Luke hatte mit allen möglichen Reaktionen gerechnet, mit einem spitzen Aufschrei zum Beispiel oder mit wortgewaltigen Ausflüchten, mit zerknirschten Entschuldigungen oder mit einer stürmischen Umarmung, die diesen niederträchtigen Betrug wieder gut machen sollte, vielleicht sogar mit Tränen. Aber „Wie war dein Film?" war so unglaublich scheinheilig und gleichzeitig einfallslos, dass es ihm die Sprache verschlug – wenn auch nur für ungefähr vier Sekunden.

„Keine Ahnung. Aber ich wette, er war nicht halb so spannend wie dein Besuch im Museum", sagte er frostig. (Oh ja! Diese abgefeimte Schwindlerin sollte ruhig gleich merken, dass sie mit einem derart durchsichtigen Ablenkungsmanöver nicht durchkam. Bei IHM nicht!)

Doch Leia startete sofort zum Gegenangriff. „Sei kein Idiot!" fauchte sie. „Na'oomi konnte eben nicht kommen. Sie ... sie ist krank."

„Oh ja, natürlich! Und deshalb bist du einfach mit ihrem Alkoholiker-Vater in die botanische Ausstellung gegangen. Oder ist er einer der Liebhaber ihrer Mutter?" fragte Luke und hörte selber, dass sein Tonfall vor Sarkasmus förmlich triefte. Aber das hatte diese falsche, doppelzüngige kleine Person auch verdient oder etwa nicht?

„Er hat überhaupt nichts mit Na'oomis Familie zu tun. Nicht das Geringste!" schnappte Leia zurück.

„Ach ja? Mit wem hat er denn dann etwas zu tun? Wer ist er eigentlich? Ja, genau: Wer ist dieser Kerl?" fragte Luke und er fragte es so laut, dass jedes Lebewesen im Umkreis von mindestens fünfzig Metern es mitbekam. (Stark aufgewühlte Emotionen hatten grundsätzlich einen sehr schlechten Einfluss auf Luke Vaders Manieren.)

„Schrei nicht so!" zischte Leia. (Im Gegensatz zu ihrem Bruder, diesem verwöhnten Balg, legte sie sehr viel Wert auf Manieren und zwar in jeder Lebenslage. Aber noch viel schlimmer als Lukes Flegelhaftigkeit war die Tatsache, dass sein Gezeter mehr Aufmerksamkeit erregte, als ihr unter diesen Umständen lieb sein konnte.) „Außerdem geht dich das gar nichts an."

„ICH SCHREIE, SO VIEL ICH WILL!" röhrte Luke mit verdoppelter Lautstärke. (Er konnte eine legendäre Dickköpfigkeit an den Tag legen, wenn er sich missverstanden oder generell ungerecht behandelt fühlte.) „Und es geht mich sehr wohl etwas an, wenn meine Schwester sich mutterseelenallein mit wildfremden Kerlen herumtreibt! Und wenn wir schon beim Thema mutterseelenallein sind: Wo sind eigentlich deine Bodyguards?"

Leia sah zu den Leibwächtern ihres Bruders hinüber, die sich im Hintergrund hielten und Gleichgültigkeit heuchelten, obwohl die Ohren unter ihren Helmen inzwischen mit Sicherheit die Größe von Radarantennen erreicht hatten. Vor diesem Publikum konnte, wollte und würde sie nicht zugeben, dass sie ausgerückt war.

Ihr Blick streifte flüchtig den dünnen schwarzhaarigen Jungen, der hinter Luke stand wie ein Schatten und sie aus unerfindlichen Gründen anstrahlte. Tatsächlich sprühte der fremde Junge beinahe Funken wie eine Wunderkerze. Er musste zu Lukes neuen Freunden gehören, obwohl Leia gerade jetzt überhaupt nicht nachvollziehen konnte, wie diese selbstgefällige, aufdringliche, unerträgliche kleine Kröte von einem Bruder überhaupt zu Freunden kam ... noch dazu zu Freunden, die so nett aussahen...

„Das ist eine lange Geschichte", sagte sie ausweichend.

