Hey Arnold – Zurück in der Heimat (Kapitel 12)

Fanfiction geschrieben von dj_ddt

Alle Rechte an Hey Arnold liegen bei Nickelodeon und Craig Bartlett

Es war der Abend vor dem 1. Weihnachtsfeiertag.

Arnold und Helga schauten zusammen einige alte Filme an.

„Kaum zu glauben, dass die Zuschauer das früher spannend fanden.", sagte Helga.

„Das waren andere Zeiten.", meinte Arnold.

„Genau. Damals war die Welt noch in schwarz weiss.", sagte Helga.

Beide lachten.

„Aber irgendwie auch gemütlicher als heutige Krimis, oder!?", fragte Helga.

„Sehe ich auch so!", antwortete Arnold und nahm Helgas Hand.

„Was soll das werden?", fragte Helga.

„Ist das echt so unangenehm?", fragte Arnold.

„Ähm...nein...ich mein nur…", stotterte Helga.

„Keine Angst Helga, du vertraust mir doch, oder!?", fragte Arnold.

„Ja...natürlich tue ich das. Sorry...manchmal fühle ich mich noch so unsicher...keine Ahnung warum.", entschuldigte sich Helga.

„Du musst dich nicht entschuldigen! Wir sind ja erst ca. ein halbes Jahr zusammen.", sagte Arnold sanft zu ihr.

„Dabei kennen wir uns schon so lange. Hätten wir nur schon früher zu einander gefunden.", seufzte Helga, „Aber ist ja meine eigene Schuld."

„Sag das nicht. Ich war ja auch noch nicht bereit die letzten beiden Male, als du mir deine Liebe gestanden hast. Verständlicherweise. Du warst immer so gemein zu mir und dann erzählst du mir, dass du mich liebst. Klar, dass ich da erstmal nicht mit klar kam. Aber es half mir dann, im Dschungel endlich zu realisieren, was ich an dir habe. Gemocht hatte ich dich ja eigentlich vorher auch schon.", sagte Arnold.

„Ich hab dich auch lieb!", antwortete Helga. „Ich freue mich schon auf morgen! Bei uns zu Hause gabs schon lange kein schönes Weihnachtsfest mehr."

„Und für mich ist es das erste Weihnachtsfest mit meinen Eltern, seit ich ein Kleinkind war.", sagte Arnold.

„Achja...stimmt ja. Oh...dann gehe ich morgen wohl lieber zu Olga und meinen Eltern.", sagte Helga traurig.

„QUATSCH!", meckerte Arnold, „Ohne Dich würde ich morgen nicht feiern wollen!"

Plötzlich bekam er einen dicken Schmatzer von Helga direkt auf seinen Mund.

„Ohhhhhh Arnold…", schwärmte Helga und drückte ihn fest an sich. „Du bist mein Engel!"

„Sind Engel nicht weiblich?", fragte Arnold.

„Nö, gibt auch männliche Engel. Noch nie Ein Engel auf Erden gesehen?", sagte Helga.

„Ähm, nein!", antwortete Arnold, „Ist die Serie gut?"

„Ja, aber sehr traurig.", antwortete Helga. „Ohne Taschentücher sollte man die nicht anschauen."

„Ich bin so froh, mittlerweile deine emotionale Seite zu kennen!", lächelte Arnold sie an.

„Danke!", lächelte Helga zurück. „Ich bestehe nicht nur aus Baseball und Wrestling!"

„Man muss sich ja nicht nur auf das Eine festlegen!", meinte Arnold.

„Meine Rede! Aber hey, bitte…", sagte Helga, aber wurde von Arnold unterbrochen: „Schon klar, diese Seite deiner Persönlichkeit bleibt unser Geheimnis! Ist doch selbstverständlich!"

Helga lächelte und gab ihm noch einen Kuss.

„Womit habe ich dich nur verdient?", fragte sie schwärmend.

