Hallo,
dies ist die Lebensgeschichte des bekanntesten Yuuzhan Vong überhaupt und um es gleich vorweg zu sagen: Man muss keine Bücher gelesen haben, um sie zu verstehen. Ich lese gerade alle relevanten Quellen und werde sie hier derart häppchenweise servieren, dass man diese meine Geschichte auch ohne Vorkenntnisse verstehen kann.
Die Geschichte von Nom Anor beginnt, zumindest bei mir, noch vor dem zweiten Teil des Comics „Crimson Empire II", wo der Yuuzhan Vong zum ersten Mal im Star Wars-Universum auftaucht, bevor er dann detaillierter in Romanform in „Die Abtrünnigen" von 1999, dem ersten Band der neunzehnteiligen Buchreihe „Das Erbe der Jediritter", eingeführt wird. In dieser Buchreihe geht es hauptsächlich um die Invasion des Volkes der Yuuzhan Vong in der uns bekannten weit, weit entfernten Galaxis. Ich werde in dieser Geschichte die wichtigsten Stationen im Leben von Nom Anor nacherzählen, so wie sie in den „Das Erbe der Jedi-Ritter"-Romanen und in weiteren Quellen auftauchen, als da sind „Crimson Empire", Bd. II und III, die doch ziemlich lange Kurzgeschichte „Boba Fett - ein Pragmatiker" von Karen Traviss (2007) sowie die Star Wars-Comicreihe „Invasion" von Panini (2010-12).
Es wird viele Zitate und Passagen aus diesen Werken in meiner Geschichte geben, allerdings nicht immer hundertprozentig mit dem Original identisch, da ich hier gekürzt, dort verlängert und wieder anderswo etwas abgewandelt habe. Außerdem werde ich viele Begebenheiten einfügen, die allein auf meinem Mist gewachsen sind und damit Tie-Ins erstellen oder gefühlte Lücken füllen, die ich in meinen Quellen „entdeckt" habe.
Mein Werk wird sich vom Jahr 0 bis zum Jahre 29 nach der Schlacht von Yavin erstrecken, wo auch die offizielle Geschichte von Nom Anor endet. Die Geschichte wird auch kanontreu sein, insofern man nach der Legends-Erklärung der neunzehnteiligen Buchserie überhaupt noch vom Kanon sprechen kann.
Ich habe seit Kapitel Eins dieser Geschichte mittlerweile alle Bände der Serie gelesen, trotzdem möchte ich schon einmal alle Leser vorwarnen, dass sich die Fertigstellung dieser Geschichte etwas hinziehen kann, je nachdem, wie ich zum Aufbereiten des umfangreichen Materials komme. Ich hatte in meinem Profil zwar für dieses Jahr und darüber hinaus gelobt, eine Geschichte erst dann hochzuladen, wenn ich sie offline vollendet habe. Besagte Buchreihe ist jedoch ziemlich viel Stoff und ich möchte mit dessen Verarbeitung nicht so lange warten, bis ich bei Band 19 von „Erbe der Jediritter" angelangt bin.
Nom Anor – A Star Wars Story
Es war einmal vor einer langen, langen Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis
Es herrscht Bürgerkrieg. Die Rebellen, deren Raumschiffe von einem geheimen Stützpunkt aus angreifen, haben ihren ersten Sieg gegen das Galaktische Imperium errungen. Während der Schlacht gelang es den Spionen der Rebellen, Geheimpläne über die ultimative Waffe des Imperiums in ihren Besitz zu bringen, den TODESSTERN, eine bewaffnete Raumstation, deren Feuerkraft ausreicht, um einen ganzen Planeten zu vernichten.
Verfolgt von finsteren Agenten des Imperiums, jagt Prinzessin Leia an Bord ihres Sternenschiffs nach Hause, als Hüterin der erbeuteten Pläne, die ihr Volk retten und der Galaxis ihre Freiheit wiedergeben könnten.
Aber es gibt noch eine dritte Kraft, die sich anschickt, das Schicksal dieser Galaxis mitzubestimmen. Imperator Palpatine hat bereits vor der Errichtung des Imperiums Kenntnis von diesen Bestrebungen erhalten, zieht es jedoch vor, seine Untertanen in Unwissenheit zu lassen, ohne dass auch nur irgendjemand ahnt, dass die Vorhut dieser neuen Macht bereits in sein Reich eingedrungen ist und auf ihre Chance wartet.
Schon seit vielen Jahren war Chalmuns Raumhafencantina ein Treffpunkt für Piloten, Schmuggler und andere zwielichtige Gestalten, die lieber im Dunkeln munkelten, denen selbst andere Ecken des heruntergekommenen Wüstenplaneten Tatooine noch zu gut einsehbar waren. Der Preis für die konspirative Abgeschiedenheit war, dass in dieser Bar raue Gesellen ein und ausgingen, mit denen nicht zu spaßen war.
