Hey Arnold – Zurück in der Heimat (Kapitel 02)

Fanfiction geschrieben von dj_ddt

Alle Rechte an Hey Arnold liegen bei Nickelodeon und Craig Bartlett

Es war Mittwoch und Helga hat schon 2 mal in der Pension übernachtet, ohne dass es ihren Eltern aufgefallen wäre.

„Kannst du das echt glauben?", fragte Stella ihren Mann.

„Was denn?", fragte dieser zurück.

„Na dass Helga's Eltern anscheinend garnicht bemerken, dass sie weg ist!", sagte Stella wütend.

„Oder es ist ihnen schlecht egal!", meinte Miles.

„Das wäre ja noch schlimmer!", meckerte Stella. „Ich hoffe, es nimmt sie nicht zu sehr mit!"

„Sie hat doch Arnold an ihrer Seite!", sagte Miles.

„Ja. Ich hoffe die Beiden haben nicht zu viel Stress in der Schule. Obwohl...das würde sie vielleicht ablenken.", sagte Stella.

Helga und Arnold waren gerade auf dem Weg zur Schule.

Sie hielten zwar immer noch keine Hand, aber liefen friedlich nebeneinander und redeten sogar miteinander.

An der Eingangstreppe angekommen wurde Helga von Rhonda abgefangen.

„Was willst du denn von mir?", fragte Helga.

„Ich habe Gerüchte gehört!", sagte Rhonda mit einem süffisanten Lächeln.

„Du hörst STÄNDIG Gerüchte!", meckerte Helga, „Du hörst wahrscheinlich sogar das Grass wachsen!"

„Ich bin nunmal eine Expertin, was Gerüchte angeht!", sagte Rhonda stolz.

„Komm, lass Helga in Ruhe!", mischte sich Arnold in die Diskussion ein.

„Wieso verteidigst du Helga? Seit wann...moment mal. Ich wittere weitere Gerüchte!", sagte Rhonda.

Helga verlor langsam aber sicher ihre Geduld und brüllte: „Mach doch was du willst, wir haben jetzt Unterricht!"

Sie schnappte Arnold's Hand und zog ihn ins Schulgebäude.

Als Rhonda das sah, bekam sie große Augen. Dann begann sie zu grinsen. Das wird die Gerüchteküche ordentlich anheizen.

Kurz vor Unterrichtbeginn fragte Arnold zu Helga: „Ist es dir plötzlich egal, was die Anderen denken?"

„Nein, eigentlich nicht!", antwortete Helga, „Aber wenn Rhonda bescheid weis, dann weis es eh bald die ganze Schule und dann auch bald der ganze Stadtteil!

Arnold war sich nicht ganz sicher, was er in dieser Situation fühlen sollte. Einerseits tat Helga ihm leid, dass sie jetzt so gedrängt wird. Aber andererseits kommt es ihm ja auch zugute, wenn die Beziehung nicht mehr geheim gehalten wird.

In der Pause wurde das Ausmaß dann auch sichtbar.

Helga und Arnold sahen überall Gruppen von Schülern, welche tuschelten und immer wieder zu ihnen rüber schauten.

Helga seufze. Arnold schaute sie traurig an.

Beide holten sich ihr Mittagessen und setzten sich demonstrativ an den selben Tisch.

Das Getuschel erweiterte sich zu einem Murmeln, in der Masse so laut, dass es schon fast ohrenbetäubend war.

Dann hatte Helga genug und brüllte: „WAS IST EUER PROBLEM? KÜMMERT EUCH UM EUREN EIGENEN KRAM!"

Plötzlich kehrte Ruhe ein. Alle schauten weg und sagten kein Wort mehr.

Arnold ergriff Helga's Hand, um sie zu beruhigen.

„Danke, mir gehts gut!", meinte sie entspannt, „Ich musste einfach Dampf ablassen!"

Den restlichen Schultag über war Helga nicht gut auf Rhonda zu sprechen und schaute immer wieder mal wütend zu ihr rüber. Rhonda dagegen schaute nur hochnäsig zurück.

Am Ende der letzten Stunde packte Helga ihre Sachen schnell zusammen und zog Arnold aus dem Raum.

„Ich bin ja froh, dass du jetzt doch meine Hand halten willst, aber du bist ein bisschen grob!", beschwerte sich Arnold.

„Sorry Footballschädel, ich bin wegen Rhonda etwas geladen!", antwortete Helga.

„Jetzt hast du es ja doch wieder gesagt!", sagte Arnold.

„WAS?", meckerte Helga.

„Na Fottballschädel!", sagte Arnold.

„Verdammt...ich meine das NICHT als Beleidigung, okay!?", erklärte Helga.

