Vorwort
Hallo zusammen,
diese FF entstand durch ein Gedankenspiel von mir. Ich hatte mir überlegt, was wohl passiert wäre, wenn eine Legilimentorin mit ähnlichen Fähigkeiten wie Queenie aus Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind in der Harry Potter-Geschichte vorkäme und wenn diese auch noch an Severus Snapes Seite stünde.
Das Ergebnis könnt ihr hier lesen.
Ich kann euch allerdings gleich sagen, dass ihr hier keine dieser kitschigen Liebesgeschichten finden werdet, wie es bei vielen FFs mit Severus Snape als Shipping-Charakter der Fall ist. Annemarie ist kein netter Mensch. Sie ist nicht lieb, unschuldig oder muss beschützt werden. Versteht mich nicht falsch: Sie ist keine Mary Sue, aber sie ist eine eigenständige Frauenfigur, die ihre Stärken und Schwächen hat. Das werdet ihr wahrscheinlich selbst schnell bemerken.
Diese FF enthält viele Easter-Eggs und geht hauptsächlich auf die Bücher ein. Trotzdem habe ich die Filme ebenfalls miteinbezogen. Bei einigen Stellen werden vor allem diejenigen, die beides kennen, aus beiden Medien etwas finden. Einige Ideen, Zitate und auch Gedankengänge habe ich aus anderen Quellen. Diese werde ich, wie die Zitate auch, in die Fußnote packen. (Urheberrecht und geistiges Eigentum, ihr versteht...) Zitate werden grundsätzlich mit Unterstrichen hervorgehoben und vollständig in der Fußnote angegeben, lasst euch davon bitte nicht irritieren. Das entspricht dem deutschen Zitatrecht.
Die Kapitel sind nicht nach einer bestimmen Längenangabe geschrieben, sondern nach Sinnesabschnitten unterteil. Außerdem wird es keine Filler-Kapitel geben. Jedes Kapitel, das ich hochlade, gehört zur Hauptstory und ist auf seine ganz eigene Weise wichtig für die Handlung.
Zum Text kann ich noch sagen, dass er von mir in die geschlechtsneutrale Sprache nachbearbeitet wurde. Ich hoffe, ich habe keine Begriffe übersehen. Bei den Eigenbezeichnungen habe ich die genommen, die mir am neutralsten schienen.
Ich beschäftige mich bei einigen Kleinigkeiten der Originalgeschichte, aber auch bei größeren Handlungssträngen, mit einigen Logikfragen und habe sie mir im Laufe des Schreibens der FF selbst ein Stück weit beantwortet.
Zudem sage ich auch gleich vorweg: Ich werde mich an die Haupthandlung stark anlehnen, vieles (gerade in den ersten Jahren von Harrys Schulzeit) wird auch so bleiben, wie J.K. Rowling die Handlung vorgegeben hat. Doch durch die Tatsache, dass ein komplett neuer Charakter, mit neuen Fähigkeiten und einer eigenen Geschichte zu dem Original dazu kommt und meine FF auch im Schuljahr vor Harrys Einschulung anfängt, wird auch die Handlung abweichen.
Nicht in der Logik und auch nicht die Rollen der einzelnen Charaktere des Originals (und hoffentlich auch nicht in den Charaktereigenschaften der Charaktere), nein, es geht mir wirklich um die Handlung an sich. Sollte sich nichts ändern, dann hätte ich die Geschichte gar nicht schreiben müssen. Ihr kennt den Schmetterlingseffekt bestimmt und in dieser FF habe ich darauf geachtet, dass jede Handlung meines eigenen Charakters auch eine entsprechende Reaktion auslöst.
Hier will ich auch gleich anmerken, dass es keinen Fan-Service geben wird, sondern alles basierend auf den Handlungen der einzelnen Charaktere geschieht. Tatsächlich wusste ich, wenn ich ein Kapitel angefangen hatte, selten, wie es ausgehen sollte. Auch das Ende war für mich bis zum Schluss nicht klar.
