XVI.
„Ich sterbe vor Angst … Mir ist schon ganz schlecht", stöhnte Mar Shelmerdee und umklammerte die mit farbenprächtigen Reliefarbeiten geschmückte Granitsäule, in deren Schatten er sich geflüchtet hatte, wie ein Ertrinkender.
„Ach was … Du hast nur ein bisschen Lampenfieber und das ist doch total normal", erklärte Luke mit herzloser Fröhlichkeit. „Heute ist schließlich der wichtigste Tag deines Lebens und deine ganze Zukunft steht auf dem Spiel. Aber mach dir deswegen bloß keinen Kopf. Atme einfach mal tief durch … Herrje, versuch doch wenigstes, dich ein klitzekleines bisschen zu entspannen!"
Mar warf seinem unsensiblen Freund einen waidwunden Blick aus großen braunen Rehaugen zu und umarmte seine Säule sofort noch ein wenig fester, was nicht unbedingt nach Entspannung aussah. Für jemanden, der angeblich gerade im Sterben lag, war sein Klammergriff übrigens bemerkenswert energisch.
Leia, die auf der anderen Seite des Säulengangs stehen geblieben war, um die hoch dramatische kleine Szene aus sicherer Entfernung zu beobachten, schüttelte nur den Kopf. Dabei wusste sie nicht einmal selber, wem dieses Kopfschütteln eigentlich galt. Aber eines wusste sie ganz genau: Wenn die Panikattacke da drüben nicht bald abflaute, dann würden sie und Luke wohl Gewalt anwenden müssen, um ihren gemeinsamen Schützling wieder auf Kurs zu bringen. Natürlich nur ganz, ganz sanfte Gewalt, aber immerhin Gewalt. Sie sah kurz zu Lukes Bodyguards hinüber, die ihrer Körperhaltung nach zu urteilen, bereits darüber nachsannen, ob sie sich einmischen sollten. Nun, vielleicht würde es für Mar doch nicht ganz so sanft ablaufen ...
Leia seufzte ein wenig. Dabei war bis jetzt alles so gut gelaufen ...
Nachdem sie ihrem Bruder gestern die frohe Botschaft verkündet hatte, dass Bail Organa sich zur Rettung von drangsalierten Waisen bereit erklärt hatte (oder wenigstens zur Rettung eines einzelnen ganz bestimmten Waisenkindes!), waren sie sofort an die Planung der „Operation Shelmerdee" gegangen.
Als allererstes war Mar via Kom mitgeteilt worden, dass er sich darauf gefasst machen sollte, am nächsten Tag gegen 1500 Uhr durch eine Art Überfallkommando aus der Festung der ewigen Trostlosigkeit befreit zu werden. (Lukes Wortwahl war eindeutig durch Mars Hang zu poetischen Umschreibungen seiner häuslichen Situation beeinflusst – von seinem eigenen Hang zur Theatralik ganz zu schweigen!) Er sollte sich also bereit halten – geschniegelt und gebügelt (Luke!) oder zumindest so gut gekleidet wie möglich (Leia!) und natürlich mit seiner Fiedel unter dem Arm. All das wurde dem Häftling in einem verschwörerischen Flüsterton erzählt – nur für den Fall, dass die feindliche Festungsbesatzung mithörte.
Mars zaghafter Einwand, dass er zurzeit mindestens ebenso gut bewacht wurde wie eine entführte Brautprinzessin von einem besonders bösartigen Drachen (ein Ungetüm, das übrigens auch noch durch hauseigene Soldaten, Lakaien und ähnlich kampfbereites Fußvolk unterstützt wurde!), war von Lukes erbarmungslosem Optimismus überrollt worden: Nein, nein, Mar hatte ABSOLUT keinen Grund zur Sorge, denn schließlich würde es der Drache mit einem Zwillingsaufgebot von besonders entschlossenen Kriegern zu tun bekommen und es gab schlicht und einfach nur eine Möglichkeit, wie diese epische Schlacht ausgehen würde, Hilfstruppen hin oder her – mit einem 1:0-Sieg für die Vaders!
Mars zweifelnde Miene gab Luke aber doch zu denken, so dass er sich gleich nach diesem Anruf nach eigenen Hilfstruppen zur Verstärkung umsah – egal, was Leia davon halten mochte.
Also marschierten beide zu ihrer Mutter (Leia nur deshalb, weil ihr Bruder sie dank einem weiteren wirkungsvoll eingesetzten Hebelgriff mitschleifte!). Gleich darauf wurde Padmé in einem atemlosen und etwas unzusammenhängenden Wortschwall von ihrem Sohn darüber aufgeklärt, dass er mit seiner Schwester und einem Klassenkameraden am nächsten Tag ein hochwichtiges Konzert zu besuchen gedachte, bei dem es buchstäblich um Leben und Tod ging, weshalb aus einem nicht wirklich nachvollziehbaren Grund nicht nur der Einsatz ihres eigenen ziemlich luxuriösen Wagens plus Chauffeur zwingend erforderlich war, sondern auch noch eine schriftliche Einladung an besagten Klassenkameraden zur Tarnung ihres eigentlichen Vorhabens.
Leider reagierte Padmé wie jede Mutter sofort mit Alarmstimmung und das wegen völlig nebensächlicher Dinge (Was für ein Konzert? Und wieso um Himmels willen ging es bei so etwas um Leben und Tod?!), was weitere zeitraubende Erklärungen beanspruchte. Dieses Mal schaltete sich Leia ein (wenn auch nur äußerst widerwillig!): Sie brachte dieses Plappermaul, mit dem sie bedauerlicherweise so eng verwandt war, zum Schweigen, indem sie ihm diskret auf den Fuß trat, bevor durch sein wirres Gefasel alles verdorben wurde, und verkündete dann in einem bewusst frostigen Tonfall, dass Lukes Schulfreund offensichtlich ein weiteres Opfer elterlicher Willkür und Lieblosigkeit war. Immerhin wurde er seit Wochen von seinen hartherzigen und gänzlich verständnislosen Hütern praktisch hinter Schloss und Riegel gehalten – ja, eindeutig in Isolationshaft und möglicherweise sogar bei Wasser und Brot ...
Ein ausgesprochen trauriger Zustand also, so dass dieser arme, arme Junge dringend einen Tag Urlaub brauchte, um sich wenigstens ein bisschen von diesem Horror zu erholen. Oder wollte Padmé etwa zulassen, dass Lukes bester Freund endgültig in hoffnungsloser Schwermut versank, was alle möglichen schrecklichen Folgen nach sich ziehen konnte? Nachdem Leia so mit gut kalkulierter Zweideutigkeit an das permanente schlechte Gewissen ihrer Mutter appelliert hatte, blieb Padmé natürlich gar nichts mehr anderes übrig, als alle Wünsche zu gewähren.
Keine zehn Minuten später hielt ein hoch erfreuter Luke einen Brief in der Hand, der mit tiefgekühlter Höflichkeit (und einem subtil drohenden Beiklang!) die unbedingte Anwesenheit von Mr. Shelmerdee junior und seinem Instrument bei einem frei erfundenen Event in der Vader-Residenz verlangte.
