Hey Arnold - Zurück in der Heimat (Kapitel 21)

Fanfiction geschrieben von dj_ddt

Alle Rechte an Hey Arnold liegen bei Nickelodeon und Craig Bartlett

In der Pension angekommen, wurde Helga von den Bewohnern herzlich empfangen.

„Hey, da bist du ja wieder!", freute sich Ernie, „Ohne dich war es so ruhig hier!"

„Ich fühle mich noch etwas schwach, deswegen wird es wohl noch 'ne Weile ruhig bleiben!", antwortete Helga.

„Du bringst Schwung in unseren langweiligen Alltag.", fügte Mr. Hyunh hinzu.

„Wir haben dich sehr vermisst!", sagte Gertie, „Sogar Phil!"

„Ähm...danke Leute!", lächelte Helga. „Das ist echt nett von euch!"

Plötzlich klingelte Helga's Handy.

„Oh...meine Mutter! Da muss ich ran gehen, Sorry!", sagte sie.

„Ja?", fragte sie.

„Was? Wie konnte das pas...WAS? NEIN!? Oh mein Gott! Ja...ja...ja...okay...oha...ja...bis dann!", sagte sie und steckte das Handy wieder weg.

Alle Anwesenden schauten sie fragend an.

Helga war kreideblass.

„Helga? Was ist passiert?", fragte Arnold.

„Die...die...Intensivstation ist...explodiert!", antwortete sie.

„WAS?", kreischten alle anderen.

„Ja...und deswegen konnte mein Vater nicht zu ende operiert werden!", sagte sie.

„Oh mein Gott, das ist ja furchtbar!", sagte Stella, „Was passiert jetzt mit ihm?"

„Olga sagte, dass er in ein Heim für Schwerstbehinderte kommt.", antwortete Helga.

„Dann ist deine Schwester ihn wenigstens los!", sagte Miles.

Stella schaute ihn böse an und boxte ihm in den Oberarm.

„Was denn? Er hat ihrer Familie viel Leid bereitet und dann sollte ihre große Schwester ihn auch noch pflegen. Das war noch nicht fair!", verteidigte sich Miles.

„Das war trotzdem sehr taktlos, Miles!", raunte ihn Stella an.

„Miles hat Recht!", sagte Helga plötzlich. „Ich wünsche meinem Vater dieses Schicksal zwar nicht, aber für Olga ist es tatsächlich eine Erleichterung. Sie hatte es nämlich auch nicht wirklich leicht mit unseren Eltern!"

„Ich dachte, sie wurde dir von ihnen immer vorgezogen!?", fragte Miles.

„Ja, das stimmt auch, aber…", antwortete Helga, „...sie wurde von unseren Eltern, also eigentlich hauptsächlich von Bob, extrem unter Druck gesetzt!"

„Druck?", fragte Miles.

„Ja, sie MUSSTE immer in ALLEM die BESTE sein! Das kam nämlich NICHT von ihr, wie ich mittlerweile weis, sondern Bob hat sie dazu GEDRÄNGT!", sagte Helga wütend. „War die Note mal nicht mindestens A-, dann hat er sie gehauen! Ich hab das damals nur noch nicht mitbekommen! Ich war noch zu klein und er hat es nie öffentlich getan!"

„Oh Gott...das ist ja...aber dann hat er dieses Schicksal ja DOCH irgendwie verdient, sorry, wenn ich das jetzt so sagen muss!", sagte Miles.

„Miles!", meckerte Stella.

„Hast du etwa Mitleid mit solch einem Rabenvater?", fragte Miles.

„Nein, nicht wirklich...ich finde nur, dass NIEMAND ein solches Schicksal verdient hat!", antwortete Stella.

„Du bist zu gut für diese Welt, Schatz!", sagte Miles. „Aber leider gibt es auch viele schlechte Menschen und sorry, denen kann ich einfach nichts Gutes wünschen."

Stella seufzte. Sie verstand schon, was Miles meinte, aber es ging ihr trotzdem irgendwie gerade gegen den Strich.

