ich sah schnell in den Kessel und erblickte eine dunkelrote Flüssigkeit. „Ist das Blut?", sagte ich erschrocken und blickte hinter mich zu Severus.

Dieser nickte. „Versetzt mit ein paar Kräutern und Tropfen einer Viper. Ein Blutgift."

Ich schluckte.

„Jetzt verrate mir mal ehrlich, ob du die Pfefferminze und den Thymian herausgerochen hättest, wenn du von Anfang an gesehen hättest, dass es sich um Blut handelt."

„Vermutlich nicht", gab ich zu.

„Und genau darin liegt der Trick. Als Zaubertrankmeister muss man zunächst die Sinne verwenden, auf die man sich am wenigstens verlässt: das Riechen und das Hören. Dann erst darf man sehen und dann zum Schluss erst denken."

Ich nickte langsam verstehend. Da ich immer zuerst dachte, war mir diese Art fremd. Aber sie hatte Wirkung gezeigt. Ich lächelte ihn an. „Danke."

Er nickte mir einmal zu, sagte nichts, aber ich konnte in seinen Augen sehen, dass er stolz war über meine Einsicht.

Wir gingen zurück in sein Büro und tranken eine Tasse Tee. Meine Gedanken waren immer noch damit beschäftigt, wie ich meine Sinne und Magie anders einsetzten konnte, als er Smalltalk-mäßig fragte, ob ich in letzter Zeit etwas Spannendes erlebt hätte.

Das erinnerte mich an Harry und Slughorns falsche Erinnerung. „Weißt du, was Horkruxe sind?"

Er versteifte sofort und sah mich erschrocken an. „Wo hast du denn das aufgeschnappt?"

Ich war mir nicht sicher, ob Snape von Dumbledores Privatstunden mit Harry wusste, und da ich geschworen hatte, es niemandem zu verraten, sagte ich lieber: „Darf ich nicht sagen."

Er sah aus, als wolle er nachhaken, ließ es dann aber. Vermutlich auch besser so, da er ja derjenige war, der zu viele Geheimnisse hatte. Er blickte in seinen Tee und dann wieder zu mir mit ernstem Gesicht. „Horkruxe gehören zu der schwärzesten Magie, die es gibt. Das ist alles, was du darüber wissen solltest."

„Aber was genau sind sie und was bewirken sie?"

„Das brauchst du nicht zu wissen. Nur, dass sie sehr, sehr gefährlich sind und besser nicht existieren sollten."

„Aber du weißt es?"

Er nickte.

„Warum verrätst du es mir dann nicht?"

„Nicht jedes Wissen ist ein Schatz, Hermine. Manches ist auch eine Last."

„Aber-"

„Nein", unterbrach er mich wütend. „Ich werde nichts weiter dazusagen und ich rate dir, dich nicht weiter mit diesem Thema zu beschäftigen." Er reagierte ähnlich wie Slughorn.

Ich verschränkte die Arme. „Ich bin kein Kind mehr."

„Das weiß ich. Aber auch Erwachsene müssen geschützt werden."

Ich pustete frustriert meine Stirnhaare zur Seite, aber wusste, dass es keinen Sinn hatte, mit ihm darüber zu streiten. Wenn er wollte, konnte er sehr stur sein. Stattdessen freute ich mich, dass er mich als Erwachsene bezeichnet hatte.

Meine Neugier über Horkruxe war nun jedoch noch mehr entfacht – die Bibliothek würde mir schon helfen!


