Der Zug des Butlers.
Elsie ließ die Tür hinter sich mit einem Klick! ins Schloss gleiten und blieb direkt dahinter stehen. Zu ihrer Überraschung konnte sie niemand anderen im Raum sehen außer Charles. Er stand aufrecht vor seinem Schreibtisch, die Zettel, die er zuvor noch in seiner Hand hielt, hatte er bereits abgelegt. Miss Baxter war nicht hier.
„Ich warte."
Und Elsie wusste worauf. Charles wartete auf eine Erklärung ihres abweisenden Verhaltens, das sie seit dem Aufwachen mit sich trug. Geduldiges Nachfragen, was los sei, konnte sie jedoch nicht mehr von ihm erwarten. Er hatte schon heute Morgen am Weg zur Arbeit versucht mit ihr darüber zu reden.
Elsie schwieg. Aber momentan nicht aus Trotz, sondern vielmehr weil sie nicht wusste, wie sie beginnen sollte, ohne sich dabei dumm vorzukommen. Denn seltsamerweise erschienen ihr ihre Gedanken bei der Vorstellung sie hier und jetzt aussprechen zu müssen, stupide. Oder war es doch Angst, die sie zurückhielt? Angst davor, dass Charles und Miss Baxter doch …
„Nun!", drängte sich Charles zwischen ihre Gedanken. Elsie blickte ihn an und merkte, wie sehr er sich in Geduld übte, diese jedoch schon sehr nahe dem Ende war.
Elsie verschränkte ihre Hände hinter dem Rücken und ließ sich gegen die Tür fallen.
„Du hast heute Nacht im Schlaf geredet." Elsie versuchte das Zittern ihrer Stimme zu unterdrücken, sie wollte jetzt unter keinen Umständen unsicher wirken.
Charles strenger Gesichtsausdruck wich einem perplexen. Mit diesem Vorwurf hatte er nicht gerechnet. Elsie konnte bemerken, wie seine Zornesfalte zwischen den Augenbrauen in ein ungläubiges Stirnrunzeln überging. Er schloss seine Augen und schüttelte verwirrt den Kopf. Er brauchte noch mehr Erklärung.
„Was meinst du damit?", fragte er und sah sie wieder an.
„Heute Nacht hast du geredet. Du hast davon erzählt, dass … ." Elsie brach die Stimme ab. Elsies Unsicherheit kam nun doch durch.
„Was habe ich erzählt? Sag schon!", zischte der Butler durch die Zähne. Charles wollte endlich wissen, was in seine Frau gefahren ist.
Elsies ließ ihren Blick von seinen Augen zu seinen Füßen wandern. Es fiel ihr um einiges leichter das Thema anzusprechen, wenn sie keinen Augenkontakt mit Charles halten musste. Sie holte tief Luft und begann schweren Herzens zu reden.
„Dass du und Miss Baxter ein Geheimnis teilt. Und dass ihr darauf Acht geben müsst, sehr diskret zu sein, damit niemand dahinterkäme."
Charles sah sie wartend an. Für Elsie schien jedoch genug gesagt worden sein. Er dachte nach.
„Und du denkst … ?", die Stirn in Falten gelegt, beugte sich Charles etwas nach unten, um Elsies Blick von seinen Schuhen wieder in sein Gesicht zu lenken. Von seiner Bewegung irritiert, blickte Elsie tatsächlich hoch.
„Ich weiß nicht, was ich denken soll. Ich weiß nur, was ich denken möchte. Denke ich an unsere gemeinsame Zeit, dann scheint meine Befürchtung lächerlich, ja absurd sogar. Wenn ich aber deinen Worten Bedeutung gebe, dann liegt es auf der Hand, was ich denken soll."
Charles stand da und betrachtete seine Frau. Obwohl sie es sich nicht ansehen lassen wollte, wirkte Elsie sehr mitgenommen. Charles kannte das beklemmende Gefühl, das einem aus Angst das Herz auffraß und nichts als Trauer zurückließ.
