Warnings: Spoiler für die 2. Staffel und das Manga, und dieses Mal wirklich große Spoiler über den Hauptplot in Bezug auf Backstories und Pläne von gewissen Bösewichten. Betrachtet euch als gewarnt.
18. Versteck
„Ihr seid hier nicht willkommen." Das war das Erste, was sie zu hören bekamen, nachdem sie ihr neues Versteck – ein von Außen wie ein Wohngebäude wirkendes Haus - betreten hatten. Und dabei hatten sie den Genkan noch nicht einmal hinter sich gelassen, als sie das zu hören bekamen. Es hatte wahrhaft schon wärmere Begrüßungen gegeben.
In diesem Fall war ihnen diese alles andere als warme Begrüßung durch einen dunkelhaarigen etwas übernächtig aussehenden Mann zu Teil geworden, der den Kaiser zu kennen schien, für alle anderen aber nur flüchtige Blicke übrig hatte.
„Oh, Choso, komm schon", beschwerte sich der Kaiser daraufhin, „Wir brauchen ein Versteck, und das hier ist das perfekte Versteck. Ich habe das ganze Gebäude designt um einen sicheren Hafen für diejenigen, die ihn brauchen, zu liefern. Niemand mit böswilligen Intentionen kann es betreten - das sollte dir alles sagen, was du wissen musst. Und wir haben ja auch nicht vor für immer zu bleiben, nur ein paar Nächte…."
Der Mann, Choso, warf einen kurzen Blick auf Tsukumo Yuki und ließ seinen Blick dann über den Rest von ihnen schweifen. „Nein", verkündete er dann, „Das sind Jujujisten. Ich habe keine Lust mich mit ihnen herumzuschlagen."
„Genau genommen bin ich auch ein Jujujist", merkte der Kaiser an.
Choso schnaubte nur. „Aber auf keine Art auf die es ankommt", gab er zurück.
„Es sind Kinder. Hauptsächlich zumindest. Sie werden noch nicht von ihren Vorurteilen bestimmt", argumentierte Gojo.
Choso lachte nur trocken. Sein Blick traf Megumis kurz, dann schüttelte er den Kopf. „Ich muss meine Brüder beschützen, tut mir leid", meinte er nur, „Taucht woanders unter. Ich bin mir sicher, dass du noch andere Verstecke wie dieses hier besitzt."
„Ihr seid uns etwas schuldig", mischte sich an dieser Stelle Tsukumo in das Gespräch ein, „Schon vergessen?"
Choso deutete auf Megumi und die anderen. „Aber denen sind wir nichts schuldig", betonte er.
Higuruma trat zu Gojo und flüsterte ihm etwas ins Ohr, der nickte und meinte dann zu Choso: „Ich wollte das eigentlich nicht so tun, aber du hast gerade erwähnt, dass du deine Brüder beschützen musst. Nun, ich habe Neuigkeiten für dich: Wenn du uns hilfst, dann hilfst du damit einem deiner Brüder." Auf den verwirrten Blick des anderen Mannes hin, deutete er auf Yuuji und erklärte: „Das hier ist dein Bruder Yuuji."
„Was?!", platzte es ob dieser Behauptung gleichzeitig aus Yuuji und Choso hinaus.
Auch Megumi war diese Behauptung vollkommen neu. Yuuji hatte keine Brüder, seine einzige lebende nahe Familie war sein Großvater gewesen, deswegen war er ja so bereitwillig zum Jujujisten geworden, weil er sonst niemanden gehabt hatte und seinen Großvater verloren hatte.
Choso starrte Yuuji nun intensiv an, und dieser schien angesichts dieses Blicks in sich zusammenzuschrumpfen. „Was redet Sie dann, Gojo-san?!", wollte der Junge dann wissen, „Ich war ein Einzelkind. Ich meine, natürlich kann es sein, dass mein Vater, bevor er meine Mutter kennengelernt hat, irgendwann einmal … na ja, aber das wäre mir vollkommen neu."
„Mir auch", verkündete Megumi und trat entschlossen vor Yuuji. „Was sind das für Phantasien, Euer Gnaden? So dringend, dass wir etwas erfinden müssen, ist unser Wunsch nach einem Unterschlupf auch wieder nicht."
„Und das ist Megumi, er ist Yuujis … Nun man könnte sagen, er ist so was wie dein Schwager, Choso", stellte Gojo ihn vor.
„Wie bitte?!", entfuhr es Yuuji nun etwas zu laut, während Megumi dachte sich verhört zu haben, doch er blinzelte nur anstatt zu protestieren.
