Fassungslosigkeit!
„Nein, Fran! Du kannst nicht gehen!"
Gracie steht wütend und verzweifelt vor ihrem Kindermädchen. Maggie und Brighton sitzen geschockt auf dem Sofa.
Fran hat den Kindern gerade erzählt, dass sie in ein paar Tagen nach Malibu ziehen wird. Keiner von ihnen versteht, was hier vor sich geht.
In letzter Zeit sah es so aus, als würden Fran und ihr Vater endlich zueinander finden und sie alle eine Familie werden. Und jetzt, aus dem Nichts, gab es da noch einen anderen Typ.
„Kommt schon, Kinder! Nehmt es nicht so schwer! Ihr seid alle mehr oder weniger erwachsen. Ihr braucht mich nicht mehr und ich möchte mit Gideon ein neues Leben beginnen. Ich möchte meine eigene Familie gründen."
„Ich dachte, wir sind deine Familie!", schreit Gracie sie an.
„Ich dachte, du liebst uns wie deine eigenen Kinder und was ist mit Dad? Ihr beide liebt einander! Ihr gehört zusammen!"
Genau in diesem Moment betritt Maxwell das Wohnzimmer, aufgeschreckt durch den Ausbruch seiner Jüngsten. Gracie wirft sich schluchzend in seine Arme.
„Dad! … Fran will uns verlassen! … Sag ihr, sie soll bleiben! … Sag ihr, dass du sie liebst!"
Maxwell legt seine Arme um seine Tochter, um sie zu trösten und starrt Fran verbittert an. Er verspürt das tiefe Verlangen, sie zu schütteln, damit sie zur Besinnung kommt.
„Liebling, ich möchte auch nicht, dass Miss Fine geht, aber es ist ihre Entscheidung!"
Fran steht hilflos da. Sie weiß nicht, wie sie den Kindern den Abschied erleichtern kann. Brighton stürmt davon, murmelt, er habe noch Hausaufgaben zu machen und eilt nach oben. Gracie und Maggie folgen ihm.
Fran geht zur Garderobe und schnappt sich ihre Jacke.
„Auf Wiedersehen, Mr. Sheffield. Ich gehe zu Maa und werde dort übernachten."
„Tun Sie das, Miss Fine. Ich schätze, Ihre Mutter ist entzückt. Ein jüdischer Arzt! Entschuldigen Sie, ich schaue jetzt nach meinen Kindern, die Ihnen anscheinend inzwischen völlig egal sind."
Fran sieht ihm traurig nach, als er nach oben verschwindet. Wenn er nur wüsste.
„Oh, Fran, ich bin so stolz auf dich. Ein Kardiologe und Jude und eine Villa in Malibu. Ich sehe mich schon am Strand liegen mit einem Eisshake in der Hand." Sylvia Fine strahlt verträumt.
„Sag mal, dein Vater und ich könnten doch mitkommen, um den tollen Mann kennenzulernen und eine Weile bei dir zu bleiben." Fran gerät in Panik und antwortet hastig.
„Nein, Maa! Wage es ja nicht! Gideon und ich brauchen etwas Zeit für uns. Du willst doch nicht die Verlobung gefährden." „Oyy, Fran! Wie redest du mit mir? Ich habe dich unter Schmerzen geboren, all deine Eskapaden ertragen und jetzt? Aber gut, genieße die Sonne und lass deine armen alten Eltern im kalten, nassen New York zurück."
Fran verdreht die Augen. Sie ist an die Masche mit den Schuldgefühlen ihrer Mutter gewöhnt.
„Maaa!"
„Schon gut! Was ist los mit dir?"
„Oh, es ist nur … ich habe den Kindern alles erzählt und sie haben es nicht wirklich gut aufgenommen."
„Ich nehme an, sie dachten,du und ihr Vater würden … Ehrlich gesagt, ich hätte nie gedacht, dass ein anderer Mann außer Maxwell Sheffield eine Chance bei dir hätte. Aber der Mann ist selbst schuld und ich werde ja auch nicht jünger."
Fran ist es unangenehm, über Maxwell zu sprechen. Sie versucht schnell, ihre Mutter abzulenken.
„Ähm, Maa … ich habe Hunger. Wie wär's mit chinesisch?" „Ausgezeichnete Idee!"
In der Sheffield Villa sitzen die Geschwister alle zusammen in Maggies Zimmer und stecken die Köpfe zusammen.
„Also!", beginnt Brighton. „Irgendjemand eine Idee, wie wir Fran zum Bleiben bewegen?"
„Ich sehe nur eine Chance!", verkündet Maggie. „Dad! Er muss sie überzeugen zu bleiben. Er sollte ihr endlich einen Antrag machen."
„Ich weiß nicht, Fran schien ziemlich wild entschlossen." widerspricht Gracie.
„Wenn sie diesen Gideon-Typen mehr liebt."
„Ich glaube, Maggie hat recht." antwortet Brighton.
„Wenn jemand sie umstimmen kann, dann Dad! Du hast ihn gehört, er will auch nicht, dass sie geht und er hat uns versprochen alles Mögliche zu tun."
„Okay, lass uns mit ihm reden."
Maxwell sitzt an seinem Schreibtisch. Er versucht noch immer zu begreifen, dass seine Familie kurz davor war, auseinanderzubrechen. Vor ein paar Tagen war ihr Leben voller Sonnenschein und jetzt war tiefste Dunkelheit! Es ging nicht nur um ihn und Fran, sondern auch um die Kinder. Sie waren völlig am Boden zerstört. Er wünschte, er könnte ihnen den Schmerz ersparen.
Dann klopft es an der Tür und die Objekte seiner Gedanken betreten den Raum.
„Dad!" beginnt Maggie. „Wir haben uns beraten. Du bist der Einzige, der Fran noch aufhalten kann."
„Das stimmt, Daddy! Bitte! Du musst es noch einmal versuchen. Fran liebt dich, das weiß ich."
Gracie sieht ihn mit flehenden Augen an.
„Ja, Dad! Tu etwas, bevor sie weg ist. Mach ihr einen Heiratsantrag oder sperr sie in den Weinkeller."
„Brighton! Aber vielleicht habt ihr recht. Einen Versuch ist es wert. Schlimmer kann es nicht werden. Aber wir müssen uns einen perfekten Plan ausdenken. Niles!"
Blitzschnell erscheint Niles im Büro. Lange Zeit sitzen sie alle zusammen und arbeiten an ihrem Plan.