Die Kapitel werden jeden Mittwoch und Sonntag kommen.
Die Geschichte ist bereits fertig geschrieben und bearbeitet, es wird also niemals zu einem Abbruch der FF kommen.
An dieser Stelle will ich mich auch gleich bei meinen Betalesenden BlackinBlack, Bonsai-book, Brirdy, flyingintobookwonderland (Instagrammerin) und Kaddi- bedanken. Sie alle haben die FF korrigiert und kommentiert, wenn auch nicht alle komplett. Vielen Dank an euch alle. Ihre Warze und seit mir eine riesige Hilfe.
In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß bei Lesen.
Eure
Monia Tahnea
Ps: Für allgemeinen Nerd-Content und FF-Updates folgt mir über Instagram (monia_tahnea)
Jahr 1
Kapitel 1 – Das Bewerbungsgespräch
Vielstimmiges Plätschern war zu hören, als der Regen auf die Straßen, Bäume und Häuser traf. Amina mochte das Geräusch. Es linderte ihre aufkommende Nervosität, schließlich traf sie heute zum ersten Mal seit über zehn Jahren auf Albus Dumbledore. In der wahrscheinlich fragwürdigsten Schenke des eher unspektakulären Örtchens Hogsmeade, dem Eberkopf, sollte ihr Vorstellungsgespräch mit einem der berühmtesten Zauberer ihrer Zeit stattfinden.
Obwohl sie ihr Verwandtschaftsverhältnis mit eben jenem Zauberer noch nicht vollkommen verstand, musste sie sich nach unzähligen unzähligen Recherchen eingestehen, dass er einer ihrer letzten noch lebenden Verwandten war – ihr Urgroßvater oder Urgroßonkel. Was von beidem er war, konnte sie noch nicht herausfinden.
Der Name ihres Vaters war Acheron Credence Barebone. Sie ging davon aus, dass Barebone ebenfalls der Nachname ihres Großvaters war. Ihre Großeltern kannte sie jedoch nur unter den Namen Credence und Nagini, welche sie durch den zweiten Vornamen ihres Vaters und ihrem eigenen Namen – Amina Nagini Tahnea – bestätigt sah.
Außerdem war sie sich sicher, dass der Vater von Credence Barebone einer der Dumbledore-Brüder sein musste, was entweder Albus oder Aberforth Dumbledore zu ihrem Urgroßvater machte und sie somit zur Urenkelin von einem der beiden. Einer Urenkelin von der beide nichts wissen konnten, denn laut Aminas Recherchen hatten sie auch von ihrem Enkel nie erfahren.
Wenn es nach ihr ginge, blieb das auch erst mal so. Sie war neugierig und wollte Gewissheit über ihre Verwandtschaftsverhältnisse, würde sich jedoch hüten, ihre Rechercheergebnisse dem berühmten und mächtigen Zauberer mitzuteilen. Es gab keinen Grund, warum es für einen der beiden Brüder wichtig sein sollte, zu wissen, dass er Nachkommen besaß. Albus Dumbledore war nicht an Frauen interessiert, über Aberforth hatte sie diesbezüglich nichts in Erfahrung bringen können.
Es war demnach deutlich leichter, mit ihrem ehemaligen Schulleiter in Kontakt zu treten, als mit seinem Bruder.
Während in Hogwarts mindestens einmal im Jahr neue Stellen ausgeschrieben wurden, gab es im Eberkopf nur die Möglichkeit, sich als Kundschaft aufzuhalten und Aberforth war bekannterweise Nicht besonders gesprächig. Amina hatte vor diese Gelegenheit zwar zu nutzen, doch versprach sie sich von einer Anstellung in Hogwarts mehr, weshalb sie sich auch auf die Stellen als Professorin für Alchemie und Arithmantik beworben hatte.
