"Meister Serin, unser Schiff startet auf Sonderplattform fünf." Ein menschliches Mädchen, ungefähr 17 Standartjahre alt, trat unruhig von einem Fuß zum anderen. Neben ihr stand ein mittelgroßer Mann, ebenfalls menschlich und viel älter als sie.

Er hatte braunes, kurzes Haar, das aussah als wäre es lange gepflegt worden - ganz anders als sein kurzer Bart, den er im Gesicht trug.

"Gut. Du hast zwanzig Minuten, um deine Sachen zu packen. Dann treffen wir uns auf fünf." "Ja, Meister."

Das Mädchen verbeugte sich, ihr dunkelblaues Haar, das am Ansatz schwarz war, fiel ihr ins Gesicht, das oval und neutral aussah. Ihre Augen waren grün, ihre Erscheinung zart. Im Allgemeinen wurde sie als hübsch angesehen, aber noch lange nicht als Schönheit. Sie trug, ebenso wie ihr Meister eine einfache Robe, weiß, im Gegensatz zu der des Mannes, der eine dunkelgraue Kleidung bevorzugte. Das Haar ihres Meisters war ebenfalls dunkel, aber an manchen Stellen wirkte es wie schmutziges blond, was sein Haar braun aussehen ließ. Seine Augen waren im Schatten schon fast schwarz, so dunkel waren sie. Anders als seine Schülerin trug er keine Armschützer, schon gar keine goldenen. Einen metallenen Zylinder hingegen hatten beide an ihren Gürtel gehängt. Der des Mädchens war aus einem fast schon blauen Metall, mit einem goldenen Griff, der des Meisters war dunkelgrau und sehr schlicht gehalten.

Das Mädchen drehte sich um, dann lief sie die kunstvoll verzierten Treppen hoch. An einem Zimmer machte sie Halt, und drückte einen Knopf, der bewirkte, dass sie Tür geöffnet wurde. Sie betrat den schlichten Raum, in dem nur ein Matratze, ein Schrank und ein kleiner Tisch waren. Die Blauhaarige schnappte sich einen Rucksack, der am Boden neben dem Tischchen stand, dann lief sie die Treppen wieder hinauf, bis sie bei einem Aufzug ankam.

Sie ging hinein, drückte das Zeichen für die Zahl sechs und nahm ihren Rucksack. Sie öffnete ihn, dann zählte sie die Sachen darin auf, während der Aufzug hochruckelte. "Comlink, separater Holofunker, Unterwasseratemgerät, Nahrungskapseln, Energierationen, Umhang, Multifunktionswerkzeuge, ein paar Kredits..." Ersteres befestigte das Mädchen an ihrem Handgelenk, alles andere, bis auf den Umhang, steckte sie an ihren Gürtel zurück, dann kramte sie weiter in der Tasche. "Altes Armband, Ersatz-Roben und natürlich den ein oder anderen Haargummi. Und Shampoo - sehr wichtig."

Die Türe des Aufzug öffnete sich lautlos und das Mädchen ging hinaus. Sie hängte sich die Tasche über ihre Schulter und ging ein paar Gänge entlang, einmal rechts, einmal links, bis sie an einer hohen Türe ankam und eintrat. Zwei Jedi-Starfighter standen dort, ein paar Klontruppen huschten hin und her, und ganz hinten in der Ecke stand ihr Meister, ins Gespräch mit Jedi-Meister Ki-Adi Mundi verwickelt.

Die Padawan lief zu ihnen hin, mit respektvollem Abstand, um die Unterhaltung nicht zu stören. Ihr Meister aber schaffte es schnell, Mundi abzuwimmeln und wendete sich seiner Schülerin zu. Schließlich sagte er: "Schon wieder da? Gut. Wir müssen los, sehr dringend. Die Lage wird brenzlig, wie Meister Mundi mir gerade erzählt hat." Das Mädchen nickte. "Also fliegen wir jetzt?" "Genau. Komm, deiner ist der linke."

Schnell stiegen die beiden Jedi in ihre Flieger und starteten ihre Antriebe. Meister Mundi nickte ihnen zu, dann wandte er sich ab, um sich um seine Aufgaben zu kümmern.

"Comcheck: Aurebsh vier, kannst du mich hören?", erklang die Stimme ihres Meisters aus dem Comlink. "Immer, Meister.", antwortete sie. "Dann los. Möge die Macht mit uns sein."

Die beiden Sternenjäger erhoben sich fast gleichzeitig, einer der vielen Klontruppen winkte ihnen zu. Das Mädchen lächelte und hatte Mühe, sich im Griff zu behalten, um nicht zurück zu winken. Zwar hätte das ihren Meister nicht gestört, aber sie wollte diszipliniert sein, um endlich -endlich- den Rang einer Jedi-Ritterin zu erhalten. Sie was ungeduldig damit, dass war ihr durchaus klar, aber das war auch schon das Einzige, bei dem sie Ungeduld zeigte. Ansonsten besaß sie ein hohes Maß an Konzentration, Fokus, Selbstbeherrschung und anderen nützlichen Fähigkeiten, die ein Jedi haben musste. Zumindest dachte sie das, ohne eigensinnig oder sogar arrogant wirken zu wollen.

Das Mädchen schüttelte den Gedanken schnell ab, es gab nun wichtigere Dinge, an die sie denken sollte. Zum Beispiel war da dieses dumpfe Gefühl, dass sie nicht loslassen wollte. Das Gefühl, dass das hier ihre letzte Mission werden würde. Sie versuchte es hinunter zu schlucken, mit mäßigem Erfolg. Da ertönte aber auch wieder die Stimme ihres Meisters. "Padawan, was ist los? Gibt es ein Problem?" Er musste ihr Zögern in der Macht gespürt haben.

