„Chief Beifong hier ist jemand der sie sprechen möchte."
„Wer ist es?" fragte Toph ihre Sekretärin und bemühte sich nicht ihre Hände hinter ihrem Kopf weg oder ihre Füsse vom Tisch zu nehmen. „Ich dachte ich habe heute keine Termine."
„Haben sie nicht Chief, aber hier ist eine Frau die mit ihnen sprechen möchte."
Toph stöhnte. Das war das erste Mal seit drei Tagen, dass sie nicht total beschäftigt war. „Kann sich nicht der Leutnant darum kümmern?"
„Nein Chief, sie besteht darauf mit ihnen zu sprechen. Sie sagte wenn sie beschäftigt sind, kann sie ein anderes mal wiederkommen", antwortete die Frau.
„In Ordnung. Schick sie rein", gab Toph nach.
„Professor Shima, Chief Beifong wird wie nun empfangen."
Damit setzte sich Toph aufrecht in ihren Stuhl und legte ihre verschränkten Hände auf ihren Schreibtischt. Shima trat ein und die Sekretärin schloss die Tür hinter ihr. „Danke, dass sie mich so kurzfristig empfangen", sagte sie zu Toph.
„Kein Problem", antwortete die Metallbändigerin. „Ich bin mitten in einer Flaute in meinem Tag. Setzten sie sich. Womit kann ich ihnen helfen?"
Shima setzte sich in den Stuhl der gegenüber dem Schreibtisch der Polizeichefin stand. „Meine Tochter ist ziemlich fasziniert von ihnen allen. Besonders ihrer Tochter. Sie spricht sehr liebevoll über ihre kleine Lin."
„Tut sie das?" fragte Toph, wohl wissend, dass Shima nach Informationen angelte.
„Oh ja. Kimi hat Lin als ihre Schwester bezeichnet."
„Ist das so?" fragte sie Unwissenheit vortäuschend.
„Ja. Sie liebt das Mädchen über alles. Sie sagte Sokka hilft ihnen sie aufzuziehen."
„Tut er. Und auch Aang, Katara, Zuko und Ty Lee." Toph ärgerte sich zunehmend über Shimas Versuch, Informationen aus ihr herauszubekommen. „Sehen sie, ich weiss, dass sie nicht hergekommen sind um bei mir von den Mädchen zu schwärmen, könnten sie also einfach zum Punkt kommen."
„In Ordnung", sagte die Stammesfrau. „Direkt auf den Punkt. Kimi will es mir nicht sagen und ich will es wissen. Ist Sokka Lins Vater?"
„Nicht biologisch, aber ja."
„Also sind sie beiden zusammen."
„Sie sagen das, als ob sie die Antwort bereits kennen", sagte Toph und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Oh, ich wusste es im ersten Moment in dem ich sie gesehen habe. Ich sah, wie er sie ansieht. Ich habe mir mal gewünscht, dass er mich so ansehen würde." Toph rang ein zufriedenes Lächeln nieder. „Zu schade, dass es an sie verschwendet ist. Da sie blind sind können sie es nicht schätzen wie er sie ansieht."
Toph unterdrückte einen zweiten Drang, denjenigen sie eine Schlampe zu nennen und sie ins Gesicht zu schlagen. „Und wie betrifft sie das?"
Shima antwortete nicht sofort. Gefühle die sie vor Jahrzehnten weggesperrt hatte waren wieder hochgekommen als sie ihn wiedergesehen hatte. Er war attraktiver als sie es in Erinnerung hatte. Sokka war von einem albernen jungen Mann zu einem angesehenen Ratsherrn geworden und sein Selbstvertrauen strahlte Sexappeal aus. Shima hatte das Gefühl dass diese Augenweide bei dieser blinden Frau in die er verliebt war verschwendet war. „Oh, ich wollte nur wissen in was für eine Situation meine Tochter involviert wird. Ich nehme an diese Beziehung ist nicht öffentlich bekannt."
„Ich neige dazu mein Privatleben privat zu halten", sagte Toph steif.
„Ich verstehe", sagte Shima, „Es muss schwer sein Leben vor neugierigen Augen zu leben."
. ~.~.
Das erste mal seit Wochen waren Aang und Katara alleine zuhause. Zuko, Izumi und Kyu waren zurück in die Feuernation gegangen, Bumi war in der Schule und Kya und Tenzin waren in die Stadt gegangen um etwas einzukaufen.
Aang erschreckte Katara als er sich hinter sie schlich und seine Hände auf ihre Taille legte. Sie wirbelte herum und schlug ihn mit dem leeren Wäschekorb den sie zurück zum Haus trug.
„Ow!" schrie er auf und rieb sein Gesicht.
„Das hast du verdient", lachte sie, „ich habe dir gesagt, du sollst dich nicht an mich heranschleichen. Aber ich bin froh, dass du hier bist, ich muss mit dir über etwas sprechen."
„Sicher", sagte er und lies sich im Schneidersitz auf den Boden sinken. Er griff nach oben und zog sie auf seinen Schoss und sie kam mit einem überraschten Schrei hinunter.
„Nun, du weisst, dass der Weisse Lotus seit Jahren versucht, mich zum Beitritt zu bewegen.
„Umhumm" sagte er während er sein Gesicht in ihrem Nacken vergrub.
Sie kicherte. „Aang ich meine es ernst."
„Ich auch", sagte er und knabberte an ihrem Ohr. „Ich höre zu."
„In Ordnung, sie wollen das ich beitrete, aber ich habe sie vertröstet weil ich mit den Kindern beschäftigt war und sicher gestellt habe, dass die Dinge auf der Insel richtig laufen."
