2. Schule
Kugisaki Nobara war Yuujis neueste Mitschülerin und gehörte zu der Art von verrückt, die direkt auf Gefahren zu anstatt vor ihnen davon lief. Sie trieb Flüche mit Vodoo-Puppen und Nägeln aus und war hauptsächlich deswegen auf die Akademie gekommen um in Tokyo leben zu können. Zumindest behauptete sie das.
Da Yuuji ebenfalls ein Landei war, konnte er den Wunsch nach einem Leben in der Stadt durchaus verstehen, zugleich vermisste er aber Sendai; dort war ihm das Leben einfacher und seine Mitmenschen und ihre Motive leichter einschätzbar erschienen. Vielleicht mochte er Kugisaki deswegen, weil sie der erste Mensch war, den er getroffen hatte, seit er in die Welt der Jujujisten hineingezogen worden war, der einfach nur authentisch wirkte und sein wahres Ich nicht zu verbergen schien. Kugisaki gab gar nicht erst vor jemand anderer zu sein als sie war, sie war genauso frech, wütend, und herrschsüchtig wie sie sich präsentierte. Und damit erfrischend anders als alle anderen Jujujisten, die Yuuji bisher kennengelernt hatte.
Gemeinsam mit ihm und Fushiguro hatte sie Flüche ausgetrieben, kaum, dass sie in Toyko angekommen war. Ja, sie würde lieber einkaufen gehen anstatt sich mit Flüchen anzulegen, aber das konnte Yuuji ihr wirklich nicht übel nehmen. Wenn er die Wahl gehabt hätte, hätte er vielleicht ähnliche Prioritäten gesetzt, aber Fushiguro war erstaunlich aktiv was das Austreiben von Flüchen anging, wenn man bedachte, dass er ein Erstklässler war, und er schleppte Yuuji ständig auf seine Exkursionen mit. Und erklärte nie warum er so heiß darauf war zu arbeiten.
„Wir müssen beweisen, dass wir stark sind", meinte er nur, als Yuuji ihn einmal danach fragte, „Ich würde dich nie einer unnötigen Gefahr aussetzen, aber diese schwachen Flüche, mit denen werden wir spielend fertig. Warum sich also nicht nützlich machen?"
Und das klang einleuchtend genug, aber Yuuji wurde das Gefühl nicht los, dass mehr dahinter steckte. Doch er brachte nicht den Mut auf Fushiguro danach zu fragen, vor allem, weil er den daraus resultierenden Konflikt fürchtete. Immerhin war Fushiguro sein wichtigster Verbündeter an der Akademie, er konnte es nicht riskieren den anderen Jungen gegen sich aufzubringen, denn egal was dieser gesagt hatte, von wegen die Sklaven-Sache sei nur eine Formalität und all das, es war eindeutig mehr als nur eine Formalität, wenn es nach allen anderen ging.
Die Mehrzahl der Lehrer sah durch Yuuji hindurch und sprach ihn niemals beim Namen an. Er konnte in den Unterrichtsstunden dabeisitzen (oder stehen, wenn es um Kampfunterricht ging), doch miteinbezogen wurde er nicht. Fushiguro und Kugisaki wurden angesprochen, befragt, und bekamen Hausaufgaben, Yuuji wurde ignoriert, und wenn ihn jemand zur Kenntnis nahm, dann nur um ihm böse Blicke zuzuwerfen.
Kusakabe-Sensei vermittelt ihm andauernd das Gefühl, dass Yuuji die Schuld an allem Leid der Welt tragen musste, und das war immer noch besser als gar nicht zur Kenntnis genommen zu werden. Wenn andere Jujujisten an der Akademie auftauchten um Vorträge zu halten oder Demonstrationen abzuliefern, dann musste Yuuji zusammen mit Direktor Yagas mysteriösem Panda in der hintersten Reihe noch hinter der alleine stehenden Zen'in-Senpai stehen und durfte nicht nur nicht sprechen, sondern mitunter den Vortragenden nicht einmal direkt ansehen. (Was sowieso immer mit gewissen Schwierigkeiten verbunden war, da er aus der hintersten Reihe sowieso nur mehr schlecht als recht sehen konnte. Okkotso-Senpai war verdammt groß gewachsen, und selbst Fushiguro überragte Yuuji an Körpergröße. Wenn er etwas sehen wollte, dann musste er sich hinter Inumaki-Senpai oder eines der Mädchen stellen und darauf hoffen, dass sich kein Lehrer in sein Blickfeld stellen würde, und selbst das funktionierte nicht immer).
