Tenzins erste Woche an der Schule lief prima. Adra und Kuji waren ziemlich gute Freunde und obwohl er Cam im ganzen zu negativ fand hatte er seine Momente. Alle seine Lehrer waren von seinem Wissen und Arbeitsmoral beeindruckt und nicht bedrohte seine Identität bis zum zweiten Montag als sein Vater kam um zu seiner Klasse zu sprechen.
Bevor sie das Haus verliessen bat Tenzin Aang ihn zu ignorieren während er an der Schule war. Aang stimmte zu in der Annahme das es war weil Tenzin nie jemand war der die Aufmerksamkeit schätzte. Als er also vor dem Mittagessen in die Schule kam griff er seinen Sohn nicht hinaus. Er hielt eine kleine Ansprache und beantwortete Fragen bis die Glocke zu Mittagspause läutete, denn blieb er zurück und sprach mit Mr. Yoo.
Tenzin, Kuji und Cam gingen zusammen in den Schulhof wo sie Adra trafen. „Wie war der Vortrag?" fragte der ältere Junge.
„Es war cool, wirklich interessant", sagte Kuji, „stell dir vor, sie haben all diese Dinge getan als sie etwa so alt waren wie wir."
„Grosse Sache", sagte Cam. Tenzin wiederstand dem Drang etwas zu sagen.
„Ja, es ist eine grosse Sache", sagte Adra, „Feuerlord Ozai wollte das ganze Erdkönigreich niederbrennen. Unsere Familie wäre ohne sie zu Asche geworden."
„Ja, ja. Ich weiss das. Ihre ganze Gruppe ist trotzdem merkwürdig", sagte der kleinere Cousin. „Ich meine komm schon. Der Avatar hat all diese Macht und er spricht immer von Frieden und Gewaltlosigkeit ausser er muss in Ärsche treten, dann ist es in Ordnung."
Tenzin wurde wütend, aber er tat sein besten es zu verbergen. „Mein Vater sagt der Avatar hat nicht die Möglichkeit ein komplett friedliches Leben zu führen. Er sagt, dass er manchmal Gewalt nutzen muss um ein Problem zu lösen."
„Was auch immer. Ich denke er ist eine grosse Memme, welche die glücklichste Heulsuse auf der Welt ist."
Niemand kümmerte sich darum, dass mitten an einem warmen, ruhigen Tag eine stete Briese anfing zu wehen. „Also was meinst du damit?" fragte Tenzin und bewahrte seinen ruhigen Ton.
„Schau, jeder andere Luftbändiger der Welt ausser ihm wurde getötet weil er abgehauen und vor seiner Verantwortung davongerannt ist und er wurde damit belohnt, dass er hundert Jahre in einem Eisberg eingefroren war, nur damit zwei Wasserstammkinder ihn finden konnten, welche dann ihre Heimat verliessen um, um die Welt zu reisen und sich um ihn zu kümmern. Er wurde als Avatar geboren, wie viel Glück konnte er haben? Es hat ihm alles gebracht." Der Wind wurde stärker. „Ich meine, glaubt ihr die Wasserbändigerin hätte ihn geheiratet wenn er nicht der Avatar wäre?"
„Das reicht!" sagte Tenzin und trat auf Cam zu.
„Was ist dein Problem?" sagte der Junge. „Du benimmst dich als…" Cam bemerkte den Wind. „Oh ich verstehe. Du bist das Luftbändigerkind."
Adra und Kuji sahen einander an. „Nein ist er nicht, er ist vom Wasserstamm", sagte das Mädchen.
Der kleinere Junge unterbrach den Augenkontakt zu dem grösseren nicht. „Oh das ist er. Sieh dir sein Gesicht an, er ist aufgebracht weil ich schlecht über seinen kostbaren Daddy gesprochen habe." Tenzin trat näher. „Ja, ich habe darauf gewartet dir das zu sagen. Deine ganze Familie ist ein Haufen Spinner. Ich meine Bumi ist cool und deine Schwester ist ziemlich heiss, aber alle anderen sind ein Haufen Aussenseiter und dein Dad ist der Hauptspinner."
„Hör auf Cam", rief sein Cousin aus. „Das ist nicht cool, lass seine Familie in Ruhe."
„Hör auf ein Idiot zu sein Cam", sagte das Mädchen und griff Tenzins Arm. „Hör nicht auf ihn. Er ist einfach der Arsch der er ist. Beruhige dich."
Tenzin zog seinen Arm von Kuji weg. „Entschuldige dich. Jetzt", verlangte er.
„Oh, weisst du was", sagte Cam mit einem bösen Ausdruck in den Augen und einem Grinsen auf den Lippen. „Es tut mir leid, deine ganze Familie ist nicht seltsam. Deine Mom, nun sie hat einen heissen Arsch. Zu schade, dass dein Dad zu armselig ist um es zu schätzen."
Tenzin kochte vor Wut. „Du lässt meine Mutter da raus!" und er schob Cam sechs Meter zurück.
