Kapitel 5.2 "Hoffnungslos"
Tag 4
Das große Tor führte Mina in einen Raum, wo Teilnehmer des großen Turnieres warten konnten. Es war niemand zu sehen und sie sah sich um. Es gab mehrere Wege, welche hinaus führten. Sich uneinig, welchen Weg sie nehmen wollte, schaute Mina verwirrt von einer Tür zur nächsten.
Sie war sich nicht sicher, wohin sie überhaupt gehen sollte.
Also, was hatte sie denn jetzt überhaupt vor? "Ähmm...", murmelte sie zu sich selbst. Sie wusste es nicht. Es war, als sei ihr Kopf leer. Ein dumpfes pochen in ihrem Schädel kündigte Kopfschmerzen an und Mina hoffte, sie würde hier Kopfschmerztabletten finden. "Egal!" Mit den Schultern zuckend, ging sie zum nächst besten Ausgang und musste sich über ihre Verfassung wundern. Ihr ging es nicht gut. Seit Cell die ersten Menschen ausgesaugt hatte, war ihr Appetit gehemt, sodass Mina nicht mehr viel gegessen hatte. Sie fühlte sich schlaff und orientierungslos. Alles woran sie noch denken konnte, war sich hinzulegen und zu schlafen. Eigenartig... das hatte sie dochh im Flugzeug schon getan!? Es half nichts.
So schlaff, so wenig Energie...
Sie schlurfte weiter einen Gang entlang. Mina war froh, dass sie allen Balast einfach in einer ihrer Kaspeln verstauen konnte. So musste sie sich wenigstens nicht totschleppen.
Verwirrt schaute sie sich nach allen Seiten um. Wohin?
Sie konnte ihre Augen kaum offen halten und knickte mit einem Bein ein. Energielos, zog ihr eigenes Gewicht sie nach unten. Ausgelaugt blieb sie sitzen. Was war nur los? Ihr Körper war so schwer... Mina war völlig Antriebslos. Sie dachte daran, wie schön gemütlich der Boden sei, und dass sie sich nur kurz hinlegen sollte, um sich auszuruhen... Wie ein Blitz kam ihr in den Sinn, dass die Männer wieder hinter ihr her seien, so raffte sie sich doch auf, und versuchte den Ausgang zu erreichen. Waren die Männer da? Mina war sich nicht sicher. Sie drehte sich zu allen Seiten um, sah aber niemanden. Sie versuchte zu horchen, aber sie hörte nichts, ausser ihren lauten Herzschlag und ihren Atem. Sie musste schnell aus dem Gebäude raus. Mina hatte das Gefühl, die Wände kamen näher und die Luft wurde immer seichter. Draussen würde sie atmen können! Das Gleichgewicht verlierend, fiel sie in die Türe und hielt sich an der Türklinke fest.
Die Tür schwang mit lautem Gepolter auf und sie fiel auf den Boden.
Mina war im freien.
Sonnenschein.
Alles still.
Sie setzte sich auf und sah sich langsam um. Mina stand auf einem riesigen Platz welcher von einer hohen roten Steinmauer umzäunt war. Vereinzelt Bäume und ein paar Streucher konnte sie auch in der ferne sehen. Alles schien hier so friedlich zu sein. Vögel flatterten in den Hecken umher und ein Eichhörnchen lief von einem Baum zum nächsten. Die Geräusche der Natur beruhigten Mina und sie konnte mit Sicherheit sagen, dass sich in nächster Nähe niemand aufhielt. Das würde sie doch hören? Egal. Sie war am Ende. Nachdem was alles passiert war, wollte sie mit niemandem mehr Kontakt haben. Alleine sein, sicher sein...
Frustriert nahm sie die Kapsel mit dem Essen aus ihrer Tasche und warf sie auf den Boden.
Hungrig wühlte sie in der Lagerungsbox und fand noch ein paar Packungen Nüsse.
Zittrig nahm sie eine in die Hand und sah sie an. Diese Nüsse waren quasi das einzig Nahrhafte was sie hatte. Alles andere in der Box war Zuckerzeug. Wo sollte sie jetzt noch etwas vernünftiges Zuessen finden?
Ihr Magen zog sich zusammen bei dem Gedanken, dass sie noch vor dem Turnier verhungern würde. Eigentlich war das doch quatsch aber die irrationalle Angst war da. Hungern war immer schlecht. Hatte sie gerade überhaupt hunger? Sie wusste es nicht. Sie fühlte sich sehr unwohl und konnte nicht einordnen, was sie jetzt dringender brauchte. Sie schaute zum Himmel hinauf.
Blauer Himmel.
Schönes Wetter.
Sie stöhnte.