Er hatte in diesem Zusammenhang bereits einen unangenehmen Zusammenstoß mit einer merkwürdigen Jujujistin namens Mei-Mei und ihrem kleinen Bruder hinter sich, die überaus beleidigt auf seine reine Anwesenheit in ihrer unmittelbaren Umgebung reagiert hatten.
Yuuji war sich zuerst nicht sicher gewesen woran diese offene Feindseligkeit, die ihm alle Erwachsenen entgegen zu bringen schienen, lag. Er hatte zunächst angenommen, dass es mit Sukuna zu tun haben musste. Doch wie sich herausgestellt hatte, war das nicht das Problem, das die anderen mit ihm hatten. Nein, ihr Problem war offenbar sein Sklavenrang.
Das herauszufinden war auch nicht so einfach gewesen. Die meisten der Assistenten schnitten ihn genauso wie die großen Jujujisten. Doch nach der Sache mit Mei-Mei hatte Nitta-san ihn aus der Gegenwart der anderen Frau entfernt und bedrückt erklärt, dass er das alles nicht persönlich nehmen sollte - Mei-Meis Familie wäre von reinem alten Blut und würde niedrig-rangige Jujujisten als Belastung ansehen. Trotzdem hatte Yuuji die weißhaarige Frau später munter mit Zen'in-Senpai sprechen gesehen, woraus er geschlossen hatte, dass sich niedrig-rangig wohl eher auf den Sklavenrang im Spezifischen als auf tatsächlich niedrige Ränge im Allgemeinen beziehen musste.
Und Mei-Mei war sichtlich nicht die Einzige, die so dachte. Absolventen der Akademie sahen ihn manchmal so an als wäre er ein Insekt, das es nicht wert wäre die gleiche Luft wie sie zu atmen. Und wenn Yuuji beobachtete wie Zen'in-Senpai von den Drittklässlern herabgesetzt wurde, dann wurde ihm schnell klar, dass hierarchisches Denken die Jujustsu-Gesellschaft bestimmen zu schien, und er rangierte am untersten Ende der Nahrungskette, daran konnte kein Zweifel bestehen.
Geto war auf seine Weise noch schlimmer, wenn er vorbei kam. Er nahm Yuuji zur Kenntnis, schien in ihm aber eine Art besseren Dienstboten zu sehen, der immer sein Gepäck tragen musste, ihn zu bewirkten und zu umsorgen hatte, und nicht direkt neben Fushiguro stehen durfte, warum auch immer.
Tatsächlich machten Getos Lektionen darüber, wie man sich in Yuujis Position richtig zu verhalten hatte, diesen langsam aber sicher wirklich wütend. Nein, er sah nicht ein warum er immer zweieinhalb Schritte hinter Fushiguro gehen sollte. Oder warum er nicht die gleiche Schuluniform tragen durfte wie alle anderen Jungen. Er hätte kein Problem damit Fushiguros Bücher zu tragen, aber deswegen weil er es wollte, nicht weil es von ihm erwartet wurde, und die Anregung seine Haare umzufärben damit er weniger auffällig aussah wollte er schon gar nicht hören. Und Geto teilte ihm all diese angeblichen Fakten auch immer noch mit einer Genugtuung mit, die nicht zu übersehen war. Und doch war er der Einzige, der Yuuji zumindest ansatzweise Magie beibrachte.
Trotzdem war sich Yuuji sicher, dass er den dunkelhaaren Mann nicht dankbar anblickte, sondern mindestens genauso wütend anstarrte sie Kusakabe ihn anstarrte.
