3. Kaiser
Wo steckt Itadori?!, das schien der einzige Gedanke zu sein, zu dem Megumi noch fähig war. Nachdem er an die Akademie zurückgekehrt war und festgestellt hatte, dass von Itadori jede Spur fehlte, hatte er alles daran gesetzt den anderen Jungen zu finden, damit aber bisher kein Glück gehabt.
Itadori hob sein Handy nicht ab, war weder in der unmittelbaren Umgebung der Akademie noch an seinen üblichen Lieblingsorten in der Tokyoer Einkaufsstraße zu finden, noch schien irgendjemand in der Akademie zu wissen wo er hin verschwunden war. Die meisten schienen nicht einmal zu wissen, dass er die Akademie überhaupt verlassen hatte!
Allerdings war er nicht der Einzige, der verschwunden war. Nitta war ebenfalls nicht aufzufinden, was in Megumi den Verdacht weckte, dass Itadori auf einer Mission war. Ganz alleine!
Er dachte zurück an Kusakabes Warnung und fragte sich dann, ob er einen groben Fehler begangen hatte, als er Yuuji alleine zurückgelassen hatte. Hatte er den pinkhaarigen Jungen damit dem Tod preisgegeben?
Immerhin war es viel einfacher Sukunas Gefäß loszuwerden, indem man arrangierte, dass er beim Versuch einen Fluch auszutreiben den Heldentod starb, anstatt sich selbst die Hände schmutzig zu machen und ihn direkt umzubringen.
Megumi wünschte sich er könnte glauben, dass die oberen Ränge der Jujutsu-Gesellschaft nicht so tief sinken würden, doch er wusste es besser. Er wusste wie weit sie bereit waren zu gehen. Insofern war es kein Wunder, dass er mit seinen Nerven beinahe am Ende war, als Itadori sich dann doch endlich bei ihm meldete.
„Es tut mir leid, ich hatte keinem Empfang", erklärte ihm der andere Junge durch das Handy hindurch, „Wegen dem Vorhang und all dem…"
„Wo bist du?!", wollte Megumi sofort wissen und biss sich auf die Zunge bevor er das sagen konnte, was er wirklich sagen wollte: Ich dachte du bist tot! Es spielte keine Rolle, was er gedacht hatte, wichtig war was wirklich passiert war.
„Na ja, was das angeht…. Ich habe einen anderen Jujujisten getroffen, und der hat mich zu sich nach Hause eingeladen", erklärte Itadori.
Megumi dachte ohnmächtig werden zu müssen, als er diese Worte hörte. Warum sollte irgendein fremder Jujujist Itadori zu sich nach Hause einladen?! Das war doch mit Sicherheit eine weitere Falle! Ein weiterer Versuch ihn umzubringen! Keiner der anderen Jujujisten war Itadori bis jetzt besonders zugeneigt gewesen, ihre Reaktionen auf ihn hatten bisher immer irgendwo zwischen Gleichgültigkeit und offener Feindseligkeit rangiert. Es war in keinerlei Hinsicht glaubwürdig, dass das bei einer willkürlichen Person auf einmal vollkommen anders sein sollte als bisher.
„Und du bist mitgegangen?!", schrie Megumi beinahe ins Handy.
„Es wäre unhöflich gewesen abzulehnen", rechtfertigte sich Itadori.
Megumi dachte sich verhört zu haben. Andererseits war es wahr, dass Itadori als Sklave nicht gerade die freie Wahl hatte, wenn es darum ging den Aufforderungen von anderen Jujujisten nachzukommen.
„Aber es ist okay", meinte Itadori dann schnell, „Du kannst mich abholen kommen. Ich schickte dir die Adresse."
„Ich werde dich abholen kommen", betonte Megumi. Von jetzt an würde er Itadori nie wieder für mehr als fünf Minuten aus den Augen lassen (und das schloss längere Toiletten-Besuche mit ein) und würde nie wieder ohne ihn irgendwohin gehen oder ihn gar alleine irgendwo hingehen lassen.
„Dann sehen wir uns ja gleich", meinte Itadori leichthin und wagte es dann auch noch aufzulegen.
Dem werde ich was erzählen! Alleine losziehen, unerreichbar sein, mit Fremden mit nach Hause gehen, und dann auch noch unschuldig tun! Megumi spürte irrationale Wut auf Itadori in sich aufsteigen. Ja, ihm war klar, dass der pinkhaarige Junge am wenigsten für alles, was passiert war, konnte, aber trotzdem hätte er es besser wissen müssen. Megumi würde dafür sorgen, dass er es das nächste Mal besser wusste!
