Jim sortiert immer noch seine Gedanken als es an der Tür klingelt und er geht direkt in den Arbeitsmodus über. Er deutet Molly an sitzen zu bleiben. Die schaut nur etwas amüsiert. "Das ist das Essen. Ich hab mir erlaubt was für uns zu bestellen." lacht sie aber bleibt sitzen.
Jim geht zur Tür und bestätigt, dass es nur der Lieferdienst ist.

"Es ist seit ihr gewechselt habt nichts mehr passiert und morgen ist die Verhandlung. Beruhig dich." erklärt Molly, während sie Teller und Besteck aus dem Schrank nimmt.
"Verzeihung, aber ich bin für deine Sicherheit zuständig. Ich könnte deinem Vater nie wieder unter die Augen treten, wenn dir was passiert." gibt Jim zurück und Molly kann sich ein "Musst du ja auch nicht. Das macht dann Deac." nicht verkneifen.
Sie sieht jedoch sofort, dass es Jim unangenehm ist.
Sie setzten sich beide an den Tisch und beginnen erstmal stumm zu Essen. Aber nach einer Weile beginnt Molly nochmal.
"Jim, was ist heute Morgen passiert?"
Er seufzt. "Chris wollte reden, ich hab's abgeblockt. Ich kann einfach nicht mehr zurück und mich im Kreis drehen."
Molly muss ein wenig lachen.
"Okay, ich weiß es ist nicht zu lachen, aber Gerüchteweise kannst du alles zu Tode zerreden nur scheinbar nicht wenn es dich emotional betrifft. Dann ziehst du dich zurück oder ignorierst das Problem bis es sich von alleine löst."
Jim legt den Kopf verwirrt zur Seite nach ihrer Aussage aber nach einem Moment schüttelt er den Kopf und grinst ertappt.
"Du kennst mich besser als ich dachte." sagt er leise und nach einer kleinen Pause fügt er an "Ich versuche es nochmal, aber ich kann nichts versprechen."
Molly greift nach seiner Hand und drückt einmal zu.
"Reden ist ein Anfang. Und solange du noch hier bist, werdet ihr euch zwangsläufig sehen."

"Okay, aber jetzt musst du mir was erklären." wechselt Street das Thema und grinst sie an. "Luna; Wie kam's zu der Veränderung?"
Die Hündin hört ihren Namen und steht in einem Wimpernschlag am Tisch und schaut Jim erwartungsvoll an.

Molly schaut belustigt was Luna jetzt macht. Die Hündin setzt sich nach einem kurzen Moment, aber wenn das nicht das gewünschte Leckerli bringt, versucht sie andere Taktiken. Als sie dann den Kopf auf Jims Knie ablegt lacht er auf.
"Okay, du hättest sagen können, dass sie was ab will."
"Sie kriegt aber nix. Luna du hast schon gegessen. Ab jetzt, Körbchen." mit leichtem Protest verzieht Luna sich und Molly steht auf, um den Tisch abzuräumen.
Jim kommt mit den Tellern hinter ihr her. "Also? Du und ein Hund, wie kam's dazu?"
"Ich war mit einer Klientin im Tierheim. Wir haben eigentlich nach ihrem Hund gesucht. Der Ex-Mann hatte das Tier misshandelt und daher war er aus dem Haus genommen worden." fängt Molly an zu erzählen. "Wir haben ihn auch gefunden und waren gerade dabei alles auszufüllen als Luna mir vor die Füße und in den Schoß gesprungen war. Die Betreuer waren total begeistert und meinten sie hätte bisher niemandem vertraut. Ihre vorherigen Besitzer haben sie nach dem Lockdown im Heim abgegeben."
Molly stoppt in ihrer Erzählung. Die Erinnerung bricht ihr immer wieder das Herz.
Jim lächelt sanft. "Und du konntest nicht anders und hast sie dann zu dir genommen. Jetzt scheint sie ja wieder allen Menschen zu vertrauen!" stellt er noch mit einer Kopfbewegung fest und dreht sich in die Richtung wo die Dame liegen sollte.
"Sie scheint aber nicht sonderlich gut zu hören."
Molly lacht kurz auf. "Ist die Tür auf? Dann ist sie noch Gute Nacht sagen."
Und wie auf Kommando hört man leichtes Klopfen an der Wohnungstür und Chris kommt rein. "Also dein Wachpersonal wird auch immer lausiger," lacht Chris und kommt um die Ecke nur um dann mitten im Schritt einzufrieren.
"Oh," verlässt kurz darauf ihren Mund und dann ist Chris auch schon wieder verschwunden und Luna winselt verwirrt.
Molly legt das Geschirrtuch weg und läuft schnell auf den Flur. "Chris warte," aber die Tür fällt zu.
Na prima, das hatte ja grade noch gefehlt. Noch ein Missverständnis mehr.

Molly greift zu ihrem Telefon und tippt eine kurze SMS "Chris, er hat einfach die Schicht heute Abend."

