Start of something new - Kapitel 1

Die Idee hierfür kam mir, als ich ein FF über Blindspot gelesen habe, wo die Ninja-Fähigkeiten von Jane erwähnt wurden und ich dachte mir wie cool es wäre, wenn sich zwei Frauen mit ähnlichen Fähigkeiten begegnen würden. Ziva und Jane – die Kombination kann doch nur gut werden. Also seid gespannt, ich bin es auf jeden Fall.

Die Welt ist komplett AU. Trotzdem ist ein bisschen Geschichte mit drin, wenn ihr die Serie Blindspot nicht komplett gesehen habt, kann der ein oder andere Spoiler drin sein, sorry. Wir befinden uns zeitlich in der NCIS-Welt nach Somalia und vor dem Tod von Eli David und in der Blindspot-Welt nach der Hochzeit und der Rückkehr von Kurt und Jane zum FBI und vor… dem ganzen Wahnsinn, der danach kommt.

P.S. : Ich bin noch neu in dieser Welt und nehme sehr gerne Ratschläge an. Also immer her damit.


Das leise Klingeln des Aufzugs beim Öffnen der Türen holte Tony aus einem Tagtraum. Dunkle Ringe unter seinen Augen zeugten von seiner kurzen Nacht und der Müdigkeit, die auf ihm lag wie eine Bleidecke. Er hatte am Vortag noch bis spät in den Abend hinein in der Befragung eines Verdächtigen festgesessen. Erst gegen halb elf hatte er gestanden. Damit hatten sie es nach wochenlanger Arbeit geschafft eine Bande Marines zu überführen, die während ihrer Einsätze Blutdiamanten ins Land schmuggelten. Müde trat er aus dem Aufzug hinaus und ging auf seinem Schreibtisch zu. Der erste Blick an jedem Morgen ging an den Schreibtisch gegenüber. Zivas dunkle Augen trafen seine, auch sie schien wenig geschlafen zu haben, doch bei ihr war das eher die Regel als die Ausnahme. Ihre Dämonen verfolgten sie schon seit Monaten in der Nacht. Sie hatten ein paar Mal darüber gesprochen, sehr oberflächlich, weil sie mehr nicht zugelassen hatte. Sie war eben Ziva. Er gab ihr Zeit, vielleicht würde sie sich ihm irgendwann öffnen, zumindest hoffte er das.

Sein nächster Blick ging zum Schreibtisch seines Bosses, der wie üblich leer war und dann nach rechts, aber auch McGee war nicht an seinem Platz.

„Guten Morgen. Schlecht geschlafen?", fragte er Ziva, die seltene Gelegenheit mit ihr allein zu sein ausnutzend. Sie lächelte schwach.

„Du siehst auch nicht gerade nach dem blühenden Leben aus", antwortete sie. Etwas überrascht war er schon, dass sie diese Redensart richtig ausgesprochen hatte und er wollte sie gerade dafür loben, als Gibbs um die Ecke kam.

„Ich habe gerade einen Anruf bekommen. Wir haben einen Besucher", sagte er nur und seine beiden Agenten legten ihre Blicke auf ihn.

„Einen Besucher, Boss?", fragte Tony.

„Hörst du heute schlecht, Dinozzo?", fauchte er. Zivas Blick traf den ihres Partners. Er hat wohl auch schlecht geschlafen. Tony lächelte, als er ihren Blick las. Nach allem, was sie zusammen erlebt haben, konnten sie ohne Worte kommunizieren. Nur ein paar Blicke und schon war klar, was der andere dachte.

„Entschuldige, Boss. Ich meinte natürlich: Welcher Besucher?"

„Niemanden, den wir brauchen um diese Uhrzeit", antwortete Gibbs und setzte gerade seinen Kaffee an den Mund, als das gewohnte Piepen des Aufzugs alle Aufmerksamkeit auf die sich öffnenden Türen richten ließ.

„Gibbs! Was hat dein Team wieder angestellt?"

„Fornell", fauchte Gibbs dem FBI-Agenten entgegen, der flotten Schrittes an die Schreibtische herantrat. Tonys Augen trafen Zivas und mit einem leichten Nicken in Richtung McGees Schreibtisch fragte er sie, wo der junge Agent steckte. Sie zuckte kaum sichtbar mit den Schultern, tippte aber blitzschnell unter der Tischplatte eine Nachricht in ihr Handy. Was immer das hier war, er sollte es besser nicht verpassen.

„Also was ist hier los?", fragte Fornell nochmal, direkt an Gibbs gerichtet.