Mit einer schwungvollen Bewegung servierte Barkeeper Wuher dem grüngeschuppten Greedo dessen Lieblingsdrink. Der rodianische Kopfgeldjäger war öfters hier in Chalmuns Raumhafencantina und also wusste der Barmann genau, was der Stammgast wollte. Der Holobildschirm an der Wand zeigte ein Bild von Imperator Palpatine. In zwei Wochen würde das Imperium sein zwanzigjähriges Bestehen feiern – ein Grund, Chalmuns Raumhafencantina zu bevölkern, wie die neunzehn Standardjahre davor.
Seine braunen Augen huschten von seinem kreisrunden Bar-Reich hin zum Ausgang, wo das hellblaue Kreuz des Droidendetektors aufflammte. Zwei Menschen kamen herein – welche von der Spezies, die im Imperium zwar den Ton angaben, sich hier in der Cantina jedoch eher selten blicken ließen. Der alte Mann war schon lange nicht mehr hier gewesen, den mindestens zwanzig Jahre jüngeren Blonden hatte Wuher hier noch nie gesehen. Genauso wenig wie die beiden Droiden, die die beiden mit sich führten – einen goldenen Protokolldroiden und einen blau-silbern lackierten Astromech. Bestimmt würde der Ältere dem Jüngeren erklären, was es mit dem blau leuchtenden Kreuz an der Wand auf sich hatte.
Wuher widmete seine Aufmerksamkeit dem Drink, den er für einen zweigehörnten Gotal mixen wollte. Gotals vertrugen weit weniger Alkohol als Menschen, dafür sprangen sie auf eine Dosis T'ill-Samen in ihren Getränken an. Er wusste, dass T'ill-Samen den Gotals nicht nur schmeckten, sondern sie auch in gute Stimmung brachten. Und wenn die Gäste in guter Stimmung waren, konsumierten sie mehr – ein Grund mehr, sich als Barmann ausgiebig mit Xenobiologie zu befassen, mit Biochemie, verschiedenen Pflanzen, der Natur der bei bestimmten Spezies gebräuchlichen Lebensmittel … gelegentlich mit Giften.
Wuher zwinkerte kurz bei diesem Gedanken, dann schob er dem Gotal seinen Drink rüber.
„Noch einen, bitte", sagte der Wiederkäuer und schaute zunächst zu seiner weiblichen Begleitung, dann glitt sein Blick unwillig zu dem immer noch blinkenden Kreuz an der Wand des Eingangsbereichs.
Wuher erkannte die Prioritäten. Gotals reagierten mit ihren beiden hohlen Hörnern sehr sensibel auf jegliche elektronische Ausstrahlung, welche gewisse magnetische Felder mit sich brachte. Deshalb mochte diese Spezies keine Droiden – ein Wesenszug, den der Barkeeper voll und ganz teilte. Neben der Platzersparnis zugunsten anderer Gäste war diese Abneigung einiger Spezies gegen Droiden das schlagende Argument, mit dem Wuher den Inhaber der Cantina davon überzeugt hatte, Droiden jeglicher Art den Zugang zu seinem Etablissement generell zu verbieten.
„Ihre Droiden müssen draußen bleiben!", bellte er zum Eingang hin.
Die blauen Augen des jungen Blonden weiteten sich. „Was?"
„Diese Sorte wird hier nicht bedient!", verlieh Wuher seinen Eingangsworten mehr Nachdruck.
Endlich reagierte das blonde Landei und schickte die beiden Blechgesellen nach draußen, während sein älterer Begleiter in dem braunen Umhang stoisch dreinschauend danebenstand. Es war nicht das erste Mal, dass unbedarfte Gäste versuchten, ihre Droiden mit in die Cantina zu bringen, aber irgendetwas an dieser Szene ließ es Wuher im Nacken kribbeln. Nicht unbedingt die Tatsache, dass die beiden gefährlich sein könnten – das waren hier viele der Gäste und solange sie ihre Händel außerhalb der Cantina austrugen, war es sowohl Chalmun als auch Wuher egal. Trotzdem hing der Geruch von Ärger in der Luft … und noch von etwas anderem, was der Barkeeper noch nicht so recht einzuordnen vermochte.
Er wünschte sich, dass der Inhaber da wäre, um mit ihm darüber zu reden.
Chalmun, der Wookiee, dem dieser Laden gehörte, hatte sich heute noch nicht blicken lassen. Bestimmt würde der Fellteppich gegen Abenddämmerung hereinschneien, um der Schichtablösung beizuwohnen, die Credits zu inspizieren, die er eingenommen hatte und Wuher würde seinen Platz räumen und die Bar Ackmena übergeben, einer Menschenfrau mit langen grauen Haaren, die vom Aussehen her im gleichen Alter wie er schien. Vielleicht würde Chalmun aber auch erst am nächsten Tag vorbeikommen. Wuher wusste, dass der Wookiee ihm vertraute, genau wie seiner Kollegin. Das war genau das Setting, das er brauchte, um seinen ganz persönlichen Cocktail zu mixen.
Er machte sich daran, den Cocktail für die Gotal-Frau zu mixen, als ihn jemand am Ärmel seiner beigefarbenen Tunika zupfte.
„Für mich bitte auch einen", hörte er die helle Stimme des jungen Blonden hinter sich.
