Heute sollte dann jedem klar sein, warum die Fanfiction so heißt, wie sie heißt ;-).
Achtung! – Minimal fluffig :)
Der Brief
Liebe Elsie.
Meine liebe Elsie.
Ich erinnere mich noch ganz genau daran, als wir die ersten Tage zusammengearbeitet haben, nachdem du den Dienst hier auf Downton Abbey angetreten bist. Es hat nicht lange gedauert und ich habe rasch gemerkt, dass es in mir ein wohliges Gefühl auslöst, wenn du dich - natürlich unbeabsichtigt - mit dem Rasseln deiner Schlüssel bemerkbar machst. Mir ist immer stärker bewusst geworden, dass sich meine Lippen einem Grinsen hingeben wollen, sobald meine Ohren das Rasseln bereits in weiter Ferne bemerkt haben. Zeitweise bin ich mir wie ein Schuljunge vorgekommen, der für seine Lehrerin schwärmt.
Liebe war es vielleicht noch keine, aber ich habe gefühlt, dass du mich stärkst, du mir Halt gibst und stets die Zuversicht, dass unser gemeinsames Management des Personals zum Wohlbefinden und zur Zufriedenheit ihrer Lord- und Ladyschaft führt. Ich bin plötzlich nicht mehr allein gewesen. Deine Vorgängerin ist natürlich auch stets eifrig und bemüht gewesen, aber es war einfach anders, sie hatte nicht alles so in der Hand. Sie hatte mich nicht so in der Hand.
Elsie, das Rasseln deiner Schlüssel bringt mich mittlerweile um den Verstand, das macht es schon sehr lange ... seit Jahren schon. Jedes Mal wenn es dich ankündigt, lässt es in mir pure Anspannung aufkommen. Ich bin kaum mehr in der Lage zu atmen, mein Herz steht fast still vor Erregung, wenn es in jedem Moment auf dich stoßen könnte: Wenn du auf einmal im Raum stehst, du ums Eck biegst oder du einfach nur meinen Weg kreuzt, so wie es das süße Rasseln wenige Sekunden zuvor versprochen hat.
Nun habe ich Angst, dass ich es nicht mehr hören darf, dass ich es vergrault habe, verscheucht, und verschreckt. Oder schlimmer ... was, wenn es nun jedes Mal bedeutet, dass ich augenblicklich auf dich treffen werde und du mir Abneigung und Verachtung zeigst? Dieses Rasseln würde mich jedes Mal ein Stückchen sterben lassen, mich jedes Mal daran erinnern, wie nahe ich doch war, dich zu heiraten. Es würde mich jedes Mal daran erinnern, wie sehr ich dich verletzt habe.
Es gibt keine Worte, die mein Verhalten dir gegenüber ungeschehen oder vergessen machen. Ich kann dir aber versichern, dass so etwas nie wieder geschehen wird. Ich möchte dich nie wieder so verletzt sehen. Wegen nichts und niemandem, und schon gar nicht von mir. Ich möchte dich beschützen.
In dem Moment, in dem mir bewusst geworden ist, dass ich dich liebe und meine Träumereien mehr und mehr nach dir zu schreien angefangen, und sie mir keinen Raum mehr für andere Gedanken gelassen haben, habe ich angefangen, dir einzureden, dass ich gerne mir dir eine Pension eröffnen wollen würde. Mittlerweile weißt du, dass es mir nicht um das gemeinsame Geschäft gegangen ist, sondern um das gemeinsame Leben. Ein Leben mit dir.
Zusammen.
Du und ich.
Wir zwei.
Nicht als Kollegen.
Als Liebende.
So wie du es vor seiner und ihrer Lord- und Ladyschaft gesagt hast: Es geht um Elsie Hughes und Charles Carson.
Ich will dich spüren, ich will dich riechen, ich will dich schmecken, ich will dich sehen, ich will dich hören.
Elsie, bitte verzeihe mir.
Es tut mir leid.
Dein Charles
Charles räusperte sich und ließ seinen Blick noch auf seinen Zeilen ruhen, ehe er den Brief wieder faltete und ihn zurück ins Kuvert schob. Er war nicht in der Lage, Elsie anzusehen. Er fürchtete ihre Worte, er fürchtete ihre Augen.
"Ich war mir dessen nicht bewusst, dass mich das Geräusch meiner Chatelaine im Heimlichen ankündigt. Daran habe ich noch nie gedacht.", begann Elsie zaghaft.
"Ich liebe das Geräusch, Elsie. Es bist du.", antwortete Charles in der Hoffnung, seine Verzweiflung gut verbergen zu können.
Elsie erhob sich geräuschvoll von ihrem Stuhl und ging auf Charles zu. Sie nahm ihm den Brief ab und verwahrte ihn wieder in ihrer Rocktasche.
"Ich liebe dich, Charles.", sie legte ihm sanft eine Hand auf seine Wange und brachte ihn so damit, sie anzusehen. Sein Magen verkrampfte zu einem Klumpen, da er nach wie vor Elsies Worte fürchtete. "Auf deinen Brief muss ich gut aufpassen. Es ist dein erster Liebesbrief an mich."
