Frohe Weihnachten Euch allen! Da das erste Kapitel so kurz ist, kommt das zweite als kleiner Weihnachtsgruß schon heute. Danach geht es wieder immer freitags weiter.
LG Wine witch
Kapitel 2 – Der, mit dem alles anfing
Normalerweise begann das Frühstück in der Großen Halle sehr ruhig. Die Schüler waren noch müde, wenn sie verschlafen hereinschlurften, um den Tag zu beginnen, nicht in der Lage, über Grunzlaute und Gemurmel hinaus zu kommunizieren. Die Decke der Halle war verzaubert, das echte Wetter draußen zu zeigen, daher wertschätzten viele der Schlafmützen die Helligkeit des Sonnenscheins nicht, der die Halle erleuchtete. Reihen von Bechern mit heißen Getränken erwarteten die ankommenden Schüler, und das Kollegium saß bereits am Lehrertisch, unterhielt sich und trank zahlreiche Tassen Tee und Kaffee. Ordentlich in Schuluniform, aber ohne Robe bekleidet, trat Hermione ein und steuerte direkt ihren üblichen Platz am Gryffindortisch an. Die Hemden nur halb in die Hosen gesteckt, die Roben offen und lose hängend, kamen Harry und Ron nach ihr herein, kratzten sich die Köpfe und rieben sich die Augen. Hermione hatte bereits ein Buch offen gegen einen Krug Kürbissaft gelehnt und rührte gedankenverloren in einer Tasse Kaffee.
„Hermione, wie kannst du das schon so früh?", grummelte Ron.
„Ich bin momentan an wenig Schlaf gewöhnt. Kopf hoch, Ron, iss etwas", bemerkte Hermione geistesabwesend.
Am Lehrertisch aßen die Professoren ruhig und und unterhielten sich verschlafen untereinander. Ein Mann gönnte sich jedoch an diesem Morgen kein Gespräch mit seinen Kollegen. Er war ziemlich nervös beim Essen. Und spähte …, spähte zum Gryffindortisch …, spähte zu einer bestimmten Gryffindor.
Die Halle füllte sich weiter mit Schülern, und je munterer sie wurden, desto mehr stieg der Geräuschpegel an. Der Schrei einer Eule durchschnitt den Lärm, um die Ankunft anderer Eulen anzukündigen, die die Morgenpost brachten. Briefe und Päckchen fielen auf ihre Empfänger hinab. Hermione war ganz erstaunt, als ein glänzender, mittelgroßer Rabe mit einem Brief im Schnabel neben ihrem Buch landete. Sie nahm dem Vogel den Brief ab, bot ihm ein Stück Toast an, und er flog davon.
„Waff haffuda?", fragte Ron mit dem Mund voller Bratkartoffeln und spuckte ein wenig davon auf Hermiones Ärmel.
„Iiih, Ronald!" Mit ihrem Zauberstab beseitigte sie die Schweinerei.
„Von wem ist der Brief, Hermione?", fragte Harry.
„Ich bin nicht sicher. Die Handschrift erscheint mir jedoch vertraut." Sie schwenkte ihren Zauberstab über dem Brief, um ihn auf dunkle Zauber zu überprüfen. Seit sie beim Sieg über Voldemort geholfen hatte, bekam Hermione allerlei Fanpost, hatte aber auch eine oder zwei Sendungen gefährlichen Inhalts von möglichen Voldemortanhängern erhalten. Sie hatte gelernt, einige Zauber auf ihre Post zu werfen, ehe sie sie öffnete. Sobald sie entschieden hatte, dass es sicher war, den Brief zu öffnen, erbrach sie das Siegel und begann zu lesen.
21. September 1998
Sehr geehrte Miss Granger,
wahrscheinlich sind Sie recht überrascht, diese Handschrift in diesem Brief an Sie vorzufinden, aber ich hoffe, dass Sie ihn zu Ende lesen, statt Sie ihn sofort in Flammen aufgehen zu lassen.
Hermiones Augen weiteten sich, als ihr klar wurde, weshalb ihr diese Handschrift vertraut war. Sie schaute zum Lehrertisch hinauf und sah, dass Professor Snape sie heimlich anschaute. Wieder wandte sie sich dem Brief zu.