„Echt nicht? In der Vergangenheit habe ich das immer so empfunden!", sagte Arnold.

„Oh...das tut mir leid!", entschuldigt sich Helga, „Für mich ist es nur ein Sptzname für dich!"

Arnold seufzte. Was sollte er dagegen sagen?

„Na gut.", sagte er nur.

„Wir müssen heute einen Umweg gehen!", sagte Helga.

„Wieso?" fragte Arnold.

„Weil ich für morgen einige Büche von zu Hause holen muss. Die hatte ich vergessen mitzunehmen.", seufzte Helga.

„Soll ICH lieber rein gehen?", frage Arnold besorgt.

„Das ist nett, aber nein, ich schaffe das schon!", sagte Helga.

Am Laden angekommen sagte sie zu Arnold: „Warte kurz hier!"

Kaum öffnete sie die Eingangstür, hörten sie schon ihre Eltern streiten.

„Haben die zwischendurch auch mal aufgehört oder einfach durch gemacht?", fragte sich Helga selbst.

Sie stampfte an den Beiden vorbei, woraufhin Bob plötzlich brüllte: „WO WARST DU DIE LETZTEN ZWEI TAGE, OLGA?"

Helga rastete aus: „HELGA! VERDAMMT NOCHMAL, MEIN NAME IST HELGA! WANN LERNST DU ES ENDLICH, DASS DU ZWEI TÖCHTER HAST?!"

Bob schaute etwas verdutzt, aber ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

„Wenn du dich weiter so mir gegenüber benimmst, dann haben wir bald nur noch EINE Tochter!", warf er Helga an den Kopf.

„Was willst du damit sagen?", fragte Helga erschrocken.

„Garnichts!", entwortete Bob, „Zumindest NOCH nicht!"

„Ich wohne in nächster Zeit bei Arnold!", sagte Helga erschöpft.

„Ja, von mir aus, ist mir egal!", sagte Bob.

„Was geht nur in seinem Kopf vor?", fragte sich Helga, weil er erst meckerte, wo sie war und dann ist es ihm aber egal. Normal ist das jedenfalls nicht.

Helga schaute zu ihrer Mutter rüber, aber bekam von ihr keine Reaktion. Sie war wieder mal zu betrunken, um überhaupt zu merken, dass ihre jüngere Tochter anwesend ist.

Helga holte ihre Bücher und einigen anderen Kram und verließ den Laden traurig und wütend zugleich.

„Komm Arnold, ich will nur noch hier weg!", sagte sie und nahm seine Hand.

„Willst du drüber reden?", fragte er sie.

„Nein, du hast ja wahrscheinlich alles mitbekommen!", meinte sie nur noch müde.

„Ja, habe ich. Leider.", sagte Arnold und schaute Helga traurig an. „Ich würde dir so gerne helfen!"

„Glaub mir, das tust du schon!", lächelte sie ihn an.

In der Pension angekommen, wurden die Beiden mit Kuchen und Kakao begrüßt.

Helga erzählte Stella und Miles, was passiert ist und die Beiden schüttelten nur ungläubig den Kopf.

„Das ist alles so traurig! Das tut mir so leid für dich, Helga!", sagte Stella betrübt.

„Eine Weile können wir dich hier beherbergen, aber auf Dauer wird das nicht gehen.", meinte Miles.

„Wieso?", fragte Arnold.

„Gesetze Kleiner.", antwortete sein Vater. „Sie kann natürlich eine Weile bei uns zu Gast sein, aber auf Dauer wird sie wieder zu ihren Eltern zurück müssen!"

„Das ist ungerecht!", meckert Arnold.

„Ja", antwortete Miles, „Ich werde versuchen, das Sorgerecht anzufechten, aber das wird nicht leicht!"

Helga bekam große Augen: „Das würdest du für mich versuchen? Das ist doch bestimmt ein großer Aufwand!?"

„Noch habe ich keinen neuen Job, also habe ich dafür Zeit!", meinte Miles.

„Du bist so ein Schatz!", sagte Stella zu Miles und küsste ihn.

„Wir wollen, dass es dir nach all den Jahren endlich besser geht!", sagte Miles zu Helga.

Helga wollte eigentlich nicht weinen, aber dank all der Fürsorge konnte sie ihre Fassade nicht aufrecht erhalten.

„Lass es raus!", ermutigte Arnold sie, „Hier bist du unter Freunden. Hier musst du dich nicht verstecken!"

Arnold's Worte trafen Helga mitten ins Herz und sie öffnete sämtliche Ventile. Endlich konnte sie mal alles raus lassen, weil ihr auf der Seele lag. Es tat so gut.