„Ich habe nämlich nichts erfunden. Hört zu, Yuujis Mutter war früher einmal Chosos Vater, wenn man so will, und deswegen….", erklärte Gojo, womit er genau genommen gar nichts erklärte, sondern alle nur endgültig verwirrte.
„Wie soll … Sie hat mich geboren, sie kann früher kein Mann gewesen sein", stotterte Yuuji, „So funktioniert das nicht! … Denke ich. Oder … Opa hat nie…." Er wirkte sehr verwirrt.
„Kaori, die Frau von Yuujis Vater, hatte einen Unfall, tauchte dann mit Nähten am Kopf wieder auf, und besaß eine vollkommen andere Persönlichkeit", berichtete Gojo, „In dieser Form brachte sie Yuuji zur Welt. Das bedeutet, dass ihr blutsverwandt seid."
Megumi verstand nur Bahnhof, doch Chosos Miene war ernst geworden. „Kenjaku", verkündete er, als würde das alles erklären, „Nun gut, ihr dürft herein kommen. Ich will mehr über all das erfahren."
„Ich auch bitte", schaltete sich Yuuji ein, „Was genau soll das heißen, Gojo-san? Meine Mutter …. War sie verflucht?" Er warf Megumi einen hilflosen Blick zu, der zuckte nur mit den Schultern. „Und woher wisst ihr das alles überhaupt?"
„Ich habe Higuruma Nachforschungen über deine Familiengeschichte anstellen lassen", erklärte Gojo ruhig, „Dass du Sukuna so leicht in dir halten und kontrollieren konntest, kam mir seltsam vor, wenn man bedenkt, dass du aus keinem bekannten Clan zu stammen schienst. Also habe ich nach einer Erklärung gesucht und mehr gefunden, als ich erwartet hätte. Aber lasst uns das alles drinnen besprechen…"
„Sukuna?!" Jetzt starte Choso Yuuji wieder an.
Gojo wandte sich an alle. „Ihr werdet jetzt Chosos Brüder treffen, und … seid bitte nett, wir sind Gäste hier. Zeigt Respekt und erinnert euch daran, dass wir unter Freunden sind", wies er sie an.
„Für wen hält der uns?", beschwerte sich Kugisaki leise, „Wir sind die nicht-bigotten Helden dieser Geschichte. Hat er das vergessen?"
„Es ist weil dieser Choso anders ist", behauptete Yoshino, „Er ist wie Mahito. Kein Mensch."
„Was redest du da? Natürlich ist er ein Mensch", widersprach Kugisaki, doch sie waren schon dabei ins Innere das Haues vorzudringen und verstummten, als sie erkannten was sie darin erwartete.
Sie befanden sich in einer Art großen Halle, in der Tische und Bänke zu finden waren, aber auch Leinwände und Farbtöpfe und anderes Malzubehör, sowie Bücherregale und riesige Lautsprecher, die zu einem Soundsystem zu gehören schienen, an das auch ein Keyboard und ein Mikrofon angeschlossen waren. Eine elektrische Gitarre lehnte auf einem einsamen Stuhl, während bunte Matten den Boden bedeckten. Und zwischen all diesen Gegenständen tummelten sich Wesen - vage menschlich aussehende Wesen, wobei vage der richtige Ausdruck dafür war, denn anders als Choso sahen seine Brüder nicht wirklich wie Menschen aus; ja, die meisten von ihnen hatten zwei Arme und zwei Beine und einen Kopf und ein Gesicht auf diesem Kopf, aber… Yoshino hatte recht gehabt, das hier waren eindeutig keine Menschen.
Acht dieser Nicht-Menschen waren hier, und jeder schien etwas anderes zu tun. Einer las ein Buch, zwei lagen auf den Matten und schienen zu turnen, einer stand an einer Leinwand und pinselte Farbe auf diese, einer war damit beschäftigt einen Kabelsalat nahe der Lautsprecher auseinander zu sortieren, einer schien den Tisch zu decken, und zwei weitere standen einfach nur herum und schienen sich miteinander zu unterhalten
Als Megumis Gruppe die Halle betrat, sahen ausnahmelos alle zu ihnen herüber.
„Neun", stellte Nitta fest, „Die neun Fluchuterus-Todesgemälde. Gojo-sama, was habt Ihr getan?!"