Er stellte den fertigen Drink vor die Gotal-Frau hin und musterte den neuen Gast, bevor sein Blick dessen Begleiter suchte. Der alte Mann in dem hellbraunen Umhang war plötzlich in einer anderen Ecke der Cantina, wo er sich mit Han Solo und dessen Wookiee-Copiloten unterhielt. Von letzterem wusste Wuher, dass er auf den Namen Chewbacca hörte. Das Schmuggler-Pärchen kehrte öfters hier ein. Wuher dachte daran, wie oft der Corellianer bereits damit geprahlt hatte, wie schnell sein Raumschiff namens Milleniumfalke doch sei. Wuher hatte ihn prahlen gelassen und ihm seinen üblichen corellianischen Brandy eingeschenkt - nachgeschenkt.
Wuher hob gerade eine Flasche, um den Becher für den blonden Burschen zuzubereiten, als er erkannte, dass der Alte die Quelle seiner Besorgnis war. Er entschied sich, aufs Moos zu klopfen, um die Grutchin-Käfer hervorzulocken. Der Blonde hier war die Schwachstelle des Alten … und er würde sie testen. Jetzt jedoch wollte der Junge blaue Milch – mit einem Schuss …
Bedächtig goss er die Milch ins Glas und gab Ponda Baba, einem anderen Stammgast, einen unauffälligen Wink, während er zu dem Blonden blinzelte. Der Mundapparat des Aqualishaners mochte nicht dafür geschaffen sein, um Basic zu sprechen, aber er verstand auch so und brabbelte den Blonden an, ihn dabei am Arm packend. Niemand erwartete, dass das Landei von Tatooine das Meeresbewohnergebrabbel verstehen würde, aber die Botschaft war eindeutig. Aqualishaner waren für ihr hitziges Temperament bekannt. Die orangene Pilotenjacke Babas leuchtete wie ein Fanal des Ärgers durch die Dunkelheit der Cantina.
„Du gefällst ihm nicht", sagte der menschliche Begleiter des Aqualishaners zu dem Blonden.
Die blauen Augen des baldigen Opfers weiteten sich erneut. „Wie bitte?"
„Und mir gefällst du auch nicht!", fuhr der Mensch mit der verstümmelten Nase und dem weißlich-trüben, blinden Auge fort. „Pass besser auf! Ich bin in zwölf Systemen zum Tode verurteilt!"
„Ich werde schon aufpassen", sagte der Junge unbekümmert.
„Tot bist du gleich!", schnappte Babas Kumpan.
Wuher betrachtete den Menschen mit dem verunstalteten Gesicht. Dr. Cornelius Evazan mochte auf viele Angehörige seiner Spezies ausgesprochen hässlich wirken, aber der Barkeeper teilte diese Meinung nicht. Ganz im Gegenteil fand er, das Inneres und Äußeres bei diesem Mann völlig im Einklang miteinander waren. Durch Gespräche mit dem heruntergekommen wirkenden Mann wusste er, dass es sich bei Dr. Cornelius Evazan um einen Chirurgen der eher dubiosen Sorte handelte. Er war berüchtigt dafür, Verletzten billige Behandlungsmethoden anzubieten. Dabei waren in den letzten Jahrzehnten jedoch in besagten zwölf Systemen einige Leute zu Tode gekommen. Die Überlebenden der chirurgischen Eingriffe des Arztes behielten als lebenslange Andenken an sein medizinisches Wirken häufig unnötige Narben zurück. Aber nicht das war es, was Wuher an der Tätigkeit von Dr. Evazan abstieß, sondern die Tatsache, dass der Doktor verlorengegangene Gliedmaßen durch altertümliche Prothesen ersetzte, welche seine Patienten gelegentlich zu droidenhaft anmutenden Wesen machten. Es ging die Kunde um, dass Evazan zu diesem Zweck Müllhalden durchwühlen ließ, um an passende Droidenteile jedweder Art für seine medizinischen Künste zu gelangen.
Wuher hatte sich mit ihm hauptsächlich über die Anatomie des menschlichen Körpers unterhalten – ein Thema, wobei für die Cantina häufig mindestens zwei Drinks heraussprangen. Offenbar genoss es der abgehalfterte Chirurg, dass ihn dieser Barkeeper nicht wie jemanden anschaute, den er am liebsten sofort wieder loswerden wollte, um nur ja nicht in sein entstelltes Antlitz schauen zu müssen. Dabei war das Gegenteil der Fall. Diese verstümmelte Nase erinnerte Wuher an daheim und das blinde Auge … wenn er in ein paar Jahren aus diesem Loch fortkommen und die Karriereleiter weiter hinaufklimmen würde, wenn er das Alter erreicht haben würde, welches sein Gesicht bereits jetzt den Gästen zeigte, dann würde er…
Die Grutchin-Käfer krabbelten unter dem Moos hervor. Der Alte schlenderte zu seinem blonden Schützling herüber.
„Der Kleine hier ist die Mühe nicht wert", sagte er betont ruhig zu Evazan.
