Tonks POV:

Je länger das Schuljahr dauerte, desto explosiver wurde die Stimmung in Hogwarts. Außerhalb von Hogwarts starben die Menschen, innerhalb misstrauten sich alle und hassten Snape. Der Mann war nicht mehr zum aushalten. Wenn er früher schon schlimm zu sein schien, dann wussten wir noch gar nichts. Er war ein Tyrann. Snape war auf jeden Fall kein Amateur im Bereich der dunklen Magie. Keiner konnte ihm sein Wissen absprechen. Aber er war einfach nicht in der Lage Schülern irgendetwas beizubringen. Bei seinen Stunden in Zaubertränken standen seine Anweisungen zumindestens noch an der Tafel den man folgen konnte. Zumindestens theoretisch konnte man also gute Ergebisse erzielen. Das war bei Verteidigung gegen die dunklen Künste anders. Er schrie nur "nutzt den Spruch oder nutzt diesen Spruch". Das half aber gar nicht, denn wir lernten weder die Aussprache, noch die Zauberstabbewegung. Und als wäre das alles nicht schon schwer genug sollten wir auch noch lautlos vollbringen. Einige von uns hatten Glück. Dazu gehörten unter anderem alle aus Harrys Kreis. Harry legte einen sehr großen Wert auf ein breites Repertoire an Sprüchen und Flüchen, die man am besten auch wortlos und ohne große Zauberstabbewegung praktizieren konnte.

Das schien Snape nicht zu gefallen, also so gar nicht. Er versuchte dauerhaft alle aus Harrys Kreis irgendetwas anzuhängen, Punkte abzuziehen oder zum Nachsitzen zu verdonnern. Ich hatte in wenigen Wochen wahrscheinlich mehr Punkte verloren als in meinen ganzen Jahren vorher zusammen. Es war war fast schon lustig.

Nur Harry hätte uns eine passende Ausbildung geben können. Harry hatte aber keine große Lust auf Sonderstunden. Ich konnte ihn auch verstehen. Seine Meister quälten ihn und dann musste er sich auch noch Dumbledore einmal pro Woche anhören. Harry war sehr genervt nach diesen Stunden. Ich fand es zwar makaber, aber Harry war offen mit seinen Erinnerungen an Voldemort. Ich hätte es sehr seltsam gefunden mich an alles erinnern zu können, was dieser Wahnsinnige jemals erlebt hatte. Es gab Gerüchte, dass er mit meiner Tante Bellatrix schlief. Wenn Harry wirklich Erinnerungen daran hatte, dann war das eine große Strafe.

Aber Harry war da anders als ich. Er akzeptierte, dass er viel Wissen und nützliche Informationen aus dem Zufall ziehen konnte und ignorierte den Rest gekonnt. Aber auch durch dieses Wissen waren seine Stunden mit Dumbledore völliger Müll. Harry zeigte sich zwar beeindruckt von der Sammlung an Erinnerungen, die Dumbledore zu Voldemort sammeln konnte, aber es waren nicht mal Erinnerungen vom Original. Somit verschwendete Harry seine Zeit mit ihm bekannten Informationen. Ich wusste nicht wie Harry zu dem Schluss kam, aber er war sich sicher, dass Dumbledore ihn von dem Weg abbringen wollte, den Dumbledore als dunkel betrachtete.

Harry glaubte, dass Dumbledore ihn opfern wollte da er die Annahme hatte, dass Harry einen Horcrux in seiner Stirn hatte. Solange dieser vorhanden wäre, hätte Voldemort niemals endgültig sterben können, bis Harry auch gestorben wäre. Wahrscheinlich wollte er Harry auch deshalb nichts produktives beibringen. Was hätte Harry mit seinem Wissen auch anfangen können, wenn er tot wäre?

