Vielen lieben Dank für eure Kommentare, ihr lässt mein Herz blubbern. Danke. Danke. Danke.


Eine Auszeit.


Mrs. Hughes verweilte noch einen Augenblick in der Küche bei Mrs. Patmore, während das restliche Personal schon mit dem Dinner begann.

Die Köchin wusste, warum sie hier herumlungerte.

"Denken Sie nicht, dass es besser wäre, wenn Sie sich zu den anderen dazu setzen?", fragte Mrs. Patmore, als sie noch Kleinigkeiten für die Einkaufsliste morgen durchnahm.

"Wenn es nur so einfach wäre.", gab Mrs. Hughes zaghaft als Antwort. "Vor wenigen Stunden dachte ich wirklich noch, ich setze mich einfach hin, und esse mit ihnen mit. Aber jetzt fürchte ich den Augenblick, in dem ich mich setze und mich alle anstarren."

"Je eher sie sich den Blicken stellen, umso eher bekommen Sie wieder Ihren Alltag zurück!", war sich Mrs. Patmore sicher.

Aber Mrs. Hughes schien Zweifel zu haben. Immerhin war es keine Kleinigkeit, die heute nicht stattgefunden hat. Es war eine Hochzeit. Ihre Hochzeit. Es war alles ganz genau geplant gewesen, alles war organisiert gewesen: Lokalität, Essen, Gäste, Kirche, Brautpaar.

Die Köchin bemerkte die glasigen Augen Mrs. Hughes und legte ihr Küchentuch aus den Händen, als sie einige Schritte auf die Hausdame zuging. Wenige Zentimeter blieb sie vor ihr stehen und nahm Mrs. Hughes Hände in die ihren.

"Mrs. Hughes ... . Mr. Carson hat einen Fehler gemacht. Das wissen nicht nur Sie, Anna und ich, sondern alle in diesem Haus. Oben wie unten. Wir alle wollten mit Ihnen heute feiern, wir alle haben uns sehr mit Ihnen beiden gefreut."

Mrs. Hughes fiel es mit jedem gehörten Wort schwerer ihre Tränen nicht kullern zu lassen. "Mrs. Patmore, ich fühle mich so gedemütigt. Wie ein kleines, ungezogenes Kind. Zuerst maßregelte mich Ihre Ladyschaft wegen dem Mantel und dann setzte Charles noch eine gehörige Portion obendrauf."

Mrs. Patmores Antwort ging in einem tosenden Lärm unter. Die beiden Damen erschraken ob des plötzlichen, kratzenden Geräusches von mindestens 10 Holzstühlen am Boden. Sie beide wussten, was dies bedeutete, und sahen sich wissend an: Mr. Carson hat sich erhoben.

"Aber er kann unmöglich jetzt schon mit dem Dinner fertig sein.", sagte Mrs. Hughes zweifelnd.

"Nein, das bin ich auch noch nicht."

Mrs. Hughes drehte sich herum und sah Mr. Carson in der Küchentür stehen. Sein Blick war sorgvoll, seine buschigen Augenbrauen schienen seitlich herabzuhängen.

"Elsie, warum kommst du nicht zum Dinner?", fragte Mr. Carson sichtlich unwohl in Mrs. Patmores Gegenwart.

Mrs. Patmore machte auf ihren Fersen kehrt, tat beschäftigt und dachte weiter über ihre Einkaufsliste nach. Um noch vertiefter in der Sache zu wirken, ging sie in der Küche kreuz und quer und sprach mit sich selbst.

"Ich wollte kommen, aber irgendwie habe ich den Mut verloren.", gestand sich die Hausdame ein.

"Elsie, es tut mir so leid!"

"Ich weiß, Charlie, ich weiß.", Elsies Kampf mit ihren Tränen war nun vollends verloren. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und schluchzte los. Einsam kam sie sich vor, als sie Mitten in der dunkeln Küche stand und ihre Schutzlosigkeit versuchte ihr den Atem zu nehmen. Charles bemerkte wie unter ihren Händen am Kinn kleine Tränen herab tropften.

