21. Dezember: Die Lösung
„Du machst dir wirklich zu viele Sorgen, Henry", sagte Henrys Schwiegermutter Ginny Potter, als Henry und Lily am nächsten Wochenende beim Familienessen der Potters waren. „Ich hab das damals dreimal mitmachen müssen. Sicher, es ist nervig und aufdringlich und ich wünschte, sie hätten mich in Ruhe gelassen, aber es ist auch nicht das Ende der Welt. Und bisher haben sie die Grenze noch nie überschritten. Sich richtig mit der Familie von Harry Potter anzulegen traut sich keiner."
„Aber-"
„Alter, gib's auf", sagte James gutmütig. „Die werden nie Ruhe geben, so ist das einfach. Mit der Zeit lernt man, das alles zu ignorieren. Ihr hättet das wie Al machen und so stinklangweilig sein sollen, dass es einfach keinen interessiert."
„Hey!", protestierte Al entrüstet. „Ich hab auch nichts anderes gemacht als Lily. Gearbeitet und eine nette Frau geheiratet und ein Kind gekriegt. Ist doch nicht meine Schuld, dass sie sich nicht so für Tia und mich interessieren!"
„Zu wenig Drama, Brüderchen!", lachte James. „Deine wilde Zeit hast du im Ausland verbracht und als du wieder da warst, waren Tia und du so langweilig, dass keiner mehr was von euch wissen wollte. Mit einem abgelehnten Heiratsantrag vor allen Leuten könnt ihr einfach nicht mithalten."
Lily seufzte. „Musst du mich unbedingt daran erinnern?" Lilys früherer Freund Howard Corner hatte die Preisverleihung der Goldenen Feder, als Lily zum ersten Mal für ihre Berichterstattung geehrt worden war, für den idealen Zeitpunkt gehalten, ihr mitten in einer Horde von Journalisten einen Heiratsantrag zu machen, den sie völlig schockiert ohne Nachzudenken abgelehnt hatte. Das hatte der Klatschpresse Stoff für mehrere Monate geliefert. Nur gut, dass niemand bemerkt hatte, dass Lily und Henry gerade mal eine Stunde später im Garten des Anwesens, wo die Preisverleihung stattgefunden hatte, miteinander geschlafen hatten. Bis heute waren sie überrascht, dass sie damit wirklich davongekommen waren.
„Genau. Du könntest ruhig ein bisschen netter zu deiner Schwester sein in ihrem delikaten Zustand", stimmte Ginny ihrer Tochter zu. Lily streckte James die Zunge raus. Henry verdrehte die Augen. Die Potters waren wirklich keinen Deut besser als er und seine Geschwister.
James lachte. „Wieso delikat? Habt ihr nicht gerade erst zehn Minuten auf Henry eingeredet, dass er sich zu viele Sorgen macht, schließlich ist Lily ‚nur schwanger und nicht krank'? Ihr müsst euch schon entscheiden."
Harry schlug James auf die Schulter. „Mein lieber Sohn, durch die vielen Schwangerschaften in dieser Familie habe ich gelernt, dass immer beides gilt und man nur sehr gut überlegen sollte, was auf die entsprechende Situation zutrifft. Hier sollte man darauf vertrauen, dass die Reporter ihre Grenzen kennen und eine schwangere Frau nicht in Gefahr bringen." Er schaute zu Henry. „Es kann beängstigend sein, sicher, aber Ginny hat das oft genug mitgemacht und ihr ist nie was passiert. Und sollte das Ganze doch zu sehr Überhand nehmen, können vielleicht Hermine oder Molly rechtliche Schritte einleiten."
Lily schnaubte abfällig. „Das hat doch noch nie funktioniert! Außerdem gibt es die Pressefreiheit. Und man kann sie nicht immer als Käfer gefangen halten und erpressen, so wie Tante Hermine das gemacht hat."
Henry schaute seine Frau mit großen Augen an. „Wie bitte?", fragte er ungläubig. Immer, wenn er dachte, dass er das meiste über seine neue Familie wusste, wurde er eines Besseren belehrt.