Und auch mit seinen Mitschülern lief nicht alles glatt. Die Drittklässler behandelte ihn mindestens genauso herablassend wie die Erwachsenen, mit Inumaki-Senpai konnte er nicht reden, weil sich dieser einen Scherz daraus zu machen schien immer nur mit sinnlosen Phrasen, die sich wie eine Einkaufsliste oder ein Kochrezept anhörten, auf alles, was Yuuji zu ihm sagte, zu antworten. Zen'in-Senpai hatte ihm direkt erklärt, dass sie es sich nicht leisten könnte sich mit ihm abzugeben, da sie sonst Gefahr liefe ebenfalls auf den Sklavenrang hinuntergestuft zu werden, und mied ihn deswegen bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Und Okkotso-Senpai war dauernd auf Missionen unterwegs und daher fast nie da, wenn es darauf ankam. Und der Panda war ein Panda, Yuuji wusste nicht, ob er sprechen konnte, er hatte aber nicht vor das herauszufinden.
Und so blieben Fushiguro und Kugisaki die einzigen Leute auf der Akademie, die ihn normal behandelten, mit denen er auch regelmäßig zu tun hatte. Kugisaki schien diese ganzen Sklaven-Rang-Geschichte nicht ernst zu nehmen und wunderte sich offenbar darüber, dass alle anderen es taten. Und Fushiguro war … nun er war einfach ein verschlossener ernster Junge, der immer so aussah als wäre er lieber woanders und niemals auch nur den Ansatz eines Lächelns zeigte. Und wie gesagt offenbar nicht ganz ehrlich zu Yuuji war.
Doch er war sein Besitzer und am Ende vom Tag, alles was Yuuji hatte. Sie waren Zimmergenossen genauso wie Klassenkollegen. Yuuji riss sich am Riemen um sich nicht vor dem anderen Jungen in den Schlaf zu weinen und setzte ein gezwungen munteres Gesicht auf, wann immer es möglich war, doch Fushiguros einzige Reaktion darauf bestand in einer versteinerten Grimasse.
Nachdem Yuuji alles über Fushiguros Familie wusste, hütete er sich Fragen über die Vergangenheit des Jungen zu stellen, doch das machte jedes persönliche Gespräch noch schwieriger. Fushiguro schien keine Interessen oder Hobbies zu besitzen und warf Yuuji jedes Mal einen leicht verwirrten Blick zu, wenn er von seinen eigenen Interessen und Hobbies sprach. Über Yuujis Status an der Akademie wollte er offensichtlich nicht sprechen, und technische und magische Fragen schienen ihm auch nicht besonders zu liegen, weil er immer nur mit einem: „Das sollten dir eigentlich die Lehrer beibringen" auf alles antwortete.
Es war also wirklich schwierig sich mit dem anderen Jungen anzufreunden. Was aber nicht bedeutete, dass Yuuji nicht trotzdem alles versuchte um das zu erreichen. Er wusste zu schätzen was Fushiguro für ihn getan hatte, und das Mindeste, was er tun konnte, um sich zu bedanken war ihm ein guter Freund zu sein. Ganz abgesehen davon, dass er prinzipiell ein paar Freunde gebrauchen könnte.
„Ich gebe dir ja recht damit, dass er schwer zu knacken ist", meinte Kugisaki, „Aber das liegt glaube ich daran, dass sich Fushiguro nicht vorstellen kann, dass jemand irgendwann einmal was Nettes ohne Hintergedanken für ihn tun würde. Er kommt mir wie jemand vor, dem das seit sehr langer Zeit nicht mehr passiert ist, und der daher davon ausgeht, dass es prinzipiell nicht passiert. Ich meine, er stammt doch aus einem der einflussreichsten Clans, oder nicht? Vermutlich hat sich bisher jeder, der seine Freundschaft gesucht hat, etwas davon versprochen. Wenn du einfach weiterhin nett zu ihm bist, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten, dann wird er schon ein Einsehen haben."
