Im Frachter angekommen wurden sie alle einem Platz zugewiesen, damit sie sich vorstellen konnten. Der Twi'lek in dem braunen Arbeitsgewand stellte sich als erstes vor, nämlich als Inhaber des Schiffes, Worils Te'katoo. Seine beiden Mitarbeiter, der Trandoshaner Kassee, der der Pilot war, und die Togruta, Shelinn Daritk, die Technikerin, waren ebenfalls dabei, allerdings verzog sich der Trandoshaner sofort, um das Schiff zu starten.

Liskaya packte sofort ihr Dataped aus, und Aayla spielte gedankenverloren mit ihren Lekku. Satele schloss die Augen und begann zu meditieren. Avar war langweilig und auch Aayla schien langsam mehr keine Lust auf ihre Lekku zu haben.

Just da mischte sich Shelinn, die Technikerin, unter die vier Reisenden. "Hey, schön, dass ihr heute dabei seid! Wie heißt ihr doch alle gleich? Hab' gehört, es sollen ein paar ganz Große unter euch sein." "Spione des Imperiums... Bleibt nur noch zu fragen, von welchen...", dachte Satele sofort, und schob den Gedanken schnell zur Seite, genauso wie ihre Meditation. "Viel passiert in der Welt", sagte sie stadtdessen einfach. Avar Kriss nickte. "Dann seid Ihr also die ganz Großen?", bemerkte Shelinn anzüglich und blickte dabei Avar und Satele an.

"Sagen wir mal, dass es euch ein Geheimnis bleiben wird", merkte Avar auf einmal an. Es war klar, dass die Meisterin gerne unerkannt und anonym reisen wollte, was Satele ihr, nach diesen ganzen Anschlägen auf die ehemalige Marshallin, auch nicht verübeln konnte. "Soso", flötete Shelinn und setzte sich dicht neben Avar. "Da ist jemand auf Privatsphäre scharf? Weißt du, auf was ich scharf bin?" Avar presste die Lippen aufeinander.

"Sie ist dabei nicht die einzige. Wir alle schätzen Privatsphäre", sagte Satele und benutzte dabei ihren Großmeisterblick, der Ritter und sogar Meister schnell zum Schweigen brachte. Auch bei Shelinn zeigte er Wirkung, allerdings eine andere, als gewollt. Anstatt Avar noch näher zu kommen, stand sie auf und hockte sich vor Satele, Aayla und Liskaya hin, wovon letzte aber nichts mitbekam, weil sie auf ihrem Dataped herumwischte.

"Ihr seid aber echt schlecht gelaunt. Ich glaube, ich kann Eure Laune positiv beeinflussen." Die Togruta fing an, mit ihren Hörnern zu spielen. "Dass denke ich nicht", sagte Satele noch kälter, und Shelinn schien verstanden zu haben, denn sie seufzte dramatisch und stellte sich zu Aayla und Liskaya hin.

Aayla hatte das Gespräch mit Interesse belauscht, und tat nun so, als würden sie Liskayas Aktivitäten auf dem Dataped brennend interessieren. "Eine Twi'lek, na so eine hatte ich schon mal hier. War echt lustig mit der. Sie war nicht so mies drauf, wie deine beiden Mädels hier." Aayla macht den Fehler, Shelinn anzusehen. "Ja. Kann sein.", meinte sie.

Da kam auf einmal der Twi'lek hinein, der sich als Worils Te'katoo vorgestellt hatte. Als er Shelinn sah, sagte er kopfschüttelnd: "Linni, lass doch unsere Gäste in Ruhe!".

Shelinn zuckte mit den Achseln. "Jaja, schon klar. Komm, ich zeige dir was!". Shelinn nahm Aaylas Hand, achtete nicht auf Aaylas Fluchtversuch und zog sie mit sich in einen anderen Raum. Aayla warf den Jedi noch einen verzweifelten und genervten Blick zu.

"Danke auch für nichts", sagte Liskaya auf einmal. Satele sah verwirrt zu Avar. "Das hieß dieser Blick.", fügte sie nach einer Pause hinzu, ohne den Blick von ihrem Dataped zu heben.

"Eine schlaue kleine Jedi habt ihr da.", meinte Worils lächelnd. "Verzeiht das Benehmen meiner Mitarbeiterin, sie ist immer so... Immer auf der Suche nach schnellen Freunden... Freundinnen. Ich hoffe, sie hat euch nicht belästigt?" "Schon gut. Wir lassen uns nicht so leicht auf die Palme bringen", sagte Avar mit einem Nicken und einem kleinen Lächeln. "Außerdem sind viele von uns solche Leute gewohnt."

"Na, dann! Ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich mich zu euch setze? Im Cockpit ist es immer so schrecklich fad, und mein Pilot ist unglaublich ungesprächig." "Nichts dagegen.", sagte Satele schnell, bevor Avar es ablehnen konnte. Sie wollte nicht unhöflich rüber kommen, schließlich waren sie ja in seinem Schiff. Satele bereute es sofort, als Worils sich neben sie quetschte, mit angemessenem Abstand, der Satele aber trotzdem zu wenig war, obwohl sie die Nähe von Leuten gewohnt war.

Satele hatte mit ihrer Einheit Soldaten an vielen Fronten gekämpft, bevor sie zur Großmeisterin geworden war, und bei ihren Einsätzen hatte es selten viel oder überhaupt genug Platz für alle gegeben. Oft hatten alle Kopf an Kopf schlafen müssen, einmal war es sogar so eng gewesen, dass man seine Beine entweder hochstellen, oder auf einem anderen Körper hatte platzieren müssen. Aber das war wirklich eine Notsituation gewesen und Satele hatte es genauso gehasst, wie ihre Leute. Der Tag danach war erholend und peinlich gewesen.

Worils lächelte Avar, die ihm gegenüber saß, strahlend an, Avar gab eine Andeutung eines Lächelns zurück, dann drehte sie den Kopf weg und lehnte sich an die Bank, die Augen geschlossen. "Was ist denn euer Auftrag, Miss Jedi?" "Das ist, fürchte ich, nicht für Eure Ohren bestimmt." "Ah, zu schade! Dabei interessiert mich euer Orden wirklich sehr! Es wäre echt cool, mehr zu erfahren." "Also so 'cool' finden es sicher nicht alle.", gab Satele zurück. Worils wollte eine Hand auf ihren Oberschenkel legen, aber die Großmeisterin rückte entschieden weg und gab dem Twi'lek einen ernsten Blick.

Worils wich ihm aus, dann stand er auf. "Na, ich muss sowiso ins Cockpit zurück, Kassee braucht sicher Hilfe." Er lachte nervös, dann stürzte er aus dem Raum. "So sehr habt Ihr ihn erschrocken?", bemerkte Avar belustigt, ohne die Augen zu öffnen. "Hm.", machte Satele, dann wandte sie sich zu der Marshallin. "Ihr wisst nicht zufällig, was 'fad' bedeutet?" Avars Grinsen wurde breiter. "Ihr wart nicht oft genug am äußeren Rand, um alle Wörter der Umgangssprache dort zu erlernen, nicht wahr?" "Nicht wirklich. Zu meiner Zeit war noch nicht so viel entdeckt."

Satele lehnte sich an die Lehne, und versuchte die Zeit der Ruhe zu genießen.

"Es bedeutet langweilig.", hörte sie Avar noch sagen.