„Wir haben alle Zeit der Welt!" erwiderte Luke scharf, was nun wirklich leicht übertrieben war. Von Kopf bis Fuß mit gerechter Empörung erfüllt, hatte er völlig vergessen, dass seine minuziös festgelegte Zusammenkunft mit Dhorany dem Pünktlichkeitsfanatiker bereits über ihm hing wie ein Damoklesschwert, eine ferne, aber nicht allzu ferne Drohung.

Doch im Gegensatz zu ihm stand Leia jetzt schon unter Termindruck, was ihre Stimmung nicht gerade friedfertiger machte. Tatsächlich war die Situation gerade im Begriff zu eskalieren und in einen handfesten Krach auszuarten, als ihr Begleiter sich endlich einmischte.

„Wir haben zwar nicht gerade alle Zeit der Welt, aber doch noch Zeit genug, uns wenigstens vorzustellen, glaube ich", erklärte er lächelnd und so charmant, so vollkommen distinguiert, dass Leia sofort bewusst wurde, dass nicht nur Lukes Benehmen gerade sehr zu wünschen übrig ließ.

„Ja, natürlich", sagte sie mit leicht gezwungener Höflichkeit. „Äh ... darf ich vorstellen? Seine königliche Hoheit, Bail Organa, Vizekönig von Alderaan – Luke Vader ... mein kleiner Bruder!"

Luke schoss ihr einen weiteren finsteren Blick zu. (Es war aber auch zu aufreizend, dass Leia ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit unter die Nase reiben musste, dass sie ein paar Minuten früher als er das Licht der Welt erblickt hatte!)

„Sehr erfreut", brummte er, obwohl ihm jeder an der Nasenspitze ablesen konnte, dass er alles andere als erfreut war.

„Die Freude ist ganz meinerseits", erwiderte Organa herzlich und reichte Luke eine Hand, die nur widerstrebend angenommen und mit unleugbarer Aggression geschüttelt wurde. „Ich wollte Sie schon lange kennen lernen, junger Mann."

„Ach ja?" gab Luke so patzig zurück, dass Leia ernsthaft erwog, diesem unmöglichen Bengel aus rein erzieherischen Gründen einen soliden Tritt gegen das Schienbein zu verpassen.

„Ja, wirklich", versicherte Organa mit einer Liebenswürdigkeit, die offenbar gegen jede Rüpelhaftigkeit immun war.

Doch Luke war nicht so leicht zu beeindruckenoder gar zu zähmen, wenn er seine schwierigen fünf Minuten hatte.

Schleimer! dachte er angewidert und wandte dem Vize-Kriecher von Absurdistan oder was auch immer demonstrativ den Rücken und gleichzeitig die kalte Schulter zu.

Mochte dieser eingebildete Fatzke doch von ihm halten, was er wollte! Luke hatte gerade viel Wichtigeres im Sinn als die möglicherweise verletzten Gefühle von irgendwelchen aristokratischen Randwelt-Snobs. Tatsächlich ging es ihm mehr um die Verletzung seiner eigenen kostbaren Gefühle. Aber immerhin war er jetzt dazu bereit, die begonnene Diskussion halbwegs diskret und ganz und gar privat, das heißt im Flüsterton fortzusetzen.

„Du hast mich angelogen! MICH!" raunte er seinem hinterlistigen Zwilling ins Ohr, als ob erst die betonte Wiederholung des Reflexivpronomens die ganze Ungeheuerlichkeit dieses Vertrauensbruchs zum Vorschein brachte. Er war immer noch ganz überwältigt von seiner schrecklichen Entdeckung.

Leia besaß immerhin den Anstand, sofort wie das personifizierte schlechte Gewissen auszusehen. Luke sah es nicht ohne Genugtuung. So lange seine Schwester noch so etwas wie Schamgefühl besaß, war wenigstens nicht ALLES verloren ...

„Was für ein Theater wegen so einer Kleinigkeit! Du musst nicht immer gleich aus jeder Sandmücke einen Kraytdrachen machen, Luke. Außerdem kann ich alles erklären", wisperte sie zurück.

„ACH JA?" rief Luke, der seine guten Vorsätze im Eifer des Gefechts sofort wieder vergaß.