Was sollte jetzt aus ihr werden? Sie hatte es bis hierher geschafft aber wie es weitergehen sollte, wusste sie nicht. Mina dachte daran, einfach nach Hause zurückzukehren, aber erinnerte sich, dass dort jemand auf sie wartete, der sie im schlimmsten Falle umbringen wollte. Sie riss die Packung Nüsse auf und begann zu essen. Der harte Boden auf dem sie saß, störte sie nicht. Am liebsten wollte sie sich einfach zurücklehnen und auf das Ergebnis der Cell-Spiele warten. Achja. Cell. "Was der jetzt wohl macht?", fragte sie leise. Sollte sie hinfliegen? Sie kämpfte innerlich. Einerseits wollte, nein, MUSSTE sie mit ihm reden. Über alles. Andererseits wusste sie nicht, ob er ihre Anwesendheit gutheißen würde. Probieren geht über studieren! Sagt man doch so schön. Sie kicherte. Morgen. Morgen wollte sie zu ihm zurück fliegen, aber heute wollte sie sich noch ausruhen. Ein schönes Plätzchen finden für ihr neues Kapsel-Häuschen und sich dann ins Bett kuscheln. Duschen. Ihr Magen kribbelte von dem Gedanken. Mina hatte nicht gemerkt, wie ausgehungert sie war, denn die kleine Tüte Nüsse gab ihr jede Menge Energie zurück. Sie leerte die Tüte und steckte sie in ihre Tasche. Sie schaute neben sich zur Lagerungsbox und überflog mit unruhigem Blick, was sie noch hatte. Das würde für ein paar Tage als Snack reichen. Spätestens morgen musste sie nach etwas gescheitem Zuessen suchen. Es sei denn, Cell würde sie umbringen. Dann hätte sich das eh erledigt. Mina war... überraschenderweise sehr gelassen bei dem Gedanken, dass Cell sie umbringen wollte.
Dann wäre alles vorbei.
Keine Angst mehr.
Kein Weglaufen mehr.
Keine Einsamkeit mehr.
Sie musste zu ihm. In ihren Gedanken spielte sie nochmal den Moment ab, als er lachte. Ihr Herz begann wie wild zu pochen und sie bekam einen Adrenalinschub. Sie sprang auf und packte die Lagerungsbox zurück in ihre Tasche. Sofort kam ihr in den Sinn, wie sie weiter verfahren sollte. Ersteinmal ging sie zurück zu den Tribühnen und von dort hatte sie sehr wahrscheinlich einen guten Überblick über die Umgebung. Von dort aus würde sie mit Sicherheit einen geeigneten Ort finden für ihr Kapsel-Haus! Sie warf sich ihre Tasche um und mit schnellen Schritten lief sie den Weg zurück, den sie gekommen war.
Zurück am Ring angekommen, suchte sie einen Aufweg, um zum höchsten Punkt des Gebäudes zu gelangen. Sie erkannte, dass sie am Besten auf die rote Steinmauer kletterte um von dort aus auf das flache Dach zugelangen. Ohne großartig über potenzielle Gefahren nachzudenken, zog sie sich schon an der Mauer hoch und ging über diese zum Strohdach des nahestehenden Gebäudes rüber. Es gefiel ihr, wie aufregend es war. Niemand konnte ihr sagen, sie dürfe nicht da hoch. Mina vermisste die kindliche Unbeschwertheit.
Sie erreichte das Dach und überprüfte mit ihrer Hand den Zustand des Stohs. Schien fest zu sein. Ihre Tasche legte sie sich um den Hals und mit beiden Armen hielt sie sich am Stroh fest um mit einem Bein den Aufstieg zu beginnen. Obwohl das Stroh unangenhem pieckste, schaffte sie es doch nach oben. Von dort aus ging es zum Rand der Tribünen um von der hohen weißen Mauer schauen zu können.
Angelangt, sah sie sich um. Zur einen Seite das Meer, zur anderen das Inland. Zu letzterem wollte sie nicht.
Sie sah zurück zum Meer und untersuchte die Klippen. Sehr rau und steil. Kein guter Ort. Sie sah zurück zum Inland und erkannte reges treiben in der Stadt. Dort wollte sie nun wirklich nicht hin. Also entschloss sie, ihr Flugzeug wieder auszupacken und gen Osten zu fliegen, um weiter, viel weiter weg von Mangold zu fliegen als es tatsächlich nötig war. Sie dachte wieder an Yasa. Vielleicht sollte sie umkehren und schauen, ob sie noch lebte? Nein. Keine gute Idee. Der Wind bließ Mina ins Gesicht. Weder kalt noch warm. Taub. Sie schien kein Gefühl mehr für ihr Befinden zu haben. Wie viel Zeit wohl vergangen war? Die Uhrzeit wusste sie nicht genau, aber das war ihr auch ganz egal. Sie war fertig mit den Nerven und musste jetzt einen geeigneten Ort finden, um sich ausruhen zu können. Sie warf die Kapsel mit dem Flugzeug auf den Boden und stieg ein.
Ihre Tasche warf sie auf die Rückbank und setzte sich ans Steuer. "So, wo hin?", murmelte sie zu sich selbst.