„Mit Recht!", antwortete er.

Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und sie schauten weiter die alten Filme an.

Am nächsten Tag wurden sie um 10 Uhr von Stella geweckt. Zusammen. Sie waren auf dem Sofa eingeschlafen und der Fernseher lief noch mit leise gestelltem Ton.

„Guten Morgen ihr Beiden und Frohe Weihnachten!", jubilierte Stella.

„Argh...guten Morgen Stella!", sagte Helga. „Dir auch frohe Weihnachten!"

„Gähn...guten Morgen Mom und Frohe Weihnachten!", sagte Arnold.

„Kommt mit runter, ich habe Frühstück vorbereitet.", sagte Stella und zog die Beiden an den Händen hoch.

„Kann ich einen Grüntee haben?", fragte Helga.

„Klar doch, Helga. Wenn du den brauchst.", sagte Stella erstaunt.

„Ja, ich habe nicht so gut geschlafen, wie man meinen könnte!", gähnte Helga.

Am Frühstückstisch trafen sie Phil, Gertie, Miles und die anderen Bewohner.

Alle wünschten sich gegenseitig frohe Weihnachten.

Helga fand die restlichen Bewohner des Hauses zwar seltsam und manchmal auch etwas nervig, aber irgendwie gefiel ihr die Atmosphäre am Tisch dann doch. Vor allem, da dank Weihnachten positive Vibes spürbar waren. Keiner beschwerte sich, alle genossen ihr Frühstück und unterhielten sich angeregt.

Nach dem Frühstück fragte Miles: „Helga? Möchtest du den Stern auf die Baumspitze setzen?"

„Im Ernst? Ich?", fragte sie. „Das sollte doch wohl lieber Arnold tun!"

„Ja, das ist mein Ernst!", sagte Miles. „Arnold hat gestern schon den Baum geschmückt. Aber als Teil unserer Familie möchten wir dich mit einbeziehen!"

Helga war sichtlich gerührt und nahm leicht zitternd den Stern und setzte ihn auf die Baumspitze.

„Das ist jetzt schon das beste Weihnachten, das ich je hatte!", sagte Helga, wobei ihr eine Träne herunter lief.

„Oh, nicht weinen!", sagte Stella besorgt.

„Keine Ahngst, das war eine Träne der Freude.", sagte Helga. „Bei euch habe ich in der kurzen Zeit viel mehr Aufmerksamkeit bekommen, als mein ganzes Leben lang von meinen Eltern zusammen!"

Arnold ging zu ihr und umarmte sie.

„Zeit für die Geschenke!", sagte Miles.

„Ich brauche keines, ich habe alles, was ich brauche!", sagte Mr. Hyunh.

„Das glaube ich gerne!", sagte Helga.

„Wie meinst du das?", fragte Arnold.

Helga kam ins Schwitzen.

„Ganz schön warm hier. Ich glaube ich geh mich mal eben umziehen!", sagte Helga und verschwand nach oben.

„Was ist denn nun los?", fragte Stella hilflos. „Haben wir was falsch gemacht?"

Arnold ging ihr hinterher.

„Helga? Was ist los? Was war das eben?", fragte er Helga.

„Wie? Was? Nichts!", sagte Helga kurzatmig.

Sie ging wieder hinunter und er schaute nur verdutzt.

„Da bist du ja wieder, Schätzchen!", sagte Stella, „Hier...dein Geschank!"

„Oh...danke...das wäre echt nicht nötig gewesen!", sagte Helga.

Als sie den Karton öffnete und den Inhalt sah, wurde sie blass. Es waren Nancy Spumoni Snowboots. Sie fiel in Ohnmacht.

„HELGA!", rief Arnold.

Als sie wieder zu sich kam, standen alle besorgt um sie herum.

„Hehe...sorry, ich war...ähm...so happy, dass ich ohnmächtig wurde.", sagte Helga.