Mrs. Patmore verließ den Raum, da sie den beiden nun zur Gänze ein Gespräch unter vier Augen ermöglichen wollte.

"Elsie ... ." Doch mehr Worten brachte er nicht hervor. Zu schmerzhaft war ihr Anblick. Mr. Carson ging auf sie zu und nahm sie in seine großen, schützenden Arme. Jetzt erst fühlte Elsie wie sehr verletzt sie wirklich war. Charles merkte, wie sie ihr Gewicht in seine Umarmung fallen ließ, ihr Schmerz ließ ihr die Beine weich werden. Er hielt sie fest und gab ihr den Halt, den sie momentan brauchte. Er war still und lauschte ihrem schmerzhaften Weinen.

Als sie nach Minuten keine Tränen mehr in sich zu haben vermochte, stand sie nach wie vor regungslos in Charles Armen.

"Habe ich es kaputt gemacht, Elsie? Habe ich uns kaputt gemacht?", fragte er flüsternd.

"Ich weiß es nicht, Charles. Ich brauche Zeit. Ich muss das alles erst einmal sacken lassen. Ich finde keinen klaren Gedanken, ich kann mich nicht ordnen. Ich verstehe zum Teil noch immer nicht, was vor sich gegangen ist.", Elsie befreite sich aus seinen Armen und sah ihn müde an.

Charles merkte nun ebenfalls, wie schwer er sie verletzt haben musste und wie tief ihre Enttäuschung saß.

"Du solltest etwas essen, Elsie. Ich bringe dir etwas in dein Dienstzimmer, wenn du nicht zu uns kommen möchtest.", er merkte, dass sie seinen Vorschlag ablehnen wollte, aber er ließ kein Ausweichen zu. "In fünf Minuten bin ich da."

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Mrs. Hughes saß nur wenige Augenblicke in ihrem Dienstzimmer, als überraschenderweise Mrs. Patmore - und nicht Charles - ihr eine Kleinigkeit zu essen brachte. Kaum war das befüllte Tablett am Tischchen abgestellt, goss die Köchin eine Tasse mit heißem Tee ein und reichte sie Mrs. Hughes. Sie nahm die Tasse mit fragendem Blick entgegen.

"Wissen Sie, Mr. Carson war der Meinung, es wäre Ihnen lieber, wenn ich Ihnen ein kleines Dinner bringe, und nicht er selbst.", antwortete Sie auf Mrs. Hughes ungestellte Frage.

Mrs. Hughes lächelte qualvoll und zwang sich zu einem Schluck. Unsicher darüber, ob sie Charles dankbar dafür sein sollte oder nicht.

Es klopfte an der geöffneten Türe, Miss Bexter stand in ihr. "Mrs. Hughes, ich komme soeben vom Umziehen Ihrer Ladyschaft, ich soll Ihnen etwas ausrichten."

Mrs. Hughes senkte ihre Tasse und hörte aufmerksam zu. Mrs. Patmore war nicht weniger gespannt.

"Ihre Ladyschaft lässt ausrichten, dass ihr das ganze sehr leid täte und sie sich mit verantwortlich für das Missverständnis zwischen Ihnen und Mr. Carson fühlt. Sie meinte, wenn sie feinfühliger gewesen wäre und nachgedacht hätte, hätte Sie wissen müssen, dass Sie niemals ohne Abmachung - mit wem auch immer - ihre Kleidungsstücke anprobieren würden."

Mrs. Hughes wusste nicht, was sie erwidern sollte. Sie dachte nicht mehr an die Situation in Lady Granthams Zimmer.

"Sie hat sich doch dafür entschuldigt und sich erklärt."