"Ich weiß auch nicht, was ich denken soll. Ich habe Grund, wütend auf dich zu sein. Aber ich bin es nicht. Ich will es nicht sein, Elsie. Einst wurde mir von Charlie und Alice auf eine ähnliche Art mein Herz herausgerissen, sei dir gewiss, das könnte ich dir niemals antun. Und erst vor wenigen Wochen in unseren Flitterwochen, musste ich mit der Angst eines erneuten Nebenbuhlers leben. Mir so etwas Abscheuliches zuzutrauen, könnte mich wütend werden lassen!", ein kleines Lächeln voller Erleichterung zeichnete sich auf seinen Lippen ab.
Elsie blickte ihm unsicher in die Augen, und musterte seine Gesichtszüge genau, denn es verwunderte sie, dass Charles nicht wütend wurde.
"Dann sind du und Miss Baxter nicht ... ?"
"Elsie, nein, das sind wir nicht. Nie würde ich auch nur auf die Idee kommen. Du bist die, die ich will. Du erfüllst mich seit Jahren. Ich liebe dich.", langsam ging er auf Elsie zu.
Elsie bewunderte, wie leicht Charles die Worte über die Lippen kamen und beneidete ihn insgeheim ein bisschen dafür. Elsie beobachtete Charles dabei, wir er näher kam.
"Ist das denn noch immer nicht bei dir angekommen?" Charles stand nun dicht vor ihr. Mit feuchten Augen blickte sie zu ihm auf. Seinen Zeigefinger tippte er mit leichtem Druck an jene Stelle ihrer Brust, hinter der sich ihr Herz befand. "Ich gestehe, ich bin erleichtert, dass es nur das ist, was dich plagt.", flüsterte er weiter.
Elsie fühlte sich vor den Kopf gestoßen. Was meint er mit "nur"?
Charles begann seinen Zeigefinger langsam an Elsie hinauf zu fahren und beobachtete ihn dabei akribisch, wie er die angenähten Feinheiten ihres Kleides hinter sich ließ und ihre seidige Haut am Hals erreichte. Fast schien es so, als sei er neidisch auf seinen Finger, da er seine Frau berühren konnte. Er beobachtete ihn weiter dabei, wie er langsam über die pulsierende Stelle an ihrem Hals zu ihrem Kinn wanderte. Währenddessen berührte er so manche Sommersprosse, die er gerne liebkost hätte. Vom Kinn wanderte sein Finger weiter zu ihren weichen Lippen hoch. Er fuhr sie nach. Nachdenklich. Zärtlich. Erregend.
Elsie ließ Charles Blick nicht aus ihren eigenen Augen, und bemerkte, wie er seinem Finger verträumt nachsah. Sie genoss diese quälend langsame Berührung, sie verbreitete ein kribbeliges Verlangen in ihr. Charles begehrenswerter, forscher Blick bereitete Elsie Herzrasen. Er ließ keinen Zweifel darüber, wie gerne er sie berührte.
Charles Hand umschloss Elsies Rücken und brachte sie mit einem überraschenden Ruck an sich heran. Der Schwung machte sich an den Ketten der Chatelaine durch ein liebliches Rasseln bemerkbar. Er liebte es, den Körper seiner Frau durch das straffe Korsett zu spüren, sie fühlte sich dadurch so verboten an. Charles beugte sich zu ihr hinab und war kurz davor sie zu küssen. Elsie brachte ihm ihre Lippen etwas entgegen und öffnete sie leicht. Bevor sich jedoch ihre Lippen berührten, hielt Charles inne und flüsterte ihr zu: "Ich dachte schon, es wäre etwas Ernstes, was dich verärgert hat. Dich jedoch davon zu überzeugen, dich zu lieben, tue ich mit Freude."
Kaum war der Satz beendet, hafteten seine Lippen schon an ihren. Seine Zunge erhielt rasch Einlass und begann einen lustvollen Tanz. Elsie begann vor Erlösung zu stöhnen und schlang ihre Arme um sein Genick. Die sonst so toughe Hausdame hätte der unmittelbaren Nähe des Butlers nicht mehr länger widerstehen können. Als Charles und Elsie ein paar tiefe Atemzüge voller Sauerstoff benötigten, zog sich Charles ein kleines Stück zurück, um sie dann erneut küssen zu können.