„Puh, ich hatte schon befürchtet, dir gefällt das Geschenk nicht!", sagte Stella erleichtert.

„Doch, doch, die sind echt super!", beschwichtigte Helga. „Vielen Dank!"

„Gerne!", lächelte Stella.

„Was ist eigentlich mit deinen alten Boots passiert, die du mal zu Weihnachten von deinen Eltern bekommen hast?", fragte Arnold.

„Ach die...oh...ja, die...sind...irgendwie...abhanden gekommen.", sagte Helga. „Arnold? Warum werden deine Augen so groß?"

„Wo kam denn jetzt gerade das Geräusch her, welches klingt, als wenn man eine Münze in einen Automaten einwirft?!", fragte Ernie.

„DU WARST DAS DAMALS!", rief Arnold. „Als Gerald und Ich die Tochter von Mr. Hyunh gesucht haben, da hattest du die Stiefel noch! Danach habe ich die nie wieder bei dir gesehen!"

Helga wurde heiß und kalt.

„Du musst sie eingetauscht haben oder so...woher wusstest du von unserem Vorhaben?", fragte Arnold.

„Ich...ich...hab zufällig mit angehört, wie du enttäuscht warst, nachdem ihr bei dem Typen von der Behörde wart. Und ich war schon den ganzen Tag auf der Suche nach einem Geschenk für dich!", sagte Helga verlegen.

„Echt? Du wolltest mir DAMALS ein Geschenk machen?", fragte Arnold erstaunt.

„Ja...keine Ahnung, wie und ob ich es dir damals jemals gegeben hätte...jedenfalls warst du so unglücklich und dann bin ich zu dem Typen hin und der wollte die Stiefel für seine Frau und naja...ich hab sie ihm dann gegeben und er hat Mr. Hyunhs Tochter ausfindig gemacht. Und dann bin ich zu ihr hin und habe sie hier hin gebracht."

„Wow! … Moment mal...du hattest die Schuhe an dem Tag an! Bist du barfuß zu ihr gegangen?", fragte Arnold erschrocken.

„Nein, ich hatte noch Socken an!", lachte Helga verlegen.

„Aber es hatte geschneit!", sagte Arnold.

„Ja, das stimmt!", antwortete Helga. „Aber das war in dem Moment egal! Ich wollte sie so schnell wie möglich hier hin bringen!"

„Das ist das Liebenswerteste, was du jemals getan hast!", lächelte Arnold. „Warum hast du es all die Zeit geheim gehalten?"

„Ich wollte keinen Applaus oder Dankbarkeit absahnen, ich wollte dich nur glücklich machen!", sagte Helga zu Arnold.

„Das hast du!", lächelte Arnold, „Und Mr. Hyunh erstrecht!"

„Du bist wirklich ein guter Mensch, ich danke dir!", sagte Mr. Hyunh zu Helga.

„Ähm...danke...aber ich bin weit davon entfernt gut zu sein!", sagte Helga.

„Mach dich nicht selbst runter!", sagte Stella. „Im Dschungel hast du das auch bewiesen!"

„Ich habe beides aber eigentlich nur für Arnold getan!", sagte Helga. „Ich bin eine selbstsüchtige Göre!"

„Kind, du hast manchmal echt sehr selsame Ansichten!", meinte Miles. „Wenn du es für ihn getan hast, dann ist das doch nicht selbstsüchtig!"

„Aber...ähm...echt nicht?", sagte Helga verwirrt. „Aber ich wollte ihn glücklich sehen, es ging also nur um mein seelisches Wohlbefinden! Weil wenn er glücklich ist, dann bin ich es auch!"

„Sieh es ein Helga, du bist netter als du denkst!", sagte Arnold.

„Ach Helga...ich hoffe, wir können deine kaputte Seele mit der Zeit reparieren. Da ist wirklich so einiges im Argen!", sagte Stella und umarmte Helga. „Du hast eine völlig falsche Selbstwahrnehmung!"