„Erzähl du es mir. Du platzt hier um acht Uhr morgens in mein Büro ohne Vorwarnung."

„Mein Direktor hat mir ausrichten lassen mich hier zu treffen", erklärte Fornell.

„Hier? Beim NCIS? Hat das FBI keine eigenen Konferenzräume mehr?", fragte Tony schnell. Gibbs trat neben ihn und versetzte ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.

„Danke, Boss", flüsterte er durch die Zähne.

„McGee!", schrie Gibbs durch das Büro, was den jungen Agenten zusammenzucken ließ, der sich gerade hinter seinen Schreibtisch geschwungen hatte.

„Warum bist du nicht an deinem Platz?"

„Entschuldige Boss, Abby brauchte mich."

„Deinen Leuten fehlt es an Disziplin", lachte Fornell in Gibbs Richtung und erntete einen tödlichen Blick von ihm. Die nächsten dreißig Sekunden starrten sich die beiden Männer nur an. Kein anderer im Raum traute sich einen Laut zu machen oder zu atmen.

„Ah, wie schön, dass Sie schon da sind, Agent Fornell", unterbrach Direktor Vance, als er die Treppe heruntertrat. Alle Blicke richteten sich auf ihn und den Mann an seiner Seite. Tony, Ziva und McGee sprangen auf die Beine und traten neben Gibbs, als Direktor Vance und der Fremde zu ihnen getreten waren.

„Ihr Direktor lässt Grüße ausrichten, Agent Fornell. Er wäre gerne selbst hier, aber es kam ihm etwas dazwischen. Aber er versicherte mir, Sie würden unserem Gast hier mit seinem Problem helfen. Ich habe eine sehr wichtige Videokonferenz in fünf Minuten." Vance wandte sich zum Gehen, drehte sich auf der Treppe aber nochmal um.

„Ach und Gibbs. Volle Kooperation, verstanden?" Gibbs nickte. Sobald der Direktor außer Sichtweite war, hellten sich die Gesichter von Fornell und dem Fremden auf.

„Kurt", sprach Fornell aus und klopfte ihm auf die breite Schulter.

„Es ist viel zu lange her. Wie lange? Fünfzehn Jahre?" Die beiden Männer lächelten sich breit an. Wieder traf Tonys Blick Zivas. Was geht hier ab? Er legte den Kopf leicht zur Seite. Ich habe keine Ahnung. Aber das wird sicher gut. Da musste er ihr Recht geben, was auch immer es war, es konnte nur spannend werden.

„Würde mich kurz Jemand aufklären, was hier los ist", bat Gibbs mit seinem rauen Tonfall, der die Aufmerksamkeit beider Männer auf ihn lenkte.

„Agents Gibbs, David, McGee und Dinozzo, das ist Agent Kurt Weller. Er leitet die FBI-Dienststelle in New York." Gibbs spürte, dass Tony wieder einen dummen Witz über die Verfügbarkeit von Konferenzräumen machen wollte und stoppte ihn noch während er Luft holte mit einer gehobenen Hand als Drohung. Sein Agent blieb stumm.

„So sehr es mich freut, Sie zu Besuch zu haben, Agent Weller, würde ich doch vorschlagen, sie verlagern Ihr Wiedersehen mit Fornell ins Gebäude des FBI."

„Ich bin nicht nur wegen T.C. hier, Agent Gibbs." Tonys Augenbrauen schossen nach oben.
T.C.? Zivas Blick traf seinen. Ich wusste nicht mal, dass er einen Vornamen hat. Tony unterdrückte ein Lacher. Er hat nicht nur einen Vornamen, er hat einen Spitznamen!

„Okay, na dann. Was kann der NCIS für Sie tun?"

„Mein Team arbeitet als Sondereinheit in einer sehr…speziellen Sache. Streng geheim. Wir sind da auf ein Problem gestoßen, was eher in Ihre Zuständigkeit fällt als in unsere. Aufgrund der Gegebenheiten können wir das aber nicht hier besprechen. Könnten Sie uns Ihr Team mich begleiten?"

„Von welcher Art Gegebenheit sprechen wir hier?", fragte Gibbs trocken.

„Das gehört zu den Dingen, die ich Ihnen lieber zeige, als es Ihnen zu erklären. Aber dafür müssen wir nach New York. Es dürfte nicht länger als ein paar Tage dauern. Ihr Direktor hat das schon mit meinem besprochen und der Sache zugestimmt." Gibbs überlegte einen Augenblick, bevor er sich an sein Team wandte.