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Bumi kam panisch in Mr. Yoos Klassenzimmer gerannt. „Dad, Dad! Du musst sofort mitkommen!"
„Anstand Bumi!" verbesserte ihn Aang. „Du bist immer so über dramatisch."
„Hi Mr. Yoo", beeilte er sich zu sagen. „Dad du verstehst nicht. Tenzin steht davor gegen diesen Jungen zu kämpfen und ich kann ihn nicht aufhalten."
„Boom, das ist nicht witzig", sagte Aang in der Annahme, dass das alles ein Scherz war.
„Dad, sieh mich an, ich meine es ernst. Tenzin kocht da draussen und dieser Junge verspottet ihn. Sobald ich mich Ten nähere, bläst er mich einfach davon."
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Eine Menge hatte sich am Rand des Schulhofs versammelt um die Auseinandersetzung zu beobachten. Der junge Luftbändiger stand da, seine Haare peitschten in dem Wind der ihn umgab, seine Fäuste geballt, schwer atmend, versuchte sich zu beruhigen aber nichts funktionierte. Cam verspottete ihn weiter, er bemerkte, dass die Sprüche gegen seine Mutter ihn noch wütender machten. Der junge Erdbändiger zuckte kurz zusammen als der Avatar in der Mitte zwischen ihm und Tenzin landete.
„Tenzin!" rief Aang. „Hör auf!"
„Vater halt dich raus", antwortete der Junge.
„Junge beruhige dich", sagte der Avatar während er näher trat.
„Ja, kleines Baby", schrie Cam. „Du machst besser was Daddy sagt."
Aang begann sich zu dem Jungen umzudrehen aber er trat zur Seite als er spürte das der Junge in eine Bändigungshaltung ging. Als Tenzin sah wie sein Vater er erahnten Attacke auswich reagierte er.
Die Dinge schienen sich für alle anderen extrem schnell abzuspielen aber für Aang und Bumi passierten sie in Zeitlupe. Zuerst sahen sie wie Tenzin seine Beine spreitzte und in die Hocke ging als wäre er auf einem Hochseil. Dann streckte er die Arme aus und drehte sie im Kreis, wodurch er von einem Ras aus Wind eingekreist wurde, welches er mit voller Kraft auf Cam zusteuerte.
Aang war geschockt, er hatte noch nie so etwas gesehen. Tenzin bewegte sich so schnell und einer solchen Entschlossenheit.
Lin tauchte vor Cam aus dem Boden auf. Tenzin hielt auf seinem Weg inne, sein Rad wurde zu einem Ball auf Luft. „Weg da Lin", befahl er.
Aang sah beindruckt zu wie die kleine Erdbändigerin sich ruhig bewegte. Sie trat durch den Ball und packte Tenzins geballte Faust. Sie sprach sanft. „Tenzin hör auf."
Zum ersten Mal wandte Tenzin seinen eisigen Blick von Cam ab. Er sah hinunter in Lins Gesicht. Der Wind um ihn erstarb. Lin streckte sich mit einem leichten Lächeln und zog an einer seiner Haarsträhnen. Alles was sie sagte war. „Gut."
Cam öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, aber wurde schnell hart in den Mund geschlagen. „Du sprichst nicht über meine Familie!" sagte Bumi während der Junge seine anschwellende, blutige Lippe hielt.
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Katara war darauf vorbereitet, dass Aang etwa eine Stunde nach dem Mittag nachhause kam aber sie war überrascht, dass beide Junge bei ihm waren. „Was ist los?" fragte sie als Aang gefolgt von einem schmollenden Tenzin und einem stolz aussehenden Bumi durch die Tür trat.
„Mom, du hättest es sehen sollen", sagte Bumi, „dieser Junge hat Tenzin belästigt, ich meine hat Haufen sch… Mist über uns alle erzählt und Ten ist ausgerastet. Dad konnte ihn nicht einmal dazu bringen sich zu beruhigen."
„Was?" frage Katara und sah Tenzin ungläubig an.
„Ja Mom, es war gros-„
„Jungs", sagte Aang mit seiner strengsten Stimme. „Geht auf eure Zimmer." Die zwei jungen Männer drehten sich um, um davon zu gehen. „Und Tenzin."
„Ja Vater?"
Aang sah ihn nicht an. „Geh deinen Kopf rasieren."
„Wa- aber Vater, ich wollte meine Haare für eine Weile behalten."
Der Avatar wirbelte seinen Kopf zu seinem jüngsten herum. „Ich sagte du sollst deinen Kopf rasieren und ich will, dass du es jetzt tust!"
„Aber Vater, du hast gehört was er gesagt hat. Ich-„
„Ich sagte jetzt Tenzin."
Wenn Blicke töten könnten wäre Aangs Kopf in diesem Moment explodiert. Tenzin wandte sich um und stürmte gefolgt von Bumi den Gang hinunter.