Nach einigen Wochen hatten wir Harry aber gebrochen. Er hatte sich dazu bereit erklärt anzusehen, wer sich für eine solche Stunde interessieren würde. Was passierte schlug aber alle Erwartungen. Es kamen fast alle Schüler aus den Jahrgängen 5-7 und dazu noch viele aus den unteren Jahrgängen. Slytherins waren nur wenige zu sehen, da viele hinter Voldemort standen. Es blieb bei Daphne, Tracy, Blaise, Astoria und ihre Freundinnen, die Carrow Zwillinge. Selbst jemand wie Hermine Granger war an einer solchen Organisation interessiert.

Im Ebertkopf saß Harry an der Spitze aller Tische und räusperte sich

"Ich heiße euch alle willkommen. Nachdem ich gesehen habe wieviele in Hogwarts Nachhilfe haben wollen hat man mich dazu weichgeklopft euch zu helfen. Dazu bin ich bereit, jedoch nur unter zwei Bedingungen: erstens werdet ihr schwören, dass ihr euer Wissen nicht gegen mich einsetzen werden in der Zukunft. Zweitens werdet ihr akzeptieren, dass das Verpetzen der Gruppe zu einer Strafe führt."

"Ist das was wir machen etwa illegal?" Kreischte Granger. Harrys Augen zuckte jetzt schon genervt

"Was glaubst du denn? Wir treffen uns im Ebertkopf. Offiziell ist es zwar nicht untersagt Gruppen zu bilden, aber wenn Dumbledore wirklich gewollt hätte dass wir uns verteidigen können, hätte er wohl kaum Snape angestellt."

Die anderen nickten, weniger unbekümmert wegen dem Verbotenen. Daher konnte Daphne fortfahren

"Wir haben hier Verträge verbereitet, die das gerade gesprochene abklären. Zu der Kommunikation habe ich mir etwas ausgedacht."

Sie zog eine Münze aus ihrer Tasche und hielt sie hoch

"Diese Münze ist so bearbeitet, dass wir mit ihr zwischen uns kommunizieren können. Sie wird essentiell sein für unsere kleine Organisation."

"Damit das noch einnal klar ist. Ich werde niemanden zwingen einen Zauber zu lernen oder nicht. Wenn ihr glaubt der Zauber sei zu simpel, könnt ihr gehen. Ist euch der Zauber gefährlich, könnt ihr gehen. Mir ist das eigentlich ziemlich egal. Ihr wollt Hilfe, ich werde euch eine geben."

Viele im Publikum nickten zustimmend. Dann kam eine gute Frage von der wahrscheinlich unwahrscheinlichsten Person unter allen Schülern: Luna Lovegood. Das sonst so exzentrisch wirkende Mädchen mit dem träumerischen Blick sah uns ernst an

"Sollen wir uns einen Namen geben?"

"Wie wäre es mit Dumbledores Armee?" Rief Granger ungefragt in den Raum

"Er ist immerhin der größte und mächtigste Zauberer der Welt und die einzige Person, die Voldemort fürchtet."

Harrys Blick war kurz davor Granger zu ermorden und im Waldboden zu vergraben

"Auf gar keinen Fall. Zum einen weil Dumbledores Name darin enthalten ist. Zum anderen machen wir uns damit verwundbar. Armee im Namen sorgt nicht für Vertrauen. Ich schlage eher Defensiv Allianz vor. Das ist neutraler, impliziert aber den Sinn der Organisation."

Wieder gab es viel Zustimmung. Harry nickte erleichtert, einige wie Granger denkende hingegen sahen persönlich beleidigt aus

"Dann unterschreibt hier bitte und nehmt euch eine Münze. Ich werde euch dann über den Ort des Treffens informieren."

Nach und nach unterschrieben alle, nahmen sich eine Münze und verließen in teils hitzigen Diskussionen den Ebertkopf. Das alte und stinkende Lokal, geführt von Abberforth Dummheit, hatte an diesem einen Tag wahrscheinlich mehr verdient als im ganzen Jahr bei der Masse an Schülern die ein Butterbier haben wollten.