„Tony und Ziva, Taschen packen, ihr habt vierzig Minuten. McGee du bleibst hier, falls wir Informationen brauchen." Der junge Agent wollte diskutieren, das zeigten seine Augen, aber er hielt sich zurück und nickte stumm.

„T.C. – Agent Fornell – kann Ihnen als Kontaktmann dienen, Agent McGee. Es kann manchmal schwer sein mein Team zu erreichen", erklärte Agent Weller weiter.

„Abfahrt in einer Stunde!", rief Gibbs seinen beiden Agenten hinterher, die zum Aufzug hechteten.

„Oh, Sie müssen nicht fahren. Die FBI-Maschine wartet am Flughafen auf uns", verkündete Agent Weller. Tony grinste über beide Ohren.

„Natürlich hat das FBI ein Flugzeug", sagte er, als sich die Aufzugtüren geschlossen hatten. Ziva grinste ebenfalls.

„Sei froh. Die Alternative wäre eine fünfstündige Autofahrt mit Gibbs." Er schauderte.

Eine Stunde später saßen sie in einem kleinen, aber geräumigen Flugzeug und horchten den Motorgeräuschen als die Maschine abhob.

„Dann erzählen Sie mal von Ihrem Top geheimen Auftrag, Agent Weller", sagte Gibbs.

„Vor einigen Jahren fanden wir eine Frau in einer Tasche. Nackt, orientierungslos, ohne Erinnerung und am ganzen Körper tätowiert. Aber es waren keine einfachen Tattoos, sondern tausend kleine Geheimnisse. Koordinaten, Aktenzeichen, Bilderrätsel. Jedes Tattoo, was wir entschlüsseln konnten, führte uns zu einer Festnahme. Korrupte Politiker, Waffenschmuggel, Menschenhandel und so weiter. Mein Team beschäftigt sich seitdem nur noch mit diesen Tattoobezogenen Fällen."

„Was wurde aus der Frau?", fragte Ziva.

„Sie kam als Jane Doe zu uns, ihre Erinnerungen waren methodisch mit Hilfe von Medikamenten gelöscht worden. Innerhalb der letzten Jahre konnten wir aber nahezu alles in Erfahrung bringen, was sie betrifft. Ich würde aber bevorzugen, sie erzählt es Ihnen selbst."

„Wir werden Sie treffen?", fragte Gibbs.

„Sie ist Teil meines Teams."

„Als Zivilistin?"

„Es ist etwas komplizierter, aber wie gesagt darüber sprechen wir besser, wenn wir da sind."

Es dauerte nicht lange, bis das Flugzeug zur Landung ansetzte. In Empfang genommen wurden die vier von zwei für das FBI typisch schwarzen SUVs, die sie direkt zur Dienststelle brachten. Die Fahrt im Aufzug ging schnell und schon öffneten sich die Türen zu einem hellen Großraumbüro. Ein paar Schreibtische standen am Rand und in der Mitte waren große Monitore aufgebaut, über die ein Bildschirmschoner lief.

„McGee wird so neidisch sein, wenn wir ihm davon erzählen", flüsterte Tony Ziva ins Ohr. Eine Frau und ein Mann standen inmitten des Raumes, direkt vor den Bildschirmen und beobachteten die kleine Gruppe beim Eintreten.

„Das sind Agent Zapata und Reade, sie gehören zu meinem Team." Gemeinsam gingen sie aus dem Büro heraus und einen Flur hinunter. Eine weitere Tür später und sie standen mitten in einem fensterlosen Raum voller modernster Technik.

„Du hast Recht. McGee wird dermaßen eifersüchtig sein", flüsterte Ziva in Tonys Ohr.

„Machst du Witze? Das hier ist McGeeks feuchter Traum." Vor einem großen Arbeitstisch mit einem großen eingelassenen Bedienfeld standen drei weitere Personen.

„Da sind die Agents vom NCIS. Agent Gibbs, David und Dinozzo", Kurt deutete auf jeden einzelnen. „Und das sind Patterson, Rich und Jane." Obwohl die Frau, die er als Jane vorstellte, lange Hosen und ein langes Shirt trug, waren trotzdem noch ein paar ihrer Tattoos sichtbar. Ein großer Vogel an der linken Seite ihres Halses und ein Wabenmuster auf ihrer Hand waren das erste, was Tony ins Auge fiel. Sie war sehr schlank, wirkte trotzdem fit und sie legte einen sehr vertrauten Blick auf ihren Boss.