Charles Herz witterte etwas Erleichterung und versuchte den Knoten in sich zu lockern, er ließ es aber noch nicht zu, ihre Worte waren ihm zu vage.
"Verzeihst du mir, Elsie?" Der Butler presste die Frage nun ungeduldig hervor. Er mochte die Last der Ungewissheit endlich hinter sich wissen. Er will eine Antwort. Ein Ja oder ein Nein (Blödsinn!).
"Ich verzeihe dir.", gab ihm Elsie als Antwort. Nach einem Moment der Stille setzte sie fort: "Du hast mich sehr verängstigt, Charles. Du hast mich so sehr verletzt, wie noch nie jemand in meinem Leben zuvor. Das macht mir Angst. Ich wusste nicht, dass meine Liebe zu dir, dir so viel Macht über mich gibt."
Charles entwich sein angehaltener Atem, von dem er gar nicht wusste, dass er ihn zurückhielt.
"Zudem hast du ... ", doch Elsie kam nicht mehr dazu, ihren Satz zu beenden. Charles presste seine Lippen auf die ihren. Er war so voller Erleichterung, dass er sich nicht mehr länger zurückhalten konnte. Er musste sie jetzt unbedingt spüren. Er brauchte ihre Nähe unbedingt. Die letzten Stunden waren eine unglaubliche Qual für ihn. Er dachte, er hätte sie verloren, bevor er sie je als die seine bezeichnen konnte.
Charles drückte Elsies unteren Rücken mit einer Hand fest an sich, während die andere ihr Genick noch fester an seine Lippen presste. Was für ein wundervolles Gefühl, sie so nah an sich zur spüren. Sie war so nah, dass er endlich wieder ihren Geruch wahrnehmen konnte: Lavendel und Zitrone.
Elsie vergaß nicht, was sie sagen wollte, schob es aber beiseite ... später dann. Zu verführerisch waren seine Berührungen. Sie spürte nur noch den massierenden Druck seiner Hände an ihr. Sie spürte wie seine Hand ungezogen nahe an ihren Po rutschte und sie immer fester an sich drückte.
Seine Zunge strich ihr kitzelnd über ihre Lippen, die sie unbewusst öffnete, um seine Zunge in ihren Mund zu lassen. Charles wollte sie noch näher an sich spüren, wobei Elsie einen Schritt zurückweichen musste. Er drückte sie so weit hinter, bis sie gegen ihren Schreibtisch stieß, stetig vereint durch ihren Kuss. Elsie musste kurz ablassen, um nach Luft zu schnappen. Diese Pause nutzte Charles aus, um sich mit einer drehenden Bewegung auf die Tischfläche zu setzen, um Elsie auf seinen Schoß ziehen zu können.
Er genoss es, ihr Gewicht auf ihm zu spüren. Er ließ seine Hände ihren Rücken rauf und runter streichen und drückte sie für einen erneuten Kuss zu sich heran. Elsies Hände lagen auf Charles Brust. Ihre Zungen tanzten Tango.
Charles ließ von Elsie ab und keuchte außer Atem: "Als du letzte Woche auf meinem Oberschenkel gesessen bist, haben deine Schlüssel auch gerasselt." Er griff Elsies Po und drückte sie vor (rassel) und wieder zurück (rassel) und wieder vor zu sich (rassel) und wieder von sich weg (rassel). Elsie begriff Charles akustisch-haptische Demonstration und bemerkte, dass ihr Kribbeln zwischen ihren Beinen dadurch noch intensiver wurde, obwohl sie nicht wusste, weshalb ihr das so zu gefallen schien. Sie schloss ihre Augen und genoss das Gefühl seiner führenden Hände an ihrem Gesäß. Er bemerkte ihr entspanntes Grinsen dabei, was ihn nur noch mehr zu ihr hindrängte. Charles vergrub sein Gesicht hinter ihrem Ohr und platzierte dort lauter kleine, sanft saugende Küsse auf ihrer pulsierenden Haut.
Elsie bekam Gänsehaut bei dem Gefühl, noch nie hatte sie jemand so berührt und liebkost. Elsie ließ vor Hingabe ein sanftes Stöhnen entweichen und legte ihren Kopf einladend in den Nacken, wobei ihr ein kaum hörbares "Charles." entkam. Er bemerkte, wie qualvoll eng sein Schritt mittlerweile war, und wie gerne er dem Drang nach noch mehr Druck nachgeben würde. Als es plötzlich an die Tür klopfte.
Beide versteiften in ihrer Position.
"Mrs. Hughes? Sind Sie da?"
Elsie ließ von Charles ab und rutschte von ihm herunter, sie brauchten beide einen Augenblick (er mehr als sie ...) um im Hier und Jetzt anzukommen.
"Ich weiß, dass Sie da sind! Ich habe Ihre Schlüssel gehört. Warum ist denn Ihre Tür abgeschlossen?", Mrs. Patmore rüttelte am Türknauf. "Ist alles in Ordnung bei Ihnen?"
