Gemeinsame Musik!
Eve und Benji widmen sich währenddessen den Gitarren, die Benji sich ansehen möchte. Drei stehen näher zur Auswahl, doch eine ist definitiv sein Favourit, schon allein wegen ihrem wahnsinnig coolen Aussehen. Sie ist schwarz und mit silbernen Mustern verziert. Auch Eve gefällt diese Gitarre optisch am besten. Schließlich kommt der Verkäufer wieder zu ihnen und erklärt, er habe leider im Moment keine Zeit sich weiter um sie zu kümmern, da im Laden ein ziemliches Chaos herrschte. Benji meint lachend, dass sie auch alleine zurechtkommen würden.
Auch Eve ist eigentlich ganz glücklich darüber, dass sie nun die Chance hat, mit Benji alleine zu sein. Die beiden haben einen wahnsinnigen Spaß, die Gitarren auszuprobieren. Benji spielt auf jeder Gitarre Eve etwas vor, die ganz begeistert ist. Sie fühlt sich himmlisch praktisch, ein Privatkonzert von ihm zu bekommen. Sie lauscht ihm andächtig zu und mit jedem Song steigert sich ihre Verliebtheit.
Auf seinem Favorit spielt Benji ihr dann noch einen Song vor, den er gerade mit seiner Band erst komponiert hat. Stolz fügt er hinzu, sie sei die allererste, die diesen Song zu hören bekommt. Eves Herz klopft immer wilder und während sie seinem Gesang lauscht, gibt sie sich ganz ihren Träumen hin. Schließlich winkt Benji sie zu sich.
"Hey, willst du auch mal probieren? Das macht echt Spaß." Eve wird ganz rot.
"Was? Das kann ich doch gar nicht. Ich hab noch nie Gitarre gespielt."
"Ach, das ist gar nicht so kompliziert. Ich zeig's dir."
Benji legt ihr die Gitarre um und zeigt ihr die nötigen Fingergriffe. Er stellt sich ganz dicht bei sie und legt seine Hände auf die ihrigen, um sie zu führen. So spielen sie gemeinsam einige Akkorde. Die ganze Zeit bemüht Eve, sich nach außen hin ruhig zu bleiben, innerlich hat sie das Gefühl, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Seine Hände auf den ihrigen und ihn ganz bei sich zu spüren, raubt ihr fast den Verstand. Gleichzeitig genießt sie jede einzige Sekunde. Insgeheim hofft sie dieser Moment möge nie enden.
Benji strahlt sie an.
"Siehst du, das klappt doch prima. Ich wusste sofort, dass du musikalisch bist. Du scheinst ein wahres Naturtalent zu sein." Eve grinst zurück.
"Das liegt nur daran weil ich einen so guten Lehrer habe. Aber ich fürchte, um so gut zu sein wie du, müßtest du mir noch einige Stunden geben."
"Dagegen hätte ich nichts einzuwenden."
Nach einiger Zeit kommt der Verkäufer zurück und fragt sie, ob sie sich für eine Gitarre entschieden haben. Benji zeigt ihm die Gitarre, die er gerne haben möchte, schluckt aber, als er den Preis hört. Sie ist um einiges teurer, als er gedacht hatte. Aber Benji ist wild entschlossen, nur diese Gitarre zu kaufen und keine andere. Er rechnet im Kopf und beschließt noch einmal mit seiner Patentante zu reden. Er sagt dem Verkäufer, dass er sich das noch einmal alles überlegen muss und ihn in den nächsten Tagen anrufen wird.
Benji bietet Eve an, sie noch nach Hause zu fahren, was diese dankbar annimmt. Sie erklärt, sie müsste vorher nur nochmal kurz auf die Toilette. Bevor sie verschwindet, flüstert sie ihm zu, er solle sich nicht erschrecken, wenn sie wiederkommt. Zunächst begreift Benji nicht, was Eve ihm damit sagen will. Doch als Eve zurückkehrt, wird ihm alles klar. Eve hatte sich offensichtlich umgezogen und stand nun in ganz anderen Klamotten vor ihr. Er blickt sie schelmisch an.
"Nanu Eve? Was ist denn mit dir passiert? Bist das wirklich du?"
"Naja, ich hab dir doch erzählt, wie ich meine Eltern heute Morgen ausgetrickst habe. Da musste ich mich ja jetzt logischerweise wieder zurückverwandeln."
Benji lacht auf.
"Aha, ich verstehe! Ganz die liebe, brave Tochter."
Er konnte nicht aufhören zu grinsen und zu kichern. Schließlich stupst Eve ihn an.
"Hey, hör gefälligst auf, mich aufzuziehen. Sonst zeige ich dir meine unliebe Seite."
Lachend begeben sich die beiden zum Ausgang. Als sie schon fast draußen sind, schreckt Eve erneut auf. Sie hat hinter sich den Aufschrei einer Frau gehört. Und dieser kam ihr nur allzu bekannt vor. Panisch dreht sie sich um. Doch sie kann nichts Verdächtiges entdecken.
"Ist was?" fragt Benji, sie verwirrt.
"Nein, alles in Ordnung. Ich dachte nur grad. Aber ich hab mich wohl geirrt. Los, komm."
Fran war den beiden, nachdem sie das Musikgeschäft verlassen hatten, die ganze Zeit gefolgt. Stirnrunzelnd hatte sie ebenso gesehen, wie Eve kurz verschwunden war und dann in denselben Klamotten, mit denen sie am Morgen das Haus verlassen hatte, wieder erschienen war. Ihre Tochter war wirklich clever und hatte leider einiges von ihr gelernt. Fran war den beiden weiter gefolgt und einmal mehr hatte sie nicht aufgepasst. Sie war beinahe über ein Werbeschild gestolpert und nur im letzten Moment war es ihr gelungen, sich zu verstecken.
Auf der Fahrt nach Hause überlegt Fran nun, wie sie sich Eve gegenüber verhalten soll.
