Sie war nervös, als sie am nächsten Morgen mit Lily und Alice zusammen in den Gemeinschaftsraum hinunter ging. James, Sirius, Remus und Peter warteten dort für gewöhnlich auf sie. Die beiden Braunhaarigen waren schon da, von den anderen beiden war aber keine Spur zu sehen.
»Guten Morgen. Wo sind die beiden denn?«, wollte Lily von Remus wissen.
»Vermisst du mich schon?«, fragte James von der Treppe aus und lief auf seine Freundin zu. Er umarmte und küsste sie. Dann lächelte er Hermine an und zwinkerte. »Guten Morgen, Jean. Gut geschlafen?«, fragte er.
Er wusste es also. Damit hätte sie rechnen müssen, immerhin war er Sirius' bester Freund. »Wirklich gut. Danke der Nachfrage«, sagte sie und zog eine Augenbraue hoch. »Aber solltest du das nicht lieber deine Freundin fragen?«, setzte sie spitz hinzu.
»Nicht nötig, ich weiß, dass sie jede Nacht von mir träumt. Das kann ja nur gut sein«, sagte er arrogant und fing sich von Lily einen Schlag auf den Hinterkopf ein. »Au!« Er lächelte die Rothaarige an, küsste sie und sagte dann: »Ich träume jede Nacht von dir!«
»Nicht knutschen! Ab zum Frühstück!«, rief Sirius, der beinahe die Schlafsaaltreppe hinunter fiel, weil er zu schnell war.
»Alles wartet nur auf dich!«, maulte Alice.
»Ja, sorry. Musste noch was erledigen«, sagte Sirius, blieb vor Hermine stehen und flüsterte: »Guten Morgen, Jean«, bevor er ihr einen Arm um die Schultern legte und mit ihr auf den Flur hinaus trat.
Hermine war einerseits enttäuscht, dass er sie nicht küsste, andererseits war sie erleichtert darüber. Aber dadurch wusste sie nicht, wie er ihre Beziehung nun definierte. Waren sie jetzt ein Paar? Oder wollte er das gar nicht? Vielleicht war das sogar besser so. Es gab schließlich keine Zukunft für sie beide. Sie sah ihn von der Seite an und er zwinkerte ihr bloß zu, was sie nicht schlauer werden ließ.
Als sie die Große Halle erreichten, sagte Sirius: »Wisst ihr, was wir gestern Abend gesehen haben?«
»Woher sollten wir das?«, fragte Alice.
»Aurora Bolearis«, antwortete Sirius.
»Borealis.« Hermine korrigierte ihn grinsend.
James sah die beiden skeptisch an. »Kann man das essen?«
»Ihr habt Nordlichter gesehen?!«, rief Lily und ließ den Löffel in ihren Porridge fallen.
James drehte sich zu seiner Freundin und sah sie überrascht an. »Du weißt, was das ist?«
»Die kann man hier doch eigentlich gar nicht sehen«, warf Remus ein.
»Du auch? Was ist das und wo kann ich es auch sehen?«, fragte James.
Hermine bekam leuchtende Augen und fing das Schwärmen an. »Ja. Als wir auf den Turm zu Astronomie kamen, waren sie da.«
»Halloho! Was ist das?«, fragte James, der sich ignoriert vorkam.
»Bunte Lichter am Himmel«, sagte Sirius.
»Aha. Bunte Lichter…«, murmelte James ernüchtert.
»Das war bestimmt total schön.« Lily seufzte. »Warum habe ich das nicht gesehen?«
»Vermutlich, weil es im Gemeinschaftsraum zu hell war«, sagte Hermine überlegend und biss von ihrem Toast ab.
»So ein Mist! Das hätte ich wirklich gerne gesehen«, murmelte Lily.
»Hättest du doch bloß Astronomie gewählt«, sagte Sirius, um sie zu ärgern. Lily verdrehte nur die Augen.
Alice wackelte mit den Augenbrauen und sah zwischen Sirius und Hermine hin und her. »Das war bestimmt romantisch.«
Hermine wurde ein bisschen rot um die Nase, als Sirius antwortete: »Oh ja…«
James fing an zu lachen. »Wann kann man das wieder sehen? Dann guck ich mir das mit Lily an.«
»Das ist total selten. Hier normalerweise nicht zu sehen…«, sagte Lily enttäuscht.
Remus sah Hermine an. »War das denn stark zu sehen?«
»Bestimmt zwanzig Minuten lang«, antwortete sie träumerisch. »Der Himmel schillerte in grün und rot. Das war so faszinierend.«
»Das war toll.« Sirius lächelte Hermine an.
»Grüne und rote Lichter am Himmel?«, fragte James, der noch immer nicht so genau wusste, wie er sich das vorstellen sollte.
»Du kannst dir das wie so bunte Streifen und Bänder am Himmel vorstellen«, erklärte Remus.
»Ah… äh… ja.« James war noch immer verwirrt.
»Wenn wir an ein Denkarium herankommen, kann ich es dir zeigen«, bot Sirius an.
»Als ob du gewusst hättest, was du da siehst«, zog James seinen Freund auf.
»Aber ich hab es gesehen. Zusammen mit Jean.« Stolz schwang in Sirius' Stimme mit.
James grummelte sich etwas in seinen nicht vorhandenen Bart. »Und wo soll ich ein Denkarium herbekommen?!«, fragte er dann.
»Keine Ahnung.« Sirius zuckte mit den Schultern.
Hermine wusste, wo sie eventuell so eine Steinschale herbekommen würde, aber sie war sich nicht sicher, ob es ratsam wäre, vom Raum der Wünsche zu erzählen. Und sie wollte diese Erinnerung eigentlich auch nicht mit jemandem teilen. Aber Lily war wirklich enttäuscht, es nicht gesehen zu haben und da Sirius ein Denkarium ins Spiel gebracht hatte… Vielleicht könnte sie es Sirius verraten und dann sollte er mit dem Wissen machen, was er wollte.
Als sie gerade ihren letzten Bissen herunter geschluckt hatte, sprang Sirius auf und fragte an sie gerichtet: »Kommst du schon mit zu Kräuterkunde?«
»Warte doch auf uns, wir sind doch auch gleich fertig«, bat Lily.
»Wenn er schon gehen will, soll er es tun«, sagte James und grinste seinen Freund an.
»Dann iss doch schneller«, forderte Sirius ungeduldig.
»Was ist heute mit dir los? Du bist so aufgekratzt«, fragte Lily skeptisch.
»Liegt bestimmt an dieser Bolearis«, sagte James breit grinsend.
»Aurora Borealis.« Hermine wurde rot. Sie konnte diesen Korrekturzwang einfach nicht unterdrücken.
Sirius griff nach ihrem Arm und zog sie vom Stuhl hoch. »Die andern können ja nachkommen, wenn Lily aufgegessen hat«, sagte er und schleifte die Brünette mit sich aus der Großen Halle.
»Das klingt, als wäre ich verfressen!« Lily sah ihnen verdrossen hinterher und Hermine hatte nur noch Zeit, ihr einen entschuldigenden Blick zu zu werfen, bevor der Tisch aus ihrem Blickfeld verschwand.
Sirius eilte aus dem Schloss und schleppte sie auf die Ländereien. Er rannte schon fast über die Wiesen.
»Lily hat recht. Irgendwie bist du heute komisch.« Hermine sah ihn irritiert von der Seite an, als sie neben ihm herlief.
»Das liegt nur an dir. Ich kann mich kaum noch zusammenreißen«, sagte er, zog sie abrupt nach links hinter das Gewächshaus, drückte sie gegen die Wand und küsste sie stürmisch.
Hermine quiekte erschrocken auf. Dann umfasste sie seinen Kopf und zog ihn näher zu sich. Sie seufzte wohlig auf und schmiegte sich an ihn.
»Ich war mir nicht sicher, ob ich dich vor den anderen küssen darf«, murmelte er in ihr Ohr.
»Ist der große Sirius Black etwa plötzlich unsicher?«, fragte sie leise neckend.
»Schon möglich«, flüsterte er gegen ihre Lippen. »Alles deine Schuld.« Dann küsste er sie wieder.
Hermine schmolz regelrecht dahin. Hatte sie sich vorhin noch Sorgen gemacht, waren sie jetzt wie weggeblasen. Sie spürte seinen Körper an ihrem, die Wand in ihrem Rücken, seine Hände in ihren Haaren, die Lippen auf ihren und seine Zunge in ihrem Mund. Es war berauschend. Was machte er nur mit ihr? Warum konnte er das in ihr auslösen? Wie schaffte er das?
»Die anderen kommen gleich bestimmt.« Sirius strich ihr mit den Fingern über die Wange. Er küsste sie schließlich noch einmal leicht auf Lippen und ging dann um das Gewächshaus herum zur Tür.
Hermine strich sich über die Haare und fragte sich, was hier passierte. Sie hätte nie gedacht, dass sie mal zu den Mädchen gehören würde, die in dunklen Ecken rumknutschten. Es war aufregend und bereitete ihr eine andere Art von Nervenkitzel.
Sirius lehnte lässig an der Wand neben der Tür und sah sie verschmitzt grinsend an. »Willst du es den anderen sagen? Damit ich dich küssen kann, wann ich will?«
Hermine stellte sich neben ihn und zuckte mit den Schultern. Früher oder später würden sie es sowieso erfahren.
»Wenn nicht, solltest du etwas mit deinen Haaren machen.«
»Was ist damit?« Sie griff mit den Händen in ihre Haare und versuchte zu erfühlen, was Sirius meinte.
»Na ja… wie soll ich es sagen? Du siehst aus, als hättest du grade eine wilde Knutscherei hinter dir.« Er versuchte sein Lachen zu unterdrücken. »Es ist nicht so, dass es mich stören würde…«, setzte er hinzu und ließ den Satz offen.
»Lach nicht!« Hermine versuchte verzweifelt, ihre Haare mit den Fingern durchzukämmen. Aber ihre Mähne war voller Knoten und sie hatte das Gefühl, es nur schlimmer als besser zu machen.
»Das bringt's nicht.« Sirius versuchte nun seinerseits ihre Haare etwas platt zu drücken, indem er mit beiden Händen über ihren Kopf strich. Er küsste sie auf die Nasenspitze und flüsterte dann: »Ich fürchte, besser wird's nicht.«
»Hm«, grummelte Hermine und strich selbst noch ein paarmal über ihre Haare.
Kurze Zeit später waren Lily und James die ersten, die um die Ecke bogen. Hermine versuchte unbeteiligt da zu stehen und sich nichts anmerken zu lassen.
Die Rothaarige wirkte überrascht, als sie Hermine sah und musterte ihre Freundin von oben bis unten. »Was ist denn mit dir passiert?«
James feixte. »Na was wohl, die haben die Zeit zum Knutschen genutzt.«
»Was?!« Lily sah konsterniert von Hermine und Sirius zu James und zurück.
Sirius warf Hermine einen kurzen, fragenden Blick zu, und als sie leicht mit den Schultern zuckte, legte er ihr den Arm um die Schultern. »Neidisch?«
Lily sah Hermine mit offen stehendem Mund an. Die zuckte verlegen lächelnd noch mal mit den Schultern. Ein breites Grinsen stahl sich auf das Gesicht der Schulsprecherin. »Wann ist das denn passiert?«
»Ich hab sie geküsst, Krone! Sie hat mich geküsst! Wir haben uns geküsst! Vorhin, nach Astronomie! Das war der Hammer!«, äffte James theatralisch und fasste sich übertrieben seufzend an die Brust. »So ist er gestern in den Schlafsaal gekommen«, erklärte er dann trocken.
Hermine sah Sirius überrascht an. Hatte er sich wirklich so sehr gefreut? Er wurde tatsächlich ein bisschen rot um die Nase.
»Soll ich Lily mal verraten, was du so alles nach eurem Date von dir gegeben hast?«
»Äh…« James kratzte sich verlegen am Kopf. »Nein?«
Lily und Hermine grinsten sich an und die Brünette flüsterte, als sie sich etwas an Sirius lehnte: »Ich finds süß, dass auch du in Verlegenheit gebracht werden kannst.«
»Ach ja?«, fragte Sirius zweifelnd.
»Ja.« Sie streckte sich, um ihn auf die Wange zu küssen. Danach wandte sie sich an ihre Freundin. »Äh… hast du vielleicht ein Zopfgummi dabei?«
»Zufällig ja.« Lily kramte in ihrer Tasche und zog dann ein schwarzes Haargummi hervor und gab es Hermine.
»Danke, du bist meine Rettung.« Hermine nahm ihre Haare zusammen und band sie dann zu einem Zopf. Das würde den anderen zwar auch auffallen, ließ aber wenigstens mehr als nur einen Schluss zu.
»Wo sind eigentlich die anderen?«, fragte Sirius.
»Alice hat ihren Aufsatz oben vergessen und Remus und Peter sind auch noch mal in den Gemeinschaftsraum, Umhänge holen«, antwortete Lily.
»Dann sollten sie sich aber beeilen«, sagte Hermine und in dem Moment kamen die drei um die Ecke.
Lily flüsterte Hermine grinsend zu: »Wir unterhalten uns später noch.«
»Und, habt ihr Spaß beim Warten in der Kälte gehabt?«, fragte Alice scherzend.
»Klar doch.« Sirius grinste sie frech an. »War auch gar nicht kalt.«
Lily und James verkniffen sich ein Lachen.
»Hattest du die Haare nicht eben noch offen?«, wollte Alice von Hermine wissen.
»Äh, ja. Aber die machen heute nur was sie wollen. So nerven sie mich nicht.« Hermine sah über Alice' Schulter hinweg, weil sie befürchtete, wieder rot zu werden, wenn sie ihr in die Augen sah.
James prustete los und verschluckte sich dabei.
Alice warf ihm einen irritierten Blick zu. »Was ist denn mit dir los?«
»Der spinnt nur ein bisschen.« Lily klopfte ihrem Freund auf den Rücken.
»Brr… es ist wirklich kalt, ich verstehe gar nicht, warum ihr so früh hier raus seid. Kann Professor Sprout nicht mal langsam kommen? Ich friere!« Alice zog ihren Mantel enger und rieb sich zur Verdeutlichung über die Arme.
»Mach dir warme Gedanken«, sagte Sirius.
»Pfft…«, machte Alice und ihr Gesicht hellte sich auf, als Professor Sprout das Gewächshaus aufschloss.
Nach der Stunde sahen sie alle zu, dass sie schnell wieder ins Schloss kamen, weil es im Gewächshaus nicht sonderlich wärmer als draußen gewesen war. Während die fünf anderen sich auf den Weg zu Muggelkunde machten, hatten Sirius und Hermine eine Freistunde. Sie hielt ihn zurück, als er den Weg zum Gemeinschaftsraum einschlagen wollte. »Warte mal.«
Sirius zog eine Augenbraue hoch. »Sollen wir uns in ein leeres Klassenzimmer verziehen?« Anzüglich grinsend schlich er auf sie zu und fasste sie um die Taille.
»Nein.«
»Nein? Was dann?« Er trieb sie langsam gegen die Wand.
»Ich will dir was zeigen, komm mit.« Sie gab ihm einen zarten Kuss auf die Lippen. Dann griff sie nach seiner Hand und ging in Richtung des Arithmantikklassenzimmers.
»Was willst du hier oben?«, fragte er. »Willst du zu den Knuddelmuffs?«
»Nein, ich zeige dir etwas, das ich neulich gefunden habe.« Sie hatte sich während der Stunde im Gewächshaus eine Ausrede überlegt, weshalb sie den Raum der Wünsche kannte.
»Was hast du hier oben denn gefunden?«
»Siehst du gleich«, sagte Hermine geheimnisvoll und zog ihn mit sich. Sie ging am Klassenzimmer, in dem sie im September gelandet war, vorbei und blieb stehen, als sie vor dem Wandteppich von Barnabas, dem Bekloppten ankamen. Sie drehte sich zu der blanken Wand gegenüber und bedeutete Sirius zu warten, während sie dreimal vor der Wand auf und ab ging.
»Was tust du da?« Sirius sah ihr skeptisch bei ihrer Wanderung zu.
»Einen Moment«, sagte Hermine, als sie das zweite Mal umgedreht war. Dann tauchte plötzlich eine Tür in der Wand auf.
»Was zum – was ist das?«
Hermine drehte sich zu ihm um. »Ich habe das durch Zufall entdeckt und in der Bibliothek herausgefunden, dass dies wohl der Da-und-Fort-Raum ist. Er erscheint nur, wenn man ihn dringend braucht. Kaum einer kennt ihn und er gilt eher als Mythos.«
»Ich habe davon gehört.« Ehrfürchtig sah Sirius auf die neu erschienene Tür. »Der Raum der Wünsche. James und ich haben sechs Jahre lang versucht ihn zu finden, aber es nicht geschafft. Wie hast du den gefunden?«
»Ich bin hier vorbei gelaufen und plötzlich war da eine Tür in der Wand. Ich musste dringend auf Toilette und der Raum war voll mit Nachttöpfen.« Sie bediente sich an Dumbledores Erlebnis, das er vielleicht sogar schon gehabt hatte.
»Ernsthaft? Wahnsinn. Was James und ich in sechs Jahren nicht geschafft haben, machst du mal eben so in zwei Monaten.« Er nahm sie in den Arm und wiegte sie beide leicht hin und her. »Und was hast du dir jetzt gewünscht?«
»Es reicht nicht, sich einfach nur stumpf etwas zu wünschen. Deswegen habt ihr ihn vielleicht auch nicht gefunden. Der Raum erscheint nur, wenn du ihn dringend brauchst.«
»Und was brauchst du grade dringend?« Er wackelte mit den Augenbrauen und grinste sie an.
»Finden wir es raus.« Hermine löste sich aus seinen Armen und öffnete die Tür. Sie hatte versucht, sich einen Raum zu wünschen, den sie Sirius zeigen konnte. Sie wusste selbst nicht, wie er aussehen würde. Sie war sich noch nicht mal sicher gewesen, ob es klappen würde, aber anscheinend war ihr Wunsch doch dringend genug gewesen. Ihr stockte der Atem und sie lief knallrot an, als sie sah, welche Form der Raum angenommen hatte. Er war nicht groß. Es gab einen Kamin. Davor lag ein dickes, weiches Fell auf dem Boden und dominiert wurde der Raum von einem großen Himmelbett. »Ähm… das hatte ich nicht geplant.« Sie sah peinlich berührt auf ihre Füße und wünschte sich ein Loch im Boden.
Sirius umarmte sie von hinten und legte seinen Kopf an ihren. »Hm… sagtest du nicht grade, er erscheint als das, was du am dringendsten brauchst?«, fragte er leise und schob sie langsam in den Raum. »Vielleicht hat der Raum auf ein unterbewusstes Bedürfnis reagiert«, mutmaßte er frivol, gab der Tür einen Stoß und drehte Hermine in seinen Armen um, damit er sie ansehen konnte.
Hermine spürte, dass sie rot wie eine Tomate geworden war und konnte ihm nicht in die Augen sehen. Sein Kommentar hatte es nicht besser gemacht und es war ihr peinlich, dass der Raum quasi ein 'Liebesnest' erschaffen hatte. Sie hatte eigentlich gedacht, dass vielleicht ein Sofa oder ein paar Sessel in dem Raum sein würden.
»Das muss dir nicht peinlich sein. Ich wette, bei mir hätte der Raum mindestens genauso ausgesehen.« Er hob ihren Kopf an und sah ihr tief in die Augen. »Küss mich.«
Dieser Aufforderung kam sie nur zu gerne nach, weil sie ihn dann nicht mehr ansehen musste. Sie schloss die Augen, als ihre Lippen sich auf seine legten und vergrub die Hände in seinen Haaren. Sie bemerkte erst, dass Sirius sie weiter in den Raum geschoben hatte, als sie das Bett in ihren Kniekehlen spürte.
Sirius beendete den Kuss und sah sie fragend an. Vorsichtig und langsam streifte er ihr den Umhang von den Schultern. Dann legte er seine Hände in ihren Rücken und sah ihr einfach nur in die Augen.
Hermine ahnte, worauf das hinaus laufen würde, wenn sie jetzt weiter machte und sie verstand auch, dass Sirius stumm auf ihr Einverständnis wartete. Und unterbewusst schien sie es zu wollen, sonst würden der Raum anders aussehen, sagte sie sich. Sie sah ihm in die Augen, als sie seinen Umhang öffnete, ihn zu Boden fallen ließ und dann den Saum seines Pullovers griff und ihm das Kleidungsstück über den Kopf zog. Er war wirklich durchtrainiert, sie konnte seine Muskeln sehen und spüren, als sie mit den Händen über seinen Oberkörper fuhr. Ihre Augen folgten ihren Fingern und sie sah seine Gänsehaut.
Sirius atmete scharf ein, als er ihre Hände auf sich fühlte. Er riss sie an sich und küsste sie verlangend, als seine eigenen Hände unter ihren Pullover schlüpften.
Hermine gab leise Geräusche von sich, als seine kalten Hände auf ihre warme Haut trafen. Sie zog sich den Pullover über den Kopf und zog ihn dann mit sich auf das Bett. Als sie das Verlangen in seinen Augen sah, schauderte sie und küsste ihn hingebungsvoll. Sie ließ sich in die Kissen sinken und zog Sirius auf sich. Ihre Hände fuhren unruhig über seinen Rücken. Sie wollte jeden Zentimeter von ihm berühren und erforschen.
Seine Hand fuhr von der Hüfte aus ihren Oberkörper hoch und streichelte zärtlich am Rand ihres BH's entlang. Sie bog sich ihm so weit entgegen, wie sie konnte und seufzte genießend. Er streichelte sie, während die andere Hand zu dem Verschluss auf ihrem Rücken wanderte. Als er sie von dem störenden Stück Stoff befreit hatte, sah er sie an und murmelte: »Du bist wunderschön, Jean.« Dann küsste er sich einen Weg von ihren Lippen, über ihren Hals, bis zu ihrem Bauch. Sie räkelte sich unter ihm, was ihn fast um den Verstand brachte.
Hermine zog ihn wieder zu sich nach oben und küsste ihn leidenschaftlich, während sie anfing, am Knopf seiner Hose herum zu nesteln. Sie schob sie ihm so weit von den Hüften, wie sie konnte und fuhr dann mit den Händen verlangend über seinen Hintern. Sie hatte nicht geglaubt, dass ein Vorspiel so erregend sein konnte. Sie dachte, sie müsse vor Hitze verbrennen. Diese Gefühle waren völlig neu für sie.
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Nächstes Kapitel:
Das ist kein 'nein'