"Ja, auch das hat sie mir erzählt. Aber sie hat das Gefühl, dass Mr. Carson nur so überhitzt reagiert hätte, weil sie die Situation in ihrem Umkleidezimmer so missverstanden hat. Hätte sie anders reagiert, hätte ihr Affront niemals die Runde gemacht.", Miss Baxter, versuchte so gut wie möglich dir Worte von Lady Grantham wieder zu geben. In ihrer ruhigen Art fügte sie hinzu: "Sie würde Ihnen gerne einige Tage Ruhe in einem Cottage auf dem Anwesen ermöglichen. Ihre Ladyschaft ist der Meinung, dass Sie vielleicht etwas Abstand zu dieser Situation bräuchten."

Mrs. Hughes war der Meinung nicht richtig zu hören, wodurch Miss Baxter die relevanten Dinge noch einmal wiederholte.

"Aber das ist doch eine nette Geste, finden Sie nicht, Mrs. Hughes?", brachte sich Mrs. Patmore ein. "Etwas Ruhe und Abstand wird Ihnen gut tun."

"Aber wer achtet dann auf die Mädchen und die Ordnung?", Mrs. Hughes erschien es unmöglich noch länger dem Tagesablauf auf Downton fern zu bleiben. War der heutige Tag doch sicher schon chaotisch genug, obwohl ihr das niemand verraten würde, um sie nicht auch noch unter Druck zu setzen.

"Es ist alles mit ihrer Ladyschaft besprochen. Anna und ich werden Sie so gut wie möglich abwechselnd zu unseren sonstigen Aufgaben vertreten.", Miss Baxter sah Mrs. Hughes mitfühlend an und fügte ehrlich hinzu: "Wir tun das gerne für Sie, Mrs. Hughes. Sie sollen um 22:00 Uhr abreisefertig sein. Mr. Molesley wird Ihnen mit dem Gepäck helfen."

Nach einem kurzen Überdenken, kam Mrs. Hughes zu dem Entschluss, dass es vielleicht doch eine gute Idee sei, ein paar Tage Abstand zu gewinnen. So hätte sie endlich Zeit um sich zu sammeln. Wobei ganz wohl war ihr bei dem Wissen, Downton Abbey ohne Oberste Hausdame zu lassen, noch immer nicht.

Nachdem Mrs. Hughes in Lady Granthams Plan einwilligte, verließen Mrs. Patmore und Miss Baxter das Dienstzimmer und gingen noch den letzten auf sich zu wartenden Arbeiten des späten Abends nach bevor sie in den Feierabend übergehen konnten. Die Hausdame aß ein paar Bissen, um die Leere in ihr auszugleichen, stellte aber bald fest, dass ihr unwohl beim Essen wurde und schob den Teller beiseite.
Just in dem Moment, indem sich Mrs. Hughes erhob um zu ihrem Schreibtisch zu gehen, betrat Mr. Carson das Zimmer. Überrascht von ihrer plötzlichen Nähe, blieb er abrupt stehen, sie ebenfalls.

"Ich habe von dem Angebot ihrer Ladyschaft gehört.", sagte Charles und schloss sanft die Tür.

"Ja, ich denke, dass ich es annehmen werde. Hier komme ich nicht zum Denken. Und eigentlich möchte ich dieses Gefühl von Unsicherheit wieder los werden.", antwortete Elsie offen.

Von ihr zunächst unbemerkt, stellte Charles die zwei Portgläschen und die gefüllte Weinkaraffe, die er in Händen hielt, auf ihr Tischchen.

"Ich dachte, wir könnten uns ein Schlückchen genehmigen.", er sah sie fast schon bittend an.

Elsie setzte sich ohne Antwort wieder zu ihrem Tischchen und gab ihm so zu verstehen, dass sie seinen Vorschlag annahm. Charles war erleichtert und setzte sich ebenfalls, er schenkte Portwein ein.

Zunächst saßen beide nur da: Er, nervös und ängstlich - sie, ungeordnet und leer. Charles räusperte sich.