Dann fiel sein Blick auf die Adresse, die Itadori ihm geschickt hatte. Und er fiel daraufhin zum zweiten Mal in wenigen Minuten beinahe in Ohnmacht. Das war doch … nun, das verkomplizierte alles natürlich. Und zwar nicht zu knapp.
Bisher hatte Megumi es nicht getan, obwohl ihn alles in seinem Inneren dazu gedrängt hatte, doch nun blieb ihm keine andere Wahl mehr. Er rief Geto an. Und verabredete nach einer knappen Erklärung einen Treffpunkt. Und dann war er schon unterwegs.
„Hey, hast du Itadori gefunden? Wohin willst du so eilig? Wenn du ihn holst, dann komme ich mit. Mich hat er auch erschreckt!", redete Kugisaki auf ihn ein, als sie ihn an ihrem Zimmer vorbeieilen sah.
„Von mir aus", meinte Megumi nur, „Aber du darfst kein Wort sagen, wenn wir erst einmal dort sind."
„Wieso das denn?", wunderte sich Kugisaki.
„Weil wir in die kaiserliche Residenz gehen", erklärte Megumi knapp, „Offenbar wurde Itadori von irgendeinem Mitglied der kaiserlichen Garde eingesackt. Wohl weil er ein alleine herumlaufender Sklave war. Ich habe Geto angerufen, damit er das wieder in Ordnung bringt, aber wir brauchen auf jeden Fall nicht noch mehr Ärger; also versuch dich bitte zu benehmen."
„Die verhaften Itadori, nur weil er alleine unterwegs ist, aber ich bin es die sich benehmen soll?!", empörte sich Kugisaki, „Wenn du denkst ich sei das Problem in diesem Szenario, dann stimmt mit dir etwas ganz gewaltig nicht!"
„Ich sagte wir brauchen nicht noch mehr Ärger, nicht dass wir zurecht Ärger haben", erwiderte Megumi nur, „Ich will Itadori einfach nur retten, okay? Und um das zu erreichen, müssen wir den Weg des geringsten Widerstands gehen. Wenn du dich nicht zusammenreißen kannst, kannst du nicht mitkommen. Die Sache ist ernst, Kugisaki."
„Okay, okay, ich werde mich zusammenreißen", versprach das Mädchen, „Aber nur weil ich Itadori genauso sehr retten will wie du. Und nicht weil ich mit irgendetwas von all dem einverstanden wäre."
Mehr konnte Megumi wohl nicht verlangen, das war ihm bewusst. Und er hatte keine Zeit ihr zu erklären, dass mit der Welt nicht einverstanden zu sein nichts daran änderte, dass man in ihr leben musste. Deswegen schwiegen sie einander an, bis sie Geto trafen. Und dann machten sie sich alle zusammen auf dem Weg zur kaiserlichen Residenz um Itadori zu holen.
„Überlasst mir das Reden", war Getos Version einer Strategie-Besprechung gewesen, die sie vor dem Betreten des Gojo-Anwesens hinter sich gebracht hatten. Megumi war alles recht, was ihm dabei half Itadori mit zurück in die Akademie nehmen zu können, also hatte er nur genickt. Doch er wusste, dass er sich nicht an diese Anweisung würde halten können, nachdem er sah wie Nitta ihnen entgegen eilte.
„Megumi! Ich habe versucht zu tun was ich kann!", meinte sie atemlos, „Wir wussten nicht, dass der Kaiser dort sein würde! Uns wurde gesagt, dass es ein einfacher Fluch ist, den Itadori alleine austreiben kann. Wir wussten ja nicht, dass es ein ganzer Haufen Fluchgeister ist, oder dass diese für den Kaiser reserviert waren!"
„Ist er verletzt?!", sprudelte es aus Megumi hinaus, obwohl er eigentlich ganz andere Fragen ob dieser neuen Informationen hin stellen sollte.
„Ein wenig angekratzt vielleicht", meinte Nitta.
„Was spielt das für eine Rolle?!", fuhr Geto dazwischen, „Nitta, konzentrier dich, sagtest du gerade, dass der Kaiser dort war?! Yuuji wurde nicht von den kaiserlichen Wachen verhaftet, sondern vom Kaiser höchstpersönlich, weil er in seinem Revier gewildert hat?!"
Megumi warf Geto ob dieses Kommentars einen verstörten Blick zu.