„Rich Dotcom, nett Sie kennen zu lernen", sprang Rich auf Ziva zu und schien sie umarmen zu wollen. Tony, der die Reflexe seiner Partnerin nur zu gut kannte, blockte den vorwitzigen Fremden mit seinem Körper ab, bevor Ziva ihn zu Boden ringen konnte.

„Provozieren Sie nicht den Ninja, das endet nie gut", sagte er einfach und erntete einen dankbaren Gesichtsausdruck von ihr. Sanft lächelte er zurück. Dann erst fiel ihm etwas anderes auf.

„Warten Sie kurz. Rich Dotcom? Ehrlich? Das ist Ihr Name?", wandte er sich an Rich.

„Ich habe eine Urkunde, wenn Sie mir nicht glauben. Wir können sie gerne nachher zusammen aus meiner Wohnung holen." Tony schreckte zurück. Das hatte der Typ nicht gerade gesagt. Hinter ihm kicherte Ziva leise. Die unangemessenen Sprüche von Rich mehr als gewöhnt, ignorierten seine Teammitglieder ihn einfach.

„Könnten Sie uns bitte etwas zu dem Fall erzählen?", drängte Gibbs, noch immer nicht sicher, was er genau hier machte und definitiv nicht willig länger als nötig inmitten dieser komischen Menschen zu sein.

Dann ergriff Patterson das Wort. „Ich nehme an Kurt hat Ihnen schon erzählt, worum es in dieser Einheit geht. Wir konnten vor ein paar Wochen ein Tattoo entschlüsseln." Damit deutete sie auf einen großen Bildschirm an der Wand, der zum Leben erweckte und eine Ganzkörperaufnahme der Frau zeigte, die nur wenige Meter neben ihnen stand – nackt. Das Bild zoomte auf die Rückseite ihres rechten Oberschenkels. Tonys Mund stand offen bei dem Anblick, der eben noch auf dem Bildschirm war und er spürte nur Sekunden später den vertrauten Schmerz des Schlages auf den Hinterkopf.

„Danke, Boss", flüsterte er. Ziva war genauso geschockt und richtete sich auf Jane.

„Ähm, ist das für Sie in Ordnung, dass wir uns das ansehen?" Jane lachte kurz.

„Ist schon gut, ich bin es gewöhnt. Seit Jahren tut diese Behörde nichts anderes, als meinen Körper anzustarren und zu analysieren."

Patterson deutete wieder auf das Tattoo, das nun deutlich vergrößert auf dem Bildschirm zu sehen war. Es sah verwaschen aus, als wäre die Tinte stark verlaufen.

„Wir konnten berechnen, wie die Tinte verlaufen ist und daraus das Bild rekonstruieren." Sie drücke auf eine Taste und es entstand das Bild eines Adlers, der einen Anker hielt.

„Das Wappen der US Navy", sagte Gibbs.

„Sehr gut erkannt. Die grauen Haare stehen Ihnen übrigens hervorragend, macht Sie so männlich." Richs übereifrige Stimme füllte den Raum. Tony und Ziva starrten ihn ungläubig an und als Gibbs seinen Todesblick auf ihn legte, verstummte der vorwitzige Hacker sofort.

„Es tut mir leid, Agent Gibbs. Rich hatte zu wenig Liebe als Kind", sagte Patterson.

„Hey! Aber so wahr", antwortete er.

„Rich, raus!", unterbrach Kurt streng. Der Hacker begann zu zögern, doch verließ den Raum. Patterson nahm das Gespräch vor der Unterbrechung wieder auf.

„Dazu kommen noch einige andere Hinweise, sowie Koordinaten und eine Personalnummer. Alles zusammen führt uns zu einem geheimen Navy Stützpunkt und einem Flottenarzt mit Namen Dr. Clover." Das Bild aus seiner Personalakte erschien.

„Zusammen mit dem hier", sprach Patterson weiter und wieder erschien das Tattoo auf dem Bildschirm. Oberhalb des Schnabels des Adlers war eine kleine Buchstabenreihe.

„Das ist die chemische Formel für Zipp."

„Was ist Zipp?", fragte Ziva.

„Das Teufelszeug, mit dem sie mir das Gedächtnis gelöscht haben. Hat schreckliche Nebenwirkungen", erklärte Jane.

„Genau. Wir müssen herausfinden, was Dr. Clover mit Zipp zu tun hat und wie die Navy da reinpasst. Und da kommen Sie ins Spiel, Agent Gibbs. Wir haben keine Befugnisse auf Stützpunkten der Navy, schon gar nicht auf den geheimen."