"Ich finde, es ist eine gute Entscheidung, dass du Lady Granthams Vorschlag annimmst. Ein paar Tage Zeit für dich, werden dir guttun."

"Und was ist mir dir?", wollte Elsie vorsichtig wissen. Denn bei all dem Kummer, den sie hatte, war sie sich sehr wohl darüber im Klaren, dass auch er heute hätte heiraten sollen. Es wäre auch sein Hochzeitstag gewesen. Auch er müsse müde sein, denn viel Schlaf bekam er letzte Nacht auf dem Sessel neben ihrem Bett nicht.

Charles gab einen Seufzer von sich. "Ich weiß nach wie vor, dass ich dich heiraten möchte, Elsie, dass ich nur dich allein zur Frau haben möchte. Aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob du mich noch als Ehemann haben möchtest. Ich merke neben deiner Verletztheit, deine Unsicherheit mir gegenüber."

Nach einer kurzen Pause sprach er weiter: "Elsie, ich liebe dich. Und es tut mir leid, was ich angerichtet habe. Wenn dir einige Tage Ruhe guttun und du dich sammeln kannst, dann bitte nimm dir die Zeit."

Elsie nahm einen Schluck. Charles nahm einen Schluck. Sie schwiegen.

"Natürlich liebe ich dich.", begann Elsie, "Aber die Art und Weise, mit der du mit mir gesprochen hast, hat mich sehr klein werden lassen. Ich habe mich gefühlt wie Dreck. Du hast mich vorverurteilt. Du hast mir eine Tat zugemutet, die ich niemals begehen würde. Das hat mich verletzt. Es verletzt mich noch immer. Heute wäre ich gerne deine Frau geworden, du weißt, wie lange ich mich darauf schon gefreut habe. Anstatt meine Hochzeit zu feiern, und danach mit dir für ein paar Tage zu verschwinden, sitze ich nun hier ... auf dem Weg in ein einsames Cottage ... ohne Ehemann ... alleine ...", Elsie merkte, wie sich ein Kloß in ihrem Hals zu bilden drohte und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Wein.

Charles betrachtete sie stumm und ließ sie reden, ihr Blick war starr auf den Tisch gerichtet.
"Vielleicht ist es mein Schicksal, niemals zu heiraten. Es war vielleicht albern zu denken, dass man auch in meinem Alter noch heiraten kann.", setzte Elsie fort, ohne Charles dabei anzusehen. Erneut nahm sie einen Schluck.

"Angeschrien hast du mich.", Charles konnte den Ton mit dem Elsie diesen Satz betonte nicht deuten, es war eine Mischung aus Frage und Tatsache. Elsie griff nach der Karaffe und füllte sich das Glas wieder auf. "Angeschrien, wie ein Stück Dreck.", erneut hob sie das Glas und trank einen großen Schluck.

Da Elsie den ganzen Tag sehr wenig im Magen hatte, spürte sie die berauschende Wirkung des Weines bereits bei den wenigen Schlucken, die sie genommen hatte. Charles bemerkte ebenfalls, die leichte Angesäuseltheit von Elsie und schob ihr Glas beiseite. Sie sah auf und wusste durch Charles Tat und durch ihre glühenden Wangen, dass sie genug Wein für heute getrunken hatte.

"Ich muss jetzt packen! Für meine Hochzeitsreise!", Elsie schnappte sich das Weinglas und trank es in einem Schluck aus (auch schon egal). Charles wollte ihr noch das Glas aus der Hand reißen, aber Elsie war schneller. Sie stellte das geleerte Glas ab und erhob sich. Charles bemerkte ein leichtes Schwanken ihrerseits und stand ebenfalls auf, um sie im Ernstfall stützen zu können. Besorgt ging er einen Schritt auf sie zu, um sie am Arm zu halten.