„Da bin ich nicht so sicher, immerhin ist da die Sache, dass ich sein Sklave bin und er mein Besitzer ist", gab Yuuji zu bedenken, „Es ist ihm unangenehm daran erinnert zu werden. Wenn ich also was für ihn tue, dann denkt er vielleicht ich mach das nur, weil ich sein Sklave bin…."
Yuuji hatte das bereits erlebt. Nachdem Fushiguro von einer Mission auf die er von Kusakabe dezitiert alleine geschickt worden war, zurückgekehrt war, hatte Yuuji ihn mit einem selbstgekochten Abendessen erwartet, für das er sich extra zuvor bei Nitta nach Fushiguros Vorlieben erkundigt hatte. Doch seine Fleischbällchen hatten Fushiguro keine Freude gemacht, oh nein, sie hatten dazu geführt, dass der andere Junge betont hatte, dass Yuuji nicht für ihn kochen musste. Und egal wie oft Yuuji betont hatte, dass es ihm keine Umstände gemacht hatte, sondern Freude, und dass er es gewohnt war für einen Opa zu kochen, nichts hatte Fushiguros Laune bessern können. Er hatte die Fleischbällchen angesehen als hätten sie ihn persönlich beleidigt und sogar das Mango-Lassi verschmäht. Seitdem hatte sich Yuuji nicht mehr getraut für sie beide zu kochen.
„Dann tu halt nichts für ihn, tu was mit ihm", meinte Kugisaki, „Wie Freunde halt."
„Aber er hasst die Erdwurm-Filme", meinte Yuuji schwach, „Und Sport. Und Videospiele haben wir keine hier in der Akademie."
Kugisaki sah ihn ernst an. „Diese Filme sind auch kacke", meinte sie hart, „Fällt dir etwa nichts anderes ein, was ihr zusammen tun könntet? Ihr könnt gerne mit mir zusammen einkaufen gehen, wenn dir gar nichts einfällt, aber ich bin nicht sicher, ob das dein Problem löst, aber dann wärt ihr zumindest beide meine Einkaufssklaven." Sie lachte erstaunlich böse bei diesem Gedanken. „Das würde euch verbinden."
„Ehm, ich bin sicher, wir finden was anderes, das uns verbindet", meinte Yuuji schnell. Doch eigentlich war er sich gar nicht so sicher, dass sie das tatsächlich schaffen würden.
Und dann tauchte Kusakabe auf einmal in ihrem Zimmer auf und starrte Yuuji nachdenklich anstatt wütend an. Dieser fühlte sich trotzdem unangenehm berührt und widerstand dem Drang an sich herunter zu sehen um zu kontrollieren, ob Flecken auf seiner Kleidung sichtbar wären.
„Wo ist Megumi?", wollte der Lehrer dann von ihm wissen, während er an seiner Zigarette zog und den Rauch unbeeindruckt in Megumis und Yuujus Zimmer blies.
„Er unterstützt Okkotso-Senpai bei seiner aktuellen Mission", erklärte Yuuji. Er hatte Fushiguros erneute Abwesenheit dazu genützt sich darüber Gedanken zu machen, was sie gemeinsam tun könnten um einem Einkauf mit Kugisaki zu entgehen, doch das Beste was ihm eingefallen war, war ein Ausflug in den Streichelzoo gewesen, da Fushiguro wegen seiner Shikigamis sicherlich tierlieb sein musste. Und dann war er über die Dummheit dieser Idee verzweifelt.
„Stimmt ja", meinte Kusakabe. Dann musterte er Yuuji wieder von Oben bis Unten.
„Aber das trifft sich ganz gut", fuhr er fort, „Ich habe eine Mission für dich. Ohne Megumi."
Yuuji konnte sein Erstaunen nur schwer verbergen. „Bin ich denn schon so weit?", wunderte er sich. Bisher hatte ihn niemand besonders viel darüber, wie man Flüche austrieb, beigebracht. Meistens hatte er einfach zugeschlagen und sich darauf verlassen, dass Fushiguro und Kugisaki wussten was sie taten, wenn sie echte Magie anwandten.