In den nächsten Tagen beruhigte ich mich langsam wieder von der Bezoar-Ungerechtigkeit und sprach mit Harry. Er erzählte mir von Slughorns wütender Reaktion, als er ihn auf die falsche Horkrux-Erinnerung angesprochen hatte und erkundigte sich, ob ich eine Einladung zu einer Slughornfeier erhalten hätte, was ich zum Glück verneinen konnte. Ich hatte absolut keine Lust, Cormac wiederzusehen…

Trotz Snapes Warnung hatte ich die Bibliothek nach Horkruxen abgesucht, sogar die Verbotene Abteilung, aber ich fand nichts außer einen Eintrag, der zu nichts zu gebrauchen war. Ich hatte jedoch auch lieber nicht Madame Pince um Hilfe gebeten. Es war doch schrecklich, wenn eine so große und wunderbare Bibliothek einem im Stich ließ. „Ich habe nicht eine einzige Erläuterung gefunden, was Horkruxe bewirken!", beschwerte ich mich bei Harry. „Nicht eine einzige! Ich habe die ganze Verbotene Abteilung durchschaut, sogar die schrecklichsten Bücher, wo drinsteht, wie man die grausigsten Tränke braucht – nichts!" Ich hatte mich gefragt, ob Snape diese Tränke wohl mal ausprobiert hatte, aber beschloss, lieber nicht nachzufragen. Ich knallte das Buch vor mir zu, das jaulte. „Ach, halt die Klappe!", fauchte ich es an. Blöde Bücher…


Im Februar hatten wir unsere erste Apparierstunde, die wegen des nasskalten Wetters in der Großen Halle stattfand. Ich wunderte mich zunächst, wie das möglich sein sollte – schließlich konnte man in Hogwarts nicht apparieren – bis uns später erklärt wurde, dass Dumbledore für eine Stunde den Bann in der Großen Halle ausgesetzt hatte. Ich hatte gar nicht gewusst, dass das überhaupt möglich war!

Die großen Tische und die vielen Bänke waren verschwunden, was den Raum gespenstisch groß und leer wirken ließ. Alle Schüler stellten sich zu ihrem jeweiligen Hauslehrer und warteten auf den Apparierlehrer vom Ministerium, der gelangweilt in deren Mitte stand. Ich blickte zu Snape, aber er sah zu seinen Slytherins.

Guten Morgen", sagte schließlich der Mann mit relativ leiser Stimme. „Mein Name ist Wilkie Twycross und ich werde die nächsten zwölf Wochen Ihr ministerieller Apparierlehrer sein. Ich hoffe, dass ich Sie innerhalb dieser Zeit auf Ihre Apparierprüfung vorbereiten kann -"

Malfoy, seien Sie still und passen Sie auf!", bellte Professor McGonagall plötzlich.

Alle drehten sich zu Malfoy, der rot anlief. Ich sah zu Snape, der mit zusammengeengten Augen McGonagall anstarrte – er mochte es wohl nicht, wenn jemand anderes als er seine Slytherins ermahnte.

Wir sollten uns dann im Abstand von zwei Meter auseinanderstellen und Twycross zauberte vor jeden von uns einen altmodischen Holzreifen, den Kinder früher zum Spielen benutzt hatten.

Beim Apparieren muss man sich vor allem die Goldene Dreierregel einprägen", erklärte er. „Ziel, Wille, Bedacht!"

Das hatte ich bereits gelesen: Ziel war natürlich das Ziel, wohin man apparieren wollte. Wille bedeutete, dass man sich vorstellen musste, dort anzukommen. Und Bedacht war schließlich der Moment des Loslassens.

Nun durften wir es endlich ausprobieren. Wir sollten in den Reifen vor uns apparieren. Ich konzentrierte mich darauf, in diesen Reifen zu gelangen, drehte mich und wollte verschwinden. Doch nichts geschah. Einige andere hatten sich zu schnell gedreht und waren hingefallen.

Macht nichts, macht nichts", sagte Twycross und wir versuchten es erneut. Doch auch beim zweiten und dritten Versuch passierte nichts außer ein paar unmütigen Drehern.

Dann beim vierten Mal schrie Susan Bones auf, weil sie ihr Bein verloren hatten, was die Hauslehrer jedoch direkt wieder reparieren konnten. Doch der Schock saß bei allen tief.

Das Zerplintern, das heißt die Abtrennung beliebiger Körperteile", erklärte Twycross, als sei nichts geschehen, „tritt auf, wenn der Geist nicht ausreichend gewillt ist."