Mit schnellen, zielgerichteten Schritte lief die Neunundzwanzigjährige auf den Eberkopf zu, in dem sie vermutlich schon erwartet wurde. Ihre hellblonden, langen Haare trug sie offen, lediglich eine dünne Strähne war auf der linken Seite ihres Kopfes geflochten. Dieselbe Seite, an der sich ihr milchig-blindes Auge befand, sowie die Narbe, die darüber anfing und sich senkrecht darunter fortsetzte, bis zur Mitte ihrer Wange.
Sie erinnerte sich nicht gerne an den Tag, an dem sie die Narbe bekam und ihr linkes Auge die Sehkraft verlor.
Im Eberkopf war nicht viel los, einige zwielichtig aussehende Gestalten und der finster dreinblickende Wirt hielten sich darin auf. Er war trotz seines düsteren Blicks eher gelangweilt, als Verärgert.
Amina konnte sowohl die Gefühle als auch die Gedanken ihrer Mitmenschen wahrnehmen, da sie mit der Fähigkeit einer Legilimentorin wurde. Jedoch versuchte sie sich möglichst aus den Köpfen anderer fernzuhalten. Sie hatte einen Unbrechbaren Schwur geleistet, nach dem sie sich nicht absichtlich und unerlaubt im Geiste ihrer Mitmenschen umsehen durfte. Nur bei Feinden war es ihr ohne Weiteres erlaubt.
Gezielt schritt sie auf den Mann zu: "Guten Abend, ich suche Albus Dumbledore."
Ihr Gegenüber sah sie von oben bis unten an. Er war groß, mit langen grauen Haaren und Bart und sah dem Hogwarts-Schulleiter überraschend ähnlich. Auch seine Augen schienen dasselbe leuchtende Blau zu haben. Das war also Aberforth Dumbledore. Hätte sie nicht bereits gewusst, dass ihm diese Schenke gehörte, hätte sie sich vermutlich über die fragwürdige Wahl der Örtlichkeiten ihres Bewerbungsgesprächs gewundert.
Der Wirt zeigte auf eine Treppe neben dem Tresen. "Er wartet oben.", antwortete er. Mit einem leichten Nicken bedankte sie sich und machte sich auf in den oberen Stock, um keine Minute später an einer Holztür anzuklopfen.
"Kommen Sie rein, meine Liebe.", ertönte eine angenehme Stimme auf der anderen Seite. Die junge Frau öffnete die Tür und trat ohne zu zögern ein. "Guten Tag, Professor.", begrüßte sie ihren ehemaligen Schulleiter.
"Ah Amina, es ist schon einige Jahre her, seitdem wir uns zuletzt gesehen haben. Setzen Sie sich doch." Sterben blonde Frau setzte sich leicht nervös ihm gegenüber auf den ihr angebotenen Stuhl.
Sie war selbst in die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei gegangen und gehörte damals dem Hause Ravenclaw an. Dementsprechend waren sie sich schon oft begegnet, trotzdem war es das erste Mal, seitdem sie von ihrer Verwandtschaft wusste. "Danke. Ja, fast elf Jahre, Sir.«
"Wie ich hörte, haben Sie einiges erlebt in dieser Zeit.", stellte der Schulleiter mit einem durchdringenden Blick aus seinen blauen Augen fest. Amina spürte, wie er versuchte, unauffällig in ihren Geist zu blicken. Doch ihre Okklumentik-Fähigkeiten standen ihren Legilimentik-Fähigkeiten in Nichts nach. Kein Gefühl und keinen Gedanken wollte Sie von sich preisgeben.
"Ja, das stimmt. Die ersten Jahre nach meinem Abschluss waren wohl die Aufregenderen und gleichzeitig auch die, auf die ich hätte verzichten können. Eine unruhige Zeit damals.", gestand sie mit nüchterner Stimme.
