Hermine war danach relativ schnell nach oben verschwunden, hatte die Vorhänge ihres Bettes zugezogen und sich in den Schlaf geweint. Den gesamten Sonntag hatte sie Sirius nicht gesehen. Er war ihr aus dem Weg gegangen. James hatte gesagt, dass er sich den ganzen Tag hinter den Vorhängen auf seinem Bett verschanzt hatte und mit niemandem reden wollte. Alle Versuche hatte er abgeblockt.
Beim Frühstück hatte eine gedrückte Stimmung geherrscht. Kaum einer in der Gruppe traute sich, etwas zu sagen, weil sie Hermine nicht noch weiter aufwühlen wollten. Nach dem Essen waren sie wieder in den Gemeinschaftsraum gegangen und Hermine hatte versucht zu erklären, warum sie nicht hier bleiben konnte. Alle hatten es bedauert und ihr versichert, dass man sie vermissen würde.
Den ganzen Tag hatte Hermine gehofft, dass Sirius noch auftauchen würde, aber der Wunsch wurde ihr nicht erfüllt. Auch die gedrückte Stimmung hielt an und die Scherze, die Alice und James versuchten zu machen, um Hermine aufzuheitern, wurden nur milde belächelt. Ständig warf sie einen Blick zur Treppe und wandte ihn jedes Mal traurig ab, wenn sie Sirius nicht hinunter kommen sah.
»Er wird sich schon wieder beruhigen«, sagte James und lächelte sie zuversichtlich an.
»Glaubst du wirklich?«, fragte sie verzweifelt.
»Er muss das vermutlich erst einmal begreifen und verarbeiten«, sagte Alice.
Hermine sah sie zweifelnd an. »Er war gestern so wütend…«
»Aber doch nicht auf dich. Es ist einfach nur der Gedanke, dass du nächste Woche gehen musst. Ihr könnt euch doch wiedersehen, wenn wir die Schule beendet haben«, sagte Lily.
Hermine schüttelte den Kopf. Sie wusste es besser, Sirius war wütend auf sie. Er hatte sie gebeten zu bleiben und sie konnte ihm diesen Wunsch nicht erfüllen. Und wenn sie weg wäre, würden sie sich nie mehr wiedersehen.
Vielleicht war es besser, wenn er wütend blieb. Und wenn er wütend genug war, dann konnte er vielleicht aufhören sie zu lieben. Und ganz vielleicht, wenn er sich nicht mehr um sie sorgte, dann könnte er überleben. Sie würde es ihm so sehr wünschen, auch wenn es dann trotzdem keine Zukunft für sie gab, weil er keine Gefühle mehr für sie hätte. Vielleicht war es also besser, wenn sie sich die letzte Woche aus dem Weg gingen. Und vielleicht würde es ihr dadurch leichter fallen zu gehen. Auch wenn es ein Abschied war, den sie sich so nie gewünscht hatte.
Als sie am Montagmorgen mit Lily und Alice in den Gemeinschaftsraum kam, warteten die Jungs auf sie. Alle, auch Sirius. Als er Hermine sah, begann er vorsichtig zu lächeln und machte einen Schritt auf sie zu. »Hey.«
Ihr stiegen die Tränen in die Augen, als sie seine Stimme hörte. »Guten Morgen«, sagte sie sehr leise, weil sie ihrer Stimme nicht traute.
»Es tut mir leid, was ich am Samstag alles gesagt habe.«
»Wir gehen schon vor«, flüsterte Lily ihr zu und zog Alice mit sich, die schon neugierig die Ohren gespitzt hatte. Remus, Peter und James folgten den beiden.
»Ich war einfach so wütend. Vielleicht auf mich selbst, ich weiß es nicht. Ich wollte die ganze Zeit einfach nicht wahrhaben, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Ich weiß, dass du gehen musst. Das habe ich verstanden. Aber irgendwie habe ich doch gehofft, dass dieser Tag niemals kommen würde.«
»Es tut mir so leid, Sirius. Ich habe das nie gewollt. Weder, dass du dich in mich verliebst, noch ich mich in dich.« Mit glasigen Augen sah sie ihn an.
»Trotzdem ist es passiert«, sagte er schulterzuckend.