Der Aqualishaner erhob seine Pranke … und langte kräftig zu. Wuher hatte schon häufig beobachtet, dass Evazan wohl derjenige war, der viel sprach, wohingegen Ponda Baba die Drecksarbeit erledigte.
Ein Schuss ertönte …
Alle wandten ihren Blick von der Bar fort und schauten zur linken Hälfte des Etablissements. Der Rodianer Greedo sackte tödlich getroffen auf dem Boden der Cantina zusammen. Wuher sah Han Solo aufrecht vor seinem Opfer stehen, den rauchenden Blaster in der Hand, dann richtete der Barkeeper seine Aufmerksamkeit wieder auf den Alten, der seinem jungen Gefährten im Zentrum der Cantina zu Hilfe eilte. Der junge Mann lag am Fuße des Tresens, wohin ihn der Schlag des Aqualishaners befördert hatte, und krümmte sich vor Schmerzen. Wuher lächelte innerlich. Seine Kalkulation war aufgegangen. Jetzt musste er nur noch herausfinden, wohin das Ganze führen würde.
Eine blaue Klinge flammte in der Dunkelheit von Chalmuns Raumhafencantina auf und bewegte sich in einer Geschwindigkeit, die Wuher dem Alten nicht zugetraut hätte, auf Ponda Babas erhobenen Arm zu. Nur einen Lidschlag später lag der von orangem Leder umhüllte Arm samt Hand auf dem Boden. Dr. Evazan packte seinen aqualishanischen Kumpan an dessen unversehrtem Arm und zog ihn mit sich fort, während der Alte weiterhin eine unerschütterliche Ruhe ausstrahlte, als hätte er nur mal eben einen Coradiser-Drink zu Boden fallen lassen. Wuher imponierte das. Gleichzeitig wusste er, dass der Ärger jetzt erst richtig losgehen würde.
Der Alte nahm den Jungen bei der Hand und führte ihn mehr als zügig zum anderen Ausgang der Cantina, welchen Han Solo und dessen Gefährte gerade durchschritten, sicherlich, um den angrenzenden Raumhafen zu erreichen, wo das heruntergekommene Schiff des Corellianers stand. Aus den Augenwinkeln nahm Wuher wahr, wie eine schwarz verhüllte Gestalt mit rüsselartigem Mund mit einem Komlink herum hantierte. Garindan war ein Kubaz, der die meiste Zeit in oder um die Cantina herumlungerte. Jetzt endlich war der Mann in seinem Element und besorgte den spannenderen Teil des Job, für den er bezahlt wurde. Wuher nahm nicht an, dass die Sorge des örtlichen imperialen Agenten dem toten Rodianer galt, auch nicht dem verstümmelten Ponda Baba. Wenn sich Han Solo mit dem Alten wirklich auf irgendeine krumme Sache eingelassen hatte, dann würde er schon bald in noch mehr Schwierigkeiten stecken, als ihm ohnehin bereits von Jabba dem Hutten bereitet wurden. Denn man wusste im Imperium wohl von den roten Schwertern, deren Träger dem Imperium dienten, weniger bekannt jedoch waren die blauen oder grünen Lichtschwertklingen, von denen man hier auf Tatooine schon lange nichts mehr gehört, geschweige denn eine gesehen hatte, wenn er den Erzählungen der Stammgäste glaubte, die diesen Teil der Galaxis und andere Sektoren noch viel besser kannten als er, der erst seit zwei Jahren hier weilte.
Wuher winkte zwei Gamorreaner herbei, die Greedos toten Körper aus der Cantina schleiften. Dann griff er lustlos zu seinem in der Bar für Notfälle wie diesen integrierten Komlink, um die Behörden zu informieren, wie es sich für einen guten imperialen Bürger in seiner Position gehörte.
„Hier ist Wuher, Barkeeper in Chalmuns Raumhafencantina", meldete er sich, nachdem die Verbindung zustande gekommen war. „Wir haben hier einen Jedi gesichtet, der einem Gast den Arm abgetrennt hat – mit einem blauen Lichtschwert."
„Vielen Dank, Bürger", erwiderte der Polizist am anderen Ende der Leitung. „Ich werde sofort dem örtlichen Inquisitor Bescheid geben."
„Gern geschehen. Lang lebe das Imperium!", erwiderte Wuher pflichtbewusst.
Die Verbindung wurde deaktiviert und der Barkeeper grinste. Inquisitor war ein schöner Titel, aber diese Handlanger waren doch nur kleine Rädchen in der Maschinerie eines gewiss eindrucksvollen Imperiums. Aber dieses Imperium hatte einen Fehler – zwei, wenn er es genau bedachte. Da war zunächst die Abhängigkeit von lebloser Technologie, zweitens war es nicht sein Imperium, zumindest nicht das, dem er dienen wollte.