Nitta zuckte die Schultern. „Ich bin mir nicht sicher ob verhaften das richtige Wort dafür ist", gestand sie ein, „Der Kaiser war nur sehr erpicht darauf, dass Yuuji mit ihm mitkommt, wisst ihr."
Das musste ein Alptraum sein. Aber selbst in seinen schlimmsten Alpträumen war das hier kein Szenario, das Megumi jemals eingefallen wäre. Der Kaiser persönlich? Der will Itadori tot sehen?! Was das möglich, oder nur absolute Paranoia?!
Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und sah zu Geto auf. „Keine Sorge, ich kümmere mich um den Kaiser", versprach ihm Geto, „Die Lage ist zwar anders als wir gedacht haben, aber selbst der Kaiser steht nicht über den Regeln und Gesetzen. Yuuji ist dein Sklave, er kann ihn dir nicht so einfach stehlen."
Auf diese Idee war Megumi noch gar nicht verfallen - aber ja, natürlich, vielleicht war es wirklich Zufall gewesen – zumindest was den Kaiser anging – und der hatte Itadori getroffen, erfahren, dass er ein Sklave war, und beschlossen, dass er ihn für sich wollte. Und wenn der Kaiser ihn von mir fordert, kann ich dann ablehnen? Itadori hatte es selbst gesagt, nicht wahr? Es wäre unhöflich gewesen abzulehnen. Aber der andere Junge hatte auch gesagt, dass Megumi ihn abholen kommen könnte!
„Ich weiß, ich hab versprochen still zu sein, aber … der Kaiser?! Itadori hat den Kaiser getroffen?! Einfach so?! Das ist so was von unfair", schaltete sich Kugisaki ein, „Ich will den Kaiser auch treffen!"
„Dein Wunsch wird dir erfüllt", meinte Geto, „Und jetzt still."
Megumi, Kugisaki und Nitta folgten seinem Blick und sahen eine weißhaarige Gestalt auf sie zuschreiten, die ihnen scheinbar freundlich zuwinkte.
„Das ist der Kaiser?!", entfuhr es Kugisaki, „Den hab ich mir irgendwie anders vorgestellt…" Im Stillen gab Megumi ihr recht. Der Mann, der auf sie zu schlenderte, wirkte kein bisschen kaiserlich. Zum Beispiel trug er hautenge Jeans und ein ganz normales halboffenes Hemd als Oberteil dazu, seine weißen Haare waren verstrubbelt und nicht gekämmt, und seine blitzblauen Augen waren mehr schlecht als recht hinter einer violett getönten Sonnenbrille verborgen. Außerdem war er viel jünger als Megumi erwartet hatte, noch keine Dreißig (obwohl Megumi fairer Weise zugeben musste, dass er sich noch nie Gedanken darüber gemacht hatte wie alt der Kaiser eigentlich sein mochte). Und nicht zu vergessen, er winkte ihnen zur Begrüßung zu und war von keinerlei Leibwächtern umgeben. Weil er keine braucht, rief sich Megumi in Erinnerung, Gerüchten zur Folge ist der Kaiser der stärkste Jujujist von allen, stärker noch als Geto.
„Geto Suguru", stellte der Kaiser fest, als er sie erreicht hatte und sie dabei einen nach dem anderen auf irgendwie beunruhigende Weise musterte, „Was führt den einflussreichtesten Jujujist Japans in meine bescheidene Bleibe? Geht es um einen Gesetzesvorschlag? Sollen mal wieder alle Nicht-Jujujisten magisch erweckt werden, um so alle auf dieser Welt gleich zu machen? Ein Anliegen, dass ich wiederholt abgelehnt habe."
„Hallo, Satoru", erwiderte Geto in einem seltsamen Tonfall, den Megumi ihn bisher noch nie verwenden hören hatte, „Ich bin aus privaten Gründen hier. Wegen dem Jungen."
„Dem Jungen?", wiederholte der Kaiser langsam, „Welchem Jungen? Oh, meinst du den Sklaven-Jungen, der in meinen Exorzismus hereingeplatzt ist, obwohl ich die Akademie extra darüber informiert hatte, dass ich mich dieser Fluchszene annehme? Diesen Jungen?"
„Es war nicht seine Schuld", platzte es aus Megumi heraus, kaum, dass er das hörte, alle Ermahnungen von Geto missachtend, „Er wurde hereingelegt. Er wusste nicht was er tut!"
„Megumi!", zischte Geto, und dieser zuckte schuldbewusst zusammen.
„Verzeihung", murmelte er.