»Ja.« Sie machte ein paar Schritte auf ihn zu und umarmte ihn.
»Gib dir niemals die Schuld an meinem Tod«, flüsterte er.
»Aber –«
»Nein! Du bist für nichts verantwortlich, das ich in der Zukunft tun werde«, unterbrach er sie und drückte sie fest an sich.
»Aber wenn du dich nicht in –«
»Nein. Du hast keine Schuld«, murmelte er in ihr Haar.
Hermine seufzte und sah ihn an. »Ich werde dich so sehr vermissen.«
»Nicht jetzt. Wir haben noch fünf Tage.« Er küsste sie mit so viel Gefühl, dass es ihr den Atem raubte. Es war, als würde die Zeit stehen bleiben.
»Gehen wir frühstücken? Ich habe seit Samstag nichts mehr gegessen.« Schief grinsend sah er sie an.
»Hast du dich nicht zwischendurch in die Küche geschlichen?«, fragte sie erstaunt.
»Nein. Ich wollte einfach niemanden sehen«, sagte er. »Und deswegen habe ich jetzt einen Bärenhunger! Komm.« Er hielt ihr die Hand hin und wartete darauf, dass sie danach griff.
Sie nahm die Hand und verschränkte ihre Finger mit den Seinen. Schweigend gingen sie zum Frühstück. Hermine war froh, dass Sirius wieder bei ihr war. Auch wenn seine Wut ihm vielleicht den Abschied erleichtert hätte, hatte sie nie im Streit mit ihm auseinander gehen wollen. Auch, wenn sie gestern versucht hatte es sich einzureden. Sie würden es auch so schaffen, vor allem, da sie jetzt wussten, wann es soweit sein würde.
Jetzt wollte sie diese letzte Woche noch genießen.
Als am Freitag die Zaubertränkestunde vorbei war, ging Hermine mit den Rumtreibern in ihren Gemeinschaftsraum. Normalerweise herrschte dann immer ausgelassene Stimmung, aber es war die letzte Unterrichtsstunde der Woche gewesen und das bedeutete, dass Hermines Zeit abgelaufen war.
Sirius war ihr die ganze Woche über nicht von der Seite gewichen. In den Astronomiestunden hatte er sich keinen Deut für den Unterricht interessiert, Pflege magischer Geschöpfe hatte er geschwänzt, um bei ihr zu sein, und wenn er gekonnt hätte, hätte er sie sogar zur Toilette begleitet. Sie waren beide immer erst spät ins Bett gegangen und morgens waren sie die ersten gewesen, die im Gemeinschaftsraum waren.
Hermine war durch den wenigen Schlaf, den sie in dieser Woche bekommen hatte, völlig übermüdet. Aber sie tröstete sich damit, dass es in ihrer Zeit Abend wäre und sie nur das Willkommensfest zu überstehen hätte, denn sie hatte keine Minute mit Sirius verpassen wollen, da ihnen die Zeit davon lief. Sie hatte das Gefühl, dass diese Woche viel schneller als alle anderen vergangen war.
»Ich… ich muss noch packen«, murmelte sie leise, als sie im Turm angekommen waren.
»Ich helfe dir«, sagte Lily. Alice schloss sich ihnen an. James drückte Hermines Schulter und hielt Sirius davon ab, ihnen zu folgen, damit der Alarm auf der Treppe zu den Mädchenschlafsälen nicht ausgelöst wurde.
»Die Woche ist viel zu schnell vorbei gegangen«, sagte Alice, als sie sich auf ihr Bett setzte.
»Ja, ich werde euch vermissen«, sagte Hermine und ließ sich ebenfalls auf ihr Bett fallen.
Lily setzte sich zu ihr und auch Alice kam zu den beiden herüber. »Wir dich auch.«
»Ich werde dir schreiben! Und wenn wir unseren Abschluss haben, dann besuchen wir dich! Ich war noch nie in Amerika«, sagte Lily und umarmte Hermine.
»Oh ja! Das machen wir auf jeden Fall!«, pflichtete Alice der Rothaarigen bei und umarmte sie ebenfalls.