"Fass mich nicht an!", entfuhr es Elsie giftig, riss ihren Arm hoch und wich einen Schritt nach hinten aus. Unbeeindruckt davon ging Charles ihr nach und versuchte sie erneut am Arm zu berühren. "Du sollst mich nicht anfassen!", fauchte sie erneut. Charles näherte sich dennoch weiterhin und nahm sie schützend eingepackt in seine Arme. Elsie brach in Tränen aus und wiederholte immer wieder die Worte, dass er sie nicht anfassen solle, wurde dabei aber von Mal zu mal ruhiger und leiser, bis sie nur noch an Charles gelehnt da stand und in seine Brust weinte. Keiner der beiden sprach, sie standen einfach nur da. Er schützend um sie geschlungen, sie Halt suchend an seine Brust gelehnt. Als Charles merkte, dass sich Elsie beruhigt hatte, und ihr Körper sich nicht mehr gegen ihn sträubte, sondern vielmehr seine Wärme suchte, schenkte er ihr einen sanften Kuss auf den Kopf, löste die Umarmung und nahm sie schweigsam an der Hand, um sie hinauf in den Damenschlaftrakt zu begleiten. Oben an der Stiege angekommen, blieb Charles stehen und sah Elsie zu, wie sie ihr Dachzimmer betrat. Es wurden keine Worte mehr gewechselt.

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Gegen 22:00 Uhr stand Mrs. Hughes mit ihrem Koffer im Aufenthaltsraum der Dienstboten und unterhielt sich mit Miss Baxter und Mr. Molesley über ihre bevorstehende Abreise.

"Mr. Molesley wird Sie zum Cottage begleiten, Mrs. Hughes. Es ist ein Fußmarsch von 15 Minuten.", sprach Miss Baxter mit Zuversicht.

Mrs. Hughes wirkte etwas unsicher. Es war schon eine Ewigkeit her, dass sie alleine in einem Haus war. Irgendwie wünschte sie sich Charles her. Sie würde ihn gerne noch einmal sehen, bevor sie ging. Sie bat Mr. Molesley um ein paar Minuten Zeit und verließ den Raum in Richtung Mr. Carsons Büro. Die Tür stand offen, der Raum war dunkel und verlassen, Mr. Carson war nicht hier. Elsie stand einige Atemzüge in der Tür und wandte sich enttäuscht ab, um wieder zu Mr. Molesley und Miss Baxter zurück zu gehen.

Mrs. Hughes verabschiedete sich von Miss Baxter mit einem dankenden Lächeln und ging hinter Mr. Molesley zum Dienstboteneingang.

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Die Nacht war frisch und Mrs. Hughes war froh, dass sie sich entschied, einen Hut zu tragen. Sie trottete hinter Mr. Molesley in der Dunkelheit her, es war ihr unangenehm, dass sein Feierabend wegen ihr erst später begann, noch dazu trug er den ganzen Weg ihren Koffer.
Nach ungefähr 10 Minuten konnte Mrs. Hughes eine kleine Ansammlung von Cottages in der Ferne erkennen.

"Da vorne ist es schon, Mrs. Hughes!", erklärte Mr. Molesley, als er für eine kleine Verschnaufpause den Koffer absetzte. Sie kam einige Sekunden später neben ihm zu stehen.

"Ich danke Ihnen, Mr. Molesley, dass Sie so freundlich sind, und mir den Weg zeigen."

Mr. Molesley presste seine Lippen zu einem ermutigenden Lächeln zusammen und nahm den Koffer wieder hoch. "Ich helfe Ihnen gerne, Mrs. Hughes. Sie haben mir auch schon oft in verklemmten Situationen geholfen. Wissen Sie noch, als Sie Mr. Carson dazu gebracht haben, mich doch wieder einzustellen?", er sah die Mutlosigkeit in ihren Augen und fügte hinzu: "Mrs. Hughes ... haben Sie Vertrauen. Es wird alles wieder gut."