„Ja. Aber nicht hier und nicht jetzt. Zu Hause. Nachher. Und jetzt tu mir den Gefallen, sammle deine Zinnsoldaten wieder ein und verschwinde!"

Luke klappte den Mund auf und in Ermangelung einer entsprechend schneidenden Antwort gleich wieder zu, so dass er für einen entscheidenden Moment fast so hilflos wirkte wie ein Fisch auf dem Trockenen.

„Bitte!" hauchte Leia beschwörend, um ihm die bittere Pille ein klein wenig zu versüßen.

Das gab natürlich den Ausschlag. Luke schluckte eine gewaltige Portion gekränktes Ego hinunter, erstickte beinahe daran und gab nach – vorläufig.

„Also gut", sagte er mürrisch und wieder ganz sotto voce. „Wir reden später darüber. Aber heute noch, ja?"

„JA! Und jetzt GEH endlich! BITTE!"

Luke fügte sich und trat widerwillig und so langsam wie nur möglich den Rückzug an.

Leia sah ihrem Bruder nach, bis er mit seiner Eskorte sozusagen im Schleichschritt aus ihrer Blickweite entschwunden war, aber die Erleichterung, die sie jetzt eigentlich hätte verspüren sollen, blieb aus. Stattdessen empfand sie eine tiefe Niedergeschlagenheit und irgendwo darunter die ersten kalten tastenden Fühler von Angst.

„Also das war nun wirklich Pech", meinte Organa, der mit dem Verlauf der Konfrontation äußerst unzufrieden war. (Er hatte sich von seiner allerersten Begegnung mit Vaders Sohn wesentlich mehr erhofft und war jetzt sehr enttäuscht und auch ein wenig besorgt wegen der unverhohlenen Feindseligkeit, die ihm ganz spontan entgegengebracht worden war. Hier bestand offenbar nicht die geringste Aussicht auf eine freundschaftliche Beziehung, die irgendwann wertvolle Früchte tragen würde.) „Ja, wirklich Pech. Was meinen Sie: Wird er es Ihrem Vater erzählen?"

Das war genau die Frage, die Leia gerade durch den Kopf schoss. Die bloße Vorstellung ließ einen nervösen Schmetterlingsschwarm durch ihren Magen flattern.

„Ich weiß nicht. Oh Götter, hoffentlich nicht."

Organa legte seine Hand auf ihre schmale Schulter.

„Er hängt sehr an Ihnen, Leia, das merkt man sofort. Er wird bestimmt den Mund halten, wenn Sie ihn darum bitten."

Doch Leia war sich da gar nicht so sicher. Lukes Loyalität ihr gegenüber war schon in ihren innigsten Zeiten wankelmütig geworden, sobald es um Vader ging. Und die Auseinandersetzung, die ihnen heute Abend blühte, würde bestimmt nicht gerade zu den Sternstunden absoluter Zwillingsharmonie zählen.

„Sie müssen ihm einfach nur eine plausible Erklärung dafür liefern, warum er es NICHT erzählen soll", fuhr Organa fort. Er schenkte Leia ein warmherziges Lächeln, als sie fragend zu ihm aufsah. „Ihnen wird schon etwas Vernünftiges einfallen."

Leia lächelte zurück, wenn auch ein wenig säuerlich. Organa hatte gut reden: Er musste keinem aufbrausenden Sith-Lord Rede und Antwort stehen, wenn Luke sich für einen kleinen Hinweis auf die interessanten Nachmittagsaktivitäten seiner Schwester entschied – oder vielleicht doch?

Was soll das? Natürlich wäre das für ihn genauso schlimm wie für mich. Nein, sogar noch viel schlimmer! Ich muss wirklich endlich damit aufhören, immer nur an mich zu denken, dachte Leia reumütig.

Doch bevor sie dazu kam, sich mit weiteren Selbstvorwürfen zu zerfleischen, sagte Organa, der gerade noch einmal seine Uhr befragt hatte, heiter: „Na, so was ... jetzt wird es aber wirklich höchste Zeit für einen fliegenden Start, junge Lady."