Erst als der Kuss zu Ende war, fiel Elsie ein Stein von Herzen. Als Charles langsam seine Lippen von den ihren löste, war sie in der Lage, die Anspannung, die sie seit heute Morgen mit sich trug, abzulegen.
Elsie begann vor Erleichterung zu schluchzen, und vergrub ihr Gesicht in seiner Livree, ihre Hände umfassten seinen Revers. Sie sog seinen Geruch ein, spürte den Druck seiner Arme um sie und bemerkte die Wärme, die von ihm ausging. Elsie begann sich zu entspannen. Sie kam sich dumm vor. - Wie ein unerfahrenes Mädchen, dass nicht wusste, wie das Spiel des Lebens zu spielen sei.
Charles hielt sie schweigend fest und schenkte ihr den Moment, den sie zu brauchen schien. Er legte ihr einen wertvollen Kuss auf ihren Scheitel und schaffte es, dass für wenige Augenblicke die Zeit stillstand.
"Nun lass dir erzählen, was mir so stark durch den Kopf ging, dass ich sogar davon zu träumen scheine.", Charles merkte, dass Elsie sich wieder anspannte. Er wippte mit Elsie ein wenig von einem Bein auf das andere und versuchte sie damit wieder zu entspannen.
"Ich bat Miss Baxter mir bei einem Termin bei einem Fotografen behilflich zu sein. Du weißt, ich hatte dir versprochen, unseren misslungenen Besuch bei Monsieur Foudre nachzuholen."
Elsie nickte als Zeichen dafür, dass sie ihm folgen konnte.
Charles fuhr fort: "Als du so schwer krank warst, hätte ich gerne ein Lächeln von dir bei mir getragen. Mir gefiel letztenldich die Idee doch, dass wir ein Foto haben, auf dem wir lächeln. Daher bat ich Miss Baxter ihre Augen offen zu halten, solange sie mit Lady Grantham in London verweilt. Unser altmodischer Fotograf hier, würde so ein Motiv nicht gutheißen. Und da es eine Überraschung sein sollte, wollte ich natürlich, dass Miss Baxter und ich so diskret wie möglich sind. Aber da du wie immer alles unter Kontrolle hast, und es unmöglich ist, vor dir Geheimnisse zu haben, wurde daraus nichts."
Elsie kam sich dämlicher vor denn je. Sie presste ihr Gesicht noch fester gegen Charles Brust. Am liebsten würde sie vor Scham im Erdboden verschwinden.
Er hörte etwas.
"Wie bitte?", fragte Charles.
Elsie wiederholte ihre Worte, doch Charles war noch immer nicht in der Lage dazu, ihr Gemurmel zu verstehen.
„Ilibdi."
Charles blickte über Elsie hinweg und starrte ratlos ins Leere.
"Ich habe noch immer kein Wort verstanden, Elsie." So dicht an Charles Brust, vibrierten die Worte wundervoll in Elsies Gehör.
Sie hob ihren Mund ein wenig von Charles Brust, ließ ihre Stirn aber nach wie vor an ihn gelehnt, sie wiederholte: "Ichl ieb dick."
"Was meinst du damit? Soll ich abnehmen?" Charles kam der Augenblick, um über sein Gewicht zu sprechen ziemlich unpassend vor.
Elsie kicherte und schüttelte den Kopf. (Mein alter Dummkopf.) Sie blickte zu ihm hoch und wiederholte in klaren Worten und dem wundervollen schottischem Akzent:
"Ich sagte: Ich-liebe-dich."
Charles rührte sich nicht. Sentimental blickte er ihr tief in ihre blauen Augen. Genauso wenig, wie er vermutet hätte, über sein Gewicht zu sprechen, hätte er sich vorhin am Gang gedacht, dass seine bockige Frau ihm gleich sagen würde, dass sie ihn liebte.
Charles nahm Elsies Wange in die Hand und grinste sie an. Sein Daumen strich ihr zärtlich über die Haut. Ihn ihm wuchs erneut der Wunsch, sie zu küssen. Doch ehe Charles sich nähern konnte, zog sie an seinem Revers und holte ihn zu sich herab.