"Glauben Sie?", fragte Mrs. Hughes zaghaft und ging den Weg weiter, Mr. Molesley nebenher.

"Ohja, ich glaube fest daran. Mr. Carson liebt Sie. Und ich denke, Sie lieben ihn ebenfalls. In Ihrem Herzen klafft momentan eine Wunde, zugefügt von dem Menschen, dem Sie es geschenkt haben. Ihr Herz ist nun damit beschäftigt, die Wunde heilen zu lassen. Sobald es das geschafft hat, wird es die Liebe wieder spüren können und die Taubheit verschwindet.", Mr. Molesley sah verträumt und von seinen eigenen Worten überzeugt in den Sternenhimmel.

Mrs. Hughes gefiel seine Erklärung und fühlte das erste Mal seit Charles Ausbruch Zuversicht.

Ohne, dass sie es wirklich bemerkte, standen die beiden nun vor einer Holztüre eines Cottages. Mr. Molesley holte einen Schlüssel aus seiner Jackentasche und überreichte ihn Mrs. Hughes, den Koffer stellte er neben sie.

"Gute Nacht, Mrs. Hughes."

Mrs. Hughes wünschte Mr. Molesley ebenfalls eine gute Nacht und sah ihm noch einige Schritte nach, ehe sie sich umdrehte. Sie bemerkte jetzt eine bleierne Müdigkeit und war froh, wenn sie ins Bett käme. Sie schloss mit dem Schlüssel die Tür auf und öffnete diese mit großer Sorgfalt und Neugier. Das Cottage war mit Elektrizität ausgestattet und so betätigte Elsie den Lichtschalter neben ihr an der Wand. Sie trat in den kleinen Eingangsbereich ein und verriegelte hinter ihr wieder die Türe. In dem Vorzimmer gab es eine Tür zu ihrer rechten, eine zu ihrer linken und einen Stiegenaufgang direkt vor ihr, sie müsse sich erst auf Erkundungstour begeben, um ein Bett zu finden.

Elsie entschloss kurzerhand die rechte Tür zu öffnen und fand ein kleines Wohnzimmer dahinter. Völlig überraschend entdeckte sie ein Feuer im Kamin, das Licht schaltete sie nicht ein, sie würde nicht lange hier verweilen und für einen kurzen Rundumblick würde das Licht des Feuers schon ausreichen. Die wohlige Wärme des Zimmers verriet ihr, dass es schon länger hier lodern müsse. Sie trat weiter ins Zimmer ein und sah sich um: gegenüber dem Kamin stand ein Ohrensessel, daneben ein dazu passendes kleines Sofa, am Kaminsims standen ein paar Kleinigkeiten, ein hübscher Sekretär war hinter dem Sofa an der Wand platziert, daneben ein deckenhohes Bücherregal.

Nachdem Elsie den Raum oberflächlich inspiziert hatte, entschloss sie sich wieder auf die Suche nach einem Bett zu machen und drehte sich dafür zu der Tür, durch die sie eben kam. Doch ehe sie losgehen konnte, blieb sie wie angewurzelt stehen, als sie ihn auf einmal in der Türe stehen sah.

"Charles ... was ... was tust du hier, Charles?"


Ein oder zwei Kapitel noch, dann gibt es endlich eine Hochzeit - hoffentlich! - Charlie, reiß dich am Riemen! Wir wollen alle eine Hochzeit erleben.

Ich hatte mehrere Alternativen, um das Kapitel zu beenden. Ich habe mich nach langem Hin und Her aber dafür entschieden, dass Charles in diesem Cottage auf Elsie wartet.

Wenn ihr Zeit und Lust habt, dann würde ich mich freuen, wenn ihr mir ein Kommentar hinterlässt. Das motiviert so richtig! Es ist unheimlich schön, Rückmeldung von anderen Chelsie-Shippern zu bekommen. DANKE.

Bis ganz bald.