Pov Percy
Ein Bär weckte mich, der mich wohl mit einer Mahlzeit verwechselte. Mit einem Schwung war das Tier auf meinem Drachenschwanz aufgespießt. "Jetzt bist du wohl mein Frühstück."
Ich flog ein Stück weiter mit dem toten Räuber in den Klauen und um Serpendas wickelte sich mein Schwanz.
EInige Stunden später kam ich endlich aus der Hölle, stattdessen fand ich mich in einem verschneiten Tannenwald wieder. Mit einem Schwung schlug ich eine Lichtung in den Wald. Das Holz nutzte ich, um den Bären zu Grillen (mein Drachenfeuer hätte das Fleisch nur verbrannt). "Serpendas, kümmere dich um das Feuer." befahl ich.
"Warum sollte ich?" zischte die Schlange zurück. Ich packte sie und verwandelte mich, während ich sie vor mein Maul führte. "Weil sonst du mein Frühstück wirst."
Auf einmal machte sie sich hochmotiviert an die Arbeit während ich mich nach dem langen Flug entspannen konnte. Als das Fleisch ein paar Stunden später fertig war, versuchte Serpendas etwas davon für sich zu nehmen. Blitzschnell schleuderte ich sie quer über die Lichtung. "Wieso? Ich habe solchen Hunger."
"Du bist ein Monster, du brauchst kein Essen!" sagte ich, während ich mich in Menschenform am Fleisch bediente.
"Ich kann aber trotzdem hungern, außerdem sind sie doch auch ein Monster, sie…"
Weiter kam das Monster nicht. An meinem Drachenschwanz ließ ich sie Kopfüber vor mir hängen. "Nenn mich nie wieder so. Erinnere dich immer daran, dass ich dich besitze."
Ich aß fast den ganzen Bären, dann sagte ich: "Hier, nimm den Rest."
Serpendas schaute mich überrascht an. "Was? Warum?"
"Es ist eh zu viel für mich. Du hast genug gelitten um dich zu benehmen."
Zögerlich kroch sie zum Fleisch und begann zu essen.
Ich erschuf einen Käfig aus Eis um sie herum. "Du bleibst hier."
"Und wo gehst du hin?"
"Das geht dich nichts an." schnaubte ich und flog davon, in Richtung von Aeolus Palast.
Es war ein langer Flug, und die Unsicherheit ob Annabeth mich wirklich verraten hatte ließ die Zeit nicht schneller vergehen. Schließlich erreichte ich die schwebende Insel. Meine Sinne waren besser geworden seit ich zum Drachen geworden bin, deswegen konnte ich Annabeth hinter einem vergitterten Fenster entdecken. Wütend durchbrach ich die Gitter und das Fenster dahinter. "Wie konntest du mir das antun!" brüllte ich. Jetzt erst realisierte ich Annabeth's Situation. Sie saß zusammengekauert und Nackt auf dem Bett und weinte. Ich verwandelte mich zum Menschen und nahm sie in den Arm. "Was hat er dir angetan?" In jeder anderen Situation wäre mir, und vermutlich jedem anderen Mann, aufgefallen wie schön sie war, dass das Zimmer voll wertvoller Möbel dekoriert war. Aber das war alles egal, denn Anni weinte.
"Alles." brachte sie zwischen zwei Schluchzern hervor. "Er hat mich gefoltert, vergewaltigt und mir meinen Körper genommen. Einfach alles."
Vorsichtig legte ich eine der Seidendecken um sie. "Komm ich bring dich hier weg."
"Das wirst du nicht tun!" Aeolus stand in der Tür, seine Augen glühten vor Wut.
"Du wirst Annabeth nie wieder wehtun!" Ich stürzte mich auf Aeolus, noch im Sprung wurde ich wieder zum Drachen. Meine Krallen fuhren durch Aeolus Haut. Dicke Ichor Tropfen flossen auf den Teppich.
"Was willst du gegen mich tun? Du bist nicht einmal mehr ein Gott. Du bist ein Niemand" Aeolus begann zu glühen, im letzten Moment realisierte ich, dass er seine wahre Gestalt annahm. Ich warf mich um Annabeth und legte meine Flügel um sie um sie zu schützen. Die Schockwelle schleuderte uns aus dem Fenster. Der Schmerz meiner brennenden Flügel betäubte mich.
(3rd person jetzt)
Als er wieder zu sich kam, lag Percy inmitten von altgriechischen Ruinen.
Ihm tat alles weh, seine Flügel waren zerfetzt und große Stücke seines Fleisches fehlten. Noch war Percy unfähig sich zu bewegen oder überhaupt klar zu denken, aber sein Körper begann bereits sich zu regenerieren. Sehr langsam, aber er verheilte.
Drei Personen näherten sich ihm. Percy erkannte sie nicht, roch aber das es Halbblute waren. "Was wollt ihr?" Seine eigentlich bedrohliche Stimme klang mehr wie ein Seufzer.
"Das wird einfach. Der Drache ist schon so gut wie tot."
"Ja, aber den Kopf können wir nicht mitnehmen. Der ist viel zu groß." sagte das Mädchen.
"Dann schneiden wir uns halt ein paar Schuppen als Trophäe raus."
Percy versuchte sich zu wehren, doch seine Kraft reichte noch nicht einmal mehr aus, um zu brüllen.
Als die Halbgötter anfingen, Schuppen aus seinem Fleisch zu schneiden, verlor der Drache das Bewußtsein und sank kraftlos zu Boden.