"Ich komme schon, Mrs. Patmore, einen Augenblick noch."
Charles sah Elsie händeringend an. Elsie gestikulierte ihm unverständlich zurück, beide um eine Lösung bemüht. Nach kurzer Zeit gab sie Charles zu verstehen, dass sie eine Idee hätte und deutete ihm, dass sie die Tür jetzt öffnen würde. Er zeigte sein Einverständnis durch ein Nicken (er merkte, dass sein Körper auch wieder entspannter war ...).
Ein Klicken und die Tür schwang auf. Mrs. Patmore bekam eine rotbäckige, nervöse Mrs. Hughes zu Gesicht, deren Haare merkwürdig zerwuselt wirkten und einen Mr. Carson, der auffällig unauffällig wirken wollte und unbeschwert in der Gegend herum sah. Ebenfalls mit gerötetem Gesicht und schiefer (Aha!) Fliege.
Mrs. Patmore blieb in der Tür stehen und beobachtete diese skurrile Darbietung skeptisch. Sie zog mit ernster Miene eine Augenbraue hoch und starrte die beiden abwechselnd an. Mrs. Hughes wurde sichtlich nervöser und kratze sich mit einer Hand am Hinterkopf und stammelte: "Mr. Carson war so nett und hat mir Tee gebracht."
"Ja, ich habe ihn eben vor Ihrer Schlafzimmertür angetroffen, Mrs. Hughes, da hat er mir mitgeteilt, dass er das machen wolle. Ich frage mich im Augenblick nur, wo dieser Tee hin verschwunden ist." Mrs. Patmore musterte das Zimmer immer noch in der Tür stehend nach dem Tablett von eben. Sie streckte ihren Kopf dabei neugierig ins Zimmer.
"Ähm, Mrs. Patmore, Mrs. Hughes, Sie entschuldigen, ich muss jetzt ... muss jetzt den Tisch für das Dinner vorbereiten." Charles räusperte sich und verließ schnurstracks das Zimmer, indem er Mrs. Patmore zur Seite drängte.
Mrs. Patmore und Mrs. Hughes sahen sich ernst an, um dann herzhaft und befreit loszulachen, als Mr. Carson in unhörbarer Weite war.
"Wie kann ich Ihnen weiterhelfen, Mrs. Patmore?", fing Mrs. Hughes an, während eine Hand noch immer auf ihrem Bauch ruhte - ein Überbleibsel ihres Lachens eben.
"Ich wollte nur nachsehen, ob Mr. Carson Sie gefunden hat. Er wirkte vorhin sehr zerstreut."
"Ja, das war er. Das waren wir beide."
"Dann haben Sie alles wieder klären können?", fragte Mrs. Patmore fürsorglich.
"Ich bin mir nicht ganz sicher, Mr. Patmore.", Mrs. Hughes ging wieder einige Schritte von der Tür weg und deutete Mrs. Patmore einzutreten. Die Türe ließ sie dieses Mal jedoch offen und fügte dann mit leiser Stimme hinzu: "Ich bin ziemlich durcheinander. Aber es scheint so, als würde alles wieder gut werden. Ich denke, ich brauche noch etwas Abstand von der gestrigen Situation."
Mrs. Patmore seufzte verständlich, als sie Mrs. Hughes zu ihrem Schreibtisch gehen sah.
"Werden Sie heute mit uns das Dinner einnehmen?"
Mrs. Hughes überlegte einige Sekunden. Sie fühlte sich noch etwas unsicher bei dem Gedanken, so vielen neugierigen Augen ausgesetzt zu sein. Vor allem fühlte es sich mit Charles noch nicht ausgesprochen an. Sie fühlte sich in der Schwebe, zerrissen sogar. Sie wusste nach wie vor nicht, was die Crawleys dazu sagten, wie die Hochzeit abgesagt und wie alles so kurzfristig geregelt wurde. Sich zu verkriechen war aber nicht ihre Art, daher gab sie Mrs. Patmore ein einwilligendes Nicken. Sie würde heute das Dinner im Speisezimmer der Dienerschaft einnehmen.
Mrs. Patmore sah den kleinen, traurigen Schimmer in Mrs. Hughes Augen, und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln.
"Dann störe ich Sie nicht weiter und werde wieder zu Daisy in die Küche gehen. Das Dinner sollte bald servierbereit sein."
"Tun Sie das, Mrs. Patmore.", Mrs. Hughes wandte sich wieder ihrem Notizbuch am Schreibtisch zu, als die Köchin der Raum verließ.
Ich denke, Elsie und Charles werden noch so einige rasselnde Momente erleben ;-) Freue mich schon sehr, wenn die beiden endlich verheiratet sind ;-)
Wem das Kapitel gefallen hat, oder Kritik hat, kann mir gerne eine Review hinterlassen. Würde mich sooo sehr freuen von euch zu lesen. DANKE fürs Lesen.