Auf der Insel waren ihr einfach zu viele Menschen. Paranoia übermannte sie und sie startete sofort durch. Schnell erhob sich das Flugzeug in den Himmel und sie überprüfte die Richtung. Sie wollte definitiv weiter weg. Irgendwo hin, egal wohin. Vielleicht sollte sie ihr Boot benutzen? Sie war verwirrt. Was war jetzt am Besten für sie? Am liebsten zu Cell. "Nein!" und schlug sich beide Hände ins Gesicht. "Vergiss den doch! Warum will ich zu ihm hin!?", rief sie und schlug einen harschen Richtungswechsel ein, direkter Weg zu Cell. Sie musste dorthin. Ihre Fingernägel krallten sich ins Steuer. Ihr plötzliches verlangen nach Ihm machte sie unberechenbar. Sie atmete schwer und sie versteifte sich am ganzen Körper. Mit zusammengepressten Zähnen zischte sie, dass das keine gute Idee war und riss erneut das Steuer um. Sie ließ es los um sich mit beiden Händen an den Haaren zu ziehen, bis sie den Schmerz klar und deutlich wahrnahm. Das Flugzeug drehte sich jedoch unkontrolliert und sie wurde aus ihrem Sitz geschleudert. "Das war keine gute Idee!" kreischte sie und versuchte panisch das Steuer zu erwischen. Der blaue Flieger überschlug sich und Mina wurde nun komplett durch den Cockpit geschleudert und klatschte mit ihrem Kopf gegen Metall. Der Schmerz war unerträglich, und ihr wurde plötzlich bewusst, dass sie jetzt sterben wird. Adrenalin pumpte durch ihren Körper und Mina erlebte den Moment wie in Zeitlupe. Plötzlich fing das Cockpit an zu piepsen und der Autopilot übernahm das Steuer. Mina konnte nicht glauben, wie schnell das Flugzeug wieder turbulenzfrei flog."Nein. Kein Besuch. Heute nicht.", sagte sie mit weinerlicher Stimme. Ihr Kopf tat höllisch weh und sie bereute die Uneinigkeit, in der sie sich befand. Warum traff sie nur so eigenartige Entscheidungen? Cell ja, Cell, nein. Was sollte das? Zu Cell zugehen war einfach keine gute Idee. Die Wunde an ihrem Kopf pochte und ihr wurde schwindelig. Sie musste jetzt unbedingt landen, bevor sie Ohnmächtig wurde. Sie wendete, um zurück zur Insel zu gelangen. Mina merkte, wie sie panisch wurde und landete unsanft direkt am Wasser am Fuß der Klippe. Die Landung war rau und Mina konnte sich beim Aufprall nicht mehr festhalten. Unsanft rutschte sie nach vorne aus dem Sitz heraus und knallte mit dem Gesicht voran ins metallene Steuer. Ihre Nase erwischte es übel und Blut lief ihr sofort auf die Kleidung. "Das wars.", dachte sie. Nichts mehr. Sie wollte einfach nicht mehr. Die Situation hatte ihr die letzte Kraft geraubt. Der letzte Funke Angst und Verstand versiebte in Müdigkeit und Schmerz. Mit letzter Kraft stand sie auf und legte sich auf die Rückbank. Ihr Körper zitterte und ihr Kopf schmerzte, wie noch niemals zuvor. Ihre Nase fühlte sich heiß an und Mina musste durch den Mund atmen. Dass sie den Flieger mit ihrem Blut vollkleckerte war ihr vollkommen egal. Es gab schlimmeres auf der Welt. Zum Beispiel sterben. Wollte sie das? Mit der blöden Aktion hätte sie sich fast umgebracht. Und keiner hätte etwas mitbekommen. Niemand hätte sie vermisst. Ausser Cell vielleicht, der wollte sie ja am Tag seines Turniers töten. Würde ihr fernbleiben ihm auffallen? Warum wollte sie, dass er sich an sie erinnerte? Irgendwo ergaben ihre Gefühle keinen Sinn. Warum wollte sie so unbedingt zu ihm hin?
Vielleicht
… weil er …
nicht von dieser Welt war.
Sie dachte an all die Dinge, die er konnte.
An all die Dinge die er wusste.
Wie... aussergewöhnlich er war.
Sie dachte an sein Gesicht. So menschlich und fein, als hätte sein Schöpfer einzelne Gesichtpartieen von Hand erlesen. Seine Nase so gerade und wohlgeformt aber trotzdem markant... und seine Augen... Wie diese magenta Augen sie fixirten. Doch... sie wollte zu ihm.
Mina atmete tief ein und aus. Vorsichtig ertastete sie ihren Hinterkopf. Wie schlimm wars?
Sie schien eine Platzwunde zu haben und ihre Nase... "Auuu" quiekte sie und zog sofort die Hand aus ihrem Gesicht. Ihre Nase tat beim Anfassen sehr weh. War sie gebrochen? Egal. Einen Arzt würde sie ja doch eh nicht finden. Der Schmerz pochte unangenhem stark, jedoch war sie sich sicher, dass das bald vorbei gehen würde. Mina versuchte aufzustehen und ging auf wackeligen Beinen zurück zum Steuer. Dabei sah sie auf dem Boden wie wenig Blut sie tatsächlich verloren hatte. Es sah... harmlos aus. Neugierig sah sie an sich runter und sah wenige Blutflecken. War ja doch nicht so schlimm gewesen... und das erheiterte sie sehr. Jetzt wollte sie zu ihm fliegen! Sie setzte sich ans Steuer und plötzlich war sie wieder ganz munter und überlegte sich zurecht, wie sie weiter vorgehen sollte. Ersteinmal wollte sie in seine Richtung fliegen und dann irgendwo in der Nähe landen und das Kapsel-Haus aufbauen. Duschen. Hübsch machen. Etwas essen. Was sollte sie ihm sagen?