Hermine bekam ein schlechtes Gewissen, dass sie ihre Freunde anlog. Sie machten sich Hoffnungen, dass sie sich wiedersehen würden. Und sie würden sie mit Sicherheit irgendwann hassen, wenn sie nichts mehr von ihr hören würden. Nur Sirius würde dann wissen, warum Hermine sich nicht meldete, aber er würde ihnen die Wahrheit auch nicht sagen dürfen.
Es war schwierig, diese Farce aufrecht zu halten. Es fehlt wirklich nicht mehr viel, dass sie alles in den Wind schießen würde. Sie sagte sich, dass sie jetzt stark sein musste. Bald wäre es vorbei. »Es tut mir so leid, dass ich gehen muss, obwohl ich es nicht will.«
»Es ist nur noch ein halbes Jahr, bis wir die Schule beenden. Und wir werden ganz viele Briefe schreiben.«
»Ich mache mir Sorgen wegen Sirius«, gestand Hermine dann. Das tat sie schon die ganze Woche über.
»Ach, wir werden schon dafür sorgen, dass er das packt. Und wie gesagt, es ist nur ein halbes Jahr und dann könnt ihr euch wiedersehen. Ich bin mir sicher, dass er direkt, nachdem er sein Zeugnis in den Händen hält, zu dir kommen wird.« Lily lächelte Hermine zuversichtlich an.
Wenn es nur so wäre. Wenn sie ihm die Hoffnung hätte geben können, dass sie sich wiedersehen würden. Dann würde es ihr auch nicht so schwer fallen, morgen zu gehen. »Passt auf ihn auf, ja?«
»Klar, wir peitschen ihn schon durch die UTZ Prüfungen«, versicherte Alice.
»Und auf euch auch! Versprecht mir, dass ihr auf euch aufpasst!« Hermine sah ihre beiden Freundinnen bittend und mit feuchten Augen an.
»Was ist denn los? Du tust ja so, als würden wir bald sterben können.« Lily lachte leicht. »Uns passiert schon nichts!«
'Ja, verdammt! Ihr werdet bald sterben!', schrie Hermine gequält in Gedanken auf. Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ach, ich bin nur ein bisschen duselig. Ihr seid wirklich tolle Freundinnen für mich geworden.«
»Das bist du für uns auch, Jean.«
»Und jetzt packen wir deinen Koffer und gehen dann wieder zu den anderen nach unten. Ich bin sicher, Sirius wird uns häuten, wenn wir zu lange brauchen.« Lily zwinkerte ihr vergnügt zu und stand voller Tatendrang auf.
Hermine sah, dass sie sich kurz über die Augen wischte, als sie sich zu den Kleiderschränken drehte. Ihre Sachen waren mit vereinten Kräften schnell gepackt und dann gingen die Mädchen in den Gemeinschaftsraum, wo sie schon sehnsüchtig erwartet wurden.
Nach dem Abendessen saßen sie noch lange im Gemeinschaftsraum. Keiner wollte schlafen gehen. Die Stimmung war sentimental, aber hoffnungsvoll. Sie alle glaubten, dass sie Hermine wiedersehen würden.
»Wann wirst du morgen abgeholt?«, fragte Remus.
»Früh morgens«, sagte sie.
»Hast du noch Zeit zum Frühstücken?«, fragte Lily.
»Nein. Und seid mir bitte nicht böse, aber ich kann nicht gehen, wenn ihr morgen alle da seid«, sagte Hermine und eine Träne lief ihr über die Wange.
»Oh, Jean.« Lily seufzte voller Mitleid und nahm sie in den Arm. »Wenn du das so möchtest, akzeptieren wir das natürlich.«
»Danke«, flüsterte Hermine und wischte sich über die Wange. Nachdem Lily sie losgelassen hatte, kuschelte sie sich an Sirius.
Bis nach Mitternacht saßen sie noch alle zusammen. Remus war der erste, der aufstand und sich von Hermine verabschiedete. Er nahm sie in den Arm, wünschte ihr alles Gute und sagte ihr, dass er sich freuen würde, wenn sie sich mal wieder sähen. Die anderen schlossen sich ihm an. Peter gab ihr die Hand und sagte ihr, dass er sich freute, sie kennengelernt zu haben. Lily und James nahmen sie in den Arm und hatten tatsächlich beide Tränen in den Augen stehen. Alice wollte sie dann auch fast gar nicht loslassen, sie umarmte sie sehr lange und beteuerte immer wieder, wie toll sie es fand, dass Hermine eine so gute Freundin geworden war.