Da Sie die Details hinsichtlich meiner Rolle als Spion im Krieg gegen den, der der personifizierte Teufel war, kennen, wissen Sie, dass ich erwartet hatte zu sterben. Offensichtlich ist das nicht passiert.
Diese Begnadigung, wenn man so will, hat mir die Gelegenheit verschafft zu überdenken, was die Zukunft für mich bereithält. Entweder kann ich weiter der Bastard sein, der ich die letzen zwanzig Jahre lang gewesen bin, oder ich kann ein neues Kapitel aufschlagen und etwas ‚Glück' finden. Ich habe beschlossen, beides miteinander zu vereinen und mein Leben als glücklicher Bastard weiterzuleben.
Hermione lachte an dieser Stelle.
Teil dessen, von dem ich glaube, dass es mich ‚glücklich' machen würde, ist, einige Freunde der Nicht-Todesser-Art zu gewinnen. Angesichts meiner Sozialkompetenz auf der Mängelseite der Messlatte stelle ich fest, dass ich vielleicht mit dem beginnen muss, was man ‚eine sichere Sache' nennen könnte.
Während meines Aufenthalts im St. Mungo hatte ich einige Zeit, über Obiges nachzudenken, und aus irgendeinem Grund (vielleicht war es die ununterbrochene Zurschaustellung Ihres Namens im Tagespropheten) habe ich mich dabei ertappt, an Sie zu denken, Miss Granger, mehr als aus irgendwelchen eventuellen anderen Gründen. Man mag sich fragen, weshalb ich eine Gryffindor wähle, eine deutlich jüngere Gryffindor, statt jemanden aus meinem eigenen Haus oder gar jemanden aus Ravenclaw und in meinem eigenen Alter.
Wie Sie genau wissen, habe ich keine Geduld mit Dummköpfen. Ganz ehrlich: Ich habe ganz allgemein keine Geduld mit Menschen. Jedwede Verbindungen, die ich in diesem Leben bisher ertragen habe, waren mit Leuten, die ignorant, ungebildet, tückisch, manipulativ oder grausam waren. Sie, Miss Granger, sind nichts davon. Ihrer Intelligenz macht an diesem elenden Ort nichts außer meiner eigenen Konkurrenz; auch wenn ich es nur ungern zugebe, überflügeln Sie mit ihrem Hirn sogar den Rest des Kollegiums. Sie sind allzu ehrlich, was ich für eine notwendige Eigenschaft bei einem Menschen halte, mit dem ich umgehe. Ich hasse es, angelogen zu werden, und ich weiß, dass Sie nichts vor ihren ahnungslosen Kumpanen verborgen halten. Außer Ihrer meisterhaften Manipulation der verachtungswürdigen Professorin Umbridge habe ich Sie nie andere manipulieren gesehen, zumindest nicht, um selbst daraus Gewinn zu ziehen. Schließlich besitzen Sie eine so freundliche Seele, an die nicht einmal der mitfühlendste Hufflepuff herankommt.
Ich kenne nicht viele Menschen gut genug, um sie wirklich zu deuten. Diejenigen, die ich in diesem Ausmaß kenne, sind entweder in ähnlichem Alter wie ich und kennen mich daher lange und gut genug, um mich zu verabscheuen, oder sie gehören zu meinen Schülern.
Vielleicht glauben Sie, ich würde mit einem ambitionierten Ravenclaw weniger zusammenrasseln? Menschen werden entweder aufgrund ihrer Klugheit oder wegen ihres wissenschaftlichen Ehrgeizes nach Ravenclaw sortiert. Diejenigen, die nicht besonders wissenschaftlich ambitioniert sind, neigen dazu, klug mit einem bedauerlichen Nebeneffekt von Exzentrik zu sein (siehe Miss Lovegood als Beweis für diese Behauptung). Solche Albernheiten kann ich nicht tolerieren. Diejenigen mit wissenschaftlichem Ehrgeiz haben keine Bedenken, ihren Kollegen den Dolch in den Rücken zu stoßen, um ihr höchstes Ziel zu erreichen, die Crème de la Crème zu sein. Dieser beklagenswerte Charakterzug scheint auch in ihre persönlichen Beziehungen einzufließen. Ich hatte mit vielen vermeintlich intelligenten Ravenclawschülern zu tun, die in meinem Unterricht im Wettstreit um höchste Noten Freunde und Freundinnen in die Luft jagten. Ich glaube, ich liege nicht falsch in meiner Annahme, dass Miss Chang Ihnen gegenüber aufgrund ihrer außergewöhnlichen Bindung zu Potter eine gewisse Rachsucht verspürte.