Zwei Wochen später fand das erste Treffen statt. Harry hatte mit etwas Hilfe zwei verbundene Klassenzimmer mit einem Fidelius Zauber geschützt und dort das Treffen stattfinden lassen. Der erste Zauber überraschte mich dann aber doch. Harry wollte am Entwaffnungszauber Experlliarmus arbeiten. Das hatte bei einigen für Gelächter gesorgt

"Warum sollte ich einen solchen Zauber üben? Den kann doch nun wirklich jeder?" Fragte Finnegan.

"Dann entwaffne mich!"

Als er es versuchte zuckte Harrys Zauberstab nur. Der Zauber war auch nur sehr blass. Er war nicht mal ansatzweise perfekt ausgeführt. Als Harry Finnegan entwaffnete wurde der Zauberstab fast pulverisiert.

"Bevor wir tolle, komplizierte und gefährliche Zauber lernen muss ich sicher sein, dass ihr die Grundlagen beherrscht. Dazu gehört es einen Zauber mit großer Stärke und im Optimalfal lautlos und ohne Ansatz performen zu können. Das war du uns gezeigt hast war lausig. Um weiterzukommen muss ein Zauber bis zur Perfektion geübt werden. Also los, wir fangen an."

Ich genoss die Stunde, denn auch ich konnte mich noch immer verbessern. Diese eine Stunde war somit sinnvoller als all die Wochen, in denen Snape uns anbrüllte.

So gingen Wochen ins Land. Unsere Zauber wurden immer komplexer und ein großer Teil der Schüler wurde auch deutlich besser. Aber wie immer konnte es nicht ewig dauern. Es kam der Moment, wo Harrys und Grangers Vorstellungen zu Zaubern zu weit auseinandergingen und ein Konflikt ausbrach, der zumindestens ihr Leben nachhaltig prägen sollte. Harry hatte geplant der DA, die kurze Fassung für Defensive Allianz, den Blut Erhitzungsfluch beizubringen. Das war definitiv der bis dato gefährlichste Zauber, den die Mitglieder lernten. Hermine Granger hatte aber Grundlegende Probleme mit dem Stundenplan

"Jetzt bringst du uns also doch die dunklen Künste bei? Was soll dann als nächstes kommen? Willst du uns dazu bringen Muggel als Übungsziele zu nutzen?" Kreischte sie in ihrer schrillen und besserwisserischen Stimme. Harry üblich blieb er ruhig, auch wenn ich seine Irritation regelrecht spüren konnte

"Was ich euch beibringe sind nicht die dunklen Künste. Die dunklen Künste, zunindestens das was ihr euch darunter vorstellt, sind ganz andere Zauber. Ein Zauber ist nicht dunkel, nur weil er leute verletzen kann. Ich kann mit einem Levitationszauber jemanden von der Klippe werfen. Das ist einer der ersten Zauber den wir lernen. Ist er deswegen ein dunkler Zauber? Nein. Ein dunkler Zauber wird in der Regel von seiner Intention bestimmt. Ich kann mit dem Blut Erhitzungs Fluch jemanden kaltblütig ermorden. Genau so gut kann ich aber auch jemanden vor dem Tod damit retten. Die wirklichen dunklen Künste werden durch eine andere Sache definiert. Der Todesfluch oder Folterfluch haben eine Sache mit allen anderen Zaubern aus diesem Bereich gemeinsam: sie benötigen eine gewisse mentale Einstellung. Ihr könnt den Todesfluch herausbrüllen so laut ihr wollt, die Zauberstabbewegung so perfekt wie möglich ausführen und trotzdem würden viele von euch den Fluch nicht wirken können. Wisst ihr warum?"

"Weil es ein dunkler Fluch ist! Das ist doch offensichtlich!" Rief Granger. Harrys Auge zuckte gefährlich

"Das ist das dümmste was ich je gehört habe. Selbst jemand wie Dumbledore kann den Todesfluch wirken. Der Fluch aktiviert sich nur, wenn ich jemanden töten will, oder bei Cruciatus wenn ich jemanden foltern will. Wenn ihr also jemanden tot sehen wollt, könnt ihr den Fluch nutzen. Und möchte nicht jeder von euch Voldemort tot sehen?