"Es tut mir leid, Charlie.", gestand sie, als sie den Kuss pausierte.
Charles wollte aber keine Pause und presste seine Lippen wieder an ihre. Leidenschaftlich drang er sie zurück, bis Elsie gegen die Tür stieß.
Der Kuss wurde hemmungsloser, unkontrollierter und verlangte nach mehr.
Charles Hand raffte ihren Rock hoch, ließ sie ihren weichen Schenkel hochgleiten und wanderte zielstrebig zu ihrem Po. Er umfasste ihre ganze Backe und knetete sie lüstern. Elsie merkte, wie ihre Weiblichkeit begann zu ziehen.
Elsie genoss seine Berührungen und Charles genoss deren Wirkung auf seine Frau. Er liebte es, seine Frau in diesen Zustand zu bringen. Sie so zu sehen, erregte ihn. Elsie belohnte ihn mit einer schnelleren Atmung, die ihre Brüste hoch und runter hüpfen ließ.
Seine Hand wanderte vom Po zu ihrem Lustpunkt.
"Es tut mir leid, Charlie.", hauchte Elsie mit hochgerecktem Kinn und roten Backen. Charles knabberte und saugte an ihrem Hals, während er sie mit seiner Hand durch die Unterhose massierte. "Es tut mir so leid."
Charles merkte, wie Elsie seine Berührungen mehr und mehr genoss, durch ihre Unterwäsche konnte er deutlich spüren, dass Elsie feucht war. Nicht mehr lange, und sie würde ihren Höhepunkt erreichen. Über dem Stoff umspielte er ihre Perle. Sie würde ihn jetzt gerne in sich spüren. Charles küsste sie erneut und schob die Unterhose zur Seite. Charles stöhnte vor Erregung, als er den nassen, heißen Schlitz seiner Frau spüren konnte. Er fuhr ihn nach hinten und drang mit zwei Fingern in sie ein, den Daumen platzierte er an ihrem Lusthügel. Elsie bäumte sich auf und biss sich auf die Unterlippe, um keinen Laut von sich zu geben. Das Schauspiel seiner Ehefrau in Ekstase, das Charles vor sich hatte, raubte ihm den Verstand. Elsie begann zu wimmen und Charles wurde klar, dass Elsie bald kommen würde. Wenige Bewegungen noch, und sie würde über die Klippen gehen, darüber war er sich sicher. Aber Charles ließ es nicht so weit kommen. Einmal küsste er sie noch und zwang sich, seine Hand zurückzuziehen. Er wich einen Schritt zurück.
Charles beobachtete, wie Elsie ihre Augen fragend öffnete. Ganz außer Atem wartete sie auf eine Antwort.
"Ach, Elsie Mädel, nur weil ich nicht verärgert bin, heißt das nicht, dass ich deine Verdächtigung ungestraft lasse.", sprach Charles hämisch grinsend und verließ sein Büro, ohne Elsie noch einmal berührt zu haben.
Elsie schlug wie vom Blitz getroffen die Tür hinter ihm zu und lehnte sich wieder gegen sie. Es durfte unmöglich sein, dass sie in diesem Zustand gesehen wurde.
Unbefriedigt, aber überglücklich, wartete Elsie darauf, dass sich ihr Puls wieder normalisierte. Elsie blickte an die Decke und begann zu kichern. Sie konnte sich seiner Gefühle wirklich sicher sein und zweifelte nie wieder an ihnen.
Ihr Lieben, ich bin etwas unglücklich darüber, dass ich den beiden die letzten Kapitel in dieser Art angetan habe. Sobald ich den Strang veröffentlicht hatte, habe ich es auch schon bereut. Ich hoffe dennoch, dass ich es irgendwie wieder hinbiegen konnte und der Geschichte nicht geschadet habe. Zeitweise wollte ich es wieder löschen.
Ich kann es nicht fassen, dass ich schon bei so vielen Worten angekommen bin :-O
Im nächsten Kapitel denke ich, werden unsere zwei Lieblinge einen Brief im Postkasterl finden. Wer ihnen da wohl geschrieben hat?
Bis bald :-) :-) :-)
