Stille. Absolute, undurchdringliche Stille. Er starrte gebannt auf den nun vor ihm liegenden Körper, der langsam anfing, sich in Rauch aufzulösen. Dann ein jäher Schmerz an seiner Stirn, der Ihm alle Sinne raubte. Doch er konnte nicht anders. Ein lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Woher die Gewissheit kam, war ihm nicht bewusst. Doch er wusste, es war das letzte Mal.

Während er zusammensank, warf er sich mit letzter Kraft den Tarnumhang über. Diesen Moment wollte er nur für sich allein. Diesen einen Moment erlaubt er sich es zu genießen. Den Triumpf, an der er selbst nicht mehr gewagt hatte zu glauben.

Dann Dunkelheit und er hieß das Nichts willkommen.

Er wusste nicht wie lange er, unerkannt, inmitten der großen Halle gelegen hatte.

Vorsichtig richtete er sich auf und blickte sich um. Es toste ein frenetischer Jubel durch das Schloss.

Er musste wohl nur kurz weggetreten sein. Er sah Menschen sich in den Armen liegen, Freudentränen in den Gesichtern. Nein. Nicht nur Freudentränen. Und mit einer Wucht, wie er es noch niemals erlebt hatte, brach Schuld in Ihm auf. Diese Tränen. Er war dafür verantwortlich.

Er konnte nicht anders. Er musste raus. Er musste rennen. Flüchten. Vor den Vorwürfen all derer, die geliebte Menschen verloren hatten. Vor seinen eigenen. Er wusste nicht wohin er ging, rannte, stolperte. Nur weg.

Als er das große Tor, das zum Schlossgelände führte schon fast erreicht hatte, sah er dunkel gewandete Gestalten hastig durch das Tor flüchten und disapparieren. Todesser. Diese Feiglinge. Und zu seiner Schuld gesellte sich ein unbändiger Zorn.

Das nächste, das er bewusst wahrnahm, war ein großer marmorner Grabstein. Humorlos lachte er auf. Dumbeldors Grab. Immernoch unter dem Tarnumhang ließ er sich auf die Knie fallen.

Sein blick ging zu seiner linken Hand. Der Elderstab. Und er wusste was zu tun war, und genoss dieses Gefühl zutiefst, da es ihm erlaubte den Rest für einige Augenblicke zu ignorieren.

Er holte seinen eigenen, immernoch zerbrochenen, Zauberstab aus der Tasche und dachte `Reparo`.

Wiederum wusste er nicht, warum er gewusst hatte, dass dies funktionieren würde.

Seinen eigenen, nun wieder hergestellten Zauberstab in der Hand, beugte er sich vor und legte den Elderstab in Dumbledors gefaltete Hände. Dann fiel sein Blick auf das Gesicht, des scheinbar friedlich schlafenden alten Mannes. Und ein neues, undefinierbares Gefühl brach über ihn hinein. Er wusste nicht was er sagen sollte also kam nur ein „Danke!" über seine aufgesprungenen Lippen. Er versuchte all die für Ihn undefinierbaren Gefühle in dieses eine Wort zu legen. Es war ihm wichtig. Er hatte viel zu spät verstanden. Viel zu spät. Und die Bilder der vielen Toten in der großen Halle kamen ihm wieder in den Sinn. Und er weinte.