Die Fluchuterus-Todesgemälde? Megumi hatte von ihnen gehört, er hatte sie für Fluchobjekte gehalten und wusste, dass sie von den Jujujisten streng bewacht worden waren und als ähnlich gefährlich galten wie Sukunas Finger. Wenn das der Fall war, dann … waren Choso und seine Brüder Flüche, die menschliche Wirte übernommen hatten und frei lebten, unter dem Schutz des Kaisers, der nicht nur von ihnen wusste, sondern ihnen dieses Leben sogar erst ermöglicht hatte…. Das war eine mehr als nur schockierende Neuigkeit.
Gojo machte ein ernstes Gesicht. „Obwohl sie das über Yuuji-kun sagen um ihn herabzusetzen, gibt es wahre Halbflüche", erklärte er, „Und was ich getan habe ist mich dafür zu interessieren was sie zur anderen Hälfte sind. Das sind keine Flüche, die Menschen in Besitz genommen haben, sie sind zur Hälfte menschlich. Mit welchem Recht haben wir sie gefangen gehalten? Ich habe die Dinge nur richtig gestellt."
„Der Rat hätte dem niemals zugestimmt", meinte Megumi. Die wollten doch schon Yuuji tot sehen, und der war ein echter Mensch, im Gegensatz zu diesen Halbwesen. Die hatten also sicher einen noch schlechteren Stand als der pinkhaarige Junge bei den Jujujisten.
„Deswegen habe ich ihre Meinung auch nicht eingeholt", meinte Gojo ruhig.
„Ich verstehe gar nichts mehr", merkte Yuuji an.
Choso musterte ihn kurz. „Wir werden dir alles erklären, kleiner Bruder", versprach er, „Und ihr anderen seid versichert, dass wir keinen Groll gegen euch persönlich hegen und nicht vorhaben der Jujujisten-Gesellschaft zu schaden. Sie ist es, die uns schaden will, deswegen verstecken wir uns, weil wir leben wollen, mehr wünschen wir uns gar nicht, nur eine Chance auf ein friedliches Leben. Wir interessieren uns nicht für Macht oder dafür Menschen zu quälen oder zu beherrschen - wir wollen nur wir selbst sein dürfen. Ihr habt vor uns nichts zu befürchten, und ich vertraue darauf, dass wir vor euch ebenfalls nichts zu befürchten haben."
„Natürlich nicht", behauptete Kugisaki voller Überzeugung, „Wir sind der nicht-bigotte Teil der Jujutsu-Gesellschaft. Deswegen sind wir ja hier."
Okkotsu-Senpai nickte daraufhin, Maki-san nach einem kurzen Moment ebenfalls, und Inumaki verkündete schließlich zustimmend: „Lachs."
Yoshino zuckte die Schultern. „Für mich ist das alles sowieso neu", meinte er nur.
„Ich will einfach nur auf alle aufpassen", meinte Nitta, „Streit suche ich sicherlich keinen."
Nun schienen alle Megumi anzusehen. Warum auch immer. Vielleicht weil er abgesehen von Yuuji als einziger von den Nicht-Eingeweihten bisher nichts Positives zu dem Ganzen hier gesagt hatte. Und anders als Yuuji nicht irgendwie blutsverwandt mit diesen Halbflüchen war.
„Ich tue anderen Leuten nichts an, ich beschütze sie nur", sagte er. Und bezahle dafür wieder und wieder und immer wieder. Trotzdem konnte er nicht anders als sich zu fragen was Geto zu all dem gesagt hätte, wenn er… Er verscheuchte den Gedanken so schnell er konnte wieder. „Ich bin hier um Yuuji zu beschützen", schloss er, „Und dafür bin ich bereit jeden Deal zu machen, der nötig sein sollte." Immerhin war Yuuji der Einzige, der ihm geblieben war, nicht wahr? Er hätte sich dem Zen'in-Clan unterworfen für Yuuji, aber die hatten nichts Besseres zu tun gehabt als zu versuchen Yuuji umzubringen.
„Ich will einfach nur wissen was das alles zu bedeuten hat", warf Yuuji ein, „ Deals zu meinem Schutz sind mir im Moment nicht so wichtig. Wenn Gojo-san sagt, dass wir hier alle sicher sind, ist das gut, schätze ich, aber was war das über meine Mutter, und wie können wir Brüder sein, und wer oder was seid ihr überhaupt? Und wenn wir schon dabei sind: Wer oder was bin ich überhaupt, wenn meine Mutter…?" Er unterbrach sich und setzte einen unglücklichen Gesichtsausdruck auf. „Ja, ehm, ich denke wir werden schon alle klar kommen", murmelte er.