Den Rest des Essens verbrachten sie damit, Henry und Tia, die ebenfalls keine Ahnung gehabt hatte, die Geschichte von Rita Kimmkorn zu erzählen und wie Hermine sie mehrere Tage in einem Einmachglas gefangen gehalten hatte. Hermine war wirklich das hardcoreste Familienmitglied der Weasleys, und die beinhaltete Harry Potter, der Voldemort vernichtet hatte und Molly Weasley, die Bellatrix Lestrange umgebracht hatte.
Nach dem Essen spielten sie mit Al und Tias anderthalbjähriger Tochter Haley, die gerade rechtzeitig von ihrem Mittagsschlaf wach geworden war. Haley war ganz fasziniert von Lilys immer runder werdenden Bauch und pikste ihn andauernd. Lily verzog das Gesicht, ließ es aber bisher kommentarlos über sich ergehen. Die Potters hatten alle einen Narren an Haley gefressen. Henry fragte sich, ob ihr eigenes Baby auch noch so viel Aufmerksamkeit bekommen würde. Das erste Baby war schließlich immer etwas Besonderes. Zumindest war es das für ihn und Lily. Und seine Familie konnte es gar nicht erwarten, da seine älteren Geschwister Nancy und Jonathan bisher noch kinderlos waren und auch keine Anstalten machten, diesen Zustand in der nächsten Zeit zu ändern.
„Du schaust so düster drein", sagte James, der sich mit einer Flasche Butterbier neben Henry auf das Sofa fallen ließ. „Stört dich das wirklich so sehr mit den Reportern? Du kommst doch mittlerweile ganz gut klar mit der Presse." Da Lily und er die ersten Monate ihrer Beziehung nur in der Muggelwelt zusammen gewesen waren, war es ein Schock gewesen, als die Hexenwoche es plötzlich doch spitzgekriegt hatte. Henry hätte nie gedacht, dass er mal sein eigenes Gesicht auf dem Titelbild der Hexenwoche sehen würde. Oder dass jemand sich die Mühe machen würde, seine Exfreundinnen zu interviewen. Oder dass es irgendwen interessieren würde, mit welchen Frauen er sich unterhielt. Aber im Laufe der Zeit hatten er, seine Familie und seine Freunde gelernt, alles zu ignorieren, was über ihn geschrieben wurde.
Er seufzte. „Eigentlich schon. Ich dachte eigentlich, ich hätte mich ganz gut dran gewöhnt. Ist ja sowieso immer das gleiche, nur mit neuen Bildern. Aber seit sie schwanger ist, sind die alle wie auf Drogen. Jetzt machen sich die Fotografen nicht mal mehr die Mühe, unauffällig zu sein. Und sie kommen immer näher und ich will einfach nicht, dass ihr was passiert. Ist das so schwer zu verstehen?"
James schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht. Aber … du kannst sowieso nichts machen. Am besten ist es, sie einfach weiterhin zu ignorieren. Vielleicht könnt ihr die ersten Babyfotos verkaufen, so wie eure Hochzeitsfotos, dann habt ihr wenigstens noch was davon."
„Du ignorierst sie nicht", widersprach Henry.
James zuckte mit den Schultern. „Es gehört zu meinem Beruf, Interviews zu geben."
Henry schaute James skeptisch an. In Hogwarts hatte James die Aufmerksamkeit geliebt und zu Beginn seiner Karriere hatte Henry den Eindruck gehabt, James nie entkommen zu können, weil er ständig auf allen Titelseiten gewesen war.
„Ja, okay, mit zwanzig fand ich das schon super", gab James zu. „Aber das war auch das erste Mal, wo sie sich nicht nur wegen Dad für mich interessiert haben. Mein eigenes Können hat sie interessiert, nicht Sachen, die zwanzig Jahre her waren. Den ersten Artikel, wo nicht im ersten Satz ‚der älteste Sohn von Harry Potter' stand, hab ich mir eingerahmt an die Wand gehängt. Al und Lily geht die Aufmerksamkeit am Arsch vorbei, ich wollte sie mir nur verdienen." Er seufzte. „Jetzt könnte ich auch langsam darauf verzichten. Aber ihr habt mit dem Baby die Aufmerksamkeit ja schön wieder auf euch gelenkt."