„Sicher. Such dir eine magische Waffe aus und schon kannst du loslegen", meinte sein Lehrer ruhig, „Nitta wird dich ausstatten und zu der entsprechenden Adresse bringen. Es sollte keine Probleme geben."
Yuuji war davon zwar nicht überzeugt, aber er würde sich hüten zu widersprechen. Endlich sah ihn sein Sensei an und traute ihm auch noch zu auf eine Mission zu gehen und diese erfolgreich zu meistern! Er wollte dieses Gefühl genießen und sich keine Sorgen mehr machen!
Er bedankte sich überschwänglich und verlor dann keine Zeit mehr, bevor er sich von Nitta zur Waffenkammer führen ließ. „Das sind Fluchwaffen", erklärte ihm Nitta, „Sie sind von Magie erfüllt und am besten dazu geeignet Flüche zu verletzen. Wir sammeln sie hier. Such dir eine aus, die dir zusagt."
Es war ein ganzes Arsenal von aller Art von Nahkampfwaffen, die man sich vorstellen konnte. Zen'in-Senpai verbrachte viel Zeit hier in der Waffenkammer, das wusste Yuuji. Sie war für ihr Geschick im Umgang mit allen Arten von Waffen bekannt. Yuuji hatte sie schon öfter beim Training gesehen, und dabei beobachtet wie sie Okkotso-Senpai, Fushiguro und bei einer unvergesslichen Gelegenheit Kugisaki verprügelte, wenn diese den Fehler gemacht hatten mit ihr zusammen trainieren zu wollen. Yuuji hätte sich nur zu gerne ebenfalls von ihr verprügeln lassen, doch er wusste, dass sie einen Übungskampf gegen ihn ablehnen würde, also hatte er sie nie danach gefragt. Trotzdem wünschte er sich sie wäre jetzt hier um ihn zu beraten. Da sie nicht da war, nahm er einfach das nächstbeste Katana, das ihm cool vorkam.
„Bist du sicher, dass du damit umgehen kannst?", wollte Nitta zweifelnd wissen.
„Ich schaff das schon", meinte Yuuji, „Und Sensei hat gemeint, es ist eine leichte Aufgabe, oder? Ich hab Zen'in-Senpai oft genug zugesehen, wenn sie das hier geschwungen hat."
Nitta wirkte immer noch zweifelnd, sagte aber nichts mehr.
Stattdessen fuhr sie Yuuji zu der Adresse, die er von Kusakabe bekommen hatte. Es war ein halb eingestürztes Gebäude, in dem offenbar ein Feuer gewütet habe.
„Ich errichte einen Vorhang sobald du drinnen bist", meinte Nitta, „Wenn du etwas brauchen solltest, dann…"
„Ich komme klar", behauptete Yuuji, „Keine Sorge, ich weiß was ich tue. Es ist doch nur ein winziger Stufe 4-Fluch. Damit komme ich klar." Er beschwichtigte Nitta mit einer klaren Geste und betrat dann das Gebäude.
„Du bist ein Narr, Itadori Yuuji", meldete sich Sukuna in seinem Kopf zu Wort, „Dir ist doch klar, dass die dich umbringen wollen, oder? Aber keine Sorge, ich werde nicht zulassen, dass wir beide sterben."
„Keiner von uns beiden wird sterben. Du bist paranoid", murmelte Yuuji. Sukuna wollte nichts weiter als Chaos stiften, davon war er überzeugt. Der sogenannte König der Flüche war die meiste Zeit über still, sagte selten etwas, und tat noch seltener etwas. Wenn er sich zu Wort meldete, dann immer nur um Yuuji zu verunsichern, weil es ihm Spaß machte andere zu quälen. Yuuji hatte nicht vor darauf hereinzufallen. Oh, nein, er wusste es besser.
Ja, es wäre ihm lieber gewesen, wenn Fushiguro oder Kugisaki an seiner Seite wären, aber er würde klar kommen. Er würde allen beweisen, dass er trotz Sklavenrang und Fluch in sich ein echter Jujujist sein konnte. Und dann würden ihn die anderen vielleicht endlich wie einen der ihren behandeln.