Hört auf die Welt der Magie mit einer naiven Brille zu betrachten. Was glaubt ihr, was Auroren oder Ärzte in ihrer Ausbildung lernen? Sie lernen viele Flüche und dunkle Zauber kennen und müssen sie auch nutzen können. Warum? Nur wenn man Zauber und deren Wirkungen kennt, kann man sie kontern. Wie soll ich erkennen, ob es der Blit erhitzung oder der Blut zersetzungs Fluch ist? Beide sind gelblich und haben eine ähnliche Bewegung. Wenn ich mich aber auskenne, dann kann ich das alles unterscheiden und entweder die richtige Verteidigung nutzen, oder den passende Gegenfluch nutzen. Das ist Wissen, was im Kampf den Unterschied zwischen Leben und Tod sein kann. Das von vornherein nicht lernen zu wollen zeugt von Naivität. Euer Gegner wird nicht fair und lieb spielen. Er hat kein Interesse an eurem Leben. Ihr müsst also wie euer Feind kämpfen."

Dann holte er tief Luft

"Wenn das euch aber nicht gefällt, dann dürft ihr gerne gehen. Ich habe nichts davon mein Wissen mit Leuten zu teilen, die es nicht wissen wollen. Der Rest kann gerne bleiben."

Eine handvoll Schüler, darunter auch Granger, verließen den Raum und Harry fuhr mit seiner Stunde ganz normal fort.

Hermine Granger POV:

Potters wahrer Charakter zeigte sich spätestens in seiner letzten Stunde. Dieser Zauber und seine Meinung zu dunkler Magie zeigten, dass er bereit war Menschen zu töten. Er rechtfertigte einfach die Nutzung solcher Zauber. All dies in Kombination mit dem illegalen Charakter der DA war zu viel. Sie widersprach allem, was mir wichtig war: den Regeln und den Lehren Dumbledores. Daher sah ich es als meine Pflicht an dies den Professoren zu melden. Was dann aber passierte hätte ich nie mit gerechnet. Es saßen alle Professoren um mich herum. Professor McGonnagall wollte Snape am liebsten ermorden.

"Albus, hast du Miss Grangers Aussage überhaupt gehört? Sie wurde sexuell belästigt. Von einem Professor! Wenn die Öffentlichkeit davon erfährt, dann wird Hogwarts am Boden sein. Wir müssen ihn entlassen!"

Schrie sie Professor Dumbledore an. Ich wollte schreien, dass das nicht stimmte, dass ein Professor niemals so etwas getan hätte, aber ich konnte nicht. Der magische Vertrag band mich. Es verstärkte nur meinen Hass auf Harry Potter und seine ganze Entourage. Ein unschuldiger Mann musste nun wegen mir leiden. Daher schwor ich mir mein Leben dem Untergang Harry Potters zu widmen. Wenn ich sterben sollte, wollte ich wenigstens das vermoderte magische Britannien in das erleuchtete Licht der nicht magischen Welt zerren.

Dumbledore POV:

Ich konnte verhindern, dass Snape aus Hogwarts verbannt wurde. Leider verlor er seinen Posten und seine Privilegien. Was hatte Miss Granger zu solchen Aussagen bewogen. Was steckte dahinter?

Meine schlechte Stimmung wurden durch Severus angeheizt, der in mein Büro gestürmt kam

"Albus, ich brauche Ergebnisse. Ich muss dem dunklen Lord irgendwelche wichtigen Informationen liefern. Er verdächtigt mich nicht an seine Sache zu glauben. Am besten wäre es, wenn ich eine von Potters Huren in die Finger bekommen würde."

Ich sah ihn vorwurfsvoll an wegen seiner Beleidigung, dachte aber nach. Harry zeigte keine Veränderung. Ich musste zu extremen Mitteln greifen. Was waren die Leben weniger gegenüber dem Wohle der Welt. Meine Zeit war sowieso bald zuende. Dann konnte ich für meine Sünden geradestehen.

"Also gut, Severus. In wenigen Woche ist ein Hogwartswochenende. Und ich weiß, wo sich Miss Greengrass und Tonks aufhalten werden."