Nur Augenblicke später bot sich einer schwergewichtigen Ghamorreanerin, die würdevoll durch ihr Stadtviertel watschelte und dabei ihren hoffnungslos verfetteten und asthmatisch vor sich hin keuchenden Schoßhund an einer extrem kurzen Leine hinter sich her zerrte, ein höchst beunruhigender Anblick: Auf der gegenüberliegenden Straßenseite inspizierte ein großer, dunkelhaariger und ausgesprochen elegant wirkender Gentleman mit kritischen Augen eine Mauer. Und obwohl er keineswegs wie der typische Durchschnitts-Einbrecher aussah, bückte er sich plötzlich und faltete seine Hände, bis sie etwas bildeten, das im Volksmund nicht umsonst als „Räuberleiter" bezeichnet wurde, um gleich anschließend mit überraschend viel Schwung seine Begleiterin, ein ausgesprochen schlampig gekleidetes junges Mädchen, hochzustemmen.

Das Mädchen, ein völlig verwildertes und zerrauftes Geschöpf, dem man eine gewisse kriminelle Energie schon von weitem ansehen konnte, verharrte einen Augenblick lang regungslos auf der Mauerkrone, flüsterte ihrem Komplizen etwas zu und verschwand schließlich mit einem geschmeidigen Satz. Scheinbar hatte die Göre vor, die zweifellos geplante Plünderung des Anwesens jenseits der Ziegelsteinmauer im Alleingang anzutreten. Eine jugendliche Einbrecherin, die am helllichten Tag ihren üblen Geschäften nachging! Ja, es ließ sich nicht leugnen: Imperial City verwandelte sich allmählich in die reinste Räuberhöhle!

Die ghamorreanische Dame sann gerade darüber nach, ob sie ihre Bürgerpflicht erfüllen und die Bewohner des Hauses und die ganze restliche Nachbarschaft mit einem besonders lauten schrillen Schrei („DIEBE! ÜBERFALL! HIIILFEEE!") auf das bevorstehende Verbrechen aufmerksam machen sollte, als etwas Fürchterliches geschah: Der Gentleman-Gauner, der sich inzwischen umgedreht und entdeckt hatte, dass eine Augenzeugin auf der Bildfläche erschienen war, winkte ihr zu, jawohl, winkte ihr einfach frech und eiskalt zu! Hatte man so etwas Unverschämtes überhaupt schon gesehen?

Die Ghamorreanerin konnte ganz deutlich fühlen, wie die ohnehin schon stark beanspruchten Kammern ihrer drei hämmernden Herzen sich vor Entsetzen über so viel Unverfrorenheit noch mehr weiteten. Ihr Atem kam nur noch in röchelnden Stößen zwischen ihren langen Eckzähnen hervor, vor ihren Schlitzaugen flimmerte es, ihr schwanden die Sinne ... womöglich würde sie gleich ohnmächtig werden ... was genau genommen immer noch besser war als bei vollem Bewusstsein von einem x-beliebigen Halsabschneider brutal dahingemeuchelt zu werden ...

„Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein, Madam?" erkundigte sich ihr künftiger Mörder in einem sorgfältig modulierten Upperclass-Akzent.

Doch es war seine mit tückischer Lautlosigkeit herbei gleitende Limousine, die der erschrockenen Dame den Rest gab. Felsenfest davon überzeugt, dass der Schurke innerhalb der nächsten Sekunden Verstärkung durch seine Bande erhalten würde, raffte sie ihre Lebensgeister und ihren ganzen Mut zusammen und schleuderte dem Halunken mit einem heiser-entschlossenen Grunzen ihre Handtasche ins Gesicht. Nach dieser erfolgreichen Attacke trampelte sie so hastig auf und davon, dass das hysterisch kläffende Hündchen, das mit dem hektischen Schweinsgalopp seiner flüchtenden Besitzerin kaum noch Schritt halten konnte, beinah stranguliert wurde.

Bail Organa, verehrter Vizekönig einer durch und durch friedfertigen Welt und vielfach geehrtes Mitglied des nicht ganz so friedfertigen imperialen Senates, fing das kokett mit Jettperlen bestickte Täschchen, das so unerwartet mit seinem edlen alderaanischen Profil kollidiert war, gerade noch auf, bevor es auf den Boden plumpsen konnte wie überreifes Fallobst. Er war völlig perplex.