„Ja", murmelte er und fand einen Fleck auf der anderen Seite ihres Nackens.
„Und seit Sokka ein Grossmeister geworden ist, hat er noch mehr versucht mich zum Beitritt zu bewegen." Er brummte zustimmend. „Nun, sie gründen eine neue Wache des Weissen Lotus und sie wollen, dass ich zum Nordpol gehe um die Wasserbändiger auszubilden. Aang ich denke, dass ist das Richtige für mich."
Aang schaute in das lächelnde Gesicht seiner Frau. „Was war das?"
Ihr Lächeln wurde breiter. „Ich gehe an den Nordpol um die Wachen des Weissen Lotus zu trainieren."
Er runzelte die Stirn. „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Was ist mit den Kindern."
Seine Äusserung verwirrte sie. „Was ist mit den Kindern, sie können auf sich selbst aufpassen. Zudem-„
„Aber was ist mit all den Dingen die du auf der Insel machst?"
Sie wurde gereizt. „Mit der Menge Lehrlinge die jetzt hier sind gibt es für mich nicht viel auf der Insel zu tun."
„Ich halte es immer noch nicht für eine gute Idee."
Katara verschränkte ihre Arme und schnaubte. Sie wäre beinahe aufgestanden und weggegangen aber dann sagte sie: „NEIN! So einfach lasse ich das nicht durchgehen." Sie wandte sich um und stiess ihren Mann gegen die Brust. „Lass mich dir etwas sagen MÖNCH." Da wusste er, dass er in Schwierigkeiten steckte. „Für den grössten Teil meines Lebens habe ich alles für dich und die Kinder und diese Insel gegeben und nun da ich etwas für mich tun möchte ist es ´keine gute Idee´. Was?! Hast du geglaubt, dass ich mein ganzes Leben damit verbringen werde mich um dich zu kümmern?! Du hast mich nicht einmal aussprechen lassen. Ich wäre nur über den Sommer weg. Du bist so EGOISTISCH!"
In diesem Augenblick sprang sie auf und stürmte ins Haus. Aang stöhnte und stand auf um ihr zu folgen. Er hielt gerade noch rechtzeitig an, um nicht von der zuschlagenden Tür ins Gesicht getroffen zu werden.
. ~.~.
Izumis Grossmutter und Kyus Mutter trieben die Prinzessin in den Wahnsinn. Sie waren beide zu begierig darauf mit den Hochzeitsplanungen zu beginnen. Izumi und Kyu hatten ihnen gesagt, dass sie würden erst in zwei Jahren heiraten würden weil Kyu den vereinten Streitkräften beigetreten war, aber die beiden Frauen sagten, dass es ihnen nur mehr Zeit gab das royale Event zu planen.
Sie versuchte ihre Tante, die zu Besuch in der Feuernation war, um Hilfe zu bitten. „Tante Azula, sie treiben mich in den Wahnsinn." Sie hielt inne und sah ihre Tante wegen ihrer schlechten Wortwahl mit grossen Augen an.
Azula lachte nur. „Ich bin sicher es ist nicht so schlimm. Glaub mir, ich weiss was verrückt ist."
Izumi lächelte ihre Tante an. „Grossmutter hat bereits ein Termin mit der Schneiderin gemacht und Madam Ling spricht über Blumen und Gästelisten. Jedes mal wenn ich sie sehe, ist das alles worüber sie sprechen können."
„Ich bin sicher sie freuen sich nur für die Liebes", sagte Azula und legte ihre Hände auf die Schultern der jungen Frau.
„Ich freue mich auch Tantchen, aber die übertreiben es."
„Liebes, du musst verstehen, Lady Ling hat keine Töchter, sie hat nur Kyu. Ich werde sicherlich nicht heiraten und du bis ZuZus einziges Kind, also ist es Mutter einzige Chance um die Mutter der Braut zu sein."
„Ich denke ich verstehe es", sie hielt inne. „Tanta Azula, könntest du mir einen Gefallen tun?"
„Was wäre das?"
„Verlass das Kloster und heirate damit du etwas von diesem Druck von mir nehmen kannst."
Azula lächelte. „Entschuldige Liebes, ich kann dir nicht helfen."
. ~.~.
Aang schob sich durch die Tür nur um zu sehen, wie die Spitze von Kataras Zopf um die Ecke verschwand. Er folgte ihr den Flur hinunter bewusst, dass er vorsichtig sein musste. „Katara", sagte er als er seinen Kopf durch die Schlafzimmertür steckte. „Können wir darüber sprechen?"
„Das habe ich versucht."
„Ich weiss und es tut mir leid, dass ich voreilige Schlüsse gezogen habe. Es hört sich nach einer guten Gelegenheit an."
„Das ist es", sagte sie, noch immer aufgewühlt ab seiner ersten Reaktion. „Und Tenzin wird einen Grossteil des Frühlings und den ganzen Sommer bei Dad sein. Kya ist erwachsen. Und obwohl er sich manchmal nicht so verhält ist Bumi beinahe auch soweit."
„Ich werde dich vermissen", gestand ihr Mann in einem kindlichen Tonfall.
„Nun, dann wirst du wissen wie ich mich immer fühle", sagte sie traurig.
Er rieb sich über seinen Kopf. „Schau, dass was ich gesagt habe tut mir Leid. Alles was ich gehört habe war, dass du sagtest das du weggehst und ich habe einfach reagiert. Ich glaube ich habe mich einfach daran gewöhnt dass du immer hier bist wenn ich nachhause komme."
„Denkst du?" sagte sie abfällig.
„Ja, ich weiss." Er ging zu ihr und zog sie in seine Arme. „Du wirst eine wunderbare Lehrerin sein, Sifu."