In seiner Dankbarkeit (oder generell im Überschwang seiner Gefühle) verpasste Luke Padmé zwei stürmische und laut schmatzende Küsse auf die Wangen, eine spontane Demonstration, zu der er sich normalerweise nur noch herabließ, wenn er mit ihr unter vier Augen war, weil er für derart emotionale Ausbrüche eigentlich schon viel zu erwachsen war. Danach erbrachte er einen weiteren Beweis für seine noch eher kindliche Natur, indem er unter Jubelgeschrei hinaus hüpfte wie ein Gummiball. Leia rollte mit den Augen und folgte ihm wesentlich langsamer und würdevoller, ohne ihrer Mutter auch nur einen Blick zu gönnen.
„HA!" trompetete ihr alberner kleiner Bruder triumphierend, sobald sie wieder draußen auf dem Gang standen. Er wedelte mit der Fake-Einladung hin und her wie mit diesem lächerlichen Übungs-Laserschwert, mit dem er in letzter Zeit ständig herumfuchtelte, wenn er sich einbildete, dass Leia gerade nicht hinsah.
„Damit machen wir die Drachenlady fix und fertig! Ich sag dir, die gibt keinen Mucks mehr von sich, wenn wir ihr das unter die Nase halten. Spiel, Satz und Sieg!"
Leia war nicht ganz so zuversichtlich. Lukes Schilderungen der fürchterlichen Madame Shelmerdee (ja, die Frau hieß tatsächlich so – Luke hatte diese Frage inzwischen geklärt und dabei auch herausgefunden, dass der dazugehörige Ehemann tatsächlich Admiral Shelmerdee und der ältere Bruder von Mars verblichenem Erzeuger war!) und der beunruhigte Gesichtsausdruck ihres bedauernswerten Neffen machten es eher fragwürdig, ob Padmés Schreiben wirklich die ultimative Waffe im Kampf gegen tückische Tanten war. Aber sie verkniff sich lieber jeden kritischen Kommentar dazu.
Man musste eben immer optimistisch denken. Und man musste Probleme auf sich zukommen lassen und sie erst dann lösen, wenn sie in Reichweite waren, immer schön eins nach dem anderen. Es war grundsätzlich eine Verschwendung von Zeit und Energie, über etwas nachzugrübeln, das noch gar nicht spruchreif war. (Diese Perlen der Weisheit stammten natürlich von Senator Organa!) Dasselbe galt übrigens für den Erfolg der ganzen bevorstehenden Rettungsmission …
Doch wie sich dann am folgenden Nachmittag zu ihrer Überraschung herausstellte, war Padmés Name auf einem wappengeschmückten Umschlag tatsächlich genug, um sogar ein Drachenweib zu zähmen – zumindest vorübergehend. Madame Shelmerdee knickte schon sichtlich ein, als sie dabei zusah, wie Luke in seinem glanzvollen Outfit (er hatte sogar seine geliebten und stylisch-bunten Ghettokid-Sneakers gegen blankpolierte schwarze Lederslipper ausgetauscht, allerdings nur nach einer langen und hitzigen Diskussion!) aus der langgestreckten, schimmernden, perlgrau lackierten Schwebelimousine seiner Mutter herauskletterte, verfolgt von seinen üblichen Schatten. (Nummer Eins und sein Kumpan waren wieder mal als Aufpasser abkommandiert worden und ein Zwei-Mann-Leibwächter-Kontingent war wirklich mehr als ausreichend, wie Luke seiner Mutter unter beschwörenden Augenaufschlägen versichert hatte.) Es ließ sich nicht leugnen, dass Padmés standesgemäße Nobelkarosse wesentlich mehr Eindruck machte und auch hinterließ als Lieutenant Dhoranys schlichter Gleiter.
Aber Lady Vaders Botschaft gab zweifellos den Ausschlag oder der zänkischen Admiralsgattin den Rest – je nachdem, von welchem Standpunkt aus man es sah. Jedenfalls wurde Mar, der sich weisungsgemäß ebenfalls in Schale geworfen hatte (wenn auch ohne große Hoffnung!), keine drei Minuten später buchstäblich an seinem Ohr herausgezerrt und unter schrillen Ermahnungen („Und dass du dich ja anständig benimmst! Mach uns bloß keine Schande!") zusammen mit seinem Geigenkasten beinahe in Nummer Eins Arme hinein geschubst.
Luke begrüßte den befreiten Gefangenen ekstatisch und bedachte anschließend sowohl ihn als auch seine Schwester mit einem breiten strahlenden Grinsen.
„Na, was hab ich gesagt? Spiel. Satz. UND SIEG!" krähte er so laut, dass ein Schwarm Ringeltauben, der es sich auf der Brüstung des Landedecks gemütlich gemacht hatte, aufstob und unter aufgeregten Flügelschlägen davonflatterte.
„Ist ja gut! Steig endlich wieder ein. Wir sind schon furchtbar spät dran", mahnte Leia.
Luke gehorchte umgehend. Seine gepanzerten Kindermädchen und Mar ebenfalls.
Der Chauffeur gab sein Bestes und so landeten sie trotz des üblichen Verkehrschaos bald auf der Rückseite des sangolesischen Botschafter–Palais. Dort wurden sie wie erwartet von Anatol in Empfang genommen, der schon mit sichtlicher Ungeduld auf ihre Ankunft gelauert hatte, nur um sie sofort an eine angegraute und streng aussehende Dame in einem schlichten Abendkleid weiter zu reichen.
„Ich kann euch nicht da rein schmuggeln, aber Miss Bakunin schon. Geht einfach mit ihr, okay?", sagte er auf Leias fragenden Blick hin. „Und beeilt euch gefälligst ein bisschen – die legen da drinnen gleich los."
Miss Bakunin, die ihrerseits einen Briefumschlag bereit hielt wie einen magischen Schlüssel zu einem geheimen Portal, sah beim Anblick des sehr gemischten Quintetts ein wenig bedenklich aus, scheuchte aber die saumseligen Neuankömmlinge dann doch kommentarlos und ausgesprochen hastig um die Hausecke. Gleich darauf standen sie alle vor dem mit Blumenkübeln und Fahnenmasten gesäumten Vordereingang, der inzwischen völlig verwaist war (zumindest was Zivilisten anging!), weil die offiziell geladenen Gäste sich alle schon längst da befanden, wo sie auch hin gehörten.
Aber natürlich wimmelte es dort immer noch von Security-Leuten, die nach dem vorausgegangenen Besucher-Ansturm jetzt scheinbar alle Zeit der Welt hatten, denn der Inhalt von Miss Bakunins Umschlag wurde mit einer Aufmerksamkeit gesichtet und studiert, die dem neuesten Einkommenssteuerbescheid oder einem noch viel gefährlicheren Dokument alle Ehre gemacht hätte ...
„Das Gefolge des alderaanischen Botschafters, was?", sagte der zuständige Ober-Wachhund schließlich und beäugte diese seltsame Entourage, die so dringend Einlass in seine heiligen Hallen begehrte und im Wesentlichen aus einem Vierteldutzend zappeliger namenloser Teenager und zwei stoisch vor sich hin schweigenden Sturmtruppensoldaten bestand, mit berufsbedingtem Argwohn. „Komisches Gefolge … Und wo ist der Botschafter, wenn ich fragen darf?"