Egal. Erstmal schauen wie seine Laune war. Gerade als sie das Steuer anfassen wollte, erschreckte sie ein plötzliches Klopfen an der Scheibe. Sie sprang auf, Herz rasend, Augen weit geöffnet, und starrte perplex aus dem Flugzeug. Ein älterer Mann schaute sie besorgt an. Hastig stand sie auf und ging zur Luke um zu Fragen was er wollte. Er tratt einen Schritt zurück um für das Öffnen der Luke Platz zumachen. "Hallo?", fragte sie eingeschüchtert. Ihr war mulmig zu mute, denn die letzten Begegnungen mit anderen Menschen endete in Katastrophen. "Geht es ihnen gut? Ich habe zufälligerweise ihre...", er hustete,"...Landung gesehen." Er sah das Blut auf ihrer Kleidung und fragte, ob sie nicht mit ihm mitkommen wollte, denn er war Ersthelfer beim großen Turnier. Zwar erkannte Mina keinen zwillichtigen Unterton, dennoch war sie nevös. Wollte er sie weglocken? Aber andererseits brauchte sie hilfe. Sie überlegte. Was sollte er denn schon ausrichten können? Er war ein Opa. Alt, nicht gut in Schuß... sollte sie mit gehen? Was hatte sie die letzten Tage gelernt? Würde sie wieder, wie alle male zuvor auch, den selben Fehler begehen und Fremden trauen? Aber ihr Kopf... "Ja... nun... ich wollte eigentlich... also ich..." Sie stammelte. Zu ängstlich um nein zu sagen, zu schüchtern um ja zu sagen. "Haben Sie einen Verbandskasten?" Hatte sie einen? Verwirrt sah sie sich um. "Schauen Sie doch mal bitte unter dem Sitz hinter Ihnen", sagte er, wärend er mit dem Finger hinter sie zeigte. Mina war immernoch etwas verwirrt und brauchte ein paar Sekunden, um zu verstehen wohin er genau gestikuliert hatte. Ihr Blick heftete sich an den Verbandskasten, der tatsächlich unter ihrem Sitz war. Sie nahm ihn und übergab dem Mann den Kasten. "Setzen Sie sich mal auf den Boden, ich möchte mir Ihren Kopf näher anschauen.", nuschelte er, wärend er in dem Verbandskasten rumwühlte. Sie kletterte aus dem Flugzeug und ließ sich auf den Boden plumsen. Sie erschrak als er plötzlich ihren Hinterkopf berührte. Die Nähe war sie nicht gewöhnt und die allgemeine Situation bereitete ihr unbehagen. "Ohje... ohje..." Mina schluckte:"Wie schlimm ist es denn?", fragte sie besorgt und der Mann sagte, ihre Wunde müsse genäht werden. "Leider habe ich nicht die nötigen Materialien da, deswegen möchte ich Sie bitten mit mir mitzukommen. So möchte ich Sie hier nicht rumlaufen lassen.", dabei gestikulierte er mit seinen Händen. Schien ihm wichtig zu sein. Mina sollte sich verarzten lassen. Die Möglichkeit bekäme sie so schnell nicht nochmal. Ausserdem könnte sie sich ernsthaft verletzt haben. Mitgehen war nun obligatorisch aber ängstlich war sie trotzdem noch. Sie fragte neugierig:"Wohin gehen wir denn?" wärend er den Verbandskasten schloss. "Zum Turniergelände. Dort ist alles was ich brauche. Am Besten wir fliegen hin, das geht am schnellsten. " "...Ja, stimmt." Ihr war mulmig zu mute. Kopfschmerzen, Angst und nun wollte er in ihrem Flugzeug fliegen... Nicht gut? Oder nötig? Sie wusste es nicht. Sie spürte noch immer das leicht schmerzende Pochen ihrer Nase. Sie sollte einfach mal vertrauen. Das hatte sie bei Mori ja auch getan. Nicht alle sind schlecht. Plötzlich dachte sie an Cell. Ihre Energie kam zurück, plötzliche Spannung ließ ihre Angst kleiner werden. Alles war schön. Warum... war das plötzlich so? Sie schaute sich um. Wurderbar, alles schön. Das Meer war unfassbar Aquamarinblau und der Himmel erst! Die Farben der Natur waren plötzlich so intensiv und... und... alles roch so gut nach Meer ...und die ..."Entschuldigung?", Mina drehte sich um und der Mann starrte sie aus ihrem Flieger aus an. Mina bemerkte erst jetzt, dass sie breit grinsend umher gegangen war. "...komme!", nuschelte sie und ihr Gesicht lief sofort rot an. Es war ihr sehr peinlich gewesen. "Alles in Ordnung? Sie sollten sich hinlegen!", wunderte er sich. Mina nickte nur und schloss die Luke. Als hätte er nie etwas anderes getan, manövrierte er den Flieger von den Klippen weg und auf das Turniergelände zu. "Tut mir leid, ich war eben in Gedanken!", sagte sie, wärend sie sich hinter ihn setzte. "Mit so einem breiten Lächeln scheinen Sie verliebt zu sein. In dieser schwierigen Zeit ist das... " "Oh nein, nein nein, ich bin nicht verliebt!", unterbrach Sie ihn. Das konnte ja nicht sein. Sie hatte ja an Cell gedacht. Das machte gar keinen