Sie wusste, dass sie sich auf ihren Meistern verlassen konnte, und dass sie ihm, egal was auch geschah, vertrauen konnte. Darum seufzte sie und antwortete: "Es ist nur dieses Gefühl, Meister. Als wäre das hier..." Sie stockte. "Als wäre es anders als sonst. Ja, ich spüre es auch.", beendete ihr Meister ihren Satz.

Eine Weile herrschte Stille, während sie ihre Jäger um den Jedi-Tempel mit all seiner Pracht steuerten. Fünf eindrucksvolle Türme standen dort, jeder mit seiner eigenen Aufgabe. Das Fundament war ein großer, oben abgeschrägter Block, der aber nicht minder prachtvoll aussah.

Ihr Meister seufzte ebenfalls, dann sagte er: "Wir machen uns jetzt einfach keine Sorgen darum, in Ordnung? Betrachten wir einfach noch einmal den Tempel, selbst, wenn es das letzte Mal sein sollte." Die Padawan nickte, obwohl sie wusste, dass ihr Meister sie nicht sehen konnte.

Der Tempel war ihr Zuhause. Sie kannte nicht jeden Winkel, nicht jeden Raum, aber doch genug, um sich nicht ständig zu verlaufen. Es war ein riesengroßer Ort der Ruhe, der Gelassenheit und das änderte sich nie. Wenn man abends erschöpft und müde, nach Schweiß, Blut und Rauch riechend, seinen Jäger im Hangar landete, oder durch den Vordereingang die erste Halle betrat, verschwanden alle negativen Gedanken und Gefühle und zurück blieb eine tiefe Ruhe, ein Einklang mit sich selbst. Die Padawan hatte oft einfach ein paar Minuten da gestanden, und diese wunderbare und merkwürdig heilsame Aura bewundert. Nichts liebte sie mehr, als nach getaner Arbeit im Jedi-Tempel zu schlendern. Manchmal führte sie die Macht zu Räumen, an denen sie nie zuvor gewesen war, und wo sie dann unglaubliche Entdeckungen machte.

Zum Beispiel hatte sie einmal eine Halle gefunden, in der die Meister und Ratsmitglieder die mysteriöses Holocrons bauten. Sie hatte dort Meisterin Shaak Ti zugesehen, und die Togruta hatte ihr ein paar Schritte erklärt, jedoch nicht alles, da die Herstellung ein Geheimnis war, dass der Schülerin noch nicht zuteil werden sollte.

Sie bemerkte, dass ihre Gedanken vom eigentlichen Thema abschwiffen. Ein Jedi sollte sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren, nicht in der Vergangenheit schwelgen.

Das Mädchen holte das Stück auf, dass ihr Mentor nun schon ohne sie zurück gelegt hatte. Der Tempel schrumpfte unter ihr in sekundenschnelle.

"Bist du bereit?", fragte ihr Meister sie. "Ja." "Gut. Ich schicke dir die Koordinaten. Wir springen, sobald du bereit bist." "Ja, Meister. Habe die Daten. Sie sind im Computer. Wir können springen." "In Ordnung. Sprung in den Hyperraum erfolgt in drei... Zwei... Eins."

Außerhalb ihres Cockpits verwamm die Welt zu bläulichen, langgezogenen Streifen, Strichen und Blitzen. Keiner wusste so recht, was der Hyperraum überhaupt war, aber manch Leute behaupten, es seien eine bestimmte Art von Wurmlöchern, oder die Macht in einer anderen Form. Um ehrlich zu sein war es dem Mädchen egal, der Zweck war ihr am Wichtigsten.

Es dauerte nicht lange, und schon verließen beide Jedi-Schiffe gleichzeitig den Hyperraum. Vor ihnen bot sich ein Anblick des Chaos. Der Kreuzer Liberty brannte teilweise, aber er hielt sich gut genug, um noch fliegen zu können. Um ihn herum flogen Separatistenschiffe und einige andere feindliche größere Stücke. Das Meister-Schülerin-Duo flog im Einklang miteinander auf den rampunierten Kreuzer zu, bis sich aus den Comlinks der beiden ein Mann meldete: "Hier ist der Captain des Republik-Kreuzes Liberty. Sie nähern sich dem Schlachtfeld. General Secura möchte außerdem mit euch sprechen."

"Schaltet sie durch.", antwortete der Meister. Man hörte auf der anderen Seite des Complinks Geräusche, die auf Gerede und Knöpfe deuteten, bis schließlich endlich die Stimme einer Frau zu hören war. "Aayla Secura an die beiden Jedi-Starfighter. Freut mich, dass ihr dabei seid." "Gerne doch. Wir kümmern uns um die feindlichen Jäger."

"Danke, Meister. Ich werde mich ebenfalls zu meinem Schiff begeben. Mein Captain wird den Kreuzer koordinieren. Bly? Du kümmerst dich hierrum bitte! Verzeihung, Meister. Gibt es sonst noch etwas?" "Nein, nicht von meiner Seite aus. Wir reden uns noch während der Schlacht zusammen, einverstanden?" "In Ordnung. Secura Ende." Der Comlink erstarb.

Padawan Vila Reeves und ihr Meister Dilam Serin nahmen Kurs auf das Gemetzel.