Hufflepuffschüler kommen nicht infrage. Ihr Grad an Sentimentalität ist der höchste, den ich je zu tolerieren hoffen kann. Slytherins sind genau die Art Menschen, von denen ich mich zu distanzieren versuche. Das lässt Gryffindor als meine einzige mögliche Option. Ja, auch Gryffindors sind nicht ohne Makel; eigentlich sind die meisten mit Fehlern gespickt.
Sie, Miss Granger, SIE haben alles über den Haufen geworfen, was ich gelernt, erkannt und stur beibehalten habe, was eine Gryffindor ausmacht. Sie haben keine Angst zu arbeiten, zu denken, sich Missgeschicken zu stellen. Sie stehen allzu loyal zu Ihren Überzeugungen und Ihren Freunden. In den sieben Jahren, die ich mit Ihrer Besserwisserei bekannt bin, haben Sie mich immer verteidigt und – vielleicht – mich respektiert. (Hermione konnte sich das Hohnlächeln auf seinem Gesicht genau vorstellen, während er diesen Satz schrieb!) Ich muss zugeben, dass ich mich geehrt fühle, dass Sie mich so behandelt haben.
Ich begann zu überlegen, was ich über Sie weiß, und wie ich Sie in der Vergangenheit behandelt habe. Ich fürchte, ich habe Sie ziemlich schrecklich behandelt angesichts der Tatsache, dass der einzige echte Grund für mein harsches und unhöfliches Benehmen Ihre Verbindung zu Potter war. Die Rolle, die ich gespielt habe, hielt mich davon ab, Sie wertzuschätzen und meine Meinung zu äußern, dass Sie wirklich ausgesprochen bemerkenswert sind. Sie werden die klügste Hexe Ihrer Altersgruppe genannt, und das sind Sie in der Tat.
Das Alter ist – offen gesagt – kein Thema für mich. Zauberer und Hexen leben weit längere Leben als üblich, und daher ist der Altersunterschied kein echter Faktor. Wären wir Muggel, wäre er mir auch egal. Ich kenne viele Hexen und Zauberer in meinem Alter, die sich nicht einmal die Schuhe zubinden könnten, und viele, die für ihre wissenschaftlichen Errungenschaften sehr angesehen sind. Sie hingegen sind der frische Lufthauch, von dem ich glaube, dass ich ihn in meinem Leben brauche.
Aus diesen und vielleicht auch einigen anderen Gründen, die ich in diesem Schreiben nicht erwähnt habe, möchte ich diesen Brief gern als Auftakt in der Hoffnung auf weitere sehen, auf dass wir eine Art von Bündnis oder vielleicht sogar Freundschaft schließen können. Ich gebe zu, dass es einigermaßen arrogant von mir ist, mir sicher zu sein, dass Ihre Gefühle mir gegenüber zu meinen Gunsten bestehen und diese Freundschaft erreichen. Ich hege die Hoffnung, dass Sie mir mittels schriftlicher Korrespondenz helfen können, die soziale Kompetenz zu erlangen, die mir fehlt, und vielleicht kann ich Ihnen im Gegenzug etwas akademische Herausforderung bieten.
Für den Augenblick wünsche ich mir, dass Sie weder diesen Brief noch weitere bei Ihren Freunden erwähnen, bis ich mich mit einer offeneren Art der Kommunikation zwischen uns und in Gesellschaft allgemein wohlfühle. Bitte schicken Sie Ihre Antwort, wenn überhaupt, mit meinem Raben. Sein Name ist Poe (originell, meinen Sie nicht?), und er wird kommen, wenn Sie ihn rufen.