Sinn. "Achso.", kommentierte er und schien ihr nicht zu glauben. Bevor sie etwas sagen konnte, waren sie auch schon gelandet, aber diesmal nicht im Kampfring, sondern an einem Ort an dem sie vorher noch nicht war. Der Gang war eng und mündete in einen weiteren Flur mit Bedachung. Dort gab es drei Türen und zwei Fenster. Sie konnte nicht glauben, dass er es trotz der Enge geschafft hatte zu landen. "Sie sollten ihr Flugzeug aufladen lassen." Mina stand auf und schaute auf die Tanknadel. Die Batterie war nurnoch zu einem Viertel gefüllt. Er hatte recht."Gibt es denn eine Möglichkeit hier zuladen?" "Ja, geben Sie mir das Kabel, dann führen wir es durch das Fenster durch und dann können Sie direkt von der Steckdose aus laden." Mina war froh, dass der Mann so hilfsbereit war. Gab es doch mal was gutes. Obwohl... Mina war nur aus reinem Glück am Leben. Mina hatte in letzter Zeit... genauso viel Glück wie Pech. Ihr Kopf began, sich wie ein Fremdobjekt anzufühlen, welches immer schwerer wurde. Hektisch Ging sie an den Bauch des Flugzeuges und öffnete eine Klappe um das Stromkabel rauszuziehen. Sie erschrack, den plötzlich stand der Mann neben ihr und nahm ihr das Kabel aus der Hand. "Gehen Sie doch schonmal in den Raum da vorne. Ich komme auch gleich dazu.", und zog das Kabel zu einem Fenster hin. Mina ging zu einer Tür mit einem roten Kreuz in der Mitte und drückte die Türklinke, aber die Tür wollte nicht aufgehen. Fragend sah sie den Mann an und der erwiderte nur, sie sollte feste runterdrücken. Das tat sie, aber die Tür wollte doch nicht aufgehen. Sie zuckte wieder, denn der Mann war schon wieder neben ihr und sagte nur:"Schauen Sie mal hier." und öffnete die Tür ohne Probleme. Sie kam sich doof vor und ihr Gesicht verfärbte sich wieder rot vor scham. Ja, genau das hassten ihre Eltern an ihr. Nichts konnte sie richtig machen. Mina scheiterte schon an den kleinsten Dingen und wäre es nicht für ihr gutes Aussehen, dank viel Make-up und schicker Kleidung, hätte sie garnichts. Ohne käme sie im Leben garnicht vorwärts... Schande.
Das Zimmer welches sie betretten hatte, sah aus wie ein Zimmer direkt aus einem Krankenhaus entnommen. Sie setzte sich verlegen auf eine der Liegen und wartete bis der Mann alle Sachen beisammen gelegt hatte. "Nun, erzählen Sie doch mal etwas über sich. Wo kommen Sie her?" Der Mann stand vor ihr mit einer Schaale, gefüllt mit Nadel und Faden, Spritzen und Verbandszeug. Ohje... Mina musste schlucken."Ähm... tut das weh?", fragte sie wie ein kleines verängstigtes Kind. "Ja, aber dafür bekommen Sie eine Betäubungsspritze. Machen Sie sich mal keine Sorgen, der Eingriff dauert auch nicht lange.", ermutigte er sie und zog ein kleines Wägelchen zu sich. "Drehen sie sich einmal bitte um?" Oh Gott. Sie bekam höllische angst. In der Spritze konnte alles sein. Was ist, wenn der sie ver... Nein. "Nein, wissen Sie was? Ich möchte keine Spritze. I- Ich halte das schon aus." "Nagut. Sie können sich jederzeit lokal Betäuben lassen. Sagen Sie einfach bescheid und halten Sie jetzt bitte still." Sie war glücklich, dass sie etwas gesagt hatte. Normalerweise ließ sie alles über sich ergehen. Stille Maus ist dumm. Aber nicht in der Situation. Sie erinnerte sich, wie sie sich unter der Dusche abgetastet hatte. Sie hatte ein Blackout gehabt und … und... irgendwie... bewegte sich plötzlich der Raum... Ihr Kopf war nicht mehr da. Oderso. Sie hatte kein Gefühl mehr für ihren Körper und es kam ihr vor, als wäre ihr rechter Arm am linken Bein dran. Blödsinn, sah sie doch an sich runter, dass alles in Ordnung war. Plötzlich sah sie auf einem Auge nichts mehr. Sie blinzelte um zu überprüfen, welches Auge es war. Fassungslos berührte sie mit einem Finger ihren Augapfel um sicher zu gehen, dass ihr Auge nicht vom Augenlied verdeckt war. Ihre Hände begannen unkontrolliert zu zittern, als sie Löcher im noch vorhandenen Sichtfeld bildeten. Ohje. Was war los? "Ich seh auf dem einen Auge nichts mehr." "Das kann vom Kreislauf kommen. Oder auch Stress. So, fertig. Vier Stiche." Hä? Schon!? Das hatte sie ganricht mitbekommen..."Sie sollten sich jetzt hinlegen dann wird es ihnen besser gehen." Der Mann war schon fertig. Wahnsinn. Sie hatte nichts gespührt. Das hätte doch wehtuen müssen!? "Ich danke Ihnen sehr! Dass es noch so hilfsbereite liebe Menschen gibt macht mich