Fran zieht um!
„Oyyyy, ich kann nicht mehr! Ich bin total erschöpft."
Fran lässt sich auf ihr Bett fallen. Nun, eigentlich war es nicht mehr ihr Bett. Nach fünf sehr langen Jahren und viel harter Arbeit ist sie nun endlich Mrs. Maxwell Sheffield und natürlich schläft sie jetzt zusammen mit Maxwell in seinem Schlafzimmer. Fran blickt sich in ihrem alten Zimmer um. Im Moment sieht es nicht sehr gemütlich aus. Seit mehreren Stunden ist Fran dabei, das Zimmer auszuräumen und ihre Sachen in ihr neues Schlafzimmer zu bringen.
Unglaublich, wie viel Zeug sie in ihren fünf Jahren als Nanny angesammelt hat. Fran nutzt die Gelegenheit, um ein paar Sachen auszusortieren und packt die Sachen in Kartons ein, die Niles auf den Dachboden bringen kann. Aber bei vielen ihrer Habseligkeiten fällt es ihr schwer, eine endgültige Entscheidung zu treffen, was sie damit tun soll. Seit Tagen ist sie nun schon beschäftigt und noch immer ist kein Ende in Sicht.
„Warum kann ich nicht einfach mit den Fingern schnippen und alles findet seinen Platz." seufzt Fran laut.
„Weil du nicht Mary Poppins bist! Du bist Fran Fine, ohh, entschuldige mich, Mrs. Fran Sheffield."
Fran dreht sich um. Maxwell tritt mit einem Tablett in den Händen ins Zimmer. Auf dem Tablett steht ein Stück Käsekuchen mit viel Schlagsahne und ein Glas mit Eistee. Maxwell stellt alles auf den Nachttisch vor Fran.
„Hier, Liebling, von Niles mit lieben Grüßen. Er meinte, Nervennahrung sei wichtig, bevor du komplett durchdrehst."
Fran lächelt.
„Ach, der guter Niles!"
„Und das ist meine Unterstützung, Liebling!"
Maxwell legt den Arm um seine Frau und gibt ihr einen langen, zärtlichen, leidenschaftlichen Kuss.
„Mhhh, das ist noch besser, Liebling!"
Fran schlingt ihre Arme um seinen Hals und küsst ihn mit der gleichen Leidenschaft und Liebe zurück. Sie strahlen sich an. Beide können die Liebe in den Augen des anderen sehen und reiben ihre Nasen aneinander. Maxwell grinst.
„Wow! Eine geborene Fine, die Küsse von ihrem Mann sogar mehr liebt als Käsekuchen mit Schlagsahne. Das hast du sicher nicht von deiner Mutter geerbt."
„Maax, benimm dich!"
Sie zieht an seinen Ohren. Sie küssen sich immer wieder, bis plötzlich Frans Magen zu knurren beginnt. Sie starren sich an und beginnen beide zu lachen. Maxwell reicht ihr den Teller mit dem Kuchen.
„Iss Liebling, sonst wird dein Bauch böse auf mich."
Sanft schiebt er ihre Bluse hoch, seine Finger streicheln über ihre nackte Haut. Er kniet sich vor sie und beginnt, kleine Küsse auf ihrem Bauch zu verteilen.
„Mhhhhh Maaaxxx, Darling" schnurrt Fran. „Hör auf! So kann ich nicht essen."
Schließlich lässt er sie los und sieht sich im Zimmer um.
„Na ja, hier gibt es noch viel zu tun."
Fran starrt ihn verzweifelt an.
„Ich glaube, es wird nie enden. Ich habe das Gefühl, es wird immer mehr statt weniger."
Maxwell versucht sein Grinsen zu verbergen und eine Bemerkung zu unterdrücken. Er kennt Frans Einkaufslust und ihre Reaktion, wenn jemand darauf eine Bemerkung macht.
„Kann ich dir irgendwie helfen?" fragt er stattdessen.
„Ja, du kannst die beiden Kartons in unser Schlafzimmer tragen."
Maxwell wirft neugierig einen Blick auf den Inhalt. Es sind gerahmte Bilder, Kerzen, Parfümfläschchen und andere Kleinigkeiten. Auf einem Karton liegt Frans rosa „Shades of the Orient" Koffer.
„Willst du das alte Ding wirklich behalten, Liebling?"
Fran hat inzwischen ihren Kuchen aufgegessen. Sie nimmt ihm den Koffer aus der Hand und streichelt ihn zärtlich.
„Natürlich, Liebling. Ich werde ihn niemals hergeben!"
„Was willst du denn mit dem ollen Ding? Hoffentlich nicht Make-up von Tür zu Tür verkaufen?!"
„Natürlich nicht! Aber dieser Koffer ist meine Schatzkiste. Da bewahre ich meine wertvollsten Schätze auf."
Jetzt ist Maxwells Neugier noch mehr geweckt. Dann hat er eine Idee, was der Koffer enthalten könnte.
„Ah, ich verstehe, Liebling. Da sind alle deine Souvenirs über Barbra Streisand drin."
Grinsend schüttelt Fran den Kopf. Ohne weitere Erklärung trägt sie den Koffer höchstpersönlich in ihr neues Schlafzimmer.
Wenige Tage später ist der Umzug abgeschlossen und Frans ehemaliges Zimmer ist genauso leer wie vor ihrem Einzug.
Eines Nachmittags kommt Maxwell völlig erschöpft ins Schlafzimmer. Er ist gerade von einer sehr stressigen Probe nach Hause gekommen und will sich ein wenig ausruhen. Fran wollte erst am späten Abend nach Hause kommen. Sie hatte vor, zuerst Gracies Ballettunterricht zu besuchen. Dann will sie Gracie zu ihrer Freundin fahren und Maggie vom College abholen.
Maxwell geht in die Garderobe, um seine Jacke aufzuhängen. Sein Blick fällt auf Frans Koffer. Seine Neugier ist erneut geweckt. Er weiß, dass es eigentlich nicht richtig ist, in den persönlichen Sachen seiner Frau zu wühlen. Aber sie muss davon ja nichts erfahren. Er trägt den Koffer zum Bett und öffnet ihn.