„Aber Madam – ich muss doch sehr bitten!" rief er hinter seiner Angreiferin her.

„Alles in Ordnung, Sir?" forschte Anatol, der sich das Lachen gerade noch verbeißen konnte.

„Ja ... ich glaube schon. Also wirklich!" stammelte der Senator, der immer noch um seine Fassung rang.

„Was wollte dieses verrückte Weibsbild von Ihnen, Sir?"

„Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich fürchte, die gute Frau hat mich mit irgendjemandem verwechselt. Sie hat mich bestimmt für einen von Palpatines Höflingen gehalten", sagte der Senator nachdenklich. „Das einfache Volk reagiert allmählich bemerkenswert gewalttätig auf die imperiale Oberschicht. Das hängt natürlich mit den ewigen Steuererhöhungen zusammen ... und mit dem dekadenten Luxus, mit dem dieses Gesindel in aller Öffentlichkeit protzt. Vielleicht sollte ich mich in Zukunft etwas unauffälliger kleiden und mir wirklich einen einfacheren Wagen zulegen."

„Könnte bestimmt nicht schaden, Sir", sagte Anatol.

Organa nahm diese Zustimmung nur am Rand wahr, denn seine Gedankengänge bewegten sich schon wieder auf höheren Ebenen. Sein Gesicht nahm einen leicht entrückten Ausdruck an, wie immer, wenn er an das dachte, was er als seine persönliche Mission betrachtete.

„Mon Mothma hat ganz Recht: Die Leute hier stehen so unter Druck, dass sie immer unberechenbarer werden. Die Stimmung ist so explosiv ... Coruscant ist das reinste Pulverfass: Der kleinste Funken und schon knallt es."

Er richtete seinen funkelnden dunklen Blick auf seinen Begleiter und erklärte mit dem Feuer des überzeugten Propheten: „Unsere Zeit ist eindeutig am Kommen, Anatol, ich kann es mit jeder Faser meines Herzens fühlen. Eines Tages werden sich die Völker der Galaxis geschlossen gegen die Tyrannei des Imperiums erheben und unsere Allianz wird zur Stelle sein, um sie zum Sieg zu führen. Wir stehen kurz vor der Revolution!"

„Wenn Sie es sagen, Sir", murmelte Anatol. (Er war alles in allem ein wenig zynischer als sein Arbeitgeber.)

Doch Organa, durchdrungen von tausend hehren Idealen und Zielen, riss sich nur mühsam von seiner Vision einer goldenen Zukunft für Milliarden von geknechteten imperialen Bürgern los und wandte sich voller Wohlwollen den etwas prosaischeren, aber dafür gegenwärtigen Bedürfnissen einer ganz bestimmten einzelnen Bürgerin zu.

Er überreichte seinem Fahrer feierlich das seltsame Wurfgeschoss, mit dem zumindest diese eine Angehörige der Völker der Galaxis ihre ganz eigene Revolution gestartet hatte. Anatol beäugte das Täschchen voller Abneigung. Er ahnte schon, was jetzt kommen würde.

„Sie können später mal nachsehen, ob Sie darin eine ID-Karte finden, Anatol. Wenn Sie eine Adresse haben, können Sie dieser armen verwirrten Frau ihr Eigentum zurückbringen. Und wenn sich dabei herausstellen sollte, dass sie irgendwie bedürftig ist, können wir vielleicht sogar noch etwas mehr für sie tun."

„Ist das wirklich nötig, Sir?"

„Der Weise tut, was getan werden muss. Und weil es sowieso getan werden muss, tut er es am Besten sofort", zitierte Organa, der nicht nur weise, sondern auch ein unermüdlicher Philanthrop war, was er immer wieder unter Beweis stellen musste und das bei den seltsamsten Gelegenheiten.

„Sie sind wirklich zu gut für diese Welt, Sir", seufzte Anatol.

Fortsetzung folgt ...

© 2011 by Nangijala