glücklich!" "Ach, nicht der Rede wert. Das hätte jeder gemacht." Seine Worte hallten in ihrem Kopf nach. Das hätte jeder gemacht. Nein. Nein. Plötzlich war ihr wieder zum heulen zu mute. "Ich leg mich dann mal hin", versuchte sie so neutral wie möglich zu sagen, bevor ihre Stimme wegbrach. "Bevor Sie wieder fliegen, sollten Sie diese Medikamente zu sich nehmen und viel schlafen.", sie hörte wie er etwas auf den Beistelltisch neben ihr legte: "Das Antibiotika sollten Sie Morgens und Abends nehmen... oh... weinen Sie?" "Nein." , sagte sie verheult. "Ich bin nur... ich... also...", sie schämte sich so sehr, dass sie noch mehr weinen musste. "Möchten Sie Schmerzmittel? Dann dürfen Sie aber die nächsten Stunden nicht fliegen." "Nein, also ich... bin... jemand versucht mich umzubringen.", sie versuchte sich zusammen zu reißen:"Sie hatten eben gefragt wo ich herkomme... Das spielt keine Rolle mehr, ich kann nicht mehr zurück. Egal wo ich hingehe, sie sind überall." Tränen liefen ihr wie so oft die letzte Zeit übers Gesicht."Wehren Sie sich doch. Das müssen Sie nicht erdulden". "Nein, ich bin nicht wie die!", Minas Stimme brach ein:"Gewalt ist nie eine Lösung! Nie!", rief sie. Sie hörte, wie ein Stuhl über den Boden gezogen wurde. "Darf ich Ihnen meine Sichtweise erläutern?", er wartete nicht auf ihre Antwort:"Frieden muss gewart werden. Damals, als der Oberteufel Piccolo den König angriff, waren Menschen bereit ihr Leben zu opfern um den Frieden zu bewaren. Das ist der Frieden des Allgemeinwohls, aber was ist mit ihrem Frieden?
Warum dürfen Sie sich nicht verteidigen?
Wer wird Sie verteidigen?
SIE sollten sich verteidigen.
Verstehen Sie? Ihr Leben ist wertvoll. Schützen Sie es...", er verstummte . Mina setzte sich auf und sah, dass er mit ernstem Blick in Gedanken versunken aus dem Fenster starrte. Oh, hinlegen hatte Mina echt geholfen, sie konnte wieder normal sehen. Das erleichterte sie sehr und sie wichte sich Tränen vom Gesicht. "Sie haben recht.", sagte Mina kleinlaut:"Aber ich kann es nicht. Ich bin zu schwach." Sie dachte an Cell... aber der würde nur über sie lachen. Er würde keinem helfen. Es stimmte sie sehr traurig. War er so? Wie war Cell? Wer war Cell? Ohne Antwort, starrte sie den Mann wieder an. "Was glauben Sie? Wird Cell gewinnen?" Er bewegte sich nicht. Sein Blick galt unverändert dem Fenster. Mina hörte die Vögel zwitschern und die Vorhänge vorm Fenster bewegten sich im sanften Wind. "Nun... es gibt... eine Möglichkeit." Minas Herzs began zu rasen. Angst. Als hätte man ihr angedroht, etwas wertvolles zu nehmen. Er sprach weiter:"Haben Sie schon einmal in Betracht gezogen, sich trainieren zu lassen?", er sah sie ernst an und sie war auf einmal sehr erleichtert. "Ach Quatsch, wer würde mich denn schon trainieren? Ausserdem, wer sollte denn jetzt überhaupt Lust und Zeit haben mich zu..." "Der Herr der Schildkröten...", unterbrach er sie und alleine der Name ließ sie erzittern. "Jeder einzelne seiner Schüler verfügt über aussergewöhnliche Kräfte. Kräfte, die Sie jetzt gut brauchen können. Sie sollten sich von Ihm trainieren lassen. Viellieicht hilft es Ihnen ja." Mina zitterte wieder:"Warum sollte er mich trainieren wollen? Ich bin eine kleine schwache Frau! Ich reiche Cell nichtmal bis an die Taille...haha...". Sie kicherte um sich selbst zu beruhigen. Falls Mori bei dem Herrn der Schildkröten sein sollte, dann würde sie wahrscheinlich getötet getötet werden. Entweder von Mori oder von ihm. Aber andererseits bedeutet Moris Niederträchtigkeit nicht, dass auch der Herr der Schildkröten verdorben sei... :"Ähm... nun... Wie... wie schätzen Sie den Herrn der Schildkröten ein? Ist er ein netter Mensch?", fragte Sie den alten Mann zögerlich. "Keine Sorge, ich habe nur gutes von Ihm und seinen Schülern gehört." Na, das war doch eine gute Neuigkeit! Minas Erleichterung blieb nicht unbemerkt:"Also möchten Sie es jetzt doch versuchen?", fragte der Mann sie lächelnd und Mina stand auf. Sie hatte einen Entschluss gefasst:" Wo finde ich ihn?" Minas Frage schien den Mann sehr glücklich zu machen."Er wohnt nicht weit von hier, warten Sie, ich gehe kurz in unserer Datenbank nachschauen." Er stand auf und verließ das Zimmer. Mina schwitzte ganz dolle. Jetzt kam sie der Lösung ihres Problems einen gewaltigen Schritt weiter, denn Mori könnte dort sein. Das wäre... Minas