„Der ist schon seit einer Ewigkeit da drinnen und wartet auf uns. Und wir wollen auch da rein – sofort! Also machen Sie den Weg frei und das ein bisschen plötzlich!" schnappte Luke mit der ganzen Arroganz des typischen Sprösslings der imperialen Oberschicht.
Leider bewirkte sein autoritärer Tonfall eher das Gegenteil von dem, was er beabsichtigt hatte.
„Ach ja?" sagte der Security-Chef und lehnte sich mit einem herausfordernden kleinen Feixen lässig gegen den Rahmen der von ihm gehüteten Tür, während seine gleichfalls grinsenden Untergebenen näher rückten.
Nummer Eins und Nummer Zwei gaben prompt ihre nur vorgespiegelte Gleichgültigkeit auf und traten ihrerseits mit großen Schritten vorwärts, um Luke und all die anderen Küken unter ihrer Fittiche in einer unmissverständlichen Verteidigungshaltung einzurahmen. Und wer weiß, wie das ausgegangen wäre, wenn sich nicht Miss Bakunin zu Wort gemeldet hätte.
„Also wirklich! Was soll denn das? Senator Organa ist nur vorausgegangen, weil er bereits wusste, dass seine Kinder unterwegs aufgehalten worden sind. Selbstverständlich erwartet er uns schon im Foyer – und er wird sehr, sehr ärgerlich werden, wenn sein Sohn aus irgendeinem Grund seinen großen Auftritt verpasst!"
Sie deutete auf Mars Geigenkasten.
„So ärgerlich, dass er sich vielleicht sogar bei Ihrer Agentur über Sie beschweren wird, weil Sie gerade eindeutig Ihre Kompetenzen überschreiten", fügte sie mit einem unheilverkündenden Unterton hinzu.
Die Aussicht, einen Anpfiff von seinem eigenen Boss oder schlimmstenfalls sogar einen Rauswurf zu riskieren, ließ den Security-Chef seinen etwas voreiligen Übereifer nochmal überdenken und sodann ziemlich hastig den Rückzug antreten.
„Na schön … Dann also rein in die gute Stube", brummte er.
Und schon fegte die angebliche Kinderschar des übrigens gänzlich kinderlosen Senators zusammen mit ihrem Gefolge im Laufschritt in das Botschafter-Palais hinein.
Organa ging tatsächlich unruhig in dem Foyer auf und ab, das inzwischen ebenfalls eine gähnende Leere aufwies. Doch im Hintergrund konnte man durch drei breite offenstehende Flügeltüren eine Halle erkennen, in der eine bunte Menge von Menschen und Vertretern aller möglichen Spezies in eleganter Garderobe hin und her wogte. Die Leute drängten sich durch Reihen von Sesseln mit verschnörkelten und vergoldeten Armlehnen, um schließlich auf ihre Sitzplätze zu sinken wie ein erschöpfter Schwarm von exotischen Wasservögeln, die auf der Oberfläche eines Sees landeten, um dort zu rasten. Und über dem undefinierbaren Brausen von Gesprächsfetzen in Dutzenden von verschiedenen Sprachen war ein zartes, aber deutliches Summen und Schwirren zu hören, das an einen winzigen, aber hyperaktiven Bienenstock erinnerte.
„Die Musiker! Sie stimmen schon ihre Instrumente! Sie fangen gleich an", rief Mar.
Er war so aufgeregt, dass er beinahe auf und davon gerannt wäre, wenn Luke ihn nicht schnell am Kragen gepackt und etwas unsanft abgebremst hätte.
„Hier geblieben! Wo willst du denn hin?"
„Das Konzert …."
„... ist nicht dein Problem. Du bist doch erst danach dran", erwiderte Luke.
„Aber das ist Yerudi Menurin!", hauchte Mar mit einer Ehrfurcht, die religiös veranlagte Lebewesen für gewöhnlich ihrer Gottheit entgegenbrachten. „Das darf ich auf keinen Fall verpassen."
„Wie wahr!" sagte Organa, der inzwischen zu ihnen herüber gekommen war und Mars Antwort mitbekommen hatte. „Und deshalb hören wir uns jetzt auch in aller Ruhe sein Konzert an, bevor wir uns wieder mit unserer eigentlichen Angelegenheit beschäftigen."
Mar strahlte sofort auf wie eine Supernova. Luke aber starrte den Senator ungläubig an und gleich danach Leia.
„Was?! Wir müssen uns wirklich zuerst das ganze Gedudel anhören? Davon war nie die Rede!" zischte er seiner Schwester zu. „Ich habe gedacht, wir könnten hier einfach irgendwo gemütlich herumsitzen und warten, bis dieser Meisterfiedler bei uns aufkreuzt ..."
„Tja, wahre Freundschaft erfordert eben manchmal große Opfer", erwiderte Leia mit einem verdächtig süßen Lächeln. Und als die Mundwinkel ihres Bruders sich mürrisch abwärts bogen, zischte sie sehr viel leiser zurück: „Stell dich doch nicht so an! Du wirst es überleben. Ein bisschen Kultur zur Abwechslung wird dich schon nicht umbringen."
„Bist du dir da so sicher?"
„Nein … Bei einem Kunstbanausen wie dir kann man das nämlich nie so genau wissen!" gab Leia schlagfertig zurück.
Bail Organa schmunzelte, griff aber ein, bevor es zu einer öffentlichen Explosion von Teenager-Temperamenten kam.
„Aber, aber, meine lieben jungen Freunde … Kommen Sie, es ist höchste Zeit."
Und damit trieb er sie alle in den Saal hinein wie ein Hirte eine widerspenstige Ziegenherde, ja, sogar ihr Leibwächter-Duo, das allerdings zusammen mit anderen dienstbaren Geistern hinten an der Wand stehenbleiben musste, während die anderen ihre Plätze einnahmen – und das ausgerechnet ganz vorne in der ersten Reihe.
„Auch das noch! Hast du zufällig Ohropax dabei?" flüsterte Luke seinem Zwilling in einem Anflug von Galgenhumor zu.
Aber das besenstielsteife kleine Ding an seiner Seite sah ihn nur giftig an und so schrumpfte er ein wenig in sich zusammen und beschloss, sich lieber ruhig zu verhalten, zumal auch das übrige Publikum jetzt abrupt verstummte, weil ein sehr kleiner und sehr alter Herr gerade das Podium betrat.
Der vergreiste Zwerg zog eine finstere Grimasse und musterte sein Auditorium mit Todesverachtung – ungefähr wie ein General, der zum ersten Mal die feindliche Armee sichtete, zu deren totaler Vernichtung er mit seinen eigenen Truppen angetreten war. Danach warf er mit Schwung seine schlohweiße Löwenmähne zurück, klemmte eine Geige aus einem funkelnden transparenten unbekannten Material zwischen sein faltiges Kinn und eine magere Schulter und begann mit furiosem Eifer darauf herum zu sägen. Komplizierte Tonfolgen, untermalt von schrägen Dissonanzen, durchfluteten den Raum wie die pulsierenden hochfrequenten Radiowellen eines Quasars. Genau so hörte es sich auch an ...