Henry verzog das Gesicht. „Hätten wir gerne drauf verzichtet. Deshalb haben wir auch bis nach der WM gewartet, überhaupt was zu sagen."
„Hättet ihr ruhig eher machen können, dann hätte es vielleicht weniger Artikel gegeben, die an meinen Fähigkeiten als Kapitän zweifeln oder jeden Spielzug kritisieren", seufzte er. Was das betraf, war die Presse unerbittlich, das stimmte schon.
„Die hätte es trotzdem gegeben", widersprach Henry dennoch. So quidditchverrückt, wie dieses Land war! Und dann war auch noch der Sohn von Harry Potter im Mittelpunkt? Was besseres hätten die sich doch gar nicht wünschen können. „Ist ja schon ewig her, dass England mal wieder Chancen hatte, zu gewinnen." Das letzte Mal war mehr als hundert Jahre her, wenn Henry sich richtig erinnerte. „Aber ist doch gut gelaufen. Du bist Weltmeister und dann hast du noch diese Julia kennen gelernt."
Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf James' Gesicht aus. „Stimmt. Ich kann mich eigentlich nicht beschweren. Alles, was ich wollte, hab ich auf einmal bekommen." Jahrelang war James nur für seine belanglosen Frauengeschichten bekannt gewesen, aber in den letzten Jahren hatte er immer mehr das Interesse daran verloren und stattdessen etwas ernsthafteres gewollt. Allerdings lange niemanden gefunden, der ihm wirklich gefiel. Bis er während der WM in Amerika Julia Scott begegnet war, einer amerikanischen Hexe. Sie hatten eigentlich nur während der WM zusammen sein wollen, aber als seine Abreise immer näher gerückt war, hatten sie sich einen Ruck gegeben und jetzt waren sie wirklich zusammen. Leider als Fernbeziehung, was wirklich nicht einfach war. Auch wenn sie sich dank der Portschlüssel wenigstens diese lange Reisezeit sparten. Mehrere Stunden in diesen Blechschachteln zu verbringen, die die Muggel anstelle von Besen benutzten? Henry konnte sich nichts Schrecklicheres vorstellen.
„Kommt sie dich auch mal besuchen?" Bisher war James schon ein- oder zweimal nach Amerika zurückgegangen, um sie zu besuchen, aber soweit Henry wusste, war sie noch nicht nach England gekommen.
„Sie will zu Weihnachten kommen und dann Anfang des neuen Jahres wieder zurück. Sie versteht sich nicht gut mit ihrer Familie, deshalb mag sie die Feiertage nicht besonders", erwiderte James immer noch mit strahlendem Lächeln.
Henry grinste. „Dann kann sie sich ja auf was gefasst machen." Seine erste Weihnachtsfeier im Fuchsbau war schon ein besonderes Erlebnis gewesen. So viele Leute, vor allem so viele berühmte Leute, deren Schokofroschkarten er als Kind gesammelt hatte, die im Laufe des Abends immer betrunkener wurden, weil George jedem Feuerwhiskey in den Punsch kippte, der volljährig war. Schrecklich chaotisch, wie die Weasleys eben waren, aber trotzdem wunderbar. Niemand hatte ihm jemals das Gefühl gegeben, nicht willkommen zu sein.
„Sie kann's kaum erwarten. Sie hat die meisten von uns ja schon während der WM kennen gelernt, aber-"
„Da haben sich doch alle noch relativ zurückgehalten." Es hatte ihn überrascht, dass nicht mehr Alkohol geflossen war, als die Weasleys vor dem Finale alle zusammen gezeltet hatten, aber alle waren zu gespannt auf das Spiel gewesen und es hatte genug kleine Kinder gegeben, auf die man ein Auge haben musste in der unbekannten Umgebung. Der Fuchsbau war vertrautes Terrain. Der hatte schon alles gesehen.
„Naja, jedenfalls ist sie schon ganz gespannt auf den Fuchsbau und Weihnachten mit der Familie. Vielleicht trifft sie ja sogar noch euer Baby."