„Okay, Miles, belassen wir es dabei. Ich will mich wegen solcher Menschen nicht mit dir streiten!", sagte Stella schlußendlich.

„Danke Schatz!", antwortete er.

„Da bin ich aber echt froh, dass Bob nicht auch noch EUER Leben versaut hat. Klang echt knapp!", seufzte Helga.

„Wirst du ihn im Heim besuchen?", fragte Stella.

„Definitiv NEIN! Kann ich nicht und will ich auch nicht!", antwortete Helga.

„Okay...kann ich irgendwie verstehen.", sagte Stella.

„Aber irgendwie auch nicht, stimmts!?", fragte Helga.

„Was meinst du damit?", fragte Stella zurück.

„Naja, dir wäre es wahrscheinlich lieber, wenn ich alles vergessen und ihn besuchen würde.", antwortete Helga. „Aber glaub mir, er hat Olga, Miriam und mir selbst so oft so dermaßen das Leben schwer gemacht...da fällt es schwer, noch wirklich Mitleid für ihn zu empfinden! Ich kann nur von mir selbst sprechen, aber ich bin mental ausgebrannt, was ihn betrifft!"

„Das klingt hart!", sagte Arnold. „Aber ich kenne deinen Vater und ich habe nur einen Bruchteil dessen mitbekommen, was er DIR angetan hat und deswegen kann ich dich absolut verstehen!"

„Danke Arnold!", lächelte Helga. „Von dir habe ich auch garnichts Anderes erwartet!"

Die Beiden umarmten sich.

„Ähm…", fragte Arnold in die Runde, „...es ist hoffentlich okay für euch, wenn ich Helga jetzt hoch begleite?! Sie braucht noch etwas Ruhe!"

„Klar Arnold, du kleiner Gentleman!", zwinkerte ihm Ernie zu.

Arnold rollte seine Augen und begleitete Helga in ihr Zimmer.

„Mach es dir in deinem Bett gemütlich, ich bringe dir gleich eine Portion Gemüsesuppe.", sagte er zu ihr.

„Arnold, das musst du nicht für mich tun!", sagte Helga.

„Doch, das WILL ich aber. Ich habe versprochen, dass ich mich um dich kümmere!", antwortete er.

„Okay Herr Doktor!", zwinkerte Helga ihm zu.

Nach 15 Minuten kam er mit einer großen Tasse voll Suppe zurück.

„So...die ist nicht zu schwer, das dürfte deinem geschundenen Magen gut tun!", lächelte er.

„Oh Arnold, du bist echt der beste Freund, den man sich wünschen kann!", sagte Helga verliebt.

„Ich gebe mein Bestes!", antwortete er.

„Gehst du dann jetzt auf dein Zimmer oder bleibst du noch eine Weile?", fragte sie.

„Wenn du jetzt nicht allein sein willst, dann bleibe ich gerne!", antwortete er.

Helga lächelte erst, aber grinste dann.

„Ähm...was geht gerade in deinem Kopf vor?", fragte Arnold ängstlich. „Diesen Blick kenne ich doch!"

„Keine Angst, mein Brausebärchen, mit mir ging gerade nur meine Fantasie durch!", antwortete Helga. „Ich nehme an, du willst keine Details wissen, oder!?"

„Ähm…*hust*...nee, lass mal! Das wäre wahrscheinlich nicht Jugendfrei!", sagte Arnold.

„Du hast es erfasst!", sagte Helga und grinste erneut kurz.

„Aber hey...um mal wieder runter zu kommen...du kannst mir ja ein bisschen was vorlesen, wenn du magst.", sagte sie.

„Bist dafür dann nicht doch schon ein bisschen zu alt?", fragte Arnold.

„Doofmann! Natürlich keine Kinderbücher, sondern Poesie!", antwortete Helga. „Ich fühle mich gerade nicht gut genug, um selbst welche zu schreiben!"

„Achso!", sagte Arnold erleichtert, „Ja gerne doch!"

Helga lächelte. Arnold war manchmal etwas begriffsstutzig, aber süß.

Er nahm wahllos eines ihrer Bücher aus dem Regal und begann mit dem Vorlesen.