Amina hatte ihren Schulabschluss neunzehnhundertneunundsiebzig gemacht, zwei Jahre vor dem Fall des Dunklen Oberhaus. Damals gehörten ihre Eltern den Todessern an. Nach dem Fall hatten sie nach ihm gesucht, dabei mehrere Muggel und auch Zauberer gefoltert und getötet. Amina hatte erst nach einigen Monaten von diesen Verbrechen erfahren und sofort die Auroren verständigt. Hätte sie ihre Fähigkeiten schon damals kontrollieren können, hätte sie vermutlich nie die Erinnerungen und Gedanken zu diesen Taten sehen können. Doch sie war in einem Wortgefecht unabsichtlich in den Geist ihres Vaters eingedrungen. Als ihre Eltern herausfanden, dass die Auroren kommen würden, griffen sie Amina an und beschuldigten sie des Verrats an ihrer Familie. Nur mit Mühe konnte Amina sie damals bezwingen und tötete sie schließlich im Kampf.
Ihr blindes Auge war eine Folge dieses Aufeinandertreffens. Die Auroren nahmen sie bei ihrer Ankunft fest und sie wurde des Mordes angeklagt, sowie dem Verbrechen der Todesserei.
Erst nach zwei Jahren wurde Amina von allen Anklagepunkten freigesprochen. Zwei Jahre, die sie in Askaban Verbringen musste. Es kostete sie damals fast den Verstand, doch sie hatte im Gefängnis gelernt, ihre Legilimentik zu kontrollieren. Statt nur ihrem eigenen Leid musste sie dort auch das der anderen Insassen in ihrer Umgebung sehen und fühlen.
Dumbledore nickte und goss sich und seiner Bewerberin Tee ein, ehe er antwortete: "Das kann ich mir vorstellen. Es ging uns in gewisser Weise allen so. Sie haben, nachdem sie von allen Anschuldigungen freigesprochen wurden, gleich zwei Lehren gemacht, richtig?"
"Richtig. Ich habe einen Fortgeschrittenenkurs in Arithmantik belegt und machte gleichzeitig eine Lehre zur Alchemistin. Beides bei dem Ehepaar Flamel. Meines Wissens kennen Sie den Meister und seine Frau." "Oh ja, das tue ich. Nicolas ist ein alter Freund."
Ein Lächeln zierte das Gesicht des silberhaarigen Zauberers. Er reichte ihr eine Tasse, die Sie dankend entgegennahm.
"Sagen Sie, Amina, warum wollen Sie in Hogwarts unterrichten? Sie sind jung und talentiert. Ihnen stehen viele Türen offen. Die Alchemistengilde würde sich bestimmt über jemanden wie Sie in ihren oberen Reihen freuen." Amina konnte sterben Neugier spüren, die von dem Schulleiter ausging. Sie strich sich eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr. Mit dieser Frage hatte sie bereits gerechnet. In Devon, wo die Flamels in diesen Jahren hauptsächlich lebten, hatte sie tatsächlich auch einige Stellenangebote erhalten.
„Professor, ich bin noch nicht fertig mit meinen Forschungen, falls sie dies denken sollten. Doch ich würde gerne das Wissen, welches ich habe, weitergeben und in Ruhe weiterforschen. Wenn ich eines von Hogwarts weiß, dann, dass dies dort möglich ist.", erklärte sie in ruhigem Ton. Ihr Gegenüber nickte bedächtig und nahm einen Schluck seines Tees. „Da haben Sie wohl recht. Doch scheint mir noch etwas anderes dahinter zu stecken."
Überlegend sah die Hexe den Zauberer an. Sie konnte ihm schlecht erzählen, dass sie eigentlich nur nach Hogwarts wollte, um herauszufinden, ob er ihr Urgroßvater war und natürlich auch, um ihn überhaupt einmal richtig kennenzulernen.
Als Schülerin hatte sie selbst damals keine Ahnung davon und ihn somit nicht weiter beachtet. Er war für sie immer ihr etwas wunderlicher, vielleicht auch verrückter, Schulleiter gewesen. Sie hatte nie ein direktes Wort mit ihm gewechselt. Dies wollte sie ändern.
Sie hatte nach dem Tod ihrer Eltern herausfinden wollen, ob sie noch lebende direkte Verwandte hatte. Dabei kam sie bis zu ihren Großeltern. Die Eltern ihrer Mutter waren bereits tot und auch deren Eltern weilten nicht mehr unter den Lebenden. Blieb also nur noch die Familie ihres Vaters.