„Lieber nicht." Lilys Geburtstermin war Mitte Januar und Henry war es wirklich lieber, wenn das Baby nicht früher kam als nötig. Außerdem hatte Lily am 29. Dezember Geburtstag und Al am 5. Januar und Henry hoffte, dass ihr Kind nicht ausgerechnet an einem dieser Tage auf die Welt kam. Es gab so viele Tage im Jahr, da sollte es schon seinen eigenen Tag haben. Außerdem, wer wusste schon, wann Dominique ihr Baby bekommen würde, die hatte einen ganz ähnlichen Geburtstermin.
„Ob sie das Baby jetzt kennen lernt oder später, ich hoffe, dass sie noch sehr lange da sein wird", sagte James schulterzuckend und trank einen großen Schluck aus seiner Flasche.
„Du magst sie sehr, oder?" Henry war sehr lange misstrauisch gewesen, ob James sich wirklich geändert hatte, was Frauen betraf, oder ob er einfach nur eine neue Masche ausprobierte. Aber als er ihn das erste Mal mit Julia gesehen hatte, war klar gewesen, dass er sich wirklich geändert hatte. Henry hätte nie gedacht, dass er mal diesen wirklich dämlichen verliebten Gesichtsausdruck bei James Potter sehen würde, aber es geschahen eben noch Wunder. Und Julia hatte genau den gleichen Blick, deshalb hoffte die ganze Familie inständig, dass das zwischen den beiden lange halten würde. Auch wenn er sich mit einer Fernbeziehung wirklich nichts einfaches ausgesucht hatte. Gerade am Anfang, als Lily und er zusammengekommen waren, hatten sie jede Sekunde miteinander verbringen wollen. Es war schon schwer genug, wenn Lily für ein paar Tage wegfuhr, um von einer internationalen Konferenz zu berichten. Der Gedanke, dass ein ganzer Ozean zwischen ihnen lag … das war unvorstellbar für Henry. Er war froh, dass er jeden Abend neben Lily einschlafen und jeden Morgen neben ihr aufwachen konnte.
„Julia ist einfach fantastisch", schwärmte James verliebt. „Ich hoffe nur, dass es noch lange dauert, bis ihr klar wird, dass sie es sehr viel besser treffen könnte als mit mir."
„Ach komm", sagte Henry und klopfte seinem Schwager aufmunternd auf die Schulter. „Du bist immerhin Weltmeister. So jemanden findet man nicht häufig."
James grinste. „Auch wieder wahr."
/-/
Ein paar Tage später kam Henry gähnend nach Hause. Eigentlich hatte er schon vor zwei Stunden da sein und das Abendessen kochen wollen, aber einer der Tränke in der Apotheke hatte Probleme gemacht und wenn er sich nicht sofort darum gekümmert hätte, wären drei Wochen, die sie schon daran gebraut hatten, umsonst gewesen.
Er blieb angewurzelt stehen, als er seine Frau am Küchentisch sitzen sah, umgeben von einem Haufen Pergamente. Ein Tintenklecks war auf ihrer Wange und ihre Haare standen so zu Berge, dass sie ihn an die ihrer Tante Hermine erinnerten.
„Was …?", fragte er völlig perplex.
Lily zuckte erschrocken zusammen und warf ihr Tintenfass um. Schnell stellte sie es wieder auf und zauberte den Fleck weg.
„Henry!", rief sie überrascht. „Du bist schon da."
„Ich bin schon da?", wiederholte er ungläubig. „Ich bin zwei Stunden später dran als sonst."
„Ach ja?", fragte Lily zerstreut.
„Ich hab dir sogar eine Nachricht geschickt, dass es später wird." Er hatte verhindern wollen, dass Lily sich Sorgen machte, deshalb hatte er als fürsorglicher Ehemann seiner schwangeren Frau eine SMS geschickt.
Lily hatte den Blick schon wieder von ihm abgewendet. „Hast du? Super."
Henry verdrehte die Augen. Er zog die Schuhe aus und hängte seinen Umhang an den dafür vorgesehenen Haken, bevor er zu Lily ging und sie zur Begrüßung auf ihre verwuschelten Haare küsste. Er strich kurz über ihren runden Bauch, aber zu seiner Enttäuschung konnte er immer noch nicht fühlen, wie das Baby strampelte. Das spürte nur Lily. „Hast du was gegessen?"