Mit freundlichen Grüßen
Professor S. Snape
Hermione faltete den Brief zusammen und steckte ihn wieder in den Umschlag.
„Von wem ist er, Hermione?", fragte Harry.
„Von meiner Tante und meinem Onkel", log Hermione. „Es ist eine Weile her, seit ich ihnen geschrieben habe, besonders, da sie jetzt in Norwegen sind. Ich hatte vergessen, wie die Handschrift meiner Tante aussieht." Sie schaute zum Lehrertisch hinauf, um Snape zu ihr blicken zu sehen. Kurz nickte sie ihm zu und wandte sich dann wieder zu ihren Freunden um. „Jetzt muss ich in den Unterricht! Bis später!"
Hermione hatte ihre frühe Runde beendet und es sich in ihrem Schülersprecherinnenzimmer für den Abend bequem gemacht. Sie zog Professor Snapes Brief aus ihrer Schultasche und las ihn noch einmal. In Gedanken wog sie ab, was seine Worte bedeuteten. Zu wissen, was er über sie dachte, verblüffte sie. Seit dem Ende ihres fünften Schuljahres hatte sie für den Mann leicht geschwärmt, aber wirklich und wahrhaftig respektierte sie ihn für seine Rolle im Krieg und seinen offensichtlich brillanten Verstand. Das Leben konnte nicht einfach sein, wenn man zwei Herren dienen musste, von denen einer bösartig-grausam und der andere fröhlich-manipulativ war. Sie kicherte vor sich hin, weil sie jetzt eine ‚sichere Sache' in Snapes Leben war. Wie er selbst einräumte, war er ein manipulativer Bastard und wusste genau, wie er bekam, was er wollte.
Sorgsam dachte Hermione über eine Antwort nach. Sie hatte immer geglaubt, dass der Mann verborgene Tiefen hatte. Dies wusste sie genau, denn sie hatte seine Erinnerungen im Denkarium gesehen. Er kannte eine Form von Liebe, die grausam und skrupellos war. Freundschaft, wie er sie kannte, war kaum verhohlener Hass gegenüber einer anderen Person. Er besaß keine echten Freunde, nur diejenigen, die ihn genauso benutzten wie er sie bei seinen Bemühungen im Krieg. Hermione glaubte nicht, ihm echte Freundschaft geben zu können wie die, die sie mit Harry und Ron teilte, jedoch konnte sie ihm eine Art Kameradschaft anbieten. Möglicherweise würde er sich auf ihre Verbindung einlassen und mit der Zeit ein echter Freund werden; es war einen Versuch wert. Sie zog ein Stück Pergament hervor.
21. September 1998
Sehr geehrter Herr Professor Snape,
Ich stelle fest, ich bin sprachlos. Es ehrt mich zu wissen, dass Sie sorgsam darüber nachgedacht haben, wie Sie vorgehen, um einen Freund zu finden, und wen Sie mit Bedacht gewählt haben, um diese Freundschaft zu erbitten. Dass Sie ausgerechnet mich in Erwägung gezogen haben, stimmt mich demütig. Es wäre mir eine Ehre, mit Ihnen eine Korrespondenz zu führen, um Ihnen dabei zu helfen‚ sich mit anderen ,anzufreunden' und mich vielleicht irgendwann in der Zukunft als einen Ihrer guten Freunde zu betrachten. Ich kann mir deutlich das Stirnrunzeln in Ihrem Gesicht vorstellen, während Sie sich fragen, was zum Teufel der Unterschied zwischen Freunden und guten Freunden ist. Keine Sorge; mit der Zeit werden Sie den Unterschied kennenlernen.
Zuerst müssen Sie verstehen, dass Freundschaft ein gewisses Geben und Nehmen in der Kommunikation bedeutet. Wir können wirklich nicht unsere Bemerkungen auf das Wetter und die Wissenschaft beschränken. Um Freunde zu sein, müssen wir uns selbst ein wenig für Spott und Beurteilung ebenso wie für Mitgefühl und simple Freundlichkeit öffnen. Ich hege die Hoffnung, dass ich in meinen Briefen ohne Angst vor Strafe im Unterricht oder bei meinen Noten ehrlich zu Ihnen sein kann.
