Hey Arnold – Zurück in der Heimat
Fanfiction geschrieben von dj_ddt
Alle Rechte an Hey Arnold liegen bei Nickelodeon und Craig Bartlett
Es war der erste Schultag nach den Ferien.
Arnold und Helga betraten die Schule.
„Beeil dich, ich will nicht am ersten Tag der 6. Klasse schon zu spät kommen!", befahl Helga.
„Ach so, jetzt plötzlich redest du doch wieder mit mir!?", seufzte Arnold.
„Okay, pass auf Footb...Arnold,…", antwortete Helga, „...du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gerne ich mit dir Hand gehalten hätte auf dem Weg hier her, aber...ich bin noch nicht so weit! Lass es uns bitte langsam angehen, ja!?"
„Was immer so sagst, Helga!", meinte Arnold.
„Genau das!", sagte Helga.
Im Unterricht redeten die Beiden kein Wort miteinander, was sogar weniger ist als vorher, wie Arnold auffiel.
Helga war auch nicht gerade glücklich mit der Situation. Aber was sollten sie machen? Einfach von 0 auf 100 gehen? Was würden die anderen Schüler denken? Oder gar sagen?
In der Mittagspause saßen die Beiden an unterschiedlichen Tischen. Alleine. Denn Phoebe und Gerald machen kein Geheimnis aus ihrer Beziehung und teilen sich ihr Mittagessen.
Arnold und Helga saßen allerdings so, dass sie sich gegenseitig sehen konnten. Beide schauten sich traurig an. Sie haben sich eigentlich endlich gefunden und sind doch so einsam, obwohl sie sich im selben Raum befinden.
Rhonda und Lila fielen die Blicke der Beiden auf. Rhonda schaute verwirrt, aber Lila schaute traurig. Sie wusste ja, dass Helga in Arnold verliebt ist. Und auch wenn Helga und Sie nicht direkt Freunde geworden sind, so verstehen die Beiden sich recht gut, seitdem Helga ihr ihre Gefühle für Arnold offenbart hat.
Zum Schulschluss wurde Arnold von seinen Eltern vor der Schule empfangen.
„Hey Arnold, wie war der 1. Schultag in der 6. Klasse?", fragte Stella.
„Naja...geht so!", murmelte Arnold.
„Was ist denn los, Sohn?", fragte Miles.
„Helga ist mir den ganzen Vormittag aus dem Weg gegangen!", antwortete Arnold traurig.
Ausgerechnet in diesem Moment kam Helga die Treppe herunter.
„Oh…", sagte sie verlegen, „...hi Arnolds Eltern!"
„Hallo Helga, schön dich zu sehen!", begrüßte Stella sie.
„Wie war denn dein Tag heute?", fragte Miles.
Helga riss die Augen weit auf und erstarrte.
„Ich...ähm...ja...war ganz okay...glaube ich.", stammelte sie.
„Arnold hat erzählt, du hast ihn den ganzen Vormittag aus dem Weg gegangen.", sagte Stella, „Was ist denn passiert?"
Helga wurde ganz flau im Magen.
„Versteht das bitte nicht falsch!", wimmerte sie.
„Dann erklär es uns doch bitte!", meinte Miles.
„Ich...ich habe Angst vor der Reaktion der anderen Schüler!", antwortete Helga.
„Okay, kann ich irgendwie verstehen.", sagte Stella, „Aber meinst du, dass es Arnold gegenüber fair ist?"
„Nein, wahrscheinlich nicht!", sagte Helga reumütig. „Es...es tut mir leid, Arnold!"
Arnold seufzte.
„Nein, MIR tut es leid! Ich verlange wohl zu viel von dir!", sagte er. „Wir sehen uns morgen."
„Warte Arnold!", rief Helga ihm hinterher.
Er stoppte und drehte sich um.
Sie lief auf ihn zu und schaute sich um.
Niemand Bekanntes schien in der Nähe zu sein.
Sie umarmte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Seine Eltern sahen es und lächelten zufrieden.
„Danke, dass du mich so nimmst, wie ich bin!", sagte Helga.
„Gerne.", antwortete er.
Alle machten sich dann auf den jeweiligen Heimweg.
Sofern man bei Helga von einem Heim sprechen kann.
Weil ihr Vater ein alter Sturkopf ist und nicht von Beepern auf Handys umsatteln will, lebt sie ja schließlich mit ihren Eltern zusammen im Laden ihres Vaters.
Der Laden hat zwar neben dem Verkaufsraum noch weitere kleine Räume hinten, aber zum Wohnen ist er eigentlich nicht geeignet.
Im Laden angekommen, will sie ihre Hausaufgaben machen, aber ihre Eltern lassen ihr keine Ruhe.
„Warum nur war ich so dumm, ausgerechnet DICH zu heiraten?!", motzte Miriam.
„Sei froh! Ohne mich würdest du wahrscheinlich auf der Straße sitzen!", antwortete Bob selbstbewusst!"