„Natürlich werden wir das", meinte Gojo überzeugt, „Und es ist an der Zeit, dass du alles erfährst, Yuuji-kun. Denn Wissen ist Macht, und Macht ist etwas, das du im Moment dringend brauchst."
Und dann begann Choso zu erzählen, und Megumi wurde klar, dass Wissen wohl wirklich Macht war, und er bisher nicht so viel gewusst hatte wie er angenommen hatte zu wissen.
Sie hatten alle am gedeckten Tisch Platz genommen, während Choso und seine Brüder auf der anderen Seite des Tisches standen und sie ernst anblickten. Wenn Choso mein Bruder ist, und die anderen seine Brüder sind, dann wären sie damit auch meine Brüder, oder nicht? Aber ich dachte immer ich habe gar keine Brüder, dass Opa mein letzter Verwandter war, auf den es ankommt, dass ich jetzt alleine bin, aber das hier … Neun Brüder, aber neun Brüder, die keine Menschen waren, wenn man es genau nahm…
„Sie sprechen immer über Halbflüche, aber was sie damit meinen ist nicht das, was wir sind. Denn wir sind im Uterus eines Menschen entstanden. Während der Meiji-Periode, so heißt es, gab es eine junge Frau, die tatsächlich ein Kind auf die Welt brachte, das zur Hälfte ein Fluch war. Niemand weiß wie sie schwanger wurde und wer der Vater war, nur dass sie von ihrer Familie verstoßen wurde und zusammen mit ihrem Kind Schutz im nächstgelegenen Jujujisten-Tempel suchte. Wie hätte sie ahnen können, dass das ein schrecklicher Fehler war? Kamo Noritoshi regierte diesen Tempel und versklavte die junge Frau und ihr Kind. Für ihn war sie ein biologisches Wunder, er experimentierte an ihr herum um herauszufinden wie es möglich war, dass sie einen Halbfluch geboren hatte; er wollte herausfinden was sie so besonders machte. Doch das gelang ihm niemals. Stattdessen schwängerte er die Frau neun weitere Male, doch diese Babys durften nicht zur Welt gebracht werden; obwohl sie lebten, wurden waren sie dazu verdammt für immer Embryos unter der Kontrolle der Jujujisten zu bleiben."
„Kamo Noritoshis Experimente wurden von dem Rest der Jujustu-Gesellschaft als unnatürlich angesehen, und nachdem seinen Machenschaften ein Ende gesetzt wurde, wurden alle Aufzeichnungen über sein Treiben und die Frau, die in der Lage gewesen war Flüche zu gebären, vernichtet, damit niemand diese Experimente jemals wieder nachstellen könnte. Die neun Embryos wurden als Fluchuterus Todesgemälde bekannt und von den Jujujisten beschützt, aber doch niemals frei gelassen. Über Jahre hinweg wollte uns niemand gestatten geboren zu werden, aus Angst vor uns und vor dem, was aus uns werden könnte. Nicht nur, dass wir Halbflüche waren, wir hatten auch das Blut von Kamo Noritoshi in uns, der sein eigenes Blut bei den Schwangerschaftsexperimenten in uns hineingemischt hatte."
„Unter Jujujisten gilt Kamo Noritoshi als der gefährlichste und bösartigste Jujujist, der jemals gelebt hat. Und doch ist er unser Vater, auf jede Weise, auf die es ankommt. Doch nicht durch ihn werden wir zu Menschen, sondern durch unsere Mutter, die ein Mensch war, die uns geboren hätte, wenn man es zugelassen hätte", erklärte Choso, „Wir verstehen die Abscheu und die Angst, die die Jujujisten vor Kamo Noritoshi empfinden und teilen sie, doch wir wollen leben. Dieses Recht steht uns zu."
Alle schwiegen betroffen.
Gojo räusperte sich. „Ich habe Jahre lang versucht den Rat davon zu überzeugen, dass die neun Fluchuterus-Todesgemälde keine einfachen Fluchobjekte sind, sondern Lebewesen", erklärte er, „Doch das hat niemanden interessiert. Also habe ich eines Tages einfach aufgehört zu streiten und getan, was richtig ist."
„Wofür wir dir dankbar sind, Gojo Satoru", erwiderte Choso, „Aber wir halten uns aus internen Konflikten der Jujutsu-Gesellschaft heraus, um niemanden einen zusätzlichen Grund sich gegen uns zu wenden zu liefern."
Was Yuuji gut verstehen konnte. Doch was nicht verstand war der Teil laut dem er mit diesen Halbflüchen verwandt sein sollte. „Ich verstehe immer noch nicht was das alles mit mir zu tun hat", warf er deswegen ein, „Oder meiner Mutter."