Wenn wir gerade über diese Freundschaft reden … Ich stimme Ihnen zu, dass es das Beste wäre, dies momentan in Briefform anzugehen, bis wir uns beide mit einer offeneren Form der Kommunikation wohlfühlen. Ich weiß, dass es meine beiden Kumpel nicht gut aufnehmen würden zu wissen, dass wir miteinander korrespondieren, und Ginny in ihrer unersättlichen Neugier würde nicht davor zurückschrecken, meine Tasche nach Briefen zu durchsuchen, die beim Frühstück geliefert werden, und in die ich sie nicht einweihe. Wäre es daher nicht sinnvoll, Poe unsere Briefe in unsere jeweiligen Unterkünfte liefern zu lassen? Kann er das, wenn ich meine Schutzzauber für ihn öffne? Ich kann ihn lehren, wo er einen Brief in meinem Zimmer ablegen kann, um Vertraulichkeit zu gewährleisten, falls sich Freunde in meinem Zimmer aufhalten.
Bitte erlauben Sie mir zu mutmaßen, dass Themen für einen zweiten Brief von Ihnen schwierig sein könnten. Daher schlage ich vor, Ihnen ein paar Fragen zu stellen, um die Dinge ins Rollen zu bringen. Wo sind Sie aufgewachsen? Wann haben Sie Geburtstag? Bei wem haben Sie Ihre Ausbildung zum Meister gemacht?
Ich hoffe, Sie finden sie nicht zu anspruchsvoll. Ich muss jetzt schließen, da ein Aufsatz von viertausend Wörtern für meinen Zaubertränkeprofessor fällig ist, der eine ziemlich große, bissige Fledermaus sein kann, wenn man seine Hausaufgaben nicht pünktlich abgibt (nicht, dass das je ein Problem für mich gewesen wäre).
Freundliche Grüße
Hermione
P.S. Darf ich Sie während unseres Briefwechsels beim Vornamen nennen? Wenn Sie möchten, dürfen Sie mich mit Hermione ansprechen.
P.P.S. Ich glaube, Sie sind ziemlich manipulativ, mich als eine ‚sichere Sache' zu benutzen. Aber Sie haben recht; wir müssen alle irgendwo anfangen, und ehrlich, sind wir nicht alle irgendwann Manipulatoren?
Sie löschte die Tinte ab, steckte den Brief in einen Umschlag, versiegelte ihn und rief nach Poe. Nachdem sie ihm den Brief gegeben hatte, zog sie ihre Hausaufgaben hervor und machte sich an die Arbeit.
Severus war fertig damit, Aufsätze zu benoten, hatte die Feder fallen lassen und den Stapel Pergament auf den Boden geschoben. Jetzt entspannte er sich am Feuer mit einem Glas Feuerwhiskey, die mit Socken bekleideten Füße auf dem Kaffeetisch.
„Verflixte Hohlköpfe", brummelte er in sein Glas. Ein Schimmern seiner Schutzzauber und ein leises Krächzen unterbrachen seinen Genuss des feurigen Whiskeys, der durch seine Kehle glitt. Er setzte sein Glas ab, erhob seine hochgewachsene, schlaksige Gestalt aus dem Sessel und ging zu der Sitzstange beim Fenster, um Poe den Brief abzunehmen. Ah, ich sehe, sie hat geantwortet. Er befreite Poe von dem Brief, gab ihm ein Leckerli und setzte sich wieder in seinen Sessel. Er brach das Siegel und lächelte leicht über ihre Bemerkung zur bissigen Fledermaus, während er den Brief las. Ein kleiner Adrenalinstoß durchfuhr ihn, als ihm klar wurde, dass sie gerne eine Freundschaft mit ihm aufbauen wollte. Wieder stand er auf, setzte sein Glas auf dem Kaffeetisch ab und ging zu seinem Schreibtisch. Er deponierte den Brief in der obersten Schublade und verschloss sie mit einem Schutzzauber. Am Morgen würde er eine Antwort aufsetzen.