Er schaute auf den Holobildschirm, wo das verrunzelte Antlitz von Imperator Palpatine sichtbar wurde. Wuher war sich sicher, dass der alte Mann mit den unnatürlich gelben Augen auf Coruscant eine Menge dafür in Kauf genommen hatte, sich an die Spitze dieses Imperiums zu schwingen. Bisweilen hatte er sich gefragt, wieso die roten Schwerter nicht einfach kurzen Prozess mit dem Greis machten, wenn ihnen nicht nur ihre rotglühenden Waffen, sondern gar die sogenannte Macht zur Verfügung stand. Aber Lord Vader, ihr Anführer, diente Palpatine jetzt schon seit zwanzig Jahren treu und ergeben und solange dies so blieb, würde das Aktivieren einer blauen Lichtschwertklinge wie am heutigen Tage jenen Seltenheitswert genießen, dessen Folgen er jetzt zusammen mit anderen Gästen seines Etablissements in Augenschein nehmen wollte.
Die Sturmtruppler, die vom Agenten in die Cantina gerufen worden waren, begaben sich zügig durch das Lokal zum Raumhafenausgang hin, um zu ihren dort bereits schießenden Kameraden aufzuschließen. Mit einem feinen Grinsen schaute der Barkeeper dabei zu, wie sich der Milleniumfalke in die Lüfte erhob, um genau zwischen die beiden Zwillingssonnen zu fliegen, wo die Sicht der Verfolger getrübt war.
Dannik Jerriko kam zum Tresen geschlurft, um einen Drink zu ordern, während die Hookah-Pfeife an seinem Tisch weiter vor sich hin paffte. Der braunhaarige Humanoide mit der mehrfach gebrochenen Nase war einem Menschen sehr ähnlich, aber seine Nase war eindeutig zu breit für diese Spezies und Wuher wusste, dass der Mann trotz seiner gefühlten fünfzig Standardjahre mindestens ein paar hundert Jahre auf dem Buckel haben musste, wenn er sich an einige der Geschichten erinnerte, die ihm Dannik bereits erzählt hatte.
„Schnelles Schiff, was?", sagte der Mann, dessen Spezies niemand in der Cantina kannte.
„Offenbar zu schnell für die da", erwiderte Wuher mit einer lässigen Bewegung seiner Hand nach draußen durchs Fenster – auf die erfolglosen Sturmtruppler weisend.
Jerrikos braune Augen bekamen feuchten Glanz. „Das ist noch gar nichts gegen die Geschwindigkeit der Schiffe von Zonama Sekot."
Wuher hob die Brauen. „Zonama Sekot?"
„Das liegt irgendwo im Äußeren Rand. Dort werden die schnellsten Schiffe hergestellt, die man sich nur vorstellen kann", begann der Gast, befeuert vom Interesse des Barkeepers, zu erzählen. „Der Milleniumfalke bringt anderthalbfache Lichtgeschwindigkeit, die Schiffe von Zonama Sekot erreichen die zweifache! Ein Großonkel von mir war mal dort, aber sie haben ihn kein Schiff kaufen lassen."
„Warum denn nicht?", fragte der Barkeeper herausfordernd.
„Die sind da sehr pingelig, weil sie wollen, dass ihre Schiffe später auch gute Pflege bekommen und die Leute dort auf dem Planeten unbehelligt bleiben."
Wuher ließ ein Lächeln aufblitzen. „Beeindruckend. Wann war Ihr Großonkel denn auf diesem … Zonama Sekot?"
Jerriko kratzte sich am Kopf. „So vor etwa zwanzig bis dreißig Jahren?", meinte er etwas unsicher.
Wuher beugte sich etwas zu seinem Gast über den Tresen hinüber. „Ich kenne da Leute, die sich sehr für schnelle Schiffe interessieren. Wenn Sie mir die Position dieses Planeten nennen könnten, würde für Sie eine hübsche Vermittlungsprovision herausspringen."
Danniks braune Augen bekamen einen verstohlenen Glanz. „Mal was anderes als die ewige Kopfgeldjägerei. Fünfzehn Prozent?"
„Dann sind wir uns einig?"
Dannik Jerriko senkte halb die Augenlider. Wuher vermutete stark, dass sich sein Gast jetzt darüber ärgerte, nicht mehr verlangt zu haben. „Mal sehen, wann es mir gelingt, Kontakt zu meinem Großonkel herzustellen. Das letzte Mal habe ich ihn vor rund zehn Jahren gesehen und häufig taucht er einfach ab und es kann dauern, bis er auf Kontaktversuche reagiert."
Wucher nickte knapp. Zeit schien für die Spezies, der Jerriko angehörte, keine allzu große Rolle zu spielen. Er hätte gerne gewusst, wie hoch deren Durchschnittsalter war, beschloss jedoch, sich diese Frage für eine andere Gelegenheit aufzuheben.
„Und welcher Drink soll es sein?", kam Wuher zum eigentlichen Anliegen seines Gastes.
„Ein Kri'gee mit einem Zentiliter Schnaps - geschüttelt."
Wuher nickte, dann mixte er die Zutaten zusammen. Er schmunzelte bei dem Gedanken, dass ordentliche Mandalorianer bei einer Verhunzung ihres Nationalgetränks mit Beimischungen wie jenem Schnaps seinem Gast gehörig die Meinung geigen würden. Dann schweiften seine Gedanken weit ab.