„War Yuujis Mutter ein Mitglied des Kamo-Clans?", wollte Megumi wissen, „War sie eine Nachfahrin des damals geborenen Halbfluchs oder gar dieser Halbfluch selbst?" Konnten Halbflüche so lange leben? Yuuji hatte bisher ja nicht einmal gewusst, dass es welche gab, theoretisch war alles möglich.
Gojo schüttelte den Kopf. „Ich wünschte, es wäre so einfach", meinte er, „Ja, durch Yuujis Adern dürfte Kamo-Blut fließen, aber was seine Mutter angeht… Seht ihr die Sache mit Kamo Noritoshi ist die: Er war vermutlich gar nicht Kamo Noritoshi, zumindest dann nicht mehr, als er begann mit der schwangeren Frau zu experimentieren und all die anderen Gräueltaten zu begehen, wegen denen man sich heute an ihn erinnert."
Jetzt war Yuuji nur verwirrter. Und er schien nicht der Einzige zu sein. Als er sich umblickte, stellte er fest, dass im Grunde alle anderen – mit Ausnahme von Higuruma und Tsukumo - so verwirrt aussahen wie er sich fühlte.
„Man erinnert sich an Kamo Noritoshi als einen Mann mit Nähten am Kopf. Und daran, dass er einige Zeit verschwand und dann verändert wiederkehrte. Kurz bevor er vollkommen durchdrehte und mit all diesen Experimenten begann", meinte Gojo, „Genau wie Yuujis Mutter Kaori." Leider half diese Erklärung nicht wirklich.
„Er nennt sich Kenjaku", erklärte Choso leise, „Und er hat sich Unsterblichkeit gesichert. Indem er von Körper zu Körper springt. Und das tut er schon seit Jahrhunderten…"
Gojo nickte. „Er ist eine Art Horrorgeschichte unter Jujujisten, der unsterbliche Fluchmagier, der Körper stiehlt, doch er existiert wirklich. Wenn er einen neuen Körper übernimmt erhält er Zugriff auf all die Fähigkeiten dieses Körpers sowie auf die Erinnerungen, der Person, die er übernimmt. Doch er bringt auch seine eigenen Erinnerungen und Fähigkeiten mit. Man kennt Geschichten über ihn seit tausend Jahren…." Er schauderte. „Yuuji, deine Mutter war nicht mehr Itadori Kaori als sie schwanger wurde und dich zur Welt brachte. Es war ihr Körper, doch er war besessen von dem selben Wesen, das einst in Kamo Noritoshi hauste. Und es ist anzunehmen, dass die Experimente von damals dazu beigetragen haben dich zu dem zu machen, was du heute bist: Ein perfektes Gefäß für Sukuna. Auch an dir wurde experimentiert, als du noch ein Embryo warst."
Yuuji konnte und wollte das nicht glauben. „Das ist absurd!", behauptete er.
Higuruma räusperte sich. „Nach dem, was ich herausfinden konnte, war Kaori eine Jujujistin mit Verbindungen zur Kamo-Blutlinie", erklärte er, „Doch es ist unklar, ob sie von ihrer Gabe wusste. Erst nach ihrem Unfall begann sie damit Magie einzusetzen. Kenjaku war einer der Väter der Fluchuterus Todesgemälde, und er war auch einer von Yuujis Müttern."
„Nein." Das war alles, was Yuuji zu dieser Erklärung zu sagen hatte. „Nein. Das kann einfach nicht sein!"
„Es tut mir leid, aber so ist es", sagte Gojo, „Du wurdest von Kenjaku gezüchtet, vermutlich schon seit er Kamo Noritoshi war, um Sukuna eine Rückkehr in diese Welt zu ermöglichen. Das heißt aber nicht…."
Yuuji hörte nicht mehr weiter zu, sondern sprang wuterfüllt auf. „Nein!", wiederholte er.
Und dann stürmte er davon, rannte in Richtung Ausgang der Halle. Er wollte nichts mehr von all dem hören, er hatte bereits genug gehört. Und er weigerte sich auch nur ein Wort davon zu glauben.
A/N: Armer Yuuji, so was hört man wahrhaft nicht gerne.
Ja, in dieser Version haben alle Fluchuterus Todesgemälde körperliche Gestalt angenommen, weil sie die von Gojo schon lange vor dem Austauschevent (was ja nicht stattgefunden hat) befreit wurden.
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