Chris liest die Nachricht und ein wenig Anspannung fällt von ihr ab. Aber trotzdem fühlte es sich komisch an die zwei miteinander Lachen zu sehen. "Ist schon ok. Es war nur ein Schock ihn so unerwartet zu sehen."

Im Anschluss ist der Abend ruhig, denn auch Molly muss schlafen, um fit für den Tag bei Gericht zu sein.
Am Morgen findet Molly im Übrigen einen anderen Mitarbeiter in ihrem Wohnzimmer und er erklärt ihr kurz, dass Street noch ein paar Dinge für den Tag regeln musste. Der Personenschutz sollte nach Möglichkeit natürlich auch im Gerichtssaal an ihrer Seite sein können und dafür waren ein paar Genehmigungen noch notwendig.
"Ihr Hund steht schon seit ein paar Minuten winselnd an der Tür," sagt der junge Mann noch als Molly etwas irritiert sich im Kreis dreht und den braunen Wirbelwind sucht.
Beim Griff an die Tür stellt sie fest, dass abgeschlossen ist. Ohne ein weiteres Wort dreht sie denn Schlüssel und geht mit Luna über den Flur.
Chris scheint schon gewartet zu haben, denn die Tür öffnet sich sofort.
"Tut mir leid," sagen die zwei Frauen fast gleichzeitig und umarmen sich dann lachend.
"Bleibt es dabei, dass Luna heute bei dir bleibt?" fragt Molly vorsichtig und Chris nickt. "Ja, klar. Dann hast du heute Ruhe."
"Chris, wegen gestern. Wirklich ich wollte dich nicht hintergehen, aber wenn ihr beide so stur bleibt und keinen Millimeter nachgebt, dann wird die nächste Zeit noch sehr unangenehm. Ihr könnt euch nicht ewig aus dem Weg gehen."
Chris verzieht leicht die Mundwinkel.
"Diesmal liegt es nicht an mir. Ich wollte reden." sagt sie mit locker verschränkten Armen.
"Ich weiß, aber du weißt auch, dass er schlecht über seine eigenen 'Probleme' reden kann. Ihr seid euch da sehr ähnlich." gibt Molly zurück und schaut dann auf ihre Uhr.
"Mist, ich muss mich fertig machen sonst wird es zu knapp." sie beugt sich einmal kurz zu Luna "Und du bist brav okay? Ich will keine Beschwerden hören!"
Als Luna kurz bellt lacht Chris unweigerlich. "Als ob sie zugehört und es verstanden hat. Wir werden sehen."

Chris hat den Tag frei und kann sich daher komplett Luna widmen. In gewisser Weise ist es auch gut so, dass sie heute eine Ablenkung hat.

Zum einen würde sie sich sonst nur Sorgen um Molly und den Fall machen und zum anderen ist sie so auch nicht in der Lage sich mehr über Street und seine Anwesenheit in LA und in ihrem Leben Gedanken zu machen.

Der Morgen ist sehr entspannt verlaufen. Sie haben am Strand gespielt und im Anschluss die Ruhe in der Grünanlage des Hauses genossen. Ein ungewöhnlich sanfter Wind streicht durch die Bäume als Chris plötzlich helle Aufregung unter den Personenschützern wahrnimmt. Alle halten sich die Funkverbindung fest ins Ohr und einige beginnen direkt damit eine Suchformation einzunehmen.

Chris pfeift einmal laut, um Luna zu sich zu rufen und die Hündin kommt direkt angerannt.

"Tut mir leid, wir müssen mal rein gehen." sagt Chris entschuldigend und geht in die Richtung des Einsatzwagens.

Irgendwie hat sie ein ungutes Gefühl. Sie klopft an die Scheibe und ein ihr bekannter Mann kurbelt das Fenster runter.

"Mam, wir müssten sie bitten, dass sie in ihre Wohnung gehen und uns beizeiten auch den Zweitschlüssel für ihre und Ms. Hicks Wohnung zur Verfügung stellen."

Chris ist irritiert. Das war so nicht abgesprochen. Niemand sollte dauerhaft in ihrer Wohnung sein müssen. Die Überwachung war für nachts gedacht.

"Was ist passiert?" bringt sie noch über die Lippen, bevor ihr Telefon klingelt.

"Sir?", wenn Hicks anruft muss es einen Zwischenfall gegeben haben.

"Alonso, sind sie im Gerichtsgebäude?" sie hört es direkt an seinem Tonfall. Hicks hat große Sorgen.

"Nein, ich habe Luna bei mir und bin zuhause."

"Gut, dann bringen sie Luna zu mir und machen sich einsatzbereit. SWAT geht ins Gebäude."

Chris legt auf und verabschiedet sich vom Wachpersonal mit der Info, dass sie die gewünschten Schlüssel heute Abend bekommen werden.

Aber vorab würde sie erst noch herausfinden, was zum Teufel da Downtown passiert war und die Sache beenden.