Sirius blieb auf dem Sofa sitzen, als die anderen nach oben gingen. »Willst du mich morgen auch nicht da haben?«, fragte er leise.
Hermine setzte sich zu ihm und umarmte ihn fest. »Nein, ich will bis zum Schluss bei dir sein«, sagte sie ebenso leise. »Ich werde gleich noch meinen Koffer holen, damit ich morgen früh nicht noch mal hoch muss.«
Sie wartete noch eine Stunde, in der sie schweigend kuschelnd mit Sirius auf dem Sofa saß, damit Alice und Lily eingeschlafen sein würden, dann holte sie ihre Sachen. Als sie wieder runter kam, stand Sirius mitten im Raum.
»Komm mit«, sagte er, nahm ihren Koffer und fasste sie an der Hand. Er ging mit ihr zum Raum der Wünsche. Es war ein kleiner Raum, ähnlich dem, den sie erschaffen hatte, als sie ihm dieses Geheimnis verraten hatte.
Er stellte ihren Koffer an der Tür ab und kletterte auf das Bett. Sie folgte ihm und legte sich auf die Seite, damit sie ihn ansehen konnte. Sie redeten nicht, ihre Augen lagen auf dem Gesicht des anderen. Sirius streckte die Hand aus und fuhr die Konturen ihres Gesichtes nach. »Ich liebe dich, Jean.«
Sie rutschte näher zu ihm, bette ihren Kopf an seiner Brust und nahm ihn in den Arm.
Er strich ihr über den Rücken, und als sie zu ihm aufsah, küsste er sie sanft. »Ich habe noch etwas für dich.« Er zog eine kleine eingepackte Schachtel aus seiner Tasche und hielt sie ihr hin. »Erst aufmachen, wenn du wieder in deiner Zeit bist.«
»Sirius…«
»Shht… sag nichts. Ich wollte es dir zu Weihnachten schenken.« Er strich ihr über die Wange.
»Aber ich habe gar nichts für dich!« Sie fühlte sich schlecht, weil er ein Geschenk für sie hatte.
»Das musst du auch nicht. Ich bin einfach nur froh, dass du mich nicht weggeschickt hast.« Er lächelte traurig.
»Danke, Sirius.« Sie sah einen Moment auf das Päckchen, dann steckte sie es zu ihrem Buch und kuschelte sie sich wieder an ihn. Sirius nahm sie in den Arm und zog sie dicht an sich, sodass ihr Kopf an seiner Brust lag. Sie konnte sein Herz schnell schlagen hören.
Die ganze Nacht blieben sie so liegen. Als es Zeit wurde zu gehen, küsste Sirius sie lange. Er weinte, so wie sie, als sie aufstand und ihren Koffer nahm. »Ich werde dich vermissen.« Sie beugte sich zu ihm runter und küsste ihn nochmal.
Er blieb auf dem Bett sitzen und gab keinen Ton von sich, als sie langsam, mit dem Rücken zur Tür, den Raum verließ, damit sie in bis zum Schluss sehen konnte.
Nachdem die Tür vor ihr zugefallen war und wieder in der Wand verschwand, atmete sie tief ein, wischte sich die Tränen vom Gesicht und drückte den Rücken durch. Alles zögern würde ihr nichts bringen. Dann ging sie mit festem Schritt den Gang hinunter zum Arithmantikklassenzimmer. Als sie den Raum betrat, warteten Dumbledore und Croaker schon auf sie.
»Guten Morgen, Miss Grant«, wurde sie von den Professoren begrüßt.
»Hallo«, erwiderte Hermine und nickte den beiden zu. Sie stellte ihren Koffer an der Tür ab. Sie würde ihn nicht mitnehmen können, alles, was sie brauchte, trug sie am Körper.
»Sind Sie bereit, Miss Grant?«, fragte Dumbledore.