Für einen Moment hatte ich gar keine Lust, das Apparieren weiterzuüben. Aber dann sah ich zu Snape und wusste, dass er mich im Zweifelsfall wieder in ein Stück zaubern konnte.

Eine Stunde übten wir weiter, doch nichts. Ich war so wütend und frustriert, dass ich die Große Halle eilends verließ und dabei Ron noch einen verbal mitgab, indem ich ihn mit „Won-Won" aufzog.


Am 1. März erschienen Harry und Ron nicht zum Frühstück, was mich wunderte, da heute Rons Geburtstag war. Ich hatte kurz mit mir gerungen, mich aber dann dazu entschlossen, ihm zu gratulieren. Schließlich waren wir eigentlich ja immer noch Freunde. Vermutlich waren er und Harry noch im Bett und mampften Schokofrösche, statt ein richtiges Frühstück einzunehmen. Manchmal waren sie wirklich noch Kinder…

Da das Hogsmeadewochenende wegen der gestiegenen Gefahr durch die Todesser für heute abgesagt worden war, nutzte ich den Samstagvormittag und machte einen Spaziergang zum Großen See. Ich musste mich warm anziehen, aber zwischendurch schien sogar ein wenig die Sonne durch die grauen Wolken.

Ich ging ziellos umher, bis mir eine schwarze Gestalt entgegenkam und ich lächelte. „Hallo, Severus", grüßte ich, als wir uns erreicht hatten. Es waren weit und breit keine Schüler zu sehen.

„Hermine", sagte er und lächelte. „Keine Hausaufgaben mehr?"

„Ha, ha", machte ich, sagte dann aber enttäuscht: „Nein", was ihn zum Lachen brachte und mich zum Grinsen. „Auch Bücherwürmer brauchen mal frische Luft."

Wir gingen ein Stück gemeinsam.

„Ich wundere mich, dass du hier bist", sagte er irgendwann.

Ich zuckte mit den Schultern. „Harry, Ron und Ginny sind nicht zum Frühstück gekommen und im Gemeinschaftsraum waren sie auch nicht, nicht dass ich Ron gerne gesehen hätte. Und auf die Bibliothek hatte ich keine Lust." Ich war immer noch ein wenig sauer auf sie, dass sie nichts über Horkruxe hatte.

Severus blieb stehen. „Nein, ich meine, weil Ronald Weasley im Krankenflügel liegt."

„Was?", rief ich erschrocken. „Wieso das denn?"

„Anscheinend ist er heute Morgen vergiftet worden."

Ich legte erschrocken die Hand an den Mund. „Aber, aber-"

Severus hielt mich an den Schultern. „Es geht ihm gut. Potter hat ihm doch tatsächlich einen Bezoar gegeben. Und ich habe mir die Sache auch schon angesehen. Es scheint ihm gut zu gehen."

Für einen Moment wusste ich nicht, was zu tun ist. Dann gab es nur noch einen Gedanken für mich: „Ich muss zu ihm."

„Natürlich musst du das", sagte Severus und er klang kühl.

Ich hatte jetzt keine Zeit danach zu fragen, sondern rannte zurück zum Schloss und zum Krankenflügel, wo Harry und Ginny vor der verschlossenen Tür standen.

„Was ist passiert?", rief ich noch im Rennen.

Harry erzählte mir, dass Ron mit Liebestrank gefüllte Schokolade gegessen hatte, woraufhin Slughorn ihm ein Gegenmittel gegeben hatte. Und als sie dann einen Schluck danach getrunken hatte, fiel Ron um. Harry hatte ihm dann einen Bezoar gegeben, als Ron sich wie durch Gift bewegte.

Ich fing an zu schluchzen. „Wenn er jetzt… wenn er jetzt gestorben wäre, und wir waren noch im Streit." Mehr brachte ich nicht heraus. Harry umarmte und tröstete mich und ich schwor, nie wieder mit jemandem im Clinch zu sein.