Luke Vader, dessen Gehör an die wummernden Rhythmen und teilweise auch recht schrillen Klänge verschiedener Redrox-Gruppen gewöhnt war, rutschte tiefer in seinen Sessel hinein und widerstand nur mit Mühe der Versuchung, sich seine gepeinigten Lauscher zuzuhalten.
Und Dad hält die Corellian Pirates für eine akustische Folter, dachte er nach einer Weile etwas benommen. Das hält man ja im Kopf nicht aus! Ich weiß echt nicht, ob ich das hier bis zum Schluss durchhalte. Vielleicht bringt es mich ja wirklich um – aber nur wenn ich Glück habe!
Er schielte zu seinem besten Freund hinüber, der links von ihm saß, völlig regungslos, wie zu einer Salzsäule erstarrt. Mar Shelmerdee war sichtlich weit, weit weg, er war Lichtjahre entfernt. Ein ganzes Universum schien zwischen ihm und seinem Sitznachbarn zu liegen, vielleicht sogar zwei davon.
„Mar!" raunte Luke in der Unterbrechung nach dem ersten Satz. „Ist alles okay mit dir?"
Er musste die Frage zweimal wiederholen, bis er endlich so etwas wie Aufmerksamkeit erregte. Mar sah ihn mit dem leicht belämmerten Gesichtsausdruck eines langjährigen Komapatienten nach dem ersten Aufwachen an und wisperte zurück: „Oh, mein Gott! Er hat doch tatsächlich eine echte Umati! Und er interpretiert Shostacovix 12-Ton-Sonate … Seit Paragini hat niemand mehr dieses Andante so legato gespielt. Ist das nicht einfach sagenhaft?"
„Ähm … ja … Wenn du es sagst", murmelte Luke, der kein Wort verstanden hatte.
Dann ging es auch schon wieder los und Mar starrte erneut wie hypnotisiert auf die kleine Bühne, fasziniert, ja, völlig absorbiert von der Darbietung. Aber jetzt bewegten sich seine Lippen ständig, als ob er vor sich hin flüsterte. Luke beugte sich hoffnungsvoll zu ihm hinüber, in der Annahme, dass Mars Mitteilungsdrang doch noch über seine Verzückung gesiegt hatte, begriff aber recht schnell, dass sein Freund einfach nur den Takt mitzählte, warum auch immer. An eine Unterhaltung mit diesem von der Muse geküssten Nachwuchs-Geiger war also vorläufig gar nicht zu denken.
Das galt übrigens auch für Leia, die rechts von ihm saß und den großen Virtuosen und sein Streicher-Quartett ebenfalls mit einer steinäugigen Konzentration fixierte, die sie sonst nur für ihre abendlichen Blickduelle mit ihrem Vater quer über den Esstisch aufbrachte. Also musste Luke wohl einsam und alleine, aber immerhin heroisch bis zum Ende hier ausharren – im Namen der ehernen Bande der Kameradschaft unter Waffenbrüdern oder so was in der Art ...
Zum Glück gab es wenigstens eine kleine Ablenkung durch die Alteqqui-Musiker, die dank ihrer einzigartigen Anatomie dazu in der Lage waren, ihre Saiteninstrumente vierhändig zu spielen, was der Aufführung immerhin eine gewisse zirkusmäßige Attraktion verlieh. Und nach einer langen, langen Stunde gab es sogar eine richtige Verschnaufpause, in der in einem Nebenraum leckere Häppchen und ein orangefarbener Punsch in langstieligen Kristallgläsern serviert wurde. Diese kleine Stärkung trug sehr zu Wiederherstellung von Lukes Lebensgeistern bei – vor allem der ziemlich alkoholträchtige Punsch, der ihn zum Kichern brachte, bis seine unerträglich humorlose Schwester ihn mit konzentrierten Blicken erdolchte.
Danach ging es weiter ... und weiter … und weiter … Luke war wirklich heilfroh, als diese Heimsuchung endlich ihr Ende fand!
Während das Publikum in einen geradezu frenetischen Applaus ausbrach (aus purer Heuchelei oder vielleicht auch einfach nur aus Erleichterung, wie Luke vermutete!), sagte Bail Organa gedämpft zu seinen jungen Begleitern: „Das hier wird mit Sicherheit noch eine ganze Weile dauern. Außerdem muss unser großer Meister erst noch seinen Auftraggebern die Hand schütteln und sich von seinen Fans anhimmeln lassen, bevor er sich loseisen kann. Ich werde mit Elora hier bleiben, bis wir ihn unauffällig rauslotsen können.
Aber Sie drei gehen inzwischen die Treppe hoch in den dritten Stock. Irgendwo da oben soll ein kleiner Salon sein, in dem ein Cimbarolo steht. Dort warten Sie auf uns. Alles klar?"
„Alles klar!" antworteten Luke und Leia wie aus einem Munde. (Das kam übrigens ziemlich oft vor – ein bisschen zu oft, wie beide fanden!)
Mar dagegen brachte keinen Mucks heraus. Er war immer noch zu ergriffen von der musikalischen Sternstunde, zu deren Zeuge er gerade geworden war – oder zu eingeschüchtert bei der bloßen Vorstellung, dass er seinem Idol bald leibhaftig gegenüberstehen würde.
Organa und Miss Bakunin erhoben sich und gingen davon. Gleich darauf verschwanden sie in einer Traube aus immer noch enthusiastisch klatschenden Bewunderern, die Menurin bereits umzingelten.
„Also los, gehen wir", sagte Leia, die zum Missvergnügen ihres Bruders sofort das Kommando übernahm.
Sie stand auf, zupfte ihr Kleid zurecht, in dem sie aussah wie ein wandelnder rosafarbener Zuckerwattebausch (obwohl die Schneiderin Padmé weisgemacht hatte, dass ihre süße kleine Tochter in diesem Modell wie eine frisch erblühte Rosenknospe aussehen würde – nämlich einfach süß!), und stolzierte davon.
„He!" protestierte Luke.
Er hatte darauf spekuliert, sozusagen im Vorbeigehen vom Büffet nebenan noch schnell ein paar Leckerbissen zu ergattern (oder auch ein Schlückchen Punsch), um sich wenigstens durch eine Zufuhr von leiblichen Genüssen gegen die bevorstehende neue Marterung seiner Sinnesorgane und seines mentalen Wohlbefindens zu wappnen. Dieser übertrieben hastige Aufbruch brachte ihn also etwas aus dem Konzept.
„Was ist?" fragte Leia ungeduldig, ohne sich auch nur nach ihm umzusehen.
Luke hatte inzwischen die Gelegenheit genutzt, um in den Nebenraum hinein zu spähen, doch zu seiner Enttäuschung war das Büffet dort bereits abgeräumt worden.
„Ach ... nichts", sagte er resigniert.
Er folgte seiner Schwester, die schon hinaus gestiefelt war, in seinem Schlepptau Mar, der mittlerweile ziemlich blass war und seinen Geigenkasten so krampfhaft festhielt wie ein Asthmatiker seine rettende Spraydose, und seine Wachhunde, die geduldig hinter ihnen her trotteten.