Eine Menschenfrau Mitte Vierzig mit langen, lockigen, grauen Haaren kam zum Tresen geschlendert.
„Du bist früh, Ackmena", begrüßte der Barkeeper seine Nachtschichtablösung.
„Hab gehört, es gab Schwierigkeiten", erwiderte die Menschenfrau. „Chalmun will, dass ich dir Gesellschaft leiste."
„Wie du siehst, ist alles bereits vorüber. Und die Gäste lassen auch noch auf sich warten. Aber besser eine Kraft zu viel als eine zu wenig."
„Was war denn los?", wollte Ackmena wissen.
„Ein Ortsansässiger hat sich als Jedi entpuppt. Zumindest konnte er mit einem blauen Lichtschwert umgehen. Er ist mit einem Jungen in Han Solos Schiff geflohen."
Sie zog die Brauen hoch.
„Mit Han Solo und Chewbacca natürlich", versicherte Wuher. „Kennst du zufällig den alten Mann, der Solo angeheuert hat? Er sah so und so aus."
Ackmena hob eine feine Braue. „Das ist der alte Ben Kenobi. Er betreibt eine Feuchtfarm am Rande der Jundlandwüste – und das schon seit zwanzig Jahren. Und der soll ein Jedi sein?"
Wuher nickte bedeutungsvoll.
„Wenn wir Glück haben, war das ein Einzelfall", hörte er Ackmena weiterreden. „Das fehlte uns gerade noch, hier als Jedi-Treffpunkt zu gelten. Und das, wo das Imperium gerade nach diesen beiden Droiden sucht."
Wuher straffte sich. „Ein goldener Protokolldroide und ein blau-silberner Astromech?"
Jetzt war es Ackmena, die nickte. „Draußen kleben Fahndungsplakate – sie sind noch ganz frisch, du kannst also nichts davon wissen, wenn du schon seit acht Stunden hier drinnen herumhockst."
„Dieser Kenobi hatte einen Jungen dabei, dem die Droiden offenbar gehörten. Er wollte sie doch glatt mit reinbringen. Wenn ich freilich gewusst hätte, dass sie gesucht werden …" Er zuckte mit den Schultern. „Sicherlich haben sie die Droiden mitgenommen."
„Das ist jetzt nicht mehr unser Problem", meinte Ackmena.
„Warum gibt sich dieser Kenobi gerade jetzt als Jedi zu erkennen?", fragte Wuher seine Kollegin. „Wegen zwei Droiden und einem unbedarften Jungen? Han Solo glaubt nicht an diese sogenannte Macht. Und er konnte immerhin fliehen."
„Es gibt vieles, was wir nicht sehen. Und doch ist es da und kann große Macht entfalten", erwiderte Ackmena nachdenklich, während ihre braunen Augen die Getränkeregale der Bar inspizierten.
„Wohl wahr!", erwiderte ihr Kollege mit tragender Stimme, dann wandte er sich einem Menschen zu, der zum Tresen geschlendert kam, um zu bestellen.
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Wuher war in seinem eigenen Reich, seinem Zweizimmerapartment gleich neben der Cantina. Jetzt endlich konnte er die Stelle neben seiner Nase drücken, um die Ooglith-Maske abzulegen, die ihn ganze zwanzig Jahre älter machte. Die kleinen Tentakel zogen sich aus seiner beigefarbenen Haut zurück und die Maske rollte von seinem kahlen Kopf ab, der von regelmäßigen, blauen Tätowierungen überzogen war. Der Rest des schlanken Körpers folgte, nachdem er die landesübliche Kluft ausgezogen hatte. Nun legte er einen bequemen Rock und ein Hemd an. Jetzt endlich war er wieder er selbst – ein Angehöriger des Volkes der Yuuzhan Vong im Alter von fünfundzwanzig Jahren – Spezialagent der Praetorite Vong mit dem Auftrag, diese bereits vor dreißig Jahren entdeckte Galaxis auszukundschaften und ihre Schwachstellen bloßzulegen.
Er stellte sich vor, wie Ackmena oder Han Solo reagieren würden, würde er den beiden Menschen denn sein wahres Gesicht zeigen – die kurze, mehrfach gebrochene Nase mit den knochigen Nasenlöchern, die vielen Narben, die sein Gesicht durchzogen, die mehr als definierten Wangenknochen, die sein Gesicht für Menschen einem Totenschädel ähnlich machten. Sicherlich würde Dr. Evazan da lockerer sein, die beiden Wookiees, die er kannte, sowieso, wenn man mal von dem Betrug absah, den er nun schon seit zwei Jahren in dieser Vortäuschung eines falschen Äußeren an seiner ahnungslosen Umwelt beging.
Er schob diese bei diesen Transformationen seines Äußeren immer wiederkehrenden Gedanken von sich fort und ging zum Wandschrank, um einen etwa zwanzig Zentimeter großen braunen, ledrigen Ball hervorzuholen. Er drückte auf eine Einkerbung in diesem Ball und er stülpte sich um, um ein anderes Gesicht seiner Spezies zu enthüllen. Sofort nahm er eine demütig gebeugte Haltung an.