»Ich denke schon«, antwortete sie zögernd. Rational gesehen, wusste sie, dass sie das richtige tat. Und trotzdem würde sie am liebsten zurück zu Sirius rennen. Sie wollte ihn nicht verlassen. Sie wollte bei ihm bleiben.
»Hier habe ich den Zeitdreher für Jahre. Wir werden mit einer Umdrehung starten.« Croaker reichte ihr die Sanduhr. »Wenn Sie bereit sind, dann sehen wir uns in einem Jahr wieder.«
Hermine atmete tief durch und schloss die Augen. Ein Jahr. Sie hoffte, dass alles gut gehen würde. »Bis dann«, sagte sie und drehte dann einmal an dem Rad, ohne aufzusehen. Sie spürte direkt, wie die Zeit zu galoppieren begann. Diesmal dauerte es entschieden länger, bis sie den inzwischen vertrauten Ruck fühlte. Als sie aufsah, bemerkte sie, dass neben den beiden Professoren auch Madam Pomfrey dabei war.
»Es freut mich, Sie wiederzusehen, Miss Grant. Ihr Zeitsprung ist geglückt«, sagte Dumbledore, während die Medihexe zu der jungen Frau eilte.
»Wie fühlen Sie sich, Miss Grant?«
»Gut, weder Schwindel noch Übelkeit.«
»Herzrasen? Engegefühl?«
»Weder noch«, antwortete Hermine.
Madam Pomfrey schwang ihren Zauberstab und untersuchte sie diesmal grünlicher als sonst. Nach mehreren Minuten stellte sie fest, dass Hermine nichts fehlte. Alle Parameter waren im grünen Bereich und sie gab ihr Einverständnis für den letzten Zeitsprung.
»Geben Sie mir bitte den Zeitdreher«, sagte Croaker und Hermine händigte ihm die Sanduhr aus. Er griff in seine Tasche und zog einen weiteren Zeitumkehrer heraus. »Nun dann, Miss Grant. Dieser Zeitdreher ist etwas besonderes. Hier werden Jahr, Monat, Tag und Uhrzeit des Ziels eingestellt. Ich habe es schon auf den ersten September 1998 eingestellt. Ich schlage vor, wir drehen die Zeit auf zehn Minuten nach sechs am Abend, dann sollte ihre jüngere Ausgabe längst weg sein und wir haben genug Zeit, um Sie in Empfang nehmen zu können.«
»Okay«, sagte Hermine langsam. Sie hatte Angst vor der Reise. Sie würde die erste Person sein, die gleich mehrere Jahre in die Zukunft reisen würde.
Croaker stellte die Uhrzeit ein und reichte Hermine dann den Zeitumkehrer. »Wenn Sie soweit sind, dann betätigen Sie diesen Knopf.« Er zeigte auf eine kleine Erhebung an der Unterseite. »Und wenn alles so klappt, wie es geplant ist, dann sehen Sie uns schon in wenigen Sekunden wieder«, sagte er und schenkte ihr ein zuversichtliches Lächeln.
Hermine wurde ganz mulmig. Jetzt hieß es alles oder nichts. Sie wollte sich jetzt nicht noch mit ausschweifenden Verabschiedungen aufhalten, weil sie befürchtete, dann nicht mehr den Mut dazu zu finden, diese Reise anzutreten. Vor allem, da sie auch wusste, dass sie Dumbledore nicht wiedersehen würde, vorausgesetzt, sie hatte die Vergangenheit nicht zu sehr verändert. Sie sah Croaker und Dumbledore nacheinander kurz nickend an. »Bis bald.«
»Alles Gute, Miss Grant«, sagte Dumbledore und nickte ihr freundlich zu.
Hermine atmete einmal tief durch und senkte dann den Blick auf das Gerät in ihrer Hand. Sie zählte still bis drei und dann drückte sie auf den Knopf. Um sie herum begann sich alles zu drehen und sie schloss schnell die Augen. Sie versuchte im Geiste die Sekunden zu zählen, die diese Reise dauerte. Als sie bei zweiundvierzig ankam, ging ein heftiger Ruck durch sie hindurch. Dann war es vorbei und sie öffnete ihre Augen.
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Nächstes Kapitel:
Ich warte, bis du zurückkommst