„Bitte was? Du bist nicht nur ein Idiot, sondern auch ein Schwein!", schrie Miriam in an.
„Schweine sind sehr reinliche Tiere!", lachte Bob.
Miriam hatte genug gehört! Er nahm sie einfach nicht ernst!
Sie schmiss mit Beepern nach ihm.
„HEY!", schrie er, „Meine wertvollen Beeper!"
„DAS IST MÜLL, DU IDIOT! NIEMAND WILL DIESEN SCHROTT MEHR HABEN!", schrie Miriam zurück.
„Als ob ausgerechnet DU Ahnung von Technik hättest! Die kommen wieder! Handys werden sich NIE durchsetzen!", sagte Bob.
„GENUG! ICH LASSE MICH SCHEIDEN!", schrie Miriam, jetzt noch lauter.
„Das traust du dich eh nicht!", lachte Bob.
Helga hatte es sich schon viel zu lange angehört. Sie hielt es nicht mehr aus!
„HÖRT ENDLICH AUF ZU STREITEN!", brüllte sie ihre Eltern an.
„Was fällt dir ein, Olga?" motzte Bob.
„HELGA! VERDAMMT NOCHMAL! MEIN NAME IST HELGA!", schrie sie ihren Vater an.
„Ach ja, stimmt.", sagte Bob lapidar, „Deine Schwester würde nie die Stimme gegen uns erheben! Also ab auf dein Zimmer!"
„WELCHES ZIMMER?", fragte Helga, „DANK DIR HABE ICH JA KEINES MEHR!"
Sie rannte zur Eingangstür, öffnete sie und beim Verlassen des Ladens sagte sie: „Ich habe euch SO satt!"
„Hey, wo willst du hin?", fragte Bob, gefolgt von „Ach, ist mir auch egal!"
„Hast du ja mal wieder toll hinbekommen!", bekam er von Miriam zu hören.
Die Beiden stritten sich weiter, während Helga sich weiter vom Laden entfernte.
Unterdessen bereiteten Arnolds Eltern den Tisch für den Nachmittagskuchen vor, als es an der Tür klingelte.
„Arnold?", rief Miles, „Kannst du bitte die Tür öffnen?!"
„Bin schon auf dem Weg!", antwortete Arnold.
Als er die Tür öffnete, war er geschockt.
Helga stand vor ihm, mit Tränen im Gesicht.
„Helga?", fragte er, „Was ist passiert?"
Sie konnte vor Schluchzen kaum reden.
„Meine Eltern streiten die ganze Zeit! Ich halte das nicht mehr aus!", jammerte sie.
„Komm erst mal rein!", sagte er und nahm ihre Hand.
Er führte sie in die Küche und wies ihr einen Platz zu.
„Helga, du weinst ja!", sagte Stella erschrocken. „Was ist denn los?"
„Sie hat Probleme mit ihren Eltern.", sagte Arnold.
„Das legt sich bestimmt wieder.", versicherte Miles sie.
„Nein, das wird es nicht!", weinte Helga.
Arnolds Eltern schauten sich hilflos gegenseitig an.
„Meine Mutter will sich scheiden lassen! Sie war zwar nie die beste Mutter, aber wenn sie das wirklich durchzieht, dann bin ich mit meinem Vater ganz allein zu Hause!", fügte sie hinzu.
„Das klingt gar nicht gut!", sagte Arnold besorgt. „Ihr kennt ihren Vater nicht. Der ist furchtbar!"
„Hattest du nicht erzählt, dass er nach San Lorenzo kam, für eine Rettung?!
„Ja, aber nicht um Helga zu retten, sondern Olga, Helgas Schwester!", sagte Arnold wütend.
„Oh mein Gott! Das ist ja absolut herzlos!", sagte Stella erschrocken und nahm Helga in den Arm.
Helga erschrak sich aufgrund der plötzlichen Umarmung. Solche Zuwendung war sie nicht gewohnt.
„Ähm….danke Arnolds Mutter.", sagte sie zaghaft.
„Bitte nenn mich Stella, okay!?", lächelte Stella sie an.
„Ähm...ja...gerne...Stella.", antwortete Helga zögerlich.
„Und ich bin Miles!", sagte Miles.
„Angenehm.", antwortete Helga. „Darf ich eine Frage stellen?"
„Natürlich, jeder Zeit!", sagte Miles.
„Ich...ich will wirklich nicht eure kostbare Zeit mit Arnold stören, aber…..kann ich heute hier übernachten? Ich traue mich heute nicht wieder nach Hause!", sagte Helga leise.
„Natürlich Schätzchen!", sagte Stella, „Ich mache dir das Gästezimmer zurecht. Und du störst nicht! Du hast uns gerettet. Wir sehen dich als Familie an!"
„Vielen Dank!", sagte Helga und lächelte etwas.
„Helga hat nicht mal wirklich ein Zuhause!", fügte Arnold hinzu, „Wegen ihrem Vater muss sie in seinem Laden wohnen!"