„Das scheint mir alles sehr dürftig das auf einem Bild aufzubauen, was ihre Agentin auf dem Bein hat", erklärte der erfahrene Agent. Das hier war weit außerhalb seiner Wohlfühlzone.

„Lassen Sie uns ein paar unserer gelösten Fälle vorstellen. Vielleicht verstehen Sie uns dann besser", schlug Kurt vor. Die nächsten Stunden verbrachten sie mit dem Studium von Tattoos auf Janes Körper, zur Begeisterung von Tony und zum Entsetzen von Ziva. Danach hatten beide Kopfschmerzen und waren froh aus dem Büro herauszukommen. Zusammen setzten sie sich vor dem FBI Gebäude auf eine Bank und genossen die kurze Pause, die Gibbs ihnen gewährt hatte.

„Das ist absolut verrückt", sagte Ziva.

„Ich weiß nicht. So eine Geschichte kannst du dir nicht ausdenken. Stell dir mal vor, Jemand löscht deine Erinnerung und verwendet dich als große Leinwand nur um Rätsel ans FBI zu schicken." Zivas Blick ging gegen den Boden.

„Manchmal wünschte ich mir, Jemand könnte die ein oder andere meiner Erinnerungen löschen." Bilder von Somalia schossen durch ihr Unterbewusstsein. Tony legte die Arme um sie, zog sie an sich, sodass sie ihren Kopf auf seine Brust legte und küsste ihr sanft auf die Haare. Diese Art ihr Trost zu spenden war inzwischen so normal für beide geworden, dass sie sich auch nicht daran störten von anderen dabei gesehen zu werden. Ihm waren die Geister mehr als bewusst, die sie heimsuchten und auch wenn er sich dabei immer noch hilflos fühlte, wusste er, dass er ihr Trost spenden konnte. Einen Moment horchte sie seinem Herzen, dann setzte sie sich wieder auf.

„Möchtest du Kaffee? Da drüben ist ein Stand", fragte er. Sie nickte. Damit zog Tony los. Kurze Zeit später setzte sich Jane neben Ziva auf die Bank.

„Hey. Ich hoffe wir haben euch nicht erschlagen mit den Informationen. Die ganze Sache kann sehr überwältigend sein."

„Das glaube ich. Das muss schwer sein."

„Am Anfang. Da habe ich mich noch als Opfer gesehen. Die Erinnerungen kamen aber Stück für Stück zurück und ich wurde mit jeder davon stärker. Und ich erkannte, dass das meine Chance auf ein echtes Leben ist."

„Ein echtes Leben?" Sie lächelte.

„Kurt hat wieder den ganzen privaten Teil weggelassen, oder? Meine Eltern waren Missionare in Afrika. Nachdem mein Bruder und ich mit angesehen haben, wie sie brutal ermordet wurden, kamen wir in ein illegales Waisenhaus. Von da adoptierte uns eine Verrückte, brachte uns in die Staaten und bildete uns zu Kriegern aus. Sie gründete eine große Organisation mit dem Plan die ganze USA in Chaos zu stürzen und dann mit eigenen Leuten neu zu besetzen. Diese Leute waren es auch, die mein Gedächtnis löschten, mich tätowierten und mich aussetzten. Damals war ich ein anderer Mensch. Ich habe meinen Frieden damit gemacht, wer ich war und was ich getan habe und habe neu angefangen."

„Deswegen auch der Name", stellte Tony fest, der in der Mitte der Geschichte zurückgekehrt war. Er reichte Ziva ihren Kaffee und stand neben ihr, da die Bank nicht genug Platz für drei bot.

„Ja ich wurde geboren als Alice, wurde dann zu Remy und das FBI nannte mich Jane Doe. Und den Namen habe ich behalten, weil ich weder Alice noch Remy bin. Ich wollte daran glauben, dass ich die Frau sein konnte, die Kurt in mir sah und das habe ich geschafft." Zivas Blick richtete sich auf ihren Partner. Da läuft was oder? Er grinste kurz. Garantiert.


Authors note: Ich hoffe der Anfang ist nicht zu langweilig, aber beide Teams müssen sich erstmal kennen lernen und eine gemeinsame Basis finden. Es warten noch ein paar Spannende Enthüllungen auf uns und noch viel mehr. Ich hoffe also, ihr bleibt dran. Der nächste Teil kommt bald.