Gleich darauf erklommen sie alle eine breite Freitreppe. Als sie das dritte Stockwerk erreichten, war dort weit und breit kein Lebewesen zu sehen – wenn man von all den ausgestopften Tieren absah, die auf Podesten herum standen oder in sorgfältig präparierten Einzelteilen an der Wand montiert waren. (Neben verschiedenen gehörnten Köpfen, einzelnen Geweihen, Fellen, Häuten und Federn hingen erstaunlich viele gänzlich skelettierte Kiefer mit mehr oder weniger eindrucksvollen Reißzähnen oder ähnlichen Kauwerkzeugen.)
Leia runzelte die Stirn – sie hielt nichts von Jägern und noch weniger von Leuten, die ihren arglosen und vielleicht sogar an Artenschutz interessierten Besuchern den Anblick all ihrer blutrünstig niedergemetzelten toten Trophäen zumuteten. Luke war vorübergehend abgelenkt …
„Boah! Seht euch bloß diese Hauer an!"
… und Mar, dessen Teint inzwischen eine leicht grünliche Schattierung angenommen hatte (nicht wegen der Tierpräparate!), krallte sich haltsuchend an seine Geige. Nummer Eins und Nummer Zwei zogen es wie üblich vor, sich in Schweigen zu hüllen.
Da es niemanden gab, den sie hätten fragen können, mussten sie sich selbst nach dem Salon umsehen, der zu ihrem Treffpunkt und zum Ort von Mars Vorspiel auserkoren worden war. Nach ein paar fruchtlosen Versuchen mit überwiegend verschlossenen Türen und ein paar leeren Räumen, kam es zu einer äußerst peinlichen Begegnung in einem üppig möblierten Wohnzimmer, wo zwei zottelpelzige Personen undefinierbarer Rasse und Geschlechts sich auf einem breiten Diwan eindeutig nicht jugendfreien Vergnügungen hingaben. Das Pärchen reagierte entsprechend ungnädig auf die Ankunft der minderjährigen Störenfriede, was dazu führte, dass diese fluchtartig den Tatort verließen (unterstützt von Nummer Eins und seinem Kollegen, die ihre Schutzbefohlenen hastig wieder hinaus zerrten, bevor sie ihre Unschuld endgültig verloren!).
Gleich danach entdeckten sie endlich ein mit prächtigen Wandteppichen ausgestattetes Gemach, in dessen Mitte unübersehbar ein riesiges antikes Cimbarolo stand. Und damit war auch dieser Punkt auf der Liste abgehakt.
Bis hierher war also eigentlich alles wie am Schnürchen gelaufen. Und Mar Shelmerdee sollte sich jetzt eigentlich auf seine große Stunde vorbereiten. Aber nun, da seine große Stunde mit großen Schritten nahte, umarmte er lieber eine Säule vor der Tür des Salons und wollte sterben ...
Luke hatte inzwischen eingesehen, dass gutes Zureden hier völlig sinnlos war. Er entschied sich für eine härtere Gangart.
"Jetzt komm schon! Reiß dich gefälligst ein bisschen am Riemen! Schließlich machen wir das ganze Theater hier nur deinetwegen mit."
Doch auch das schien Mar in diesem heiklen Moment herzlich wenig zu beeindrucken. Luke beschloss, noch ein wenig zuzulegen.
"Keine Feigheit vor dem Feind, Kadett!" schmetterte er in seinem besten Carida-Schleifer-vom-Dienst-Ton. (Dieser Ansporn war Lukes Meinung nach ein besonders cleverer psychologischer Trick: Er wollte seinen Freund daran erinnern, was ihn in nächster Zukunft erwartete, wenn er jetzt nicht langsam in die Gänge kam.)
Als sogar diese Kriegslist wirkungslos verpuffte, appellierte er an die männliche Eitelkeit: "Was soll meine Schwester von dir denken, wenn du hier herumzickst wie ein Mädchen? Lass dich doch nicht so hängen!"
Leia, die Psychoterror ebenso wenig schätzte wie das Waidmannshandwerk (vor allem dann, wenn sie als Druckmittel benutzt wurde!), zupfte erneut gereizt an dem weiten bodenlangen Rock und an den Puffärmeln dieses abscheulichen Wattebausch-Gewandes.
Offenbar interpretierte Mar ihre Ungeduld mit dem Diktat der Mode als Ärger über sein „Herumgezicke", denn nun raffte er sich immerhin zu einer Verteidigung auf.
„Ihr versteht das einfach nicht", sagte er kläglich. "Er ... er ist Yerudi Menurin!"
Die letzten beiden Worte kamen mit einem Stöhnen über seine Lippen, als ob die bloße Nennung dieses Namens ihm Qualen verursachte.
„Na und?", gab Luke gänzlich ungerührt zurück. „Der ist doch auch nur ein Mensch aus Fleisch und Blut – oder jedenfalls war er das, bevor er sich in eine verschrumpelte alte Vogelscheuche verwandelt hat."
„Luke!" rief seine Schwester missbilligend.
„Was denn?!" Und als er keine Antwort bekam: „Sag doch auch mal was, Leia!"
Aber Leia fand, dass schon viel zu viele Worte gewechselt worden waren. Es war Zeit für Taten. Höchste Zeit ...
Sie sah sich nach Organa um. Doch der Senator war noch nicht in Sicht. Das konnte sich allerdings jeden Augenblick ändern. Eile war geboten …
„Mar, wir können nicht ewig hier herumstehen. Lass uns wenigstens da rein gehen, ja? Und dann solltest du dich wirklich ein bisschen vorbereiten. Du musst dich doch noch warm spielen, oder nicht?"
„Ja ... das ist wahr", stammelte Mar, machte aber auch weiterhin keine Anstalten, sich wieder in Bewegung zu setzen. Er war offensichtlich kurz davor, in einen Zustand totaler Lähmung zu verfallen.
Leia begriff, dass jetzt eine andere Art der Motivation gefragt war, eine Anregung, die ihren persönlichen Einsatz erforderte. Einer spontanen Eingebung folgend, huschte sie zu Mar hinüber, umfasste sein schmales Gesicht mit ihren kleinen Händen und wisperte: "Hier ... der wird dir Glück bringen!"
Und dann hauchte sie ihm einen Kuss auf die Lippen ...
Es war eigentlich nur als freundschaftliche Geste gedacht, um diesem verschüchterten Jungen wieder ein wenig Mut zu machen, ein kleiner Beweis der Zuneigung, den er wie einen schützenden Talisman vor sich her tragen sollte, wenn er zum ersten Mal in seinen ganz privaten Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit zog.
Doch Leia hatte nicht damit gerechnet, dass gewisse Küsse eine ganz eigene Magie enthielten, einen Zauber, der seinen Empfänger so abrupt wieder zum Leben erwecken konnte wie die leidenschaftliche Umarmung eines herbei geeilten Märchenhelden die seit hundert Jahren selig vor sich hin schlummernde Dame seines Herzens. Das lag natürlich vor allem daran, dass Leia bis zu diesem Augenblick nicht einmal geahnt hatte, dass sie jemals dazu in der Lage sein könnte, irgendeine Art von Zauber über irgendjemanden auszuüben. Wer war Leia Vader schließlich schon? Ein unscheinbares und viel zu klein geratenes Ding, das sogar in einem teuren Modellkleid auf keinen Fall an eine aufblühende Rosenknospe erinnerte, sondern eher an ... nun ja … an einen Ball aus Zuckerwatte.