Amina hatte Jahre gebraucht, um herauszufinden, wer ihr Urgroßvater sein könnte.
Die Flamels hatten sie bei ihren Recherchen vor allem mit Kontakten unterstützen können, sodass sie schneller an die Informationen gekommen war, ohne dass ihr dazu zu viele Fragen gestellt wurden. Dafür war sie ihnen unendlich dankbar.
Dokumente zu ihrer Verwandtschaft gab es zwar, jedoch nur eine Hand voll und in allen war der Name ihres Urgroßonkels mit A. Dumbledore abgekürzt. Ihre Urgroßmutter hatte den Namen des Vaters lediglich auf der Geburtsurkunde und einigen wenigen weiteren Dokumenten eintragen lassen. Diese waren inzwischen alle in ihrem Besitz. Zumindest alle, von denen sie wusste.
Über ihre Urgroßmutter wusste Amina, dass sie nach einem Schiffsunglück als vermisst gemeldet wurde und vermutlich dabei ums Leben gekommen war.
„Ich suche tatsächlich nach einigen Antworten, die ich hoffe in Hogwarts finden zu können.", erwiderte sie nach einigen Sekunden des Zögerns. „Antworten? Ich nehme an, dass Sie mir nicht mehr über diese Sache erzählen werden. Dennoch hoffe ich, dass Ihnen klar ist, Amina, dass Hogwarts ein Ort des Lernens ist und in dem viele junge Menschen einige der schönsten Jahre ihres Lebens verbringen sollen." Wieder blickte er sie mit seinen durchdringenden blauen Augen an und versuchte hinter ihre geistige Mauer zu kommen. Wieder ohne Erfolg. Sie zog ihren rechten Mundwinkel für einen kurzen Moment amüsiert nach oben.
„Das ist mir bewusst, Professor Dumbledore. Deshalb, denke ich, ist Hogwarts genau der richtige Ort für mich." Sie wusste, dass es keine direkte Antwort auf seine Aussage war, doch hoffte sie, er fragte nicht weiter nach. Wieder nahm sie einen Schluck ihres Tees.
„Nun denn, Amina. Dann biete ich Ihnen die Stelle als Lehrerin der Arithmantik und Alchemie gerne an." Überrascht weiteten sich ihre Augen. Sie hatte es tatsächlich geschafft, die Stelle zu bekommen? Schnell brachte sie ihre Gesichtszüge wieder unter Kontrolle und setzte ihre übliche ausdruckslose Miene auf.
"Vielen Dank, Professor. Ab wann Soll ich die Stelle antreten?" Wieder zierte ein wohlwollendes Lächeln das Gesicht des Zauberers. "Das Schuljahr fängt, wie immer, am ersten September an. Sie werden am achtundzwanzigsten August, um fünfzehn Uhr erwartet. Dort wird Ihnen Frau Professor McGonagall alles Weitere zeigen und erklären." Mit diesen Worten stand der Schulleiter auf, auch Amina erhob sich von ihrem Stuhl.
"Gibt es etwas, was ich mitbringen oder beachten sollte?" Sie sah ihm direkt in die Augen und konnte so etwas wie eine Mischung aus Stolz, Misstrauen und Neugierde wahrnehmen. Zudem nahm sie den Gedanken "Ich werde herausfinden, was sie vor mir zu verbergen versucht." Ganz deutlich von ihm wahr.
Ob er es wirklich herausfand?
Sie wollte versuchen, es zu verhindern, Solange es ging. Doch war er nicht irgendjemand. Sie müsste es riskieren, wenn Sie mehr von ihm wissen wollte.
"Sie sollten lediglich alles mitbringen, was sie zum Unterrichten benötigen. Die Schule erstattet Ihnen dann das Geld. Sie werden in den ersten Tagen Zeit haben, sich einzuleben und die fehlenden Dinge zu beschaffen. Möbel für Ihre Privaträume sollten Sie ebenfalls mitbringen. Bis Ende Juni benötigt Professor McGonagall eine Liste mit Dingen, die die Schülerschaft für den Unterricht bei Ihnen dabeihaben müssen.", erklärt er im geschäftigen Ton. "Ich werde sie ihr zukommen lassen."