Er hörte ein verdächtiges Geräusch und folgte diesem. Und landete direkt bei einem kleinen geflügelten Fluch, der wütend auf ihn herab blickte. „Sag ich ja, ein Kinderspiel", murmelte Yuuji und holte mit dem Katana aus um den Fluch zu vernichten.
Und hielt dann inne, weil er das Gefühl hatte, dass jemand hinter ihm stand. Misstrauisch drehte er sich um und erstarrte.
Hinter ihm hingen mindestens drei große orangefarbene Säcke mit Augen in der Luft und glotzten ihn an. „Ein Kinderspiel also?", spottete Sukuna in seinem Kopf.
„Sei lieber still, wenn du willst, dass wir beide überleben", murmelte Yuuji und umklammerte sein Katana fester. Dann griff er die orangenen Säcke an. Er zerhackte sie mit all einer Kraft und war damit auch wirklich erfolgreich, doch als er wieder aufblickte, erkannte er hinter dem kleinen geflügelten Fluch einen Haufen weiterer bunter immer größer werdender Flüche, die auf ihn zukamen.
Vielleicht hatte Sukuna doch recht gehabt. Vielleicht war das hier eine Falle.
Doch er hatte nicht vor sich so einfach töten zu lassen. Ohne weiter zu zögern ergriff er die Flucht. Zumindest versuchte er es, doch von allen Seiten schienen neue Flüche auf ihn zuzukommen.
Yuuji hatte nicht vor kampflos unterzugehen, er schlug mit dem Katana nach den Flüchen, die Anstalten machten ihn anzugreifen und brüllte ihnen Beschimpfungen entgegen.
Und dann blendete ihn auf einmal ein helles Licht.
Als er wieder mehr als dunkle Punkte sehen konnte, waren die Flüche verschwunden.
Vor ihm stand ein junger weißhaariger Mann mit den blauesten Augen, die Yuuji jemals zuvor in seinem Leben gesehen hatte.
Er grinste Yuuji an. „Hi", begrüßte er ihn, Ich wusste nicht, dass sie noch jemanden herschicken. Eigentlich hatte ich diesen Fluch-Tatort für mich reserviert. Aber wenn du schon mal hier bist …. willst du mir dabei helfen die Überreste dieses Gebäudes von allen anwesenden Flüchen zu säubern?"
Yuuji nickte verwirrt. Er hatte das hier für sich reserviert?! So was geht? Er blinzelte. „Ich bin Itadori Yuuji von der Jujustu Akademie in Tokyo", erklärte er dann, „Niemand hat mir gesagt, dass hier noch jemand anderer sein würde."
Der Fremde lächelte auf eine merkwürdige Art und Weise. „So? Das ist seltsam", meinte er, „Du musst sehr stark sein, wenn sie dich alleine hierher geschickt haben. In diesem Gebäude wimmelt es nur so vor Flüchen. Es gab einen großen Brand, bei dem fast alle Bewohner umgekommen sind."
„Oh?" Hatte Nitta ihn vielleicht einfach zur falschen Adresse gebracht? „Da muss ein Missverständnis vorliegen, ich sollte nicht hier sein. Ich bin gerade mal ein paar Wochen auf der Akademie", meinte er, „Aber das heißt … Sie sind ein besonders starker Jujujist? Wenn man Sie hergeschickt hat und nicht Geto Suguru…" Yuuji hoffte, dass er nicht beleidigend klang. „Ich wollte nicht … ich meine, alle sagen nur immer er ist der Stärkste. Ich bin sicher Sie kommen auch gut mit allem klar, was hier lauert…."
Der Fremde grinste. „Oh, keine Sorge, ich komme klar", meinte er, „Ich habe mich noch nicht vorgestellt, nicht wahr? Ich bin es nicht mehr gewohnt Jujujisten zu treffen, die nicht wissen wer ich bin. Gojo Satoru, auch genannt Sechsauge, weißhaariger Bastard, und Kaiser. Freut mich dich kennenzulernen Itadori Yuuji."
A/N: Wie versprochen: Auftritt von Gojo!
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