Lily nickte. „Ich hab in der Mittagspause die Sandwiches gegessen, die du mir gemacht hast und einen Salat."
„Und sonst nichts?", fragte Henry entsetzt. Es war bereits neun Uhr abends!
„Hab ich vergessen", erwiderte sie schulterzuckend.
Henry seufzte. Er hatte Lily schon häufig so erlebt, wenn sie sich in ein neues Projekt vergrub und normalerweise störte ihn das auch nicht weiter, aber im Moment aß sie schließlich nicht mehr nur für sich alleine. „Ich mach uns was." Es würde kein Gourmetmenü werden, aber irgendwas würde der Kühlschrank schon noch hergeben.
„Ich liebe dich", rief Lily ihm hinterher. Henry schüttelte grinsend den Kopf.
Zwanzig Minuten später stellte er einen Teller Spaghetti vor Lily ab, die schon wieder völlig die Zeit vergessen hatte und überrascht von ihren Pergamenten aufschaute.
„Was machst du da überhaupt?", wollte Henry wissen und setzte sich ihr gegenüber. Vorsichtig schob er ein paar Pergamente zur Seite, damit er seinen eigenen Teller abstellen konnte. „Ich dachte, du musst auf keine Konferenzen mehr." Portschlüssel wurden für Schwangere ab dem sechsten Monat nicht mehr empfohlen, was Lilys Reiseumkreis gehörig einschränkte.
„Das ist für ein ganz neues Projekt!", sagte sie begeistert und stopfte sich ein paar Nudeln in den Mund. „Der Gedanke ist mir heute Nachmittag gekommen, als ich bei Mum war! Das ist eine super Idee, ich weiß gar nicht, warum ich nicht schon viel früher darauf gekommen bin! Und ich wette, damit werde ich uns die Reporter von Hals schaffen, wenigstens für eine Weile."
„Ach ja?", fragte Henry ungläubig, aber hoffnungsvoll. „Und was wird das?"
„Ich schreibe ein Buch! Über uns!"
„Über uns?", sagte er entsetzt. Sie wollten doch versuchen, die Reporter von ihrem Privatleben fernzuhalten und nicht noch mehr Material liefern!
„Uns alle! Die Weasleys und Potters! Und darüber, wie nervig das ist, wenn die Leute ständig meinen, das Recht zu haben, alles über uns zu wissen. Wir alle haben so viele witzige Anekdoten, damit kann ich locker hunderte von Seiten füllen. Und weil ich in der Redaktion sowieso kürzertreten soll, hab ich genug Zeit zum Schreiben! Wenn ich mich beeile, ist das Manuskript vielleicht sogar noch vor der Geburt fertig!"
Henry runzelte die Stirn. „Hast du überhaupt schon einen Verleger?" Wenn ihr der Gedanke erst heute Nachmittag gekommen war, machte sie vielleicht unnötig die Hippogreife scheu.
Lily verdrehte die Augen. „Glaubst du ernsthaft, dass ich, Tochter von Harry Potter, keinen Verleger finde für ein Buch, in dem es um die Potters und Weasleys geht? Auf welchem Planeten lebst du denn?"
Da war auch wieder was dran. Nicht, dass er sonderlich begeistert war von dem Gedanken, dass er in einem Buch vorkommen sollte, aber wenn Lily einmal so in Fahrt war, würde sie niemand mehr davon abbringen können. Und wer weiß, vielleicht würde es ja sogar funktionieren. Immerhin war sie Lily Potter. Es gab nichts, was sie nicht konnte.
/-/
Und es funktionierte wunderbar. Das Buch kam ein paar Monate nach der Geburt ihrer Tochter Elizabeth auf den Markt und danach nahmen die Berichte über sie deutlich ab. Und bei Lilys zweiter Schwangerschaft hatte Henry sich überhaupt keine Sorgen über die Reporter machen müssen. Natürlich hatte sie wie immer Recht gehabt. Was sie ihm nur manchmal unter die Nase rieb. Aber das war ein Preis, den er gerne dafür bezahlte, dass sie endlich ihre Ruhe hatten.
A/N: So das war Lilys (oder besser gesagt Henrys) kurzes Zwischenspiel, morgen kommt dann wirklich Dudley an die Reihe.