"Da sie ebenfalls die Lehrerin für Alchemie in den UTZ Klassen sein werden, müssen sie sowohl für Arithmantik als auch für Alchemie noch die entsprechenden Einstiegsnoten für die beiden Fächer festlegen. Auch diese können Sie dann Professorin McGonagall mitteilen." Sterben junge Frau nickte verstehend. "In Ordnung. Dann sehen wir uns Ende August wieder. Auf Wiedersehen, Amina.", verabschiedete sich der Schulleiter. "Auf Wiedersehen, Professor Dumbledore." Die junge Hexe wandte sich zum Gehen.
Amina war zufrieden mit dem Ausgang des Gesprächs. Sie hatte sich schon lange vorgenommen, irgendwann nach Hogwarts zurückzukehren. Ihre eigene Schulzeit war nicht immer leicht gewesen, doch hatte sie sie trotzdem in guter Erinnerung behalten. Sie hatte vor dafür sorgen, dass auch ihre Klassen eine gute Zeit haben würden.
Ob die Lehrkräfte, die damals sie unterrichteten, immer noch dieselben waren? Sie wusste es nicht. Sie kannte niemanden mit schulpflichtigen Kindern. Sie hatte seit Jahren weder engen Kontakt zu ihrer ehemaligen Clique noch zu sonst welchen Zauberer oder Hexen. Mit Ausnahme der Flamels und einiger anderer Alchemiekundigen. In den letzten Jahren hatte sie lediglich eigene Forschung betrieben und den ein oder anderen Artikel für eine Fachzeitschrift verfasst.
Sie lebte in Waterperry. Einem kleinen Dorf an der Thame, etwa elf Kilometer von Oxford entfernt. Bis auf sie selbst lebten dort ausschließlich Muggel. Sie genoss ihre selbstauferlegte Einsamkeit, freute sich jedoch gleichzeitig darauf, wieder ein wenig mehr unter Menschen zu kommen.
Große Menschenmassen waren schwer auszuhalten für sie, da sie von allen Menschen um sie herum die verschiedensten Gefühle und Gedanken aufschnappte. Auch in Hogwarts rechnete sie mit diesem Problem. Sie müsste sich mehr mit ihren Konzentrationsübungen befassen.
Sie hatte sich während ihres Aufenthalte in Askaban angewöhnt, jeden Morgen Kraft- und Ausdauersport zu machen. Im Gefängnis selbst war dies zwar nur bedingt möglich, doch es hatte sie davor bewahrt, den Verstand zu verlieren. Zudem hatte sie, nachdem sie wieder freikam, Tai-Chi für sich entdeckt. Die Muggel benutzten diesen Kampfsport meist, um von ihrem stressigen Alltag loszukommen und neue Energie zu schöpfen. Ähnlich war es auch bei Amina. Nur in dieser Zeit liegt sie ihrem Geist freien Lauf und versuchte nicht, zwanghaft ihn bei sich zu behalten. Also konnte sie ihn über lange Zeit stabil unter Kontrolle halten, wenn sie anderen Menschen begegnete. Meist suchte sie sich dafür abgelegenere oder einsame Orte, um nicht Gefahr zu laufen, unerlaubt in den Köpfen anderer zu landen. Auch in Hogwarts müsste sie sich einen solchen Platz suchen.
Mit einer gewissen Vorfreude trat sie aus dem Eberkopf und lief noch eine Weile durch Hogsmeade. Schon lange hatte sie keinen Fuß mehr in den Honigtopf gesetzt oder in die Drei Besen. Doch das tat sie auch an diesem Tag nicht. Zu Hause wartete noch eines ihrer Experimente auf sie. So disapparierte sie nach ihrem kleinen Spaziergang wieder in ihre Wohnung.