„Hmmm...mag sein!", sagte Helga. „Aber damals war ich ja noch gemein zu Arnold!"

„Aber trotzdem schon verliebt in ihn, oder!?", fragte Stella.

„Ich war seit der Vorschule verliebt in ihn!", sagte Helga verlegen.

„Oha!", sagte Miles.

„Ja...ich...hehe…bin eine Besessene was Arnold angeht!", sagte Helga. „Glaubt mir, ich liebe ihn wirklich über alles. Regelrecht krankhaft! Deswegen habe ich ja auch so lange gelitten bis dann San Lorenzo passierte."

„Du hast dir also über Jahre selbst das Leben schwer gemacht!?", fragte Stella.

„Ja, sehr sogar!", seufzte Helga. „Deswegen fällt es mir heute manchmal noch schwer, die positiven Veränderungen zu realisieren. Manchmal denke ich, ich träume das alles gerade nur!"

„Keine Angst, das tust du nicht, mein Weihnachtsengel!", sagte Arnold liebevoll und küsste Helga zärtlich auf den Mund.

„Ohhhhhh Arnold…", schwärmte Helga.

Alle im Raum gefindlichen Personen lächelten.

Am nächsten Tag besuchte Helga Olga und ihre Eltern.

Olga war überrascht, als sie Helga vor der Tür stehen sah.

„Helga? Oh, ich bin so froh, dass du zu Weihnachten vorbei schaust!", sagte Olga erfreut.

„Ja...frohe Weihnachten, große Schwester!", sagte Helga.

„Dir auch, Babyschwester!", weinte Olga.

„Bitte übertreib es nicht wieder!", sagte Helga.

„Tut mir leid, aber ich bin wirklich so froh, dich zu sehen!", sagte Olga.

„Okay, ich glaube dir!", seufzte Helga.

Die Beiden gingen dann ins Wohnzimmer, wo ihre Eltern saßen.

„Hi Mom, hi Dad! Frohe Weihnachten!", sagte Helga zögerlich.

Miriam: „Dir auch, unbekanntes Mädchen!"

Bob: „Jaja...gleichfalls, wer auch immer du bist!"

Helga hatte ja nie ein sonderlich gutes Verhältnis zu ihren Eltern, aber dass sie sie garnicht mehr erkennen, das machte ihr trotzdem zu schaffen.

„Okay, dann gehe ich mal wieder...tschüß!", sagte Helga.

„War nett, dich kennengelernt zu haben!", lächelte Miriam.

Bob sagte garnichts weiter dazu und blickte nur stur auf den Fernseher.

Olga sah Helga traurig an und führte sie in die Küche.

„Es hat die Beiden schlimmer erwischt, als ich dachte!", sagte Helga.

„Ja, die Beiden erkennen mich auch nicht mehr. Die denken, ich wäre nur die Pflegerin!", seufzte Olga.

„Ich war ja immer sauer auf unsere Eltern und das zurecht, aber DAS hätte ich den Beiden NIE gewünscht!", sagte Helga traurig.

„Sie scheinen nicht darunter zu leiden.", sagte Olga. „Die Beiden verstehen sich jetzt sogar besser als früher. Kein Streit mehr. Allerdings schauen sie auch immer nur zusammen TV, ohne großartige Interaktion mit einander."

„Ändern können wir es eh nicht!", meinte Helga. „Machen wir also das Beste draus!"

„Du hast Recht, Helga.", sagte Olga.

Helga übergab ihrer Schwester noch ein kleines Geschenk und verabschiedete sich wieder, um zusammen mit Arnold's Familie einen weiteren schönen Weihnachtstag verbringen zu können.

Als Helga weg war, öffnete Olga das Geschenkpaket und fand darin einen kleinen Anhänger, mit einem Bild von ihr und Helga zusammen darin.

„Ich hab dich auch lieb, Babyschwester!", flüsterte sie.