„Agent Nom Anor, was gibt es?", fragte die Stimme aus dem Villip.
„Exekutor She'i Vish", sagte Nom Anor. "Es gibt Neuigkeiten, die von großer Wichtigkeit für unser Volk sind. Zum einen habe ich heute einen leibhaftigen Jedi gesehen."
„Ein Jedi?", fragte der Exekutor.
„Laut Angaben der anderen Barkraft in der Cantina lebte er seit zwanzig Jahren unbehelligt auf Tatooine, ohne dass jemand wusste, dass er ein Jedi ist. Er kam zusammen mit einem Jugendlichen in die Bar, der von einem anderen Gast angegriffen wurde. Dann aktivierte sein Begleiter das Lichtschwert und trennte den Arm des Angreifers ab."
„Was glauben Sie, war der Grund für diese Offenbarung in aller Öffentlichkeit, wenn der Jedi bis dahin so vorsichtig gewesen war?", fragte Vish.
Anor nickte. „Meine Schichtablösung sagte mir, dass draußen Fahndungsplakate hingen, denen zufolge das Imperium zwei bestimmte Droiden sucht. Genau diese Droiden befanden sich im Besitz entweder des Jungen oder des Jedi, als sie sie in die Cantina bringen wollten. Jetzt weiß ich, dass der Jedi in die Cantina kam, um für sich, den Jungen und die Droiden eine Fluchtmöglichkeit zu organisieren."
„Und?", hakte der Exekutor nach. „Konnten sie fliehen?"
Nom Anor nickte dem Villip mit dem Gesicht des Exekutors zu.
Die mehrfach eingeschnittenen Lippen des Exekutors verzogen sich zu einem Lächeln. „Sehr gut. Dann sollten wir diese verbliebenen Jedi vorerst unterstützen, solange das unseren Status und Ihre Position nicht gefährdet."
Nom Anors blaue Augen blitzten. „Soll ich Kontakt zu ihnen aufnehmen?"
Der Exekutor winkte ab. „Vorerst sammeln Sie weiter Informationen über die Jedi, ihre Struktur, ihre Anführer. Aber was war die zweite Neuigkeit?"
„Einer meiner Gäste hat Zonama Sekot erwähnt. Es ist möglich, dass sich der Planet immer noch in dieser Galaxis befindet."
„Was hat Ihr Gast denn genau gesagt?", wollte der Exekutor wissen.
„Er meinte, sein Großonkel wäre vor zwanzig bis dreißig Jahren dort gewesen, um ein Schiff von dort zu kaufen."
„Das ist eine sehr ungenaue zeitliche Angabe, Agent Nom Anor."
„Ich weiß, Exekutor. Die Spezies, der er angehört, misst Zeit in anderen Dimensionen, als wir es tun, aber er wird sich wieder bei mir melden, wenn er näheres weiß."
Der Exekutor zog die Brauen zusammen. „Und Sie haben keinen Hinweis darauf bekommen, ob diese Sichtung vor oder nach dem Besuch von Kommandant Krazhmir auf Zonama Sekot stattfand?"
Nom Anor zuckte mit den Schultern. „So viel ich mitbekommen habe, hatten unsere Späher und Wächter den Planeten nur für etwas über einen Klekket unter Beobachtung, bevor die Ungläubigen mit ihren abscheulichen, technischen Waffen auftauchten und Zonama Sekot plötzlich in den Hyperraum sprang. Ich werde über meinen Kontakt mehr darüber in Erfahrung bringen, wenn Sie wünschen."
„Gut. Gehen Sie der Spur dieses Informanten nach, aber verschwenden Sie keine weitere Zeit mit einer Mission, an welcher sich schon vor Ihnen Agenten die Zähne ausgebissen haben. Es ist schon peinlich genug, dass der Planet damals nicht vor uns geflohen ist, sondern vor den Ungläubigen. Und sollte Ihr Informant Ihnen mitteilen, dass sich Zonama Sekot immer noch in dieser Galaxis befindet, wird das Overlord Shimrra Jamaane nicht gefallen. Sie kennen die Legende."
„Ich weiß, Exekutor. Die Legende, dass Zonama Sekot der Untergang der Yuuzhan Vong sein wird, ist schon sehr alt. Und doch frage ich mich, wieviel davon wahr ist … wahr sein kann."
„Al'tanna Shimrra, khotte Yun'o!", exklamierte der Exekutor. „Wir hatten damals nur eine kleine Vorhut zum Planeten entsandt. Aber gegen unsere geballte Streitmacht wird auch Zonama Sekot keine Chance haben! Wenn Sie mir mehr Angaben liefern, werde ich zu gegebener Zeit den Kriegsmeister darüber in Kenntnis setzen. Und Sie, Agent Nom Anor, werden die Weisheit unseres Overlords nicht infrage stellen!"