Doch der Kaiser hatte ihn bereits mit seinem Blick fixiert. „Megumi? Fushiguro Megumi, nehme ich an", stellte er fest, „Yuuji-kuns … Besitzer. Fushiguro Tojis Sohn."
Megumi senkte schuldbewusst den Blick, als sein Vater erwähnt wurde.
„Nein, ist schon in Ordnung", hörte er die Stimme des Kaisers, „Sag mir was du zu sagen hast, Junge. Es war nicht Yuujis Schuld, weil….?"
Megumi sah wieder auf, atmete tief durch, und verkündete dann: „Es war eine Intrige. Jemand hat ihn mit der Vorspiegelung falscher Tatsachen zu diesem Fluchort gelockt." Nur mit welchem Ziel war ihm nicht ganz klar. Wenn allen bekannt gewesen war, dass der Kaiser dort sein würde, dann hatte Itadoris Tod nicht das Ziel dieser Aktion sein können. Aber die ganze Aktion hatte dazu gedient ihn in Schwierigkeiten zu bringen, so viel war klar. Ihn oder Megumi, oder sie beide.
Der Kaiser wog seinen Kopf hin und her. „Nun, ich muss zugeben, dass ich es ganz erfrischend fand einmal nicht alleine zu exorzieren", sagte er dann, „Yuuji-kun ist kein schlechter Kämpfer. Er ist stark. … Natürlich hängt das wohl auch damit zusammen, woher er seine Kraft bezieht…"
„Er hat die Kontrolle", sagte Megumi sofort, „Sukuna ist nicht mehr als ein Beifahrer. Itadori lässt ihn nicht heraus. Er ist nicht gefährlich."
„Nein, nein, das ist er nicht. Und das ist interessant, nicht wahr?", meinte der Kaiser nachdenklich, „Hat einer von euch an der Akademie eigentlich Nachforschungen über Yuujis Familienstammbau angestellt?"
Megumi blinzelte. Dann schüttelte er den Kopf. Auf diese Idee war niemand gekommen.
Der Kaiser blickte zu Geto, der ebenfalls seinen Kopf schüttelte.
„Sein Großvater ist gestorben. Und der hatte keinerlei magischen Fähigkeiten", erklärte er, „Ansonsten gab es keine lebende unmittelbare Familie mehr."
Der Kaiser schnalzte mit der Zunge. „Und das ist dann wohl aussagekräftig genug für den großen Geto Suguru, nicht wahr?", meinte er tadelnd, „Weil ihn Affen nicht interessieren."
Geto senkte seinen Blick. „Yuujis Schicksal sollte nichts mit unseren persönlichen Differenzen zu tun haben", sagte er dann.
„Welche Differenzen?", entgegnete der Kaiser wegwerfend, „Du siehst die Welt falsch, und ich bin nicht nachtragend." Er blickte Megumi an. „Was hast du gedacht, als dich Yuuji angerufen hat?", wollte er wissen.
Megumi verstand die Frage nicht ganz. Immerhin hatte Itadori ihm am Telefon nicht mitgeteilt, dass er sich in der kaiserlichen Residenz befand. Also beschloss er ehrlich zu sein. „Ich war einfach nur froh zu hören, dass er noch lebt", erklärte er.
Einen Moment lang wurde die Miene des Kaisers weich. „Es geht ihm gut", meinte er, „Der Junge ist taff. Ich mag ihn." Sein Blick fiel auf Kugisaki. „Ihr könnt ihn gerne sehen. Kommt mit, ich bringe euch zu ihm." Dann ging er los in die entsprechende Richtung.
Megumi und Kugisaki tauschten verwirrte Blicke aus, sahen zu Geto, der nur mit den Schultern zuckte, und folgten dem Kaiser dann hinein in das Residenz-Gebäude, das eigentlich mehr wie ein Tempel als ein Palast wirkte.
Der Kaiser führte sie zu einem Raum, in dem ein Mann in Anzug saß, der über einen Haufen Papierkram auf seinen Schreibtisch gebeugt zu sein schien, während ein pinkhaariger Junge ihm gegenüber saß und sichtlich gelangweilt Kaugummi kaute und in die Luft starrte.
Als er sie alle erblickte, sprang er jedoch sofort auf. „Fushiguro! Kugisaki!" Er kam auf sie zugeeilt.