letzter Tag. Sollte sie sich hintrauen, oder lieber fern bleiben? Seine Schüler sollen unglaubliche Kräfte haben... wie Cell? Ihr Herz raste so schnell, dass sie es deutlich pochen spürte. Alles zu viel, Mina brauchte eine Pause. Ihre Ohren erhitzen sich von der starken Durchblutung und ihre Beine zitterten leicht. Was ist, wenn … Der Herr der Schildkröten sie wirklich trainieren würde? Wie lange würde das Training dauern? Würde Mina überhaupt etwas lernen können? Ihr fehlte die Kraft und Ausdauer... Irgendwie war das doch eine schlechte Idee. Ihr wurde mulmig zu Mute und sie war sich nicht sicher ob es überhaupt höfflich war, in dieser furchtbaren Zeit solch eine Forderung zu stellen. Natürlich kann er ablehnen, sie zu trainieren, aber trotzdem empfand Mina es als sehr unerhört seine Zeit zu stehlen... diese wollte er sicher für seine Familie und Freunde aufwenden... Lieber doch nicht hingehen... oder? Mina atmete tief aus. So schwer alles. Warum konnte das Leben nicht wieder so eintönig und langweilig sein wie vorher? Sie erinnerte sich, wie sie mal als Kassiererin in einem Supermarkt gearbeitet hatte. Warum wollte sie plötzlich dahin wieder zurück? Die Arbeit damals war furchtbar! Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, da der Mann ins Zimmer zurück geschlendert kam. "So, leider kann ich Ihnen keine genauen Koordinaten geben. " Mina freute sich ein wenig, denn jetzt hatte sich das Dilemma eh von alleine erledigt. "Dennoch werde ich Ihnen erklären, wie Sie seine Insel finden können." Ehhh, zu früh gefreut. "In östlicher Richtung befindet sich ein riesiges Archipel, auf dessen kleinen Sandbänken irgendwo ein kleines rosafarbenes Haus stehen sollte." Mina fand das Absurd, jedoch gab es keinen Grund ihm nicht zu glauben. "Oke, danke, dann... werde ich jetzt mal... gehen." Ihr Kopf kreiste um den Gedanken, entweder hinzugehen und zu sterben, oder für den Rest der verbliebenen Zeit bis zu Cells Turnier sich verstecken zu müssen. Entweder Mutig und Dumm, oder Feige und …. eventuell trotzdem Tod. Der Herr der Kraniche und Tao Bye Bye waren ja immernoch hinter ihr her und die würden auch nicht aufhören sie zu verfolgen... Wie sollte es denn jetzt nur weitergehen? Eine Berührung an ihrer Schulter ließ sie zusammenfahren.
"Huch!?"
"Hören Sie?"
"Äh... ja?" Sie sah den Mann erschrocken an.
"Sie sollten sich keine Sorgen machen. Beim Herrn der Schildkröten sind Sie sicher."
Perplex sah sie in seine Richtung. "Ja... Ja. Genau ich … wollte... ich werde:", Mina schnappte aus ihrer Schockstarre:"Wissen Sie was?! Ich werde da jetzt hingehen und ihn fragen, ob er mich trainiert! Vielen Dank für Ihre Hilfe! Ohne Sie wäre ich wahrscheinlich gestorben! Kann ich Ihnen irgendwie meinen Dank zeigen?", fragte sie ihn überschwänglich.
"Nun, Sie hätten nicht zufälligerweise ein Boot?"... na wenn's weiter nichts ist...
"Tatsächlich habe ich eines!"
Schnell ging Mina zu ihrer Tasche und nahm die Boot-Capsule aus dem Etui heraus.
"Hier, ich weiß aber leider nicht ob sie funktioniert!" und übergab sie dem Mann.
"Ach, vielen Dank! Wissen Sie, ich habe gehört, dass Cell nur auf dem Festland sein unwesen treibt. Warum begleiten Sie uns nicht?" Mina lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Schnell schalltete Sie:"Das ist so lieb von Ihnen, aber leider bin ich schon mit meinem Freund verabredet!", lügte sie. "Eigenartig, warum lässt Ihr Freund Sie alleine herumfliegen? Weiß er nicht von der Gefahr, welche von Cell ausgeht? Dieses Monster könnte jederzeit auftauchen!".
Mina starrte ihn emotionslos an.
"...mh... ja, könnte sein.", murmelte sie. Er starrte sie ernst an, Stirn gerunzelt. "Sie müssen vorsichtig sein!", sagte er besorgt.
"Keine Sorge! Ich war gerade auf dem Weg zu ihm!", log sie. Mina wusste nicht was sie sonst hätte sagen sollen. Sie wollte doch nur nicht mitgehen, warum musste sie jetzt auch noch lügen!? Er schaute sie verwundert an. "Meinen Sie ihren Freund oder Cell?" "Ähm... beide! Hahaha ha!" Empört sah er sie an. "Solche Scherze sind sehr unangemessen!" Sie verfiel in eine Trotzreaktion:"Cell ist garnicht so schlecht! Er hat mich-", weiter kam sie nicht. "Sagen Sie mal!", zichte er und wütend stand er auf und verließ den Raum. Sie schaute ihm hinterher und sagte noch, dass es ihr leid tue.
Sie fragte sich, warum, sie das gesagt hatte.