„Aang, ich entnehme deiner Reaktion, dass das wirklich passiert ist", sagte Katara, „aber das ist das erste Mal, dass er Ärger gemacht hat. Glaubst du nicht ihn seinen Kopf rasieren zu lassen ist etwas heftig?"
„Es ist keine Bestrafung", sagte er während er sich und den Sessel setzte und fuhr mit der Hand über sein Gesicht. „Er wurde für eineinhalb Wochen suspendiert."
„Wieso muss er dann seine Haare abschneiden?"
„Weil Katara", sagte er und sah zu seiner Frau auf. „er fertig ist, er hat das Luftbändigen gemeistert." Der Mund der Wasserbändigerin fiel auf. „Du hättest ihn sehen sollen, er war grossartig. Er hat dieses Rad aus Luft geformt und hat es gesteuert."
Sie war geschockt. „Ich…ich wusste nicht, dass er so nah dran war."
„Niemand wusste es, ich habe nicht einmal ihn wissen lassen wie schnell er Fortschritte machte. Ich habe gehofft, dass er seinen eigenen Trick noch für ein paar Jahre nicht erfinden würde, bis er stärker ist aber er hat es verdient also muss ich ihn jetzt tätowieren."
„Ich verstehe nicht, hast du deine nicht bekommen als du zehn warst?"
„Doch und es war extrem schmerzhaft. Ich wollte ihm das nicht antun solange er so jung ist."
Das war das erste Mal, dass Aang wirklich darüber sprach wie er seine Tattoos bekommen hatte. Wann immer Katara oder sonst jemand ihn fragte hatte er es einfach beschönigt. „Ich dachte immer du hast durch den Schmerz hindurch meditiert", sagte sie.
„Habe ich", antwortete er, „bis ich ohnmächtig wurde."
„Ohnmächtig?" rief Katara aus. „Du bist ohnmächtig geworden?"
„Bin ich, Jungs älter als ich und erwachsene Männer ebenso. Gyatso sagte jeder wird ohnmächtig entweder vor Schmerzen oder Erschöpfung weil es so lange dauert." Er fuhr sich über das Gesicht. „Ich bin nicht bereit das zu tun."
Katara setzte sich auf die Armlehne neben ihn, legte ihre Hände auf seine Schultern und lehnte ihren Kopf gegen seinen. „Es ist in Ordnung. Ich werde da sein um den Schmerz zu lindern und Kya kann helfen."
„Du kennst Ten, er würde dem nie zustimmen. Ausserdem, glaube ich nicht, dass er will das seine Mutter und Schwester ihn nackt sehen. Es ist schlimm genug, dass Mushi da sein wird."
„Dann müssen wir einfach warten bis", sie wollte die Worte nicht sagen tat es aber trotzdem, „ohnmächtig wird und dann kommen wir und helfen die Schmerzen zu lindern."
Aang nahm die Hand seiner Frau von seiner Schulter und küsste sie.
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Kya ging in Bumis Zimmer und schloss die Tür. Er sah vom Bett auf dem er lag auf. „Was ist los?" fragt er.
„Was ist passiert?" fragte sie gerade heraus.
„Tenzy wollte einem Jungen in den Hintern treten dafür das er Mist über die Familie erzählt hat. Ich und Dad konnten ihn nicht aufhalten aber Lin schon. Wir wurden suspendiert."
„Moment, wenn Ten derjenige war der kämpfen wollte, wieso wurdest du suspendiert?"
„Weil, als Lin Tenzin endlich beruhigt hatte, ich den Idiot auf den Mund geschlagen habe."
„Bumi!" sagte Kya und schüttelte den Kopf über ihren Bruder.
„Nein Ky, du hättest hören sollen was für Sachen dieser Bengel gesagt hat. Wenn ich nicht so damit beschäftigt gewesen wäre Tenzin davon abzuhalten den Jungen umzubringen hätte ich mich selbst um ihn gekümmert."
Kya setzte sich gegenüber dem Bett ihres Bruders auf den Boden. „Tenzin hat das Luftbändigen gemeistert", sagte sie leise. „Dad sagte, dass das Rad Ding was er gemacht hat der letzte Schritt war. Er bekommt in ein paar Tagen seine Tattoos."
„Das ist grossartig. Deshalb wollte Dad das er seinen Kopf rasiert…obwohl er etwas hart deswegen war."
„Was hast du erwartet, ihr habt gekämpft. Ausserdem macht er sich Sorgen darum Tenzins Tattoos zu machen. Er will ihn nicht verletzen."
„Oh", sagte der junge Mann, dann kam ihm etwas in den Sinn. „Warte woher weisst du das alles? Hast du gelauscht?"
„Hey, ich war dabei zur Haustür hereinzukommen und ich habe sie reden gehört. Ich wollte nicht stören also bin irgendwie einfach…dort gestanden."
„Du Schnüffler", sagte Bumi und liess sich auf den Rücken fallen. „Also sollten wir es Tenzy sagen?"
„Nein, wir sollten es Dad überlassen, aber ich habe eine Idee."