Megumi sog seinen Anblick in sich auf und stellte fest, dass Itadori tatsächlich unverletzt zu sein schien. Und wurde dann ohne Vorwarnung von dem anderen Jungen umarmt. „Ich hatte zwischenzeitlich echt Schiss!", verkündete Itadori laut, während er sich an Megumi klammerte, „Da waren plötzlich so viele Flüche auf einmal! Zum Glück war Gojo-san da um mich zu retten!"
Er nennt den Kaiser Gojo-san! Megumi verspürte wieder den Drang ohnmächtig zu werden, doch starke Arme hielten ihn fest. Megumi löste sich von dem anderen Jungen. „Warum bist du überhaupt alleine dort hingegangen?!", wollte er dann wissen.
„Na ja, ich dachte ich komme klar", verteidigte sich Yuuji sofort, „Ich meine, es sollte ein kleiner Stufe 4-Fluch sein. Und ich wollte beweisen, dass ich es drauf habe. Auch ohne euch beide." Er nickte Kugisaki, die neben Megumi stand vielsagend zu.
Megumi seinerseits schüttelte nur den Kopf.
„Trotzdem ist es gefährlich für einen Anfänger alleine gegen Flüche anzutreten", mischte sich der Kaiser ein, der lässig an dem Türstock lehnte und sie alle beobachtete, „Dein Freund hat recht, Yuuji-kun. Man geht niemals alleine Flüche auszutreiben. Und Assistenten wie die liebliche Nitta-chan gelten nicht. In Zukunft darfst du nie wieder alleine an eine Fluchszene gehen, verstanden?"
Itadori nickte ergeben. „Ich weiß, ich hab's verstanden", versicherte er, „Ich werd's nie wieder tun. … Halle, Geto-san. Ich wusste nicht, dass Ihr kommen würdet."
„Megumi hat sich Sorgen um dich gemacht, Yuuji", erklärte der dunkelhaarige Jujujist.
„Na ja, es ist noch mal alles gut ausgegangen", meinte Itadori schnell, „Ihr hättet euch keine Umstände machen müssen…."
Der Kaiser deutete auf den Mann hinter dem Schreibtisch. „Das ist Higuruma Hiromi, mein Anwalt", erklärte er.
Der Mann sah uninteressiert zu ihnen allen auf und nickte eine Begrüßung.
„Ich konnte nicht viel in Erfahrung bringen, Satoru-sama", wandte er sich dann an den Kaiser, „Ich habe die Namen seiner Eltern bekommen. Keine eingetragenen Jujujisten, aber ich muss noch weitere Nachforschungen anstellen, bevor ich mehr sagen kann."
Warum interessierte sich der Kaiser so für Itadoris Familie? Megumi spürte erneute Sorge in sich aufsteigen. Am liebsten hätte er Itadori gepackt und von hier weggezerrt. Zurück in die Sicherheit ihres gemeinsamen Zimmers. Auch Kugisaki war besorgte, sie war einen Schritt näher an Itadori herangetreten und schien sich bereit zu halten einzugreifen, wenn es notwendig werden sollte.
„Dann tu das", meinte der Kaiser, „Irgendetwas stört mich an dieser ganzen Geschichte mit dem Finger von Sukuna." Er wandte sich an die anderen Anwesenden. „Higuruma ist eigentlich kein geborener Jujujist. Seine Magie wurde erst vor einiger Zeit in ihm erweckt, ähnlich wie in deinem Fall Yuuji, aber anders als bei dir nicht durch ein Fluchobjekt."
Geto räusperte sich und starrte den Kaiser an. „Ach? Wie dann?", wollte er wissen.
Anstatt zu antworten, lächelte der Kaiser nur. „Nur weil ich nicht erlaube, dass es mit allen gemacht wird, heißt das nicht, dass ich nicht weiß wie es gemacht wird", sagte er, „Kein Grund zum streiten, Suguru." Dann blickte er zu den Teeangern hinüber.
„Ihr seht das ganz falsch", meinte er, „Ich stelle keine Gefahr für Yuuji dar. Seht ihr, es stimmt, es war eine Intrige. Yuuji sollte mich treffen, das ist offensichtlich. Aber nicht damit ihm ein Leid geschieht, oh nein. Jemand wollte, dass ich ihn treffe, damit ich ihm helfe. … Euch helfe, schätze ich. Ich bin nämlich nicht euer Feind. Ich bin euer Verbündeter, der Stärksten, den ihr euch hättet wünschen können."
A/N: Eigentlich wollte ich keine exklusiven Culling Game-Teilnehmer in dieser Fic vorkommen lassen, aber ich liebe Higuruma noch einmal. Also darf er vorkommen.
Reviews?