Doch scheinbar war Mar Shelmerdee anderer Ansicht, denn er erstarrte für ein paar Sekunden noch mehr, dann errötete er bis unter die Haarwurzeln und ließ seine Säule so abrupt los, als hätte sie Feuer gefangen. Stattdessen umklammerte er nun Leia, aber nur ein paar Sekunden lang, während er sie so heftig zurück küsste, dass es ihr gleichzeitig den Atem und die Sprache verschlug. Danach riss er entschlossen seinen Geigenkasten an sich und sprintete in den Salon hinein wie ein Läufer nach dem Startschuss in Richtung Ziellinie.
"Wow!"
Luke war so verblüfft von dieser gänzlich unerwarteten neuen Entwicklung, dass er nicht recht wusste, wie er darauf reagieren sollte. Also begnügte er sich mit diesem Ausruf – vorläufig.
Auch Leia war mit Mars außergewöhnlicher Reaktion so beschäftigt, dass sie sich lieber nicht dazu äußerte – vorläufig! Das alles war wirklich sehr verwirrend … und noch etwas anderes, ein Gefühl, das sie im Moment noch nicht so genau identifizieren konnte oder wollte.
Mar Shelmerdee …
Sie hatte wirklich noch nie einen Jungen mit so dichten Wimpern gesehen ... Lange, seidige Wimpern, die riesige leuchtende braune Augen einrahmten ... Seelenvolle Augen ... poetische Augen ... romantische Augen vielleicht?
"Willst du hier Wurzeln schlagen oder was?"
Doch Leia starrte nur verträumt vor sich hin, unberührt von den Worten ihres eher prosaisch veranlagten Zwillings, denn sie war immer noch auf der Suche nach dem passendsten Adjektiv für die Umschreibung der ausgesprochen faszinierenden Fenster von Mar Shelmerdees Seele.
"Ach … um Himmels willen!" brummte Luke. Im Gegensatz zu Leia ging ihm momentan wirklich noch jeder Sinn für Romantik oder ähnlich gelagerte Gefühlsduseleien völlig ab.
Er umfasste die Schultern seiner geistesabwesenden Schwester und schob sie kurz entschlossen einfach vor sich her, schob sie in den mit Stuckgirlanden verbrämten kleinen Salon hinein, wo sie von noch grässlicheren Misstönen empfangen wurden, denn auch Mar Shelmerdee musste natürlich zunächst einmal sein eben ausgepacktes Instrument stimmen, was er mit so viel Energie tat, als wollte er das gute Stück zerbrechen.
Luke verdrehte nur ganz kurz und andeutungsweise die Augen, aber gerade als er dachte, dass die große Krise seines Freundes jetzt wenigstens überstanden war, tauchte auch schon das nächste Dilemma auf.
"Ich weiß gar nicht, was ich spielen soll", sagte Mar fiebrig und drehte so ungestüm an einem der Wirbel an dem schlanken Hals seiner Geige, dass das goldbraun lackierte Holz ein alarmierendes Knacken von sich gab.
"Haaach!", rief Luke impulsiv, was nicht unbedingt eine Unterstützung war, wie er selbst sofort erkannte. „Fiedel doch einfach das herunter, was du jeden Tag von morgens bis abends vor dich hin kratzt", schlug er ein wenig milder vor.
"Ja, aber welches Stück davon?" fragte Mar erregt. "Tarzoms Rondo Nummer Fünf in d–moll oder das siebte Adagio aus Kubricks Sternenregen-Etüden? Die beherrsche ich beide praktisch im Schlaf, aber es fehlt ihnen irgendwie ein bisschen an Tiefe … Ich könnte natürlich auch das Unvollendete Requiem von Haydin spielen – das Scherzo ist einfach der Hammer! Oder vielleicht doch lieber was ganz Klassisches wie das A-Dur-Cantabile von Rengaws neunter Sinfonie?"
Lukes Augen wurden leicht glasig – wie immer, wenn er mit extrem komplizierten Fakten konfrontiert wurde, die weit über seinen Horizont hinausgingen und darüber hinaus auch noch völlig uninteressant waren. So etwas wie trigonometrische Algorithmen zum Beispiel… Oder eben der genaue Inhalt von Mar Shelmerdees scheinbar unerschöpflichem Repertoire ...
„Aber das ist alles viel zu leicht, viel zu einfach, viel zu seicht!" klagte Mar. „Ich kann mich doch jetzt nicht hinstellen und diesen Kindergartenkram spielen … Nicht nach Meister Menurins genialer Interpretation von Shostacovix! Ich meine, wie soll ich ihn mit so einem Firlefanz von mir überzeugen? Wie soll ich ihn mit meiner Grifftechnik beeindrucken, mit meiner Bogenführung, mit meiner Phrasierung?"
Luke sah seine Schwester an, ein stummes Flehen um Inspiration in seinem Blick. Doch Leia – ansonsten immer so zuverlässig wie ein Felsen in der Brandung, wenn es brenzlig wurde – antwortete nur mit einem hilflosen Achselzucken. Sie hatte schon alles getan, was sie tun konnte ...
"Ich könnte natürlich auch den ersten Satz aus Lavaldis 'Herr der Welten' spielen … Aber der ist wirklich knifflig, obwohl ich ihn in den letzten Wochen so oft geübt habe, dass meine Fingerkuppen ganz wund waren… Nein, nein! Das ist unmöglich, das ist undenkbar! Ich meine, was ist, wenn ich wieder diesen teuflischen Untergriff im achtzehnten Takt verpatze … oder die schnellen Tempi-Wechsel im Allegro … oder die Sechzehntel-Noten im …"
Luke kam zu dem Schluss, dass er jetzt schnell eingreifen musste, bevor die Sache noch weiter ausuferte und sein Freund sich endgültig in einen Nervenzusammenbruch hineinsteigerte.
"Äh ... Mar? Nimm einfach das kürzeste Stück, okay?"
„Aber das ist ja gerade der Lavaldi!", rief Mar mit der ganzen Verzweiflung eines Verurteilten auf dem Weg zum Schafott.
„Ach, du schaffst das schon, wenn du dich wirklich so lange mit diesem … Dingsda abgerackert hast. Und Mr. Menurin wird bestimmt total beeindruckt sein von deinen … na ja … deinen Fingerkuppen und dem ganzen anderen Zeug. Du wirst sehen: Der kippt gleich aus den Latschen vor lauter Begeisterung!"
„Glaubst du das wirklich?", fragte Mar und sah tatsächlich nicht mehr ganz so hoffnungslos aus wie zuvor.
„Ja, klar. Zieh dein Ding durch. Mach es einfach."
„Aber was ist, wenn ..."
„MACH ES EINFACH! JETZT!"
Möglicherweise lag in diesem Machtwort tatsächlich schon etwas von der Macht. (Natürlich war das eher die spinnwebzarte sanfte Suggestion eines unerfahrenen Lehrlings als die kabelstrangstarke und beinahe unwiderstehliche Manipulation eines echten ausgewachsenen Sith, also kaum mehr als ein ermutigender kleiner Schubs in die gewünschte Richtung!). Luke Vader war sich nie ganz sicher, was diesen Punkt anging, obwohl er gelegentlich schon festgestellt hatte, dass gewisse Dienstboten und vor allem die Mitglieder seines Smashball-Teams in der Schule tatsächlich prompt einen Zahn zulegten, wenn er diesen Tonfall anschlug. Vielleicht lag das aber auch einfach nur an dem eindrucksvollen Stimmvolumen, das er grundsätzlich nur in einer Anwandlung großer Irritation entfaltete.
Wie auch immer: Auf jeden Fall ließ Mar Shelmerdee sofort allen Widerstand fahren und machte sich bereitwillig an die Arbeit.
Und als er endlich den Bogen auf die Saiten seiner Geige setzte, geschah irgend etwas mit ihm, etwas Bemerkenswertes: Von einem Augenblick auf den anderen war dieser aufgewühlte, von Zweifeln geplagte Junge mit all seiner nervösen Unentschlossenheit verschwunden.
Sein angespanntes Gesicht löste sich und nahm einen selbstversunkenen, andächtigen Ausdruck an, während die ersten weichen Töne einer unwahrscheinlich lieblichen Melodie durch den Raum perlten … schmeichelnd und lockend und unendlich fern zugleich ... eine Flut von silbrig flirrenden Klängen … Sphärenklänge ... schwebend, ätherisch, nicht von dieser Welt … Es war, als ob die Sterne sangen, als ob die Spirale der Galaxis eine neue anmutige Pirouette um sich selbst drehte und ein Stück weiter in die Unendlichkeit hinaus tanzte …
Luke, so bewegt wie noch nie zuvor in seinem Leben, konnte fühlen, wie sich schmale Finger sanft um seine eigenen schlossen. Und plötzlich saßen er und Leia irgendwie eng zusammengedrängt in einem großen Schalensessel neben der Tür, Hand in Hand, lauschend, beide zutiefst berührt, beinahe erschüttert, von dieser Musik ergriffen und davongetragen wie von einer warmen Welle …
Ich wusste ja, dass er gut ist. Aber das … das ist viel mehr. Er ist unglaublich …
Und mit einem Mal sah Luke seinen Freund mit ganz anderen Augen. Er sah in Mar nicht mehr nur den sympathischen, aber allzu sensiblen Träumer, der in seiner eigenen kleinen Welt lebte wie in einer fragilen Glasblase und daher vor der harschen Realität von Orten wie Carida beschützt werden musste, damit er nicht daran zerbrach. Zum ersten Mal sah er wahrhaftig den Künstler in Mar, eine Quelle der Kreativität und Ausdruckskraft, ein schöpferisches Talent, das gehütet werden musste wie ein Schatz, wie eine kostbare Leihgabe, damit es nicht zerstört wurde, damit es nicht verloren ging, weil ein solcher Verlust alle Welten um ein kleines, aber entscheidendes Stück kälter, dunkler und ärmer werden ließ.
Und so lauschte er zusammen mit seiner Schwester diesem neuen unbekannten Mar, bis das Stück endete …
… und eine fremde Altmännerstimme hinter ihnen geradezu euphorisch zirpte: „Großartig! Wundervoll! Brillant!"
Und schon schoss Meister Menurin, der plötzlich in der Tür erschienen war, auf Mar zu und umarmte ihn zusammen mit seiner Geige und seinem Bogen und allem. Mar, völlig entgeistert und beinahe versteinert vor Schreck, stand einfach nur regungslos da und ließ es über sich ergehen, fügsam wie ein Opferlamm.
„Mein lieber, lieber Junge!", säuselte der berühmte Musiker. „Der Senator hat mir ja erzählt, dass er irgendwo auf diesem gottverlassenen Planeten ein außerordentliches Talent aufgegabelt hat. Aber wenn ich auch nur geahnt hätte …"
Er ließ den Satz in der Luft hängen, drehte sich zu Organa um, der ihm belustigt gefolgt war, und verkündete beinahe wild: „Ich muss diesen Knaben haben! Um jeden Preis!"
Ja, aber um welchen Preis?, dachte Organa zynisch.
„Dann bekommt dieser junge Mann also Ihre Empfehlung für ein Guillard-Stipendium?", fragte er.
„Meine Empfehlung? Wozu braucht er irgendeine Empfehlung? Und wozu braucht er dieses lächerliche Stipendium?", schrie der Meister, schrill vor Empörung. „Ich werde ihn persönlich nach Guillard bringen. Ich werde ihn sogar persönlich unterrichten! Ja, ich selbst. Er ist schon viel zu weit, um jetzt noch irgendeinem frustrierten Pfuscher von Tutor anvertraut zu werden. Diese Stümper würden sein begnadetes Talent nur in Grund und Boden stampfen, sie würden ihn ruinieren. Er braucht jetzt unbedingt den besten Lehrer, der zu haben ist. Er braucht mich!"
„Natürlich könnte er keinen geeigneteren Lehrer finden als Sie, Saavikam", erwiderte der Senator trocken. „Trotzdem sollten wir ein Stipendium wenigstens in Betracht ziehen. Die Kosten sind schließlich nicht unerheblich. Die Schulgebühren, die ganzen Extraausgaben… Und der Vormund von unserem begnadeten Talent hier hat für die schönen Künste nicht viel übrig, nach allem, was ich so gehört habe. Ich fürchte, er wird sich weigern, für Mr. Shelmerdees Ausbildung auch nur einen Credit zu bezahlen."
„Die Kosten?!" Das Wort wurde mit einem verächtlichen Schnauben ausgespuckt wie eine unerhörte Beleidigung. „Wer kann denn in so einem Moment an etwas so Unwichtiges wie Geld denken? Wen kümmert schon der schnöde Mammon, wenn eine so außerordentliche Begabung auf dem Spiel steht?", krähte Meister Menurin, dem völlig entfallen zu sein schien, welche pekuniären Forderungen er selbst noch keine vierundzwanzig Stunden zuvor gestellt hatte. „Die Kosten spielen keine Rolle! Wenn dieser Barbar von einem Vormund sich tatsächlich als ein so schändlicher Geizhals entpuppen sollte, dann übernehme ich alles. Die Gebühren, die Extras – alles!"
Er ist so von der Rolle, dass er mein Angebot wirklich vergessen hat. Sogar meine jährliche Spende, obwohl ihm das bestimmt bald wieder einfallen wird, dachte Organa, der sich köstlich amüsierte.
„Ihre überwältigende Großzügigkeit kennt wirklich keine Grenzen, Saavikam", sagte er mit todernster Miene, obwohl er sich nur mit Mühe ein Lachen verbiss. Und an die jungen Leute gewandt, die den Austausch der Erwachsenen mit großäugiger Verblüffung mit angehört hatten: „Tja, das wäre dann also geregelt. Herzlichen Glückwunsch, Mr. Shelmerdee."
„Das Guillard-College", hauchte Mar ungläubig. „Ich hätte nie gedacht … nie zu hoffen gewagt ..."
Ein seliges Strahlen ging über sein Gesicht, das ihn beinahe schön aussehen ließ, verklärt, entrückt …
Luke, der die glückliche Wendung der Dinge kaum fassen konnte, knuffte Leia in seiner Freude so fest in die Rippen, dass sie sich trotz ihrer eigenen Hochstimmung sofort mit einem heftigen Ellbogenstoß in seine Seite rächte. Aber ihr Bruder bemerkte es nicht einmal, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt, seinen Freund zu beobachten, dessen Antlitz sich gerade wieder verdüstert hatte und das so schnell, dass es war, als hätte jemand das Licht gelöscht. Der ganze Raum schien sich schlagartig zu verdunkeln …
„Aber mein Onkel wird das niemals zulassen. Er wird es mir garantiert verbieten", flüsterte Mar und hatte plötzlich Tränen in den Augen.
„Verbieten?! Niemals! Das werde ich nicht zulassen!", donnerte Meister Menurin, der für seinen frischgebackenen Schüler bereits ganz instinktiv ein ähnlich intensives Brutschutz-Verlangen entwickelt hatte wie ein Feuerfalke von Andurin für seine eben geschlüpften Nestlinge. „Keine Sorge, mein Junge. Ich werde mir diesen Onkel von dir schon vorknöpfen und ihn weich kneten – egal wie ..."
Und er sah dabei so grimmig aus, dass Luke in seiner Fantasie prompt eine uniformierte Gestalt vor sich sah, die von einem erzürnten Zwerg weich geknetet wurde, indem ihr ein Geigenkasten um die Ohren geschlagen wurde. Diese Vision brachte ihn unwillkürlich zum Grinsen. Admiral Shelmerdee konnte sich auf etwas gefasst machen, wenn Meister Menurin zum Angriff blies – garantiert!
„Keine Angst, Mar", sagte Leia beschwichtigend. „Wir helfen dir. Zur Not schalten wir einfach …" Sie zögerte ein wenig. „... unsere Mutter noch mal ein", endete sie ein paar Sekunden später. „Das wird deine Tante bestimmt überzeugen. Und wenn wir sie dazu bringen, Ja zu sagen, dann wird dein Onkel kaum Nein sagen. Sie wird ihren Kopf schon durchsetzen. So läuft das immer bei Ehepaaren. Na ja, bei normalen Ehepaaren jedenfalls..."
Denn in der Familie Vader lief das natürlich ganz anders, wie Leia nur allzu gut wusste. Sie konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern, wann ihre Mutter zum letzten Mal ihren Kopf bei irgendetwas durchgesetzt hatte. Sie hoffte inständig, dass Madame Shelmerdee aus einem härteren Holz geschnitzt war als Padmé und dass sie ihren Gemahl ein wenig besser im Griff hatte als Lady Vader ihren dominanten Göttergatten ...
Und das war auch durchaus der Fall, wie sich noch am selben Abend herausstellte – oder jedenfalls mehr oder weniger. Madame Shelmerdee war so entzückt über die unverhoffte Gelegenheit, diese unerwünschte Bürde von einem Neffen bald und für immer los zu werden (und das auch noch völlig gratis, wie Meister Menurin ihr wieder und wieder versicherte!), dass sie nicht nur sofort zu allem Ja und Amen sagte, sondern auch noch mit scheinheiligem Eifer darauf beharrte, dass weder sie noch ihr Mann auch nur im Traum daran dächten, Mars unerwarteten Karrierechancen in irgendeiner Form im Weg zu stehen – auch wenn ihnen der Verlust dieses geliebten Familienzuwachses natürlich beinahe das Herz brechen würde. Beinahe ...
Um ihre Selbstlosigkeit und ihre bislang gut verborgenen zärtlichen Gefühle für ihr Mündel zu beweisen, setzte sie sich umgehend mit ihrem Angetrauten in Verbindung, um ihn vor den Augen ihrer Besucher über den neuesten Stand der Dinge in Kenntnis zu setzen.
Leider entpuppte sich Admiral Shelmerdee im Verlauf dieses folgenschweren Ferngesprächs nicht nur als Barbar ohne jeden Kunstsinn und als Geizhals aus Überzeugung, sondern auch noch als gänzlich herz- und gefühllos. Mar sollte von ihm aus ruhig verschwinden und sein ganzes Leben mit seinen idiotischen Flausen vergeuden. Er würde diesem nutzlosen undankbaren Balg jedenfalls keine Träne nachweinen, wie er unter beachtlichem Gebrüll mitteilte (was die Phrasen seiner nun doch etwas beschämten Frau natürlich sofort als glatte Lüge entlarvte!).
Nachdem er auch noch verkündete hatte, dass sein missratener Neffe genau wie sein unglückseliger Vater ein Weichei und ein Taugenichts sei, aus dem sowieso niemals ein brauchbarer Offizier oder sonst etwas Sinnvolles geworden wäre, sagte sich der Admiral nicht ohne Pathos von diesem letzten Schandfleck auf der Familienehre los. Er war fertig mit Mar und das bis in alle Ewigkeit! Er wollte nie wieder etwas von diesem elenden Bengel hören – nie wieder! Und er schwor einen heiligen Eid darauf, dass er ihn mit sofortiger Wirkung enterben und gleich darauf aus seinem Gedächtnis tilgen würde, jawohl, buchstäblich austilgen! Dann unterbrach er die Verbindung, indem er seine Faust mit einem deutlich hörbaren ZACK! auf die Aus-Taste seines Koms schlug.
„Nun ja … immerhin ist er einverstanden", sagte Madame Shelmerdee in das verlegene Schweigen hinein, das dem wortgewaltigen Ausbruch des aufgebrachten Admirals folgte.
Daran konnte nun wirklich kein Zweifel mehr bestehen. Und damit war die „Operation Shelmerdee" erfolgreich abgeschlossen.
Kurz darauf zog ein sehr glücklicher Mar Shelmerdee mit Sack und Pack in Meister Menurins Suite im Hotel Astorya ein (wobei der Vollständigkeit halber noch erwähnt werden sollte, dass seine gesamten Habseligkeiten nur zwei Reisetaschen und einen sehr kleinen Karton beanspruchten!).
Und nur eine Woche später reiste er mit seinem völlig von ihm besessenen neuen Mentor (und mit sehr viel mehr neuem Gepäck!) nach Nujorkana im Maan-Ha-Taan-Sektor ab, wo er an dem bekanntesten Konservatorium weit und breit sein Studium aufnahm.
Es war beinahe wie in einem Kinofilm, wie ein ebenfalls sehr glücklicher Luke Vader seiner Schwester erklärte: Die Schurken hatten einen wohlverdienten Tritt in ihre vier Buchstaben bekommen (auch wenn sie nicht gerade darunter litten oder es nicht einmal gemerkt hatten!), die Helden hatten gewonnen und alles war gut, wirklich gut. Es war definitiv ein Rundum-Happy End.
„Es ist fast zu schön, um wahr zu sein", sagte Luke versonnen.
„Tja, da hast du Recht", murmelte Leia.
Denn sie konnte überhaupt kein Happy End erkennen, egal, in welche Richtung sie gerade sah. Nicht auf lange Sicht jedenfalls …
In Wirklichkeit war nämlich gar nichts gut. Rein gar nichts …
Aber darum würde sie sich später noch kümmern … Ausgiebig ...
Fortsetzung folgt ...