Zu gegebener Zeit. Das bedeutete, dass She'i Vish diese Information als ein Pfund betrachtete, mit dem er zu einem für ihn günstigen Zeitpunkt wuchern würde, sei es vor dem Kriegsmeister oder gar dem Overlord selbst, falls sich das ergab. Nom Anor erkannte, dass er einen Fehler begangen hatte. Er sollte es sein, der mit diesem Pfund wucherte – wann er es für geboten hielt. Aber wenn die vereinte Flotte seines Volkes Zonama Sekot wirklich ohne größere Probleme einnehmen konnte, wieso sollte der Overlord dann derartigen Unmut hegen, wie der Exekutor behauptete?
Aber noch fehlten ihm harte Fakten für ein erfolgreiches Wuchern. Und gerade bei einem derart schrulligen Subjekt wie Dannik Jerriko musste er behutsam vorgehen, um zu bekommen, was er wollte.
Er kreuzte die Arme vor der Brust, so dass seine geballten Fäuste die Schultern berührten und neigte das kahle Haupt. „Natürlich, Exekutor. Belek tiu."
„Sie haben bislang gute Arbeit geleistet mit den Informationen, die Sie uns über diese Galaxis zukommen haben lassen. Enttäuschen Sie uns auch weiterhin nicht."
„Ich werde mein Bestes geben, Exekutor!", versprach Nom Anor.
„Möge Yun-Harla mit Ihnen sein, Agent Anor!"
„Und ebenso mit Ihnen, Exekutor!", entgegnete der Untergebene dem Höherrangigen innerhalb der Verwalterkaste seines Volkes.
Der Villip stülpte sich wieder um, um erneut einem rauledrigen Ball zu gleichen. Nom Anor packte den Kommunikator seines Volkes wieder zurück in den Schrank. Dann legte er sich schlafen.
Die Gedanken kreisten in seinem Kopf. Die meisten Yuuzhan Vong mochten an diese alte Legende glauben, aber es gab da noch eine Gruppe von Leuten, die den lebenden Planeten nur zu gerne sehen und betreten wollte. Für diese kleine Schar war Zonama Sekot eine neue Hoffnung auf ein Leben in der Natürlichkeit, die sie aus anderen, ebenfalls jahrhundertealten Legenden ihres Volkes kannten.
Ihm fiel ein, dass Ackmena seine Frage nach dem Warum des Zeitpunktes der Enthüllung des Jedi in der Cantina als solchem nicht beantwortet hatte. Nicht, dass er erwartet hätte, dass die Menschenfrau das wissen würde. Seine Kollegin war lediglich um das Wohl der Cantina besorgt, zumindest tat sie so. Er, Nom Anor, jedoch wusste, dass irgendetwas Gravierendes passiert sein musste, das dem Jedi im Verborgenen die Enthüllung seiner wahren Identität gestattet, ihn geradedazu gedrängt hatte, sich als das zu zeigen, was er war. Nom Anor hoffte, dass der Tag nicht mehr fern sein möge, wo er sich dieselbe enthüllende Offenheit leisten konnte.
Note der Autorin: Es gibt keine Quellen dafür, dass Barkeeper Wuher in Wirklichkeit Nom Anor mit Ooglith-Maske war. Laut der Erzählung „Boba Fett – ein Praktiker" von Karen Traviss kam Nom Anor im Jahre 6 nach der Schlacht von Yavin in die Galaxis. Aber erstens ist in der Erzählung auf dem Titel Boba mit doppeltem b geschrieben. Zweitens steht dort im Text einmal achtzig statt achtzehn, was die Zahl der Jahre angeht, die Nom Anor bis zu Invasionsbeginn in der weit, weit entfernten Galaxis zugebracht hat. Und dieser Zahlenschnitzer gibt mir wieder Spielraum. Die Idee zu diesem Kapitel verdanke ich HARVYWALLBANGER im von ihm eröffneten Thread: threads/nom-anor-at-mos-eisley.22548600/
Die Reihe „Das Erbe der Jedi-Ritter" wird unvergessen bleiben. Und mit dieser Geschichte, speziell mit diesem Kapitel, verwebe ich sie mit dem Kanon.
Dass Palpatine bereits seit 30 Jahren von der Existenz einer bedrohlichen, extragalaktischen Spezies wusste, kann man in Greg Bears Roman „Planet der Verräter" (2001) in Andeutungen und in „Die Kundschafter" von Timothy Zahn (2008) explizit nachlesen.
„Aufs Moos klopfen, um die Grutchin-Käfer hervorzulocken" ist eine Redewendung, die Star Wars-mäßig an das chinesischen Strategem „Aufs Gras schlagen, um die Schlangen aufzuscheuchen" angelehnt ist.
„Al'tanna Shimrra, khotte Yun'o!" bedeutet in der Yuuzhan Vong-Sprache: „Lang lebe Shimrra, Liebling der Götter!"
„Belek tiu" bedeutet in der Yuuzhan Vong-Sprache so viel wie Verzeihung und die Bitte, nach einem Lapsus mit seiner Rede und/oder seinen Handlungen fortfahren zu dürfen.
Yun-Harla, die Verhüllte, ist bei den Yuuzhan Vong die Göttin der List und die Schutzpatronin der Verwalterkaste.