„BITTE WAS?", kreischten Miles und Stella.
„Das sind doch keine kindgerechten Zustände!", sagte Miles besorgt und wütend zugleich. „Wir müssen dich da raus holen!"
„Das würdet ihr echt für mich tun? Nach allem, was ich eurem Sohn angetan habe?", fragte Helga.
„Wie ich bereits sagte, du hast uns gerettet.", sagte Stella.
„Aber Arnold hat euch anscheinend noch nicht erzählt, wie ich ihn die letzten Jahre behandelt habe.", sagte Helga traurig. „Ich habe es nicht verdient, von euch so nett behandelt zu werden!"
Miles und Stella schauten Arnold verwirrt an.
„Deine Freundin scheint mehr als nur familiäre Probleme zu haben!", sagte Stella besorgt.
„Ja. Das erkläre ich euch später. Oder vielleicht erklären wir es euch zusammen. Das ist nämlich alles etwas kompliziert.", antwortete Arnold.
„Gut, machen wir so. Aber ich bereite jetzt trotzdem das Gästezimmer vor. Wir lassen dich nicht im Stich, hörst du Helga!?", sagte Stella.
Helga lächelte. „Danke Stella!"
An diesem Abend fanden sich Arnold, Helga, Stella und Miles in Arnolds Zimmer zusammen, um über Arnolds und Helgas Beziehung zu sprechen. Arnolds Zimmer ist der einzige Raum im Haus, wo dieses ohne Störung möglich ist.
„Also, ich dachte seit eurer Rettungsmission, dass ihr euch mögt. Ihr habt euch doch geküsst.", sagte Stella.
„Ja, ich liebe euren Sohn über alles, das könnt ihr mir glauben!", antwortete Helga.
„Aber was meintest du dann damit, dass du unsere Behandlung nicht verdient hättest, weil du Arnold angeblich schlecht behandelt hast?", fragte Miles. „Hat das was damit zu tun, dass du ihm in der Schule aus dem Weg gegangen bist?!"
„Indirekt!", sagte Helga.
„Ich bin verwirrt!", meint Stella.
„Helga hat mir früher Streiche gespielt und gemeine Dinge zu mir gesagt.", erklärte Arnold. „Aber sie hat das nur aus Unsicherheit getan, stimmt's Helga?"
„Ja. Ich hab extreme Angst vor Zurückweisung. Arnold war der Erste und bisher einzige Mensch, der nett zu mir war. Und ja, mir ist klar, dass es absolut falsch ist, mit Zorn und sarkastischen Sprüchen darauf zu antworten. Von den Streichen und Manipulationen mal ganz abgesehen. Selbst Arnold ist das ganze Ausmaß meines kranken Handels noch nicht bewusst, fürchte ich!", erklärte Helga.
„Es gab aber auch einige Momente, wo sie echt nett war und mir geholfen hat. Und heute ist mir klar, dass das die echte Helga ist. Ich hoffe, dass sie die Mobberfasade eines Tages ablegen kann.", sagte Arnold.
„Keine Angst, Footb...Arnold, ich werde dich nicht mehr mobben. Ich kann noch nicht öffentlich zeigen, was ich für dich empfinde, aber ich werde dich nicht mehr mobben, versprochen.", versicherte ihn Helga.
„Aber dann werden sie es auch irgendwann bemerken.", sagte Arnold.
„Ich kann es auch nicht ewig geheim halten. Das macht uns Beide auf Dauer kaputt. Aber von heute auf morgen kann ich es auch nicht. Bitte, vertrau mir! Ich liebe dich, Arnold!" sagte Helga mit flehendem Blick.
„Ich kann gar nicht anders! Selbst damals habe ich dich schon als Freund angesehen. Klar war ich oft genervt von deinem Verhalten, doch meiste Zeit eher enttäuscht. Hätte ich nur schon früher gemerkt, wie du empfindest.", seufzte Arnold.
„Ihr Beiden seid echt zu süß!", schwärmte Stella.
„Ihr seid also nicht böse auf mich?", fragte Helga.
„Nein! Wir sehen und spüren doch deinen guten Willen! Und deine Eltern haben sicherlich auch einen großen Anteil an deinen psychischen Problemen. Hast du schon an eine Therapie gedacht?", sagte Stella.
„Ich bin schon seit einiger Zeit in einer.", antwortete Helga.
„Das erklärt, wieso du die letzten Monate netter zu mir warst.", staunte Arnold. „Und ich bin so froh darüber. Ich hatte mir schon lange gewünscht, dass wir Freunde werden könnten."
Arnold gab Helga einen Kuss auf die Stirn und sagte: „Du bist nicht allein! Ich werde immer an deiner Seite stehen, egal was komme!"
Helga war heute das erste Mal glücklich. Dank der netten Worte von Arnold und seinen Eltern konnte sie diese Nacht auch halbwegs gut schlafen.
