Vorwort:

Diese Story spielt irgendwann nach der fünften Staffel, wobei die Handlung aus 5x22 nicht weiter fortgeführt wird.

Wenn sich jemand ermutigt fühlt, die Geschichte ins Engliche zu übersetzten. Sehr gerne. Einfach bei mir melden.

Handlung:

Lucy erhält das Angebot für eine längere Undercover-Mission, bei der sie einen Waffenhändlerring infiltrieren soll. Von Beginn an ringt sie mit sich, ob sie diese Mission annehmen soll, die sie längere Zeit von Tim trennen wird. Doch sie akzeptiert und die Operation wird für Tim und Lucy zum Alptraum.

Einordnung des Inhaltes:

MA

KAPITEL 1

Lucy hört den Schuss. Er hinterlässt ein Ringen in ihren Ohren. Denn die Waffe, aus der er gefeuert wird, ist zu nahe an ihrem Gesicht. Sie zuckt unwillkürlich zusammen. Und ihre Augen schließen sich kurz. Aus Instinkt. Und dann sieht sie, wie es seinen Körper nach hinten reißt. Genauso als hätte man ihm einen heftigen Schlag in die Magengrube versetzt. Er steht ungefähr 20 Meter von ihr entfernt. Auf einem Bürgersteig. Mitten in Los Angeles. Die Augen vieler Menschen richten sich automatisch auf ihn. Menschen, die sich hinter Betonmauern, Blumentöpfe und Holzbänke verstecken. In Deckung sind, weil sich vor ihnen das Chaos und der Horror einer Schießerei ausbreitet. Und sie alle sehen ihn fallen. Er schlägt hart mit dem Kopf aus dem Bürgersteig auf. Denn es gibt nichts, was seinen Fall bremsen würde. Seine Waffe fällt ihm aus der Hand. Und dann sieht sie nur noch Blut. Blut, dass sich um ihn herum ausbreitet. Viel zu schnell. Und dann hört sie sich schreien. Es ist ein animalischer Schrei. Sie schreit lauter, als sie jemals gedacht hätte, dass sie schreien kann. Instinkt. Denn der logische Schritt wäre gewesen nicht zu schreien. Nicht seinen Namen, einen Namen, den sie nicht kennen dürfte, mit solch einer Angst hinauszuschreien, dass es niemanden im Umkreis gibt, der es überhören kann. Doch in diesem Moment ist der Verstand und die Logik ganz tief irgendwo in ihrem Unterbewusstsein. Denn der Anblick vor ihr, wie er in seinem Blut liegt, ist ihr absolut schlimmste Alptraum. Es fließen so viele Emotionen in ihrem Körper, dass sie sie nicht ansatzweise kontrollieren kann. Angst, Schmerz, Panik, Unglaube, Reue, Wut. Eine Hand, wahrscheinlich von Joe, krallt sich in ihren Arm und hält sie fest. Brutal. Gnadenlos. Und in ihrem Kopf spielen sich in Sekunden Bilder ab.

Sein Gesicht, wie es sie anlächelt, so wie nur er es tut und mit diesem Lächeln, das er nur für sie hat.

Seiner Finger, die federleicht über ihre Wangen streichen.

Seine Stimme, die ihren Namen flüstert, so wie nur er ihn flüstert.

Seine Hand, die über ihren Rücken streicht und ihr Blut in Wallung bringt.

Der Blick seiner stahlblauen Augen, die sie so voller Liebe anblicken, dass ihr davon schwindelig wird.

Und deshalb schreit sie wieder. Noch panischer. Denn er bewegt sich nicht. Sie sieht, wie seine Metrokollegen zu ihm stürzen und ihn aus der Schussbahn ziehen. Leblos. Und es ist das letzte, was sie von ihm sieht. Sie spürt, wie sich zwei Arme rüde um sie schlingen und sie nach hinten in den Van ziehen. Sieht, wie sich die Türen schließen. Sie hört sich immer noch schreien. Und schluchzen. Ihr laufen Tränen über die Wangen. Ihr ganzer Körper bebt. Und sie bekommt sich nicht unter Kontrolle. Sie kann nichts dagegen tun. Sie hört, wie sie schmerzhaft aufstöhnt, als sie heftig in eine Ecke des Vans geschmissen wird. Aber der körperliche Schmerz ist nur irgendwo in ihrem Unterbewusstsein, sie nimmt ihn nicht wirklich war. Sie hört, dass der Van mit quietschenden Reifen anfährt und beschleunigt. Und dann sieht sie, wie sich drei Köpfe ihr zuwenden und drei Waffen auf sie gerichtet werden. Und sie kann das Schluchzen und die Tränen noch immer nicht kontrollieren. Sie kann den Schmerz nicht abstellen, der sich um ihr Herz zieht. Die Kälte nicht ablegen, die in jede Zelle ihres Körpers kriecht. Kann das Zittern ihrer Hände nicht unterbinden.

Und dann hört sie die scharfe Stimme von Joe und sieht zu ihm auf und sieht in ein Gesicht, dass nichts als puren Hass zeigt: „Und nun Schätzchen unterhalten wir uns, woher du Tim kennst."