Warum sie überhaupt etwas sagen wollte.
Eigentlich sollte sie am Besten einfach nur die Klappe halten.
Plötzlich spührte sie ein ziehen in ihrem Brustkorb und eines ihrer Augenlieder began unkontrollierbar zu zucken. Was ist, wenn er mit Schlägertypen zurückkam!? Wahrscheinlich hatte sie sich gerade in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht! Hektisch schaute sie nach ihrem Kabel. Sie sah keines. Etwas wackelig auf den Beinen ging sie hinaus, und sah nach ihrem Flieger. Das Aufladekabel führte direkt durch eine Tür durch. Schnell ging sie hinein, zog es raus, und wickelte das Kabel am Flugzeug schnell auf. Ihr Herz pochte stark. Das Atmen fiel ihr schwer. Sie sprang in den Flieger und starrte auf die Tanknadel. Drei Viertel gefüllt! Damit konnte sie sehr weit fliegen!
Sie verschloss die Luke und startete das Flugzeug. Langsam flog sie in die Höhe, darauf bedacht, nicht mit den Flügeln die Mauer zuberühren. Sie fühlte sich, als bekäme sie keine Luft mehr. Panik. Jetzt war sie wieder wie Freiwild. Schnell gab sie Vollgas und stieg schnell höher in den Himmel auf. "Östliche Richtung, he?", nuschelte sie und flog in die Richtung, welche sie empfohlen bekommen hatte. Sie atmete tief ein und aus um sich selbst zu beruhigen. Warum war sie nur so unglaublich dumm gewesen und hatte einfach jemandem erzählt, was sie von Cell dachte? Es war so leichtsinnig! Das durfte ihr nicht nocheinmal passieren! Moment mal! Aber WAS dachte sie denn über ihn? Da war nichts verbotenes! ER wollte SIE umbringen! Falls er gewinnen sollte... und wenn er verliert? Was ist, wenn... er stirbt? Plötzlich zog sich ihr Magen zusammen. Wer würde dann mit ihr reden? Ihre Augen tränten und ihre Sicht wurde unklar. Mit zittrigen Händen manövrierte sie den Flieger wieder in die andere Richtung. Cell war nun wieder ihr Ziel. Sie wollte unbedingt wieder mit ihm reden. Plötzlich sauste etwas an ihrem Flieger vorbei. Etwas kleines schnelles. Sie erschreckte sich sehr. Was konnte das nur gewesen sein?! Sie flog langsamer und drehte sich in die Richtung in welches das Kleine verschwunden war. Sie konnte nichts erkennen. Doch plötzlich noch eines. Sehr schnell flog es an ihr vorbei und es zog eine Rauchschwade hinter sich her. Sie stellte mit erschrecken fest, dass es sich um eine Rakete gehandelt hatte. Wo kamen die her!? Ohne nachzudenken ehöhte sie die Geschwindikgeit und flog fast senkrecht hinauf in den Himmel. Waren das etwa wieder die Männer von Tao Bye Bye, oder war es der Mann, der sich so lieb um sie gekümmert hatte?! Was hatte sie falsch gemacht? Ihr blieb nichts anderes übrig, als so schnell wie möglich zu Cell zu fliegen! Hoffentlich war er noch bei seinem Ring!
Mina versuchte ihre Verfolger abzuschütteln, jedoch wusste sie einfach nicht wer sie verfolgte und wie viele oder ob sie überhaupt noch in die richtige Richtung flog.
Was Cell wohl gerade tat?
Wieder kamen Zweifel auf. Sie sollte besser nicht zu ihm hinfliegen. Hatte er ihr ja gedroht...
Schnell drehte sie das Steuer nach rechts und das Flugzeug drifftete zur Seite weg. Waren sie noch da? Sie ließ das Steuer nicht los und flog einen großen Bogen. Das Meer schien unendlich und die Insel Papaya meilenweit weg. Anscheinend hatte sie ihre Verfolger doch abgehängt...
Sie flog weiter, bis sie wusste, dass Papaya sich wieder direkt hinter ihr befand und setzte ihren Weg in östlicher Richtung fort. Die Insel des Herrn der Schildkröten musste sie irgendwie erreichen. Der Gedanke, dass auch Mori da sein konnte, ließ Mina erschaudern. War das überhaupt eine gute Idee? Mina dachte an Cell und an die Momente, an dennen es ihr fast an den Kragen ging. Eigentlich war es doch scheiß egal! Ob Cell sie jetzt tötete, oder jemand anderes, es war doch das selbe Ergebnis! Ihre Hände verkrampften sich wieder und sie versuchte nicht zuheulen. Ihre Wangen fühlten sich heiß an und sie musste tief einatmen, da sie sonst wieder überreagierte. Nicht nocheinmal. Das Blut hatte sie nicht wegewischt. Es gab wichtigeres.
Langsam näherte sie sich einem Archipel. Tausende kleine Inseln erstreckten sich über das Meer und Mina musste schlucken. Es wird nicht leicht sein, das kleine Haus zufinden.
Sie flog etwas tiefer um jede einzelne Insel zu überfliegen. Minas Herz pochte laut. Sie wusste, es war keine gute Idee aber so weitergehen konnte es auch nicht.
Wird sie den